@sashbeinacht

Ich wollte mal ein kleines bisschen Werbung für dieses sympathische kleine soziale Netzwerk namens Twitter machen. Also nicht, dass die mich jetzt bezahlen würden. Ich bin in letzter Zeit einfach gerne da. Und wenn, dann – ich muss es ja gestehen – lange!
Wenn ich um die frühe Mittagszeit mal schon halbwegs wach bin und nicht so recht weiß, was ich mit meiner vielen Freizeit anfangen soll, weil ich mich zu längeren Blogeinträgen oder gar Geschichten für Bücher nicht aufraffen kann, dann vergeht schon mal einige Zeit, bis ich meine Timeline wieder schließe und mich davon abwende, mir möglichst absurdes aus den Fingern zu saugen.

Twitter hat lange Zeit unter meinen Online-Aktivitäten eine geringe Rolle gespielt, aber im Moment – das muss nicht ewig so sein – ist es mein liebstes soziales Netzwerk. Trotz – oder gerade wegen – der geringen Möglichkeiten. Deswegen isses natürlich nicht neu und von vielen weiß ich ja, dass sie schon vor mir bei Twitter waren. Aber mal was dazu sagen, wollte ich jetzt da ich Twitter vermehrt nutze, eben doch mal.

Die Erfinder von Twitter hatten ja eigentlich schon eine ziemlich bekloppte Idee mit ihrer Begrenzung auf nur 140 Zeichen pro Tweet. Und dann, dass man Leuten einfach einseitig folgen kann: Ist zwar inzwischen Standard auch bei Facebook und G+, aber so radikal wie bei Twitter wird es kaum umgesetzt. Das hätte das Ganze auch schnell langweilig machen können, aber das wurde es nicht.

Dass man bei Twitter nicht jedem gleich folgt, der das bei einem selbst tut, gehört dazu. Wenngleich ein Haufen Bots und noch mehr SEO-Werbestrategen das immer noch für ein tolles Konzept zu halten scheinen. Und das ist gut. Denn nicht jeder, für den man sich interessiert, interessiert sich andersrum für mich – oder umgekehrt. Und während es irgendwie schon peinlich ist, bei Facebook Sascha Lobo zu liken, bloß um seine Kolumnen nicht zu verpassen, folge ich ihm auf Twitter ohne Bedenken. Dass er im Gegenzug mir nicht folgt, finde ich eher beruhigend 😉
Dann die Begrenzung auf 140 Zeichen: Ich hab selten etwas gesehen, das Menschen mehr beflügelt hat und merke es auch langsam selbst. Tweets, insbesondere die guten und unterhaltsamen, sind eine ganz eigene Kunstform geworden. Viele haben eine ganz eigene Grammatik, eine ganz andere Funktionsweise als Sprache in anderen Bereichen. Das verwirrt am Anfang ein bisschen, aber es funktioniert und macht die Sache nicht weniger gut!
Und die Geschwindigkeit ist atemberaubend. Natürlich verbreiten sich auch bei Twitter sinnfreie Mems schneller als alles andere, aber je nach Zusammenstellung der Timeline erfährt man Dinge maximal Minuten, wenn nicht Sekunden, nachdem sie passiert sind. Das Leben ist allgemein schnell und man muss es nicht übertreiben, aber wenn ich wissen will, ob Facebook seine Datenschutzrichtlinien gerade wirklich umschaltet, erfahre ich das schneller bei Twitter als bei Facebook selbst. Maßgeblich daran beteiligt ist natürlich das Retweeten, das noch kompromissloser und einfacher als das Teilen bei Facebook passiert und hier sogar ganz uneitel ohne das im eigenen Namen zu tun oder noch etwas ergänzen zu können.

Ich hab eine Weile gebraucht, ja. Und als Blogger mit einer Monster-Software wie WordPress als Standard hatte ich an soziale Netzwerke auch Erwartungen, die Twitter nicht gerade übererfüllt hat. Mir kam Facebook schon lächerlich funktionslos vor, da musste ich mich bei Twitter ja fragen, ob die nicht zufällig vergessen haben, für mich die 2010er-Version freizuschalten. Außer faven, retweeten und mal eine Message schreiben kann man da ja nix. Selbst das Profil hat bloß 140 Zeichen und Fotoalben gibt es auch nicht. Aber das hat dem Dienst nicht geschadet und er sorgt für unglaubliches Amusement und schnelle Verbreitung von Wissen. Oder beides. Oder nix davon und man verfolgt nur mit, ob andere den Tatort gerade genauso scheiße finden wie man selbst.

Ich jedenfalls will es nicht mehr missen und kann es nur empfehlen. Und auch wenn ich den Text damit begann, dass das Werbung sein soll: Das war jetzt ausnahmsweise keine eigennützige Folgt-mir-alle-Bettelei. Ihr findet mich dort wenn ihr wollt unter dem Namen in der Überschrift. Tatsächlich ist das gerade aber vielleicht doch eher eine Liebeserklärung als eine Werbeunterbrechung  …

3 Comments

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3 Responses to @sashbeinacht

  1. Stimmt – man muss wohl länger dabei sein, um es zu mögen ;-).

  2. Twitter ist einfach cool 😉

  3. @sightshigh:
    Ja, das ist aber mit einigen Dingen so. Ich finde nicht einmal, dass das bei Blogs anders ist.

    @yourrs:
    True Story. 🙂

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