So, Ende Gelände für dieses schöne kleine Jährchen irgendwo im Mittelfeld meines Lebens!
Allzu pathetisch will ich’s nicht ausklingen lassen, denn auch ich lerne aus meinen Fehlern. Trotzdem war 2013 ein tolles Jahr, was vor allem auf die Schreiberei zurückzuführen ist.
Anfang des Jahres hab ich mein erstes eBook veröffentlicht und nebenbei bereits an einem geschrieben. Das hab ich zwar wieder zur Seite gepackt, allerdings nur, weil sich eine Literaturagentur gemeldet hat, die mich nach meinen Ambitionen für ein Taxibuch gefragt hat. Tatsächlich ist mit der Agentur ein Vertrag zustande gekommen und ich bin bislang sehr sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit – auch wenn das bislang alles Vorgeplänkel für den hoffentlich im kommenden Jahr folgenden Buchvertrag mit einem Verlag war.
Inzwischen druckse ich herum, wenn die Leute im Taxi mich fragen, ob ich das hauptberuflich mache. Denn ja: es ist wohl wirklich seit dem jetzt endenden Jahr Fakt, dass ich nebenbei Autor bin. Etwas, das natürlich nicht gerade Reichtümer einbringt in der Anfangsphase, aber dennoch das Zeug hat, verdammt interessant zu werden. Was es auf dieser gerade erst beginnenden Reise noch zu erleben gibt, kann ich mir noch gar nicht ausmalen. Und von Träumereien wie Bestsellern will ich hier gar nicht reden, das liegt alles noch soweit weg, wie 2008 die Vorstellung, dass ich mal großen Tageszeitungen Interviews geben würde. Was ja auch immer noch kurios ist.
Was mich zu dem Punkt bringt, dass ich die Neugier auch in meinem 32. Lebensjahr nicht ablegen konnte und wollte. Obwohl selbst in mir der ein oder andere vernünftige Zug zutage tritt, bleibt mein Leben ein bisschen das Spiel, das es immer gewesen ist, und das bitte nicht vor meinem hoffentlich noch fernen Ableben endet. Trotz allerlei Einschränkungen (z.B. der offensichtlichen, nebenbei Geld verdienen zu müssen) versuche ich immer noch, einfach zu machen, was ich will. Was in erster Linie lernen ist. Obwohl ich mich manchmal fast schon fahrlässig treiben lasse, schaffe ich es doch, mich nahezu unbegrenzt in gute Literatur zu vertiefen und aus all dem etwas mitzunehmen, was mir letztlich dann wieder beim Schreiben hilft und meine Texte besser macht.
Und obwohl ich derzeit nicht absehen kann, wo das alles hinführt und wie lange es dauern wird, ist mir die Erkenntnis geblieben, dass ich alles machen kann, was ich will. Und das ist nicht eben nichts. Das Wissen um die Möglichkeit, sein Leben in die Hand nehmen zu können, soll wohl einer der wichtigsten Eckpfeiler sein, der einen vor psychischen Krankheiten schützt – und dieser Annahme entsprechend fühle ich mich sehr wohl. So sehr man mich vielleicht hier und da als Jammerer und Ankläger sehen mag, so sehr bin ich froh, dass ich die meisten Kämpfe nicht für mich fechten muss, sondern es mir erlauben kann, einfach mal auf den Putz zu hauen, indem ich Probleme anspreche, die eben gerade nicht meine eigenen sind.
Das muss dieser „Luxus“ sein, von dem immer alle sprechen.
Gute Vorsätze habe ich wie üblich eher nicht, aber das liegt natürlich daran, dass ich mit mir selbst ganz zufrieden bin.
Natürlich gilt es, auch hier einen Dank auszusprechen an viele Menschen. Allen voran natürlich Ozie, mit der ich nicht nur dieses fantastische Leben teile, sondern die mir auch oft bei sehr konkreten Problemen hilft und notfalls diverse Karren für mich aus dem Dreck zieht. Ich danke auch allen Lesern, die bisweilen richtige Fans geworden sind. Ein großes Prost zudem an jene, die mich auch materiell unterstützt haben!
Freude empfinde ich auch beim Denken an die tolle Unterstützung meiner Literaturagentur, die mir schon jetzt sehr viel konstruktive Kritik gebracht hat, die mir eine enorme Hilfe war und hoffentlich bleiben wird.
Ein ebenso ganz spezielles Lob geht an meine Chefs, die mir diese unglaubliche Freiheit bieten, sowohl in ihrem Unternehmen ein wenig Geld für die Miete zu verdienen, als auch mir entgegen einiger Absätze in meinem Arbeitsvertrag „Freizeit“ für all die anderen Projekte zu nehmen.
Freunde und Familie runden das alles ab; ohne sie wäre ich vielleicht zu sehr Einsiedler, als dass es mir gut tun würde.
Zu guter Letzt möchte ich darüber hinaus sagen, dass es schön ist, in einer weitestgehend aufgeklärten Welt zu leben, die es mir erlaubt, meine Zeit nicht für sinnlose Rituale zu verschwenden. Und ich möchte deswegen allen Wissenschaftlern, Atheisten und Skeptikern dafür danken, dass sie diese Welt lebensfroher und -freundlicher gestalten; ebenso jenen, die an meiner statt derzeit ganz konkret und mit vollem Einsatz das verteidigen, was wir im weitesten Sinne Freiheit nennen und die entgegen medial vermittelter Ideen die höchste mir bekannte Form der Sicherheit ist.
Und kaum etwas wünsche ich mir mehr, als dass es Euch zumindest vergleichbar gut geht, wenn Ihr heute Abend alleine oder in Gesellschaft über Euer 2013 nachdenkt.
Viel Spaß beim Feiern jedenfalls. Und ärgert Eure Taxifahrer nicht! 😉