Monthly Archives: April 2012

Getrommelt sei’s!

(Nein, das ist keine Kopie des gleichnamigen GNIT-Textes!)

Ich habe schon öfter geschrieben, dass Kommunikation alles ist. Das meine ich auch nicht nur als philosophisches Grundprinzip, sondern es würde auch sicher eine tragende Rolle in dem Ehe-Ratgeber spielen, den ich noch nicht einmal im Ansatz zu schreiben geplant habe. Letzteres wäre nach fünfeinhalb Monaten Ehe vielleicht auch eine Spur zu optimistisch, selbst für mich.

Eigentlich wollte ich nur kurz schreiben, dass ich jetzt – Sonntag morgens um 8 Uhr – noch wach bin. Das ist nichts groß neues, aber es ist etwas kurios, wenn man sich den Verlauf der letzten 24 Stunden ansieht. Ich bin am Samstagmorgen um 9.30 Uhr ins Bett – das ist in Ordnung fürs Wochenende, ehrlich. Also in meinem Universum zumindest.

Statt nun wie geplant um 16 oder 17 Uhr halbmüde aber glücklich zu erwachen, formierte sich in meinen Gedanken schon zu früherer Stunde ein kurioser Traum. Er handelte von irgendeiner Dorffeier im tiefsten Schwarzwald, ich sah hunderte musizierende Menschen durch die Straßen und auf sattgrüne Berge ziehen. Vor sich Trommeln, im Takt schlagend, infernalisch laut. Aber klar: Ein Traum war es nicht. OK, die sattgrünen Berge, der Schwarzwald und 95% der Menschen durchaus. Leider nicht die Trommeln!

Als ich müdigkeitsverstrahlt um 12.07 Uhr in den Flur trat und theatralisch zerknirscht dreinsah, klärte Ozie mich auf, dass wohl irgendeine Jugendgruppe zur Einweihung des neuen Marzahner Busbahnhofs (!) so eine Art Open-Air-Konzert veranstaltete. Genau genommen waren es 6 oder 7 Hansel, aber dank ihrer nun direkt vor meinem Fenster befindlichen Position wünschte ich mir spontan, sie würden lieber dort einen Busbahnhof bauen, anstatt sowas zu veranstalten.

Nun hatten wir zudem einen herrlichen mörderischen Tag mit heller Sonne und 30°C hier in Berlin und mir wollte das Einschlafen nach diesem Akt der ungeahndeten Ruhestörung nicht recht gelingen. Ich wälzte mich im Bett, las hier und da ein paar Zeilen von Douglas Adams (war gerade mal wieder am vierten Teil) und verfiel nur hier und da mal minutenweise einem schnuffeligen Schlafritual, das glücklicherweise nicht dokumentiert ist, weil ich befürchte, darin eine gestrandete Seekuh zu spielen.

Um 18 Uhr gelang mir das mit dem Schlaf, aus dem Traum gerissen hat mich dann mein Tagfahrer: Ob ich heute fahren würde? Naja, vielleicht. Glaub schon. Wer ist dran? Und wo bin ich? Naja, er bräuchte jedenfalls länger, wäre gerade in Brandenburg, eine Stunde Verspätung, ob das klappt. Super: Schlafen und nicht einmal ein schlechtes Gewissen wegen entgangenem Umsatz!

Fortan weckte Ozie mich gelegentlich, ob wir einkaufen gehen würden. So gegen 21 Uhr taten wir das. Oder 20 Uhr? Zu früh zum aufstehen, zu spät zum arbeiten, irgendsowas halt!

Nach dem Einkauf unterhielten wir uns noch kurz. Um 23.30 Uhr wurde ich gefragt, ob wir noch lange hier säßen und ob wir nicht nebenher Kuchen backen könnten. Um 1 Uhr folgte der zerknirschte Verzicht auf Arbeit und der Genuß von Schoko-Kirsch-Kuchen. Irgendwann rief Jo an – er wollte mich wohl als Taxifahrer haben – er musste allerdings bei meiner Geschichte irgendwie lachen und mich an die Tragödie mit Andrea Berg erinnern. Dann haben Ozie und ich uns wieder kurz unterhalten, bevor ich sie dann um 5.30 Uhr ins Bett gebracht habe…

Einfach weil es witzig ist und ich es konnte, bin ich dann losgefahren. Einzig und alleine, um meinem Tagfahrer einen Zettel ins Auto zu legen, dass ich ausnahmsweise am Montag fahre, da es heute doch nicht mehr gereicht hat.

Ich hab eine komplette Nacht nicht im Taxi, aber auch nicht am PC verbracht. Das kommt schon mal vor, aber ich hatte in dieser Nacht auch keinen Besuch und keinen Sex. Deswegen bin ich jetzt irgendwie irritiert. Aber vielleicht ist das normal – in was für einem Zustand soll man an einem Sonntagmorgen um 8 Uhr auch sein? Hab ich halt eine Nacht redenderweise verbracht. Mit der Person, mit der ich meine Zeit seit sechseinhalb Jahren verbringe. Könnte schlimmeres geben…

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Gutes Timing, Herr Brüderle!

Die FDP hat ja schon Sinn für Humor. Kaum wird mal nicht nur über die Wahldebakel diskutiert, sondern auch über die anscheinend leicht aus dem Ruder laufenden Parteifinanzen, schreibt Rainer Brüderle Briefe an die… jetzt wollte ich schon Wähler sagen, aber das wäre bei der FDP vielleicht wirklich ein wenig unsensibel.

Also ich jedenfalls hab Post von Rainer Brüderle bekommen, in der er nichts anderes macht, als mich davon zu überzeugen, dass man doch auf einen ausgeglichenen Haushalt hinarbeiten sollte, wie er und die Bundes-FDP seit Jahren…

Ich mag Realsatire.

Und da ich wie Deutschland gerade eigentlich kein Geld auf der hohen Kante hab, kauf ich mir jetzt erstmal Briefmarken und schicke Briefe an die FDP. Oder hab ich da irgendwas nicht richtig verstanden?

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Multiblog-Problematik

Da saß ich so am PC, wie immer einen Haufen Tabs geöffnet. Irgendwann beim Hin- und Herswitchen zwischen den Seiten blieb mein Blick am Besucher-Counter hängen. Die Zahl kam mir zu niedrig vor.
Ich hab ungelogen erstmal die Statistik bei blogcounter.de gecheckt, bevor ich gemerkt hab, dass ich nicht bei GNIT, sondern bei Sashs Blog war…

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Toller Tipp!

Kleiner Tipp aus meinem Spam-Ordner:

Was würden Sie tun , um Ihr Sexleben atemberaubend halten und bringen mehr Würze dazu? Sassy Häschen spielen mit riesigen Dildos und auf sexy Dessous geschnürt , sich auf ihre Partner wenden , und erraten, was ist Videokamera noch ein Einschalt- Werkzeug! Nie langweilig!

Da ist sicher was dran. Aber müsste das nicht Sashy-Häschen heißen?

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Die Netzwerke der Saschas

Sascha Lobo. Das Schlimme, wenn man einen Artikel von Sascha Lobo als Aufhänger nimmt, ist, dass zwangsläufig erstmal darüber diskutiert wird, ob der Kerl nun ein Schaumschläger oder ein Held ist. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich bei vollstem Verständnis  für beide Positionen gerne lese, was er schreibt. Was die Inhalte angeht, ist es zwar nicht unwahr, dass von ihm selten irgendwelche innovativen Ideen oder große Wunderdinge zu erwarten sind. Meist beschreibt er auch nur altbekannte Fakten und verpackt diese in eine seiner vielen – teils auch abenteuerlichen – Theorien. Das muss man nicht mögen, aber man sollte auch zugeben können, dass die Zustandsbeschreibungen von ihm (auf die ein oder andere Art) meist recht treffend sind und zudem – und das ist das wirklich bewundernswerte – hervorragend geschrieben. Hätten wir das damit?

In seiner SpOn-Kolumne Die Mensch-Maschine hat Lobo nun über das „geborgte Internet“ in Form der sozialen Netzwerke geschrieben. Ich bitte, beim Lesen nicht den wunderbaren Satz zu verpassen, in dem er Google+ bescheinigt, „stets bemüht“ zu sein, „die ihm übertragenen Aufgaben zur Zufriedenheit der Nutzer zu erledigen“.

OK, der Satz ist für mich als Freund schrägen Sprachhumors Grund genug, den Artikel zu lieben – aber darauf wollte ich natürlich nicht raus. Mir ging es eigentlich wirklich ums Thema. Lobos Theorie besagt im Wesentlichen, dass soziale Netzwerke eigentlich eine prima Erfindung seien, leider aber die wirkliche Freiheit in Form eigener Seiten, Blogs verdränge.

Inwieweit diese Verdrängung tatsächlich stattfindet, kann ich nicht beurteilen. Ich habe keinerlei Zahlen dazu, allerdings würde es mich tatsächlich nicht wundern, wenn ein gewisses Blogsterben im Jahr 2012 endlich mal nachweisbar ist. Das allein halte ich nicht für besonders dramatisch. Ich blogge jetzt seit fast 7 Jahren. Am Anfang wenig öffentlich, inzwischen ziemlich. Und ich habe in dieser Zeit verdammt viele Blogs kommen, fast genauso viele aber auch wieder gehen sehen. Wenn ich schätzen müsste, was dafür verantwortlich ist, so müsste man in den meisten Fällen wohl „eingeschlafen“ als Todesursache angeben.
Ein Blog ist zeitaufwändig, kostet Nerven und hier und da sogar mal Geld. Das macht man nicht dauerhaft, wenn man eigentlich bloß ein paar Leuten seine Lieblingsvideos bei Youtube zeigen möchte. Insofern mag es sein, dass die sozialen Netzwerke vielen Blogs das Wasser abgegraben haben, alleine: Nicht bei den Menschen, die wirklich Blogger sind – sondern bei denen, die sich einfach gelegentlich austauschen wollen.

Ich gebe Lobo Recht mit der Einschätzung, dass soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter zu streng reguliert sind, um sich dort wirklich auszutoben. Als ich mich bei Facebook angemeldet habe, war ich hochgradig verwundert, dass man da seine Seite nicht anpassen konnte, ja nicht einmal die Farbe wechseln!

Gut, dass ich blau ohnehin ganz gerne mag…

Sascha Lobo ist natürlich wie ich ein Mensch, der recht schnell die Freiheit beim Bloggen zu schätzen gelernt hat und für den Facebook sehr sichtbare Grenzen hat. Ich selbst würde heute noch nichtmal mehr zu overblog zurück oder einen Blog bei blogger eröffnen – zu gerne hab ich alles in der Hand bei meiner Seite. Aber – und den Fehler möchte ich Lobo unterstellen – geht die „Gefahr“ des Verlustes der Online-Identität bei Social Networks auch nur für Leute wie uns ans Eingemachte, Leute, die sich permanent online positionieren, austoben und darstellen. Für viele da draußen wäre es gar nicht so dramatisch, wenn Facebook den Account mal schließt. Sicher, man müsste alle Freunde nochmal unter neuem Namen adden, aber trotz der neuen Chronik ist Facebook immer noch mehr ein Gegenwartsmedium. Wie oft klickt man sich da schon zurück? Was von alledem ist wirklich wichtig?

Es stimmt, dass die eigene Identität im sozialen Netzwerk der Wahl nur mangelhaft sicher untergebracht ist, allzu sehr dramatisieren würde ich das indes nicht. Auch als Blogger bin ich abhängig von der Zuverlässigkeit meines Hosters, davon, dass auch in Zukunft noch Blogsoftware geschrieben wird, davon dass unsere Regierung gestürzt wird, bevor sie eines ihrer vielen Zensur- und Idiotieabkommen irgendwann mal umsetzt – und überhaupt ist jeder Strom- und Netzausfall irgendwie existenzbedrohend. Man muss noch nicht einmal online sein: Fast ein komplettes Jahr Tagebucheinträge habe ich verloren, als ich im Jahr 2001 eine Festplatte fallengelassen habe.

An Facebook und co. wird es wahrscheinlich nicht liegen, wenn die Blogosphäre (darf man das noch sagen?) untergeht. Denn letztlich sind soziale Netze für sich gesehen inhaltsleer. Geteilt werden dort immer noch vielfach Texte aus anderen Zusammenhängen: Berichte, Artikel, Kolumnen. Aus Magazinen, Zeitungen und – ja, genau! – Blogs.
Im Gegensatz zu der Behauptung vieler Marketingweisen dieser Welt, dass man heute einen Blog nicht mehr ohne Social Media-Dienste führen könne, ist es in Wahrheit wohl eher so, dass die Twitters und Facebooks ohne Blogs ziemlich leer wären. Und nicht jeder muss eine eigene Zeitung schreiben oder seine Frisur auf 5 Kanälen gleichzeitig finden. Manche Sorgen muss man sich wohl wirklich nur machen, wenn man Sascha Lobo heißt.

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Nachts bei Vodafone

Da guckt man den ganzen Abend gemütlich mal auf dem anderen Bildschirm lustiges Zeugs an und kehrt anschließend an die Maschine der Wahl zurück. So habe ich das gestern gehandhabt. Am PC hab ich dann festgestellt, dass das Internet nicht tut. Die langjährigen Leser werden sich erinnern: Das bedeutet nichts Gutes!

Nicht umsonst hat unser Telefonanbieter hier im Blog eine eigene Unterkategorie bei den Feinden.

Kurz ein paar Verstöpselungstests, Check des Routers und des Modems, ein paar Neustarts aller Komponenten, dann war klar: Wir müssen anrufen! Ozie mit ihrem unübertroffenen Optimismus in den unpassendsten Lebenslagen meinte:

„Na um die Uhrzeit kommste vielleicht gleich durch…“

Dass das nicht klappen wird, war mir klar. Das Mitarbeiter-Management bei Vodafone ist gut. So gut, dass in der Nacht dermaßen wenige Telefonisten am Start sind, dass mir gleich zu Beginn des Telefonates entgegenschallt, derzeit müsse man leider länger warten, weil so viele Anrufer in der Leitung sind.

Nun war ich natürlich leider doppelt gehandicapt: Ich musste mit dem Handy anrufen und war heiser. Das ist nicht ohne Bedeutung, denn an meinem HTC schaltet sich der Bildschirm beim Telefonieren immer ab. Beim Manövrieren durch das umfangreiche Menü des Sprachcomputers  vermisse ich so die Tasten ein wenig. Vor allem bin ich mir unsicher, was ich alles drücken darf, ohne dass die Verbindung vielleicht abgebrochen oder der Tastendruck als etwas anderes interpretiert wird. Naja, Vodafone bietet ja auch Sprachkommandos an. Damit bin ich soweit auch klargekommen, die fortwährende Unterhaltung mit möglichst klarer Aussprache hat meine noch etwas durch Heiserkeit geschwächte Stimme aber überfordert. Die Anmeldung mittels Telefonnummer gelang nicht, eine Ziffer konnte ich nicht laut aussprechen.

Dann wurde hier und da mal ein „drei“ von mir als „vier“ interpretiert, was zwar seltsam ist, wenn man sich die absolute Unähnlichkeit der Worte vor Augen führt, aber für ein sechspünktiges Menü war die Abweichung dann doch noch erträglich. Ich bin dann halt statt bei Technischen Einschränkungen bei Verträgen und Tarifen gelandet, aber der Unterhaltung nachts um 1 Uhr ohne Internet tat das keinen Abbruch.

Als ich irgendwann mit meinen Sprachbefehlen endgültig in einer Schleife gelandet bin, habe ich die Sprecherin „Schlampe“ genannt und bin unmittelbar in der Warteschleife gelandet. Das sollte man sich merken, ich hatte eine ähnliche Erfahrung bereits vor Jahren mit der Formulierung „Fick dich!“

Ab da waren es nur noch 10 Minuten „Worst of the 80s“-Musik, bis ich einen Mitarbeiter am Telefon hatte. Ozie und ich hatten bis dahin bereits geklärt, dass keine Rechnungen offen sind und waren dazu übergegangen, zu der Musik abzurocken.

Völlig unerwartet meldete sich jemand. Dieser Jemand beantwortete meine Frage nach kurzer Abfrage der Telefonnummer blitzschnell und professionell:

„Also da kann ich ihnen schon anhand der Vorwahl sagen…“

Super! Großstörung! Das ist ein gewaltiger Vorteil, denn sowas wird behoben. Wann immer das Problem nur unsere Leitung betraf, haben wir mehrere Telefonisten verschlissen, bis uns auch nur irgendwer geglaubt hat, dass nicht wir schuld sind am vorgetragenen Elend. Dabei könnten wir inzwischen ohne technisches Sachwissen jedem Mitarbeiter erklären, welche Parameter er checken müsste und woran es liegt, dass wir mal wieder kein Netz und das Netz keinen Sash hat.

Aber dieses Mal ging es ja – ich hoffe, dass das nicht nur Glück war. Mir wurde gesagt, dass die Störung voraussichtlich bis 4 Uhr dauert, de facto bin ich um 1.40 Uhr wieder ins Netz gekommen. So darf das laufen. Fehler und Störungen passieren, da mache ich kein Fass auf. Information ist das Zauberwort.

A prospos Information: Heute Nacht zwischen 2 und 6 Uhr werden meine Blogs auf einen neuen Server verlegt und sind zwischenzeitlich nicht erreichbar. Wie immer gilt: Weinen deswegen ist erlaubt, Amoklaufen ist uncool!

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Scharfe Spätzünder?

Hoffentlich!

Meine Chilis trauen sich irgendwie noch nicht so wirklich aus ihren Torftöpfchen. Das hängt sicher damit zusammen, dass ich allgemein eher wenig Licht für sie bieten kann. Irgendwie sehen sie immer noch klein und niedlich aus:

Wenn sie so feurig werden, wie sie niedlich sind… Quelle: Sash

Dass das Ganze ein wenig schneller gehen kann, zeigen die Zöglinge von Ozie. Allerdings hat sie auch ein wenig mit unserer Tageslichtlampe gecheatet:

So sieht das doch schon besser aus! 🙂

Aber nix gegen meine kleinen. Die kommen ganz sicher von hinten und und… keine Ahnung: essen die anderen auf! Jawohl!

🙂

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