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Kindergeburtstag und Familienende

Es gibt eine Menge Meilensteine im Leben eines kleinen Kindes und heute hat das Spätzle dann den ersten Kindergeburtstag eines Klassenkameraden abgehakt. Das ist schon grundsätzlich toll, weil halt fett Action, aber wir haben auch ein bisschen extra ein Auge drauf beim Spätzle, weil es halt im Gegensatz zum intellektuellen Wissen sozial manchmal noch ein bisschen hakt. In der Schule fallen unterschiedliche Interessen halt immer mehr auf.
Aber die Klassenlehrerin hatte nicht zu viel versprochen: Ja, er ist insgesamt beliebt und so war er eben auch heute bei einer größeren Runde eingeladen, mit Schatzsuche und Lagerfeuer; alles was ein Sechsjähriger sich so wünschen kann. Und ganz offensichtlich war es schön und unsere Freude darüber ist wirklich groß.

*Vorspulgeräusch*

Heimweg. Ein Dialog der Extraklasse:

„Papa, wenn ich groß bin, werde ich Spieleentwickler und heirate nicht.“
„OK.“
„Dann hab ich endlich das Ende der Familie erreicht.“
„…“
„Irgendwann muss diese Familie ja mal enden!“

Ich denke, ich brauche nicht tiefgreifend erörtern, wie verstörend das ist – noch dazu von einem Sechsjährigen. Aber bevor irgendwelche PsychologInnen empfohlen werden: Die Aussage war mitnichten von Hass auf die Familie getrieben, geschweige denn irgendwie depressiv. Er hat mir das gleich im Anschluss erklärt. Er meinte, die Familie müsse ja enden aus physikalischen Gründen. Wenn alle Kinder irgendwann Babys bekommen und diese ebenso, dann wäre ja die ganze Welt voller Babys. Und während das vielleicht insgesamt nicht gerade ein übliches Gesprächthema für Sechsjährige zu sein scheint: Im Rahmen seiner Möglichkeiten hat er da eigentlich einen ganz plausiblen Schluss gezogen. Und die Sache mit dem leicht hakeligen Sozialen hatten wir ja vorher schon …

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Probleme

Manchmal haut das Spätzle Sätze raus, die einfach so komplett druckreif sind, dass ich schon den ein oder anderen Skeptiker erwarte, der mir erzählt, dass das ja SO nie passiert sein könne. Das darf sich natürlich jeder denken, das ist für mich ok. Aber die meisten hier lesen seit 10 Jahren mit und glauben mir hoffentlich.

Also, folgenden Dialog hab ich auch schon auf Mastodon gepostet, aber eigentlich ist er hier besser aufgehoben:

Letzten Sonntag, morgens um 7.30 Uhr. Ich hab mich aus dem Bett geschält und betrete das Wohnzimmer. Ich bin wie immer als letzter aufgestanden. Das Spätzle sitzt vor dem Tablet und spielt – dem Gameplay angemessen hektisch – ein Sonic-Spiel.

Ich: „Hey, guten Morgen! Na, hast Du Spaß?“
Er: „SPASS? ICH HAB PROBLEME!“

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Edel auf Speed

Um gleich dem Eindruck entgegenzuwirken, ich wolle hier Clickbait mit den Überschriften betreiben: Ich war mit dem Spätzle im deutschen Edelsteinmuseum. Und zwar am vergangenen Sonntag. Sonntags gibt es eh immer wenig zu tun, die Herbstferien hatten gerade begonnen und zudem hat das Spätzle zumindest mal in einem Nebensatz erähnt gehabt, wie hübsch Opale seien.

Nein, wir hatten es wirklich ein bisschen über deren faszinierende Farben und wir haben was die freien Tage mit den Kindern angeht – insbesondere das Spätzle betreffend – seit Jahren die Regel, dass ein schlechter Ausflug immer noch besser ist als kein Ausflug. Denn am Ende vergeht wenigstens die Zeit schneller, als wenn man zuhause rumsitzt und sich am Ende doch oft nur streitet, ob jetzt die Pokémon auf der Switch oder die Paw Patrol via Netflix den Platz auf dem großen und beliebtesten Bildschirm im Haushalt bekommen.

Man muss dazu verstehen, dass das zwar etwas traurig klingt – und sogar ist – dass aber insbesondere das Spätzle mit Ausnahme von Spielen und Gucken meist kaum Ausdauer für die verschiedenen Freizeittätigkeiten hat. Lego bauen, Ausmalbilder einfärben, ein neues Molekül aus seinem Bausatz erfinden, Holzraketen lackieren, sich mit seinem Bruder um kleine Metallautos streiten, kuscheln, balgen, Frühstück, eine Runde Lotti Karotti, mit Kreide auf der Terasse malen, ein Buch anschauen – es kommt vor, dass es hier nach so einem Programm an einem Sonntag gerade mal 9 Uhr ist.

Und Ausflüge – zumal mit Anreise – lassen die Zeit halt einfach schnell vergehen. Zumal selbst das Spätzle eine gewisse Fahrtzeit relativ gut mit Wissens- und Gaming-Podcasts rumbringen kann.

Genug der Einleitung. Wir sind am Sonntag also am späten Vormittag zu zweit ins Auto gestiegen und haben Sophie und dem Knöpfle einen angenehm ruhigen Nachmittag gewünscht. Dann eine Stunde nach Idar-Oberstein, eine halbe Stunde Museum und inklusive Stopp bei McDonald’s anderthalb Stunden zurück. Meine Güte, was bin ich froh, dass wir das nötige Kleingeld für so einen Spaß haben, denn für mich alleine fände ich das Verhältnis von Reise- zu Aufenthaltszeit irgendwie völlig unbefriedigend. Ich hätte auch gut zwei Stunden im Museum zubringen können – obwohl ich anmerken möchte, dass es schon eher Schauwerte sind, die sie da bieten, weniger Informationen.

Aber mein Fazit ist nicht so schlecht, wie man meinen möchte. Ich hab mich das erste Mal seit 30 Jahren wieder mit Edelsteinen beschäftigt, das Spätzle hatte Spaß und der Tag hatte bis fast 15 Uhr so was ähnliches wie Struktur. Was will man mehr?

Das Spätzle hat sich jetzt ein Fachbuch für 35 € gegönnt, bei dem ich Sorgen habe, ob ich es halbwegs verstehe; dazu hat er sich unter den Steinen ein kleines rotes aus Achat geschliffenes Herz ausgesucht.

„Papa, das war von den Herzen das größte und trotzdem das günstigste, das hat mich echt verwundert.“

Beim Bezahlen hat er dem Personal noch gesagt, dass sie eine echt schöne Ausstellung hätten und Nicht-Eltern können vermutlich nicht nachvollziehen, wie sehr einen sowas freuen kann.

Das Einzige, was jetzt irgendwie komisch ist: Ich hätte gerade echt Bock, mal ins deutsche Edelsteinmuseum zu fahren, um es mir in Ruhe anzuschauen. Aber der Weg ist so weit.

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Diagnose (2)

Heute stand einmal mehr der Quartalsbesuch bei der Kinderpsychiaterin an. Es gibt viel mehr Gründe dagegen, Details über das Gespräch zwischen ihr, dem Spätzle und mir zu verlieren, als es welche dafür gibt, also lasse ich das auch. Es war gut. Das muss im Wesentlichen reichen. Darüber hinaus wollte ich eigentlich nur kurz hier liegen lassen, was die letzten Worte der Psychiaterin – mit der wir übrigens sehr zufrieden sind – auf dem Weg nach draußen zu mir waren:

„Er ist aber auch einfach ein sehr lustiges Kerlchen.“

Da habt ihr es. Von einer, die sich damit auskennt. 😀

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Das Spätzle erzählt einen Witz (1)

Eine Kirsche ist im 12. Stockwerk und will ins 10.
Eine Kirsche ist im 10. Stockwerk und will ins 12.
Was passiert, wenn sie sich im Aufzug im 11. Stock treffen?

Sie explodieren, weil Kirschen aus unterschiedlichen Städten sich bekämpfen.

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Turnbeutelvergesser

Hach, eine 90er-Mittermeier-Referenz. Ich bin so alt.

Wer nicht so sonderlich alt ist, dafür aber ein bisschen mehr ADHS hat, ist das Spätzle. Und der hat auf eigentlich recht süße Art gerade mal wieder alle Register gezogen und auch an der Schule aufgezeigt, wie schwer ihm vieles fällt und wie souverän er dabei ist.

Die Überschrift war nicht grundlos gewählt, den tatsächlich hat das Spätzle den Turnbeutel vergessen. Ist auch nicht wie bei Mittermeier als fieser Diss gemeint, sondern einfach die Wahrheit: Er ist ohne Turnbeutel beim Sport aufgetaucht und hat in Socken mitmachen müssen. Sechs mal. Dann haben wir davon erfahren.

Und bevor jetzt ein Raunen durch die Menge geht: Natürlich haben wir nicht seinen Stundenplan verschlafen, natürlich hat er Sportsachen. Er hat sie in der Schule, seit Tag 1. Natürlich! Hat er halt vergessen. Und auch vergessen hat er uns das dann mitzuteilen. Und sich einfach jeden Tag die Ermahnung abgeholt, doch mal Sportzeug mitzubringen.

Das ist eine Klippe, die wir seit Jahren in der Kita umschiffen müssen und ehrlich gesagt, ist das immer nur so mittel gelungen. Denn während wir wissen – und nicht müde werden, den Pädagogen zu erzählen – dass das Spätzle selbst bei den größten Problemen entweder vergisst, etwas zu sagen oder einfach wie immer quasi gar nichts erzählt, so als Default-Option; sehen die in der Kita (und jetzt der Schule) einfach ein kleines sehr aufgewecktes Kind, das je nach Problem mehr oder minder selbstbewusst damit umgeht und mit unfassbarer Eloquenz den Eindruck vermittelt, dass es alles im Griff hätte.

Und wenn wir nicht seitens des Personals informiert werden, kommt halt sowas dabei raus.

Sechs Tage.

So hart muss man erst einmal unterwegs sein.

Und das sage ich, dem in der Abizeitung attestiert wurde, einen Fick auf alles zu geben.

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Saison vorbei

Heute war dann relativ spontan nochmal Freibad angesagt. Es ist einfach eine schöne Möglichkeit, die Kids bei bester Laune zu beschäftigen ohne sich Vorwürfe über die Menge an Gummibärchen zu machen, die man in sie reinwirft.

Tatsächlich hat man heute aber schon bemerkt, wie wenig das noch gezogen hat. Ausgerechnet unsere Kids sind wassermüde? Ich glaube es noch nicht so ganz, aber wenn ich mir anschaue, wie der Große so schwimmt und was der Kleine so mit der Terrasse anstellt … naja, dafür saßen wir heute ziemlich lange auf der Wiese. OK, der Große hat seine ADHS-Medikamente nicht genommen, das macht natürlich auch einen Unterschied.

Für mich ist es auch ok. Ich war seit dem Frühling ungefähr einmal die Woche im Schwimmbad und da ist eine sechswöchige Krankheitspause schon eingerechnet.

Hätte ich letztes Jahr auch noch nicht erwartet: Dass es mal zu viel werden könnte; ausgerechnet mit Schwimmen. Aber es ist so vieles zu viel gewesen in den letzten Jahren, da sollte ich nicht so überrascht tun.

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