Happy Turbine to me

Ich kann ehrlich gesagt nicht mehr nachvollziehen, ob das der erste Geburtstag meines Lebens ist, den ich vor einem aufgeschraubten PC begonnen habe – aber vermutlich wenigstens der erste, an dem ich um 0:02 Uhr ein Problem an selbigem gelöst habe.

Naja, gelöst …

Es war alles etwas wild gestern. Ich wollte eine SSD aufs Mainboard pflanzen. Sollte easy sein. Würde das Zeug nichts kosten, würde ich ja gerne mal probieren, ob man den Rechner dazu WIRKLICH ausschalten muss …

Jedenfalls sitzt der zweite M.2-Slot bei mir leicht durch die GPU verdeckt auf dem Board. Sah so aus, als käme man gerade noch so ran. Dann hab ich die scheiß Befestigungsschraube nicht rausgekriegt. Also da ging gar nichts. Dachte ich, ich mache mir doch mal mehr Platz für mehr Kraft und nehm doch kurz die GPU raus. Gesagt, get … fuck! Ich hatte das in 25 Jahren regelmäßiger PC-Schraubereien noch nicht, aber die Blende der Grafikkarte hat sich irgendwie hinten am Mainboard verhakt. Ich habe keine Ahnung, wie das sein kann, aber mit dem 800€-Ziegelstein im Weg, den ich noch dazu festhalten musste ohne anderswo Leiterbahnen von der Platine zu schaben, konnte ich das Problem aus Perspektivgründen auch nicht näher erörtern. Also hab ich es aufgegeben und die GPU vorsichtig wieder zurück in ihren Slot befördert, angeschraubt und angeschlossen und darüber hinaus bestimmt, dass wenn es bisher alle Festplatten lose hängend in meinen Gehäusen geschafft haben, diese hier keine Ausnahme sein muss.

Danach aber: ist die Grafikkarte plötzlich laut. Laut laut! Ich hab mich ja vorher schon immer über die in  meinem alten Rechner beschwert, aber DAS! Holla die Waldfee!

Und ich bin dem den Abend über nicht auf die Spur gekommen. Ich hab nicht mal gezockt, aber hier und da ging sie plötzlich ab wie Schmidts Katze. Die Lüfterkurve sah eigentlich gut aus, aber ungeachtet der Einstellungen hat sie wohl immer Vollgas gegeben und ich wusste nicht warum. Zumindest war das mein Glaube, bis ich dann um 23.55 Uhr verzweifelt und gegen den Sturm anzweifelnd doch nochmal das Gehäuse aufgemacht und nachgesehen habe. Und gesehen hab ich bei der ersten Draufsicht auch nichts. Damn!

Letztlich hab ich in absoluter Verzweiflung und vollumfänglicher Ahnungslosigkeit einfach mal die Stütze der Karte verschoben und gemerkt, dass diese beim Neuaufstellen unter dieser leicht abgerundeten Zotac-GPU offenbar an einem der Lüfter geschliffen hat. Ich hätte jetzt ja eigentlich gesagt, dass ich Schleifgeräusche erkennen hätte müssen, aber die Auflage, auf der die Karte bei der Stütze ruht, ist offensichtlich so weich gummiert, dass der Lüfter natürlich auch bei niedriger Drehzahl ordentlich Lärm gemacht hat, es aber durch die Dämpfung echt nicht nach Schleifen sondern sehr sehr sehr viel Luftbewegung geklungen hat. Dementsprechend war das nach dem Verschieben schon beim ersten Test wieder 100%ig ok. Hätte ich mir einige zwar interessante, für mich aber völlig irrelevante Foreneinträge ersparen können.

Im Grunde wäre jetzt eine saubere Lösung für die SSD auch noch nett, aber man kann ja nicht alles haben. Zumindest nicht um 0:02 Uhr.

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Nix los

„Kann es sein, dass morgen ein ganz normaler Montag ist, an dem wir nichts besonderes haben?“

Ich werde diese Frage sicherheitshalber nie wieder so stellen.

Ungefähr 12 Stunden später bin ich aufgestanden, Sophie stand am Küchentisch über Spätzle gebeugt und sagte, er habe Läuse. Fuck ey!

Wer das Vergnügen schon mal hatte, kann sich vorstellen, wie der Rest des Tages ablief. Wir alle haben uns einer Kontrolle und Behandlung unterzogen, teils zweimal. Und die Waschmaschine ist für die nächsten 72 Stunden ausgebucht. Ich bin nicht ins Büro gefahren sondern musste kindkrank nehmen, die Kinderärztin hatte natürlich auch noch Urlaub … es war ein desaströser Tag. Nicht, dass es am Ende außergewöhnlich schlimm oder gar ein Einzelfall wäre, dass ein Kind mal die Viecher einschleppt – aber es war einfach der pure Stress. Haarewaschen und Kämmen ist jetzt so oder so nicht die Lieblingsbeschäftigung der Kinder, entsprechend begeistert waren sie, dass wir das jetzt auch noch auf 180 gedreht haben.

Da wäre mir ein normaler Bürotag schon ein bisschen lieber gewesen, ganz ehrlich. Oder um es mit dem Spätzle zu sagen:

„Auf dem Flohmarkt Flöhe holen wäre besser gewesen.“

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„Damit wir aufwachen“

Wir alle erinnern uns – hoffentlich! – an den Ring-Trick aus „Leon der Profi“.

Nun, Handgranaten zum Spielen bekommen unsere Kinder selbstredend nicht, aber das, was am nächsten an eine solche rankommt, ist sicher die Eieruhr in Form eines Eis, mit der das Knöpfle auch gerne hantiert und sich freut, wenn sie klingelt.

Wie man das in einen eiskalten Killer-Move von der Größe des Ring-Tricks verwandelt, hat er dann neulich abends gezeigt, als er mit Sophie ins Bett gegangen ist und als letzte Amtshandlung des Tages die Uhr aufgezogen und sie unters Bett hat kullern lassen.

„Damit wir aufwachen!“

war seine Begründung. Eine bessere Pointe werde ich dem Ganzen sicher nicht hinzufügen können. 😀

 

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Nostalgie (Nachklapp)

Irgendwie hatte ich gestern tatsächlich einen irgendwie seltsam nostalgischen Tag. Am Ende landete ich dann beim – ui, jetzt haue ich noch so ein nostalgisches Wort raus! – Surfen im Netz wo, wo ich nie dachte, jemals hinzugelangen: beim Handbuch meines ersten Mainboards. Ich weiß, spätestens jetzt habe ich auch noch 99 der letzten 100 Leser hier verloren, aber so war es halt. Und es hat sich gut angefühlt! 🙂

OK, vielleicht sollte ich jetzt doch besser ins Bett.

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Nostalgie

Bisschen doof, dass ich diese Frage erst jetzt stelle, wo meine Leserschaft geringfügig eingedampft ist, aber:

Wo spürt Ihr eigentlich Nostalgie?

Also nicht „Bei WAS spürt Ihr Nostalgie?“, sondern wo? Im Körper?

Ich habe das auch deswegen nie gefragt in meinen 20 Jahren Online-Präsenz, weil es sich irgendwie ein bisschen peinlich anfühlt. Wenn ich mich sehr angenehm erinnert fühle an schöne Dinge und Zeiten, dann sitzt das Gefühl irgendwie sehr tief im Oberkörper. Nicht gleich 1:1 erektionsmäßig, aber irgendwo weit unterhalb des Magens und schon verdächtig nahe an den Gegenden, die Jürgen von der Lippe Ende der 80er so treffend mit „Vergnügungszentrum“ umschrieben hat. Ein Kribbeln, Kitzeln, Schaudern, es widersetzt sich ganz hart der Beschreibung und ich kann mich mit ein bisschen Gehirnakrobatik schon immer noch als Autor sehen. Und: Ja, natürlich ist am meisten das Gehirn mit beteiligt. Endorphine, Wohlempfinden, Aufregung, Vorfreude … aber körperlich sitzt das bei mir irgendwo da unten. Als Laie kann ich das unmöglich der Lage irgendwelcher Organe zuordnen und ich vermute fast, dass es die auch gar nicht gibt, ich vermute – und deswegen frage ich hier auch so in die Runde – dass das was ziemlich persönliches und letztlich von der Psyche orchestriertes ist.

Warum auch nicht? Ui! Nostalgie! Mach mal die 53. Darmschlingung empfindlich, reize mal hier die Prostata, kitzel die Blase links oben! Warum sollte das nicht bei jedem anders sein?

Schreiben tue ich das aus noch viel viel unnachvollziehbareren Gründen: Ich hab gestern nach langen Jahren endlich mal das richtige Konto bei Trackmania United Forever verknüpft, kann jetzt alle Medaillen nochmal erspielen und holla die Waldfee zwiebelt das untenrum gerade. Selten sowas schönes zu so einem absurd albernen Anlass erlebt!

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C

Ich hab schon oft gesagt, dass man sich das Spätzle nicht ausdenken könnte, wenn man wollte.

Jetzt waren wir auf dem Weg zu seinem Ferienprogramm. Sport. Macht er gern, hatten wir in den Sommerferien schon. Aber er war aufgeregt. Und wir hatten seine Podcasts nicht dabei für die Viertelstunde Fahrt.

„Papa, wir könnten ‚Ich sehe was, was Du nicht siehst‘ spielen. Ich sehe was, das ist blau.“

„OK …“

„Also es ist nicht wirklich blau, aber es sieht so aus.“

„…“

„Wir bestehen daraus, es ist die zweitbeste Rüstung in Minecraft.“

„Wir bestehen daraus? Was ist die zweitbeste Rüstung? Diamant ist die beste, oder?“

„Nein …“

Wir können den Dialog an dieser Stelle für ungefähr drei Minuten verlassen, in denen er kryptisch über Minecraft redet, die Menschen, das Universum, Diamanten und überhaupt und sowieso. Wir sind inzwischen von der „Stadt“ raus aufs Land gefahren, ich höre zu, aber ehrlich gesagt nur mit einem Ohr.

„… und Du siehst, es ist ganz einfach: Man muss es nur in eine andere Form bringen!“

„Kohlenstoff? Du hast Kohlenstoff gesehen?“

„Genau! Wahnsinn! Die Chemie kann einen da ganz schön in die Irre führen, oder?“

Ja Spätzle, die Chemie, genau …

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Knie wieder da

Als Ü40-Mann wäre ich ja prädestiniert dafür, einen Medizinpodcast zu machen. Genug Wehwehchen und Sendungsbewusstsein, zack, Mikro an!

OK, nein. Vom Podcasten verstehe ich fast so wenig wie vom Bloggen und … oh, wait.

Neue körperliche Gebrechen sind ja manchmal fast heiter. 2023 lag ich hier in Bingen im Krankenhaus und die Schwester hat mich etwas ungläubig angesehen und gefragt, ob es etwa Probleme mit meiner Wunde gäbe. „Nein“, hab ich gelassen erwidert: „Es ist zwar erst 20 Tage her, aber ich bin jetzt wegen einer anderen Operation hier.“ Ich hatte das in anderen Blogs früher mal erwähnt: Es gibt einfach so Punkte, an denen ich Dramen nicht mehr ernst nehmen kann und – vermutlich aus Selbstschutz – anfange, die Dinge lustig zu finden. Ich bin sehr dankbar dafür, ich hab stark die Vermutung, dass dieser Mechanismus mich schon vor ausgewachsenen depressiven Episoden bewahrt hat.

Jetzt hatte ich mir neulich das Knie angehauen. Vermutlich. Keine Ahnung, ich konnte mich nicht erinnern, aber es hat weh getan und zieht man sich beim Toben mit den Kids nicht stets irgendwas zu. Eben. Aber ich war im Büro, hab ein bisschen die Treppen gemieden und meine Kollegen haben mir netterweise was vom Restaurant mitgebracht. Am Abend bin ich ins Bett gefallen und hab mich gefreut, dass ich endlich schlafen und das Knie sich erholen kann. Am nächsten Tag waren 400 km Familienausflug angesetzt, da musste das so.

Zwei Stunden und 800 mg Ibuprofen später bin ich dann eingeschlafen. Ausgerechnet beim Liegen hatte ich heftige Schmerzen und zwar so bei einer stabilen sieben auf der Skala. Und ich bin mir immer noch sicher, dass ich in meiner nicht ereignisarmen Medizingeschichte allerhöchstens mal auf eine 8,5 oder 8 gekommen bin. Wasser in der Lunge, Entzündung … willste nicht!

Knie entspannen half nicht. Damn! Onkel Google sagte, dass es vermutlich eine Entzündung sei, Onkel Apotheker auch, am Ende bin ich nicht zum Arzt. Bzw. ich hab’s bis heute aufgeschoben und gerade eben bin ich ohne Schmerzmittel ganz normal im Wechselschritt eine Treppe hochgelaufen. Yes!

Was ich in der Zeit auch mal wieder gelernt habe: Wie weird selektiv Schmerzen sein können. Liegen? AAAHHHH! Stehen? AUAAA! Treppen? AAAAAARGHHHH!!! Autofahren? Ach, naja, was sind schon 400 Kilometer …

In ähnlicher Form kenne ich das schon. Wisst Ihr, warum ich so dick bin? Ja, nein, nicht die Gen-Geschichte, nicht Junk-Food, Alkohol, null Sport und überall noch Nutella drauf! Mir fehlt die natürliche Regulierung durch Krankheiten. Ich bin viel zu oft krank, ja, aber ich kenne das nicht, dass ich dann keinen Hunger habe. Ganz schlimm Magen-Darm vielleicht, aber sonst? Mit Fieber im Bett finde ich große Menüs besonders schmackhaft, da trollt mich mein Körper auch ein wenig.

Aber egal. Eigentlich ist das hier nur so ein Eintrag, wie Ihr ihn aus meinen Bestzeiten kennt: Ich wollte einfach nur sagen, dass mein Knie heute nicht (genau genommen: kaum) noch weh tut und dafür musstet so rund 500 Wörter und 3000 Zeichen ertragen. Vielleicht sollte ich mal ein Buch schreiben.

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