Es ist jetzt ungefähr 14 Jahre her, dass Sophie und ich Mäuse als Haustiere hatten. Und ja, das weiß ich auch nur deswegen noch so genau, weil es natürlich in diesem kleinen Blog noch Dokumente gibt, die das belegen.
Nun sind wir dahin zumindest bisher nicht zurückgekehrt, haben aber vorgestern eine Maus im Wohnzimmer vorgefunden. Sie hat sich ihrer Festsetzung zwar entzogen, aber wir glauben zu wissen, wohin und das entsprechende Loch haben wir einfach mal schnell mit Gips aufgefüllt und so hoffen wir eigentlich, dass es das war, aber um sicherzugehen, habe ich gestern mit dem Spätzle im Baumarkt noch schnell eine Falle geholt. Bei der Recherche hat Sophie festgestellt, dass sich im letzten Jahrzehnt nur bedingt was an der Humanität der Menschheit getan hat, denn zumindest hier vor Ort war überhaupt nur eine einzige Lebendfalle zu bekommen, dafür gibt es wohl inzwischen ein recht umfangreiches Sortiment an „Schlagfallen“, inklusive solcher, bei denen man dann sogar noch vor dem grausigen Anblick bewahrt wird. Ich verstehe jetzt mit Kindern zwar schon nochmal etwas besser, warum sowas eine Daseinsberechtigung hat, aber soweit sind wir trotzdem noch nicht:
Aber wie gesagt: Vermutlich wird sich da nicht einmal mehr eine Maus fangen lassen, weil wir ihr den Zugang inzwischen verwehrt haben. Allerdings können wir bei dem alten Gemäuer mit seinen vielseitigen Undichtigkeiten für nichts garantieren, deswegen mal sehen.
Was soll ich sagen? 2024 war nur so mittel und ich werde ihm nicht nachweinen.
Natürlich ist der Jahreswechsel wie immer im Grunde eine Art Zahlenmystik, der ich nicht übertrieben verfallen bin, aber wir sortieren unsere Zeit nunmal unter anderem in Jahren. Und ja, jetzt wo es wieder ansteht, sehe ich mich einmal mehr an dem Punkt, dass ich denke, dass es gut ist, mit dem Kapitel abzuschließen. Ich muss nicht schwarzmalen, wir haben zwei weitgehend glückliche Kinder, das Geld ist nicht knapp und bei allem Ärger damit haben wir auch eine im Grunde gute Wohnung. Ja, wenn mal wieder hinter dem Schrank entschimmelt werden muss, überschattet das erst einmal alles, aber wir haben so endlos viel Platz für die Kinder und das Homeoffice … das ist für jetzt ok. Wäre sie gekauft, wäre es ein Drama, so halten wir das schon aus.
Definitiv auf der Positivliste steht, dass ich zumindest gelegentlich mal wieder hier reinschreibe, um nicht ganz aus der Übung zu kommen; dass ich inzwischen seit Jahresbeginn satte 20 kg runter habe und alles, was so damit zusammenhängt. Trotzdem ist die Gesundheit eigentlich das große Minus auf meiner Seite, denn trotz des Abnehmens und auch der Tatsache, dass ich z.B. dieses Jahr keinen Schluck Alkohol getrunken habe, ist das alles einfach scheiße. Ich hab immer noch viel zu wenig Energie für sowas wie einen Alltag und außerdem haben meine ersten zaghafen Versuche, mal wieder sowas wie Sport anzugehen, bis auf weiteres dafür gesorgt, dass ich jetzt Dauerschmerzen im Fuß habe und eigentlich den ganzen Tag nur noch liegen will.
Und das führt dann bei uns beiden zu einer eigentlich permanenten Dauerüberlastung, die nicht so recht Stimmung aufkommen lassen will. Kombiniert mit den Anstrengungen, die das ADHS des Spätzle inklusive der komplett neuen Situation mit der Schule so mit sich bringt, enden eigentlich alle Tage damit, dass ich nur noch will, dass sie vorbei sind. Und das ist kein Punkt, den sich irgendwer als Ziel setzen will oder sollte. Das kann nur ein Zwischenschritt sein. Schlimm genug.
Es ist jetzt weit weit über ein Jahr, wenn nicht über zwei Jahre her, dass Ozie und ich uns geschworen haben, dass 2025 unser Jahr wird – aber das fußt natürlich auf einer sehr diffusen Hoffnung, dass dann beide Kids aus dem Gröbsten raus sind, was in gewissen Teilen sicher stimmen wird, aber das Spätzle wird noch lange überdurchschnittliche Hilfe brauchen und das Knöpfle hat sich momentan auch in den Kopf gesetzt, die Kleinkindkarte mit Wickeln und Trotzen noch ein bisschen auszureizen. Dennoch: Dieser Teil – und vermutlich sogar die Steuererklärung 2022 – werden kommendes Jahr sicher zumindest in Teilen realisiert werden können.
Abgesehen von mehr Gesundheit und Fitness – und damit mehr Freude in der Familie und mehr Haken auf den To-do-Listen – werde ich mir als Vorsätze (die ich jetzt meinetwegen auch einfach so nenne!) folgendes mit nach 2025 nehmen:
Hier noch mehr schreiben, vor allem regelmäßiger, was ich gut fand. Ich merke, dass mir der Teil sehr fehlt, dabei ist das küchenpsychologisches Einmaleins.
Wieder ein bisschen mehr Social Media. Nicht Doomscrolling, sondern mal wieder mit Leuten außerhalb kommunizieren und Spaß haben. Hab zusätzlich zu Mastodon jetzt auch Bluesky. Mal sehen.
Mehr lernen bei der Arbeit. Ich hab mich nach der etwas zu kurz gekommenen Einarbeitung zu wenig eingefunden und das verleidet mir den Job viel zu sehr, was in Anbetracht der sonst tollen Umstände unnötig und schade ist.
Mehr rausgehen. Im Zweifel öfter ja als nein sagen, wenn mal was nicht Couch bedeutet.
Und weniger Podcasts! Das ist schlimmer als bei anderen Leuten Fernsehen. Vor allem, weil ich da den Drang hab, auch alles durchzuhören.
Das Absurde bei meiner Wenigkeit ist: Ich bleibe trotzdem optimistisch. Kennt Ihr ja alle. 🙂
Der letzte Arbeitstag vor den Festtagen ist vorüber, die Kids sind den Nachmittag über durch die Rheinwelle gepflügt und der Baum steht. Gut, die Lichterkette musste ich abends erst noch aus der Packstation befreien und wird morgen angebracht – aber im Wesentlichen ist es geschafft. Gleich ist es null Uhr, dann ist der 24.12., wir haben es bis Weihnachten geschafft und die nächsten Tage werden im Wesentlichen von den Geschenken der Kinder bestimmt werden. Es wird anstrengend aber schön. Ich hab gerade nicht Zeit und Nerv, mehr dazu zu schreiben, aber ein bisschen haben wir noch die Hoffnung, dass 2025 vielleicht wirklich besser wird. Ich schreibe die Tage sicher nochmal irgendwas bedeutungsschwangeres über den Jahreswechsel. 😉
Jetzt bleibt mir nur noch, Euch allen, die hier noch mitlesen, ebenfalls ein paar schöne Tage zu wünschen. Macht’s gut und genießt Eure hart verdiente Auszeit!
PS: Wehe irgendwer hier erwähnt jetzt nach mehr als einer Dekade nochmal die falsch gehende Worpress-Uhr! Die gehört inzwischen zum Konzept! 😀
Manchmal weiß man ja nicht, ob man lachen oder weinen soll. Traurigerweise trifft das für Mieter sehr oft auf Ideen zu, die Vermieter so haben. Ich frage mich manchmal echt, ob denn eigentlich alles stimmen muss, was ich mir in teilweise brachialem Unwissen als radikal Linker in meiner Jugend so herbeifabuliert habe. Ich meine, es ist doch unlogisch, dass Leute zu Vollidioten werden, sobald sie ein paar Euro übrig haben und diese in Immobilien investieren. Denn selbst wenn man mal anerkennt, dass sie das machen, um Geld zu verdienen, sehe ich echt nicht, dass abgesehen von so ein paar Entscheidungen wie Mieterhöhungen, für die Vermieter die Interessenlage immer der der Mieter entgegenstehen muss.
Natürlich ist das im ersten Moment nicht so dringend für die Vermieter, aber im Grunde geht es ja darum, dass ihnen ein Teil des Hauses wegbröckelt. Sie können es ja nicht einmal uns anlasten, es ist einfach nicht sinnvoll, sich da jahrelang nicht zu kümmern.
Aber jetzt …
Es sind tatsächlich Handwerker aufgetaucht und haben sich der Sache angenommen. Sie waren auch nach der ersten Inaugenscheinnahme recht entsetzt über den Stand der Dinge, denn wir erinnern uns: Da laufen an jedem guten Regentag dutzende Liter Wasser unkontrolliert direkt am Stromkasten vorbei und von den Rigipswänden, die das Schauspiel zum Nachbarraum – den wir übrigens nutzen – abtrennen, ist eine schon komplett durchgeschimmelt und wirklich buchstäblich zerbröckelt.
Da das Wasser physikalisch korrekt von oben kommt, wäre die eigentliche Lösung natürlich eine ordentliche Abdichtung der Decke, was zugleich der Terassenboden unseres Nachbarn ist. Das aber ist jetzt im Winter natürlich völlig undenkbar. Aber da sie schon mal da waren und bezahlt wurden, haben sie jetzt unsere Eimerkonstruktion professionalisiert. Quasi.
Ja, jetzt darf das Wasser „kontrolliert“ abfließen. Das erspart uns das Eimerleeren und ist so gesehen wirklich nicht nichts … aber:
Jetzt hängt ein Abwasserrohr quasi mittig in der ohnehin winzigen Tür und dürfte den Rasenmäher im Raum bis auf weiteres gefangenhalten. Darüber hinaus endet dieses Rohr in einem Plastikschlauch, der einfach mal quer über unsere Terasse gelegt wurde und es ist jetzt natürlich an uns, den Kindern zu erklären, dass sie damit nicht spielen dürfen. Und bevor mich jemand kleinlich nennt: Diese Lösung hat länger gedauert als wir hier wohnen, ich hab also gute Gründe davon auszugehen, dass das nicht mit den ersten Sonnenstrahlen im kommenden Frühling dann gänzlich gerichtet wird.
Selbst unser Nachbar – als Ex-Polizist nicht unbedingt verdächtig, revolutionäre Phrasen zu dreschen – sieht als wahrscheinlichstes Szenario inzwischen, dass das Haus hier eigentlich eine Belastung für die Vermieter ist und die es gerne verfallen lassen um dann in naher Zukunft an der Stelle neu bauen zu können. Ist das nicht alles großartig?
Das ist ein vermutlich gar nicht so schlechter erster Satz für einen Blogeintrag. Der geneigte Leser hat gleich den Verdacht, dass da mehr dahinter steckt, es stellt sich auch die Frage, warum der Autor selbst nur einen Glauben über seinen eigenen Zustand hat …
Ach, ich bringe es nicht mehr weit im Analysieren von Texten.
Ja, ich glaube, dass es mir eigentlich ganz gut geht, aber so richtige Fitness will sich nicht einstellen. Ich bin immer wieder müde und eigentlich sollte ich auch dringend mal wieder meinen Fuß eine Weile entlasten, aber was das angeht, bin ich ganz schlecht. Was die Müdigkeit mit sich bringt, ist leider, dass ich in letzter Zeit oft das Spielen abends einfach gelassen hab. Ja, sicher ist Schlaf da schon eine gute Entscheidung gewesen, aber es fehlt mir halt auf der anderen Seite auch. Ich hab einfach tagsüber außer manchmal an Dienstagen keine Zeit zum Zocken.
Und jetzt ärgert mich das etwas, denn nicht nur finde ich es eine mehr als nur notwendige Aktion, dass Rockstar jetzt das erste Red Dead Redemption tatsächlich mal auf den PC bringt. Nach 14 Jahren. Nein, ich finde auch, dass ich mir das Spiel gut zum demnächst anstehenden Geburtstag schenken kann und darüber hinaus könnte ich bis dahin ja meinen aktuellen Durchlauf des zweiten Teils beenden. Nur wird das in neun Tagen selbst bei anziehendem Tempo nicht passieren können, denn ich habe die Hälfte der Story noch offen, der Gesamtfortschritt liegt bei 54% und meine letzten Durchläufe haben gut je 200 Stunden gehabt.
OK, das wäre das. Aber ich wollte nochmal kurz zu den ersten Sätzen zurück und da ist mir jetzt wieder aufgefallen, was für einen unverschämt guten ersten Satz RDR2 hat. Abseits von der kurzen schriftlichen Einleitung über die Welt.
Vermutlich hat den jetzt niemand so parat wie ich in meinem 5. Durchlauf und nach dem Anschauen von 45 Let’s-Plays dazu. Er kommt von Reverend Swanson, einem Gang-Mitglied, das man als Spieler des ersten Teils – und als Neuspieler ohnehin – nicht kennt und er lautet:
„Abigail says he’s dying, Dutch.“
Ich verneige wirklich mein Haupt vor den Autoren.
Die Ehefrau des Protagonisten im ersten Teil lässt dem Antagonisten selbiger Geschichte ausrichten, dass ein „Er“ stirbt. Ich wüsste nicht, wie man so wenige Worte besser verwenden könnte, um ein Interesse beim Spieler zu wecken, was zum Fick da gerade abgeht.
Ich weiß, dass der insgesamt sehr langsame Einstieg in RDR2 einige Leute geärgert oder abgeschreckt hat, aber an dieser Stelle, im allerersten Satz, wurde alles, aber wirklich alles, richtig gemacht!
Sorry, ich trage den Gedanken jetzt eine Weile mit mir rum und wusste nicht, wo ich ihn sonst loswerden sollte.
Die Protagonisten beider Spiele, hier in RDR2, Screenshot von mir
Naja, jetzt wo wir das geklärt hätten, könnte ich eigentlich noch kurz … nur ein Stündchen vielleicht …
PS: Gerade bemerkt: Die „letzten Stunden“ im Titel lesen sich jetzt komisch. Ich wollte ursprünglich mal mehr darauf raus, dass ich abends zu müde bin und das ist jetzt nur ein halber Satz und vielleicht sieht das jetzt komisch aus. 😀
Um gleich dem Eindruck entgegenzuwirken, ich wolle hier Clickbait mit den Überschriften betreiben: Ich war mit dem Spätzle im deutschen Edelsteinmuseum. Und zwar am vergangenen Sonntag. Sonntags gibt es eh immer wenig zu tun, die Herbstferien hatten gerade begonnen und zudem hat das Spätzle zumindest mal in einem Nebensatz erähnt gehabt, wie hübsch Opale seien.
Nein, wir hatten es wirklich ein bisschen über deren faszinierende Farben und wir haben was die freien Tage mit den Kindern angeht – insbesondere das Spätzle betreffend – seit Jahren die Regel, dass ein schlechter Ausflug immer noch besser ist als kein Ausflug. Denn am Ende vergeht wenigstens die Zeit schneller, als wenn man zuhause rumsitzt und sich am Ende doch oft nur streitet, ob jetzt die Pokémon auf der Switch oder die Paw Patrol via Netflix den Platz auf dem großen und beliebtesten Bildschirm im Haushalt bekommen.
Man muss dazu verstehen, dass das zwar etwas traurig klingt – und sogar ist – dass aber insbesondere das Spätzle mit Ausnahme von Spielen und Gucken meist kaum Ausdauer für die verschiedenen Freizeittätigkeiten hat. Lego bauen, Ausmalbilder einfärben, ein neues Molekül aus seinem Bausatz erfinden, Holzraketen lackieren, sich mit seinem Bruder um kleine Metallautos streiten, kuscheln, balgen, Frühstück, eine Runde Lotti Karotti, mit Kreide auf der Terasse malen, ein Buch anschauen – es kommt vor, dass es hier nach so einem Programm an einem Sonntag gerade mal 9 Uhr ist.
Und Ausflüge – zumal mit Anreise – lassen die Zeit halt einfach schnell vergehen. Zumal selbst das Spätzle eine gewisse Fahrtzeit relativ gut mit Wissens- und Gaming-Podcasts rumbringen kann.
Genug der Einleitung. Wir sind am Sonntag also am späten Vormittag zu zweit ins Auto gestiegen und haben Sophie und dem Knöpfle einen angenehm ruhigen Nachmittag gewünscht. Dann eine Stunde nach Idar-Oberstein, eine halbe Stunde Museum und inklusive Stopp bei McDonald’s anderthalb Stunden zurück. Meine Güte, was bin ich froh, dass wir das nötige Kleingeld für so einen Spaß haben, denn für mich alleine fände ich das Verhältnis von Reise- zu Aufenthaltszeit irgendwie völlig unbefriedigend. Ich hätte auch gut zwei Stunden im Museum zubringen können – obwohl ich anmerken möchte, dass es schon eher Schauwerte sind, die sie da bieten, weniger Informationen.
Aber mein Fazit ist nicht so schlecht, wie man meinen möchte. Ich hab mich das erste Mal seit 30 Jahren wieder mit Edelsteinen beschäftigt, das Spätzle hatte Spaß und der Tag hatte bis fast 15 Uhr so was ähnliches wie Struktur. Was will man mehr?
Das Spätzle hat sich jetzt ein Fachbuch für 35 € gegönnt, bei dem ich Sorgen habe, ob ich es halbwegs verstehe; dazu hat er sich unter den Steinen ein kleines rotes aus Achat geschliffenes Herz ausgesucht.
„Papa, das war von den Herzen das größte und trotzdem das günstigste, das hat mich echt verwundert.“
Beim Bezahlen hat er dem Personal noch gesagt, dass sie eine echt schöne Ausstellung hätten und Nicht-Eltern können vermutlich nicht nachvollziehen, wie sehr einen sowas freuen kann.
Das Einzige, was jetzt irgendwie komisch ist: Ich hätte gerade echt Bock, mal ins deutsche Edelsteinmuseum zu fahren, um es mir in Ruhe anzuschauen. Aber der Weg ist so weit.