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Back to the roots?

Wir haben ein neues Auto. Zumindest mal gekauft. Zulassung dauert noch ein paar Tage, aber es eilt ja nicht. Und ja: So rein typmäßig dürfte es dem ein oder anderen bekannt vorkommen:

Es ist immer noch ein wenig seltsam. Eigenes Auto. Jetzt übergangsweise ein zweites, denn wir werden den Fabia nicht gleich grundlos weggeben. Das ergibt sich lebensdauermäßig sicher irgendwann, aber die Flexibilität ist gerade insofern wichtig, als dass wir ein Auto brauchen, um die Kids so in die Kita zu bringen, dass wir unserer Arbeit nachgehen können. Der öffentliche Nahverkehr hier ist halt eine ganz andere Hausnummer als in Berlin. Wir haben eigentlich fast alle erdenklichen Vorteile, die man in einer Kleinstadt haben kann: Viel Homeoffice und die tatsächlichen Büros sogar wirklich von zuhause aus mit Öffis zu erreichen. Aber es reicht nicht. Wenn das Auto ein paar Tage ausfällt, dann sind wir aufgeschmissen.

Wir finden es ökologisch zum Beispiel überhaupt nicht cool, aber alle Alternativen – wenn sie überhaupt mal den Weg aus Berliner Szenebezirken schaffen – haben am Ende diesen einen entscheidenden Nachteil: Sie wurden von und für Kinderlose gemacht. 800 Meter zum nächsten Carsharing-Auto sind easy, aber halt nicht mit zwei Kleinkindern und zwei Kindersitzen. Die dann noch nicht einmal hinter mich ins Auto passen. Von einer ganzen Menge kleinerer Problemchen im Detail mal ganz abgesehen. Deswegen isses jetzt so und wir haben uns damit abgefunden, dass das jetzt halt die Phase im Leben ist, wo man das braucht. Und natürlich auch, dass die hoffentlich mal wieder vorbei ist.

So bleibt dann aber halt doch die Freude, dass wir das Opelchen gefunden haben, noch dazu bei einem sehr netten Händler. Der sitzt leider 70 km von Zuhause weg, das erschwert alles ein bisschen, aber in Maßen. Heute haben wir die Vertragsunterzeichnung halt gleich mit einem Familienbesuch verbunden und so läuft das schon. Ich weiß zwar noch nicht einmal, ob den Neuen jetzt eher ich nehme oder ob Sophie ihn nimmt. Das darf dann alles das neue Jahr zeigen. Falls wir uns bis dahin nicht hören: Rutscht gut hinein! Aber bitte möglichst nicht mit oder in ein Auto. 😉

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Stimmung

Nächstes Jahr darf der Baum ganz sicher auch in die Wohnung. *daumendrück*

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Was alles geschah

Also gut, ein paar Fragen sind – nicht wirklich überraschend – dann ja doch gleich zusammengekommen.

Das Offensichtliche gleich vorweg: Ich arbeite nicht bei der BVG, hab ich aber auch nie gemacht. 🙂
Nach dem Taxi hat es mich aufgrund einer sehr launischen Idee von Sophie zur Verkehrsregelungszentrale verschlagen. Launisch, weil im Grunde waren wir nur genervt von der Elterngeldstelle in Berlin, die uns eigentlich bis heute Geld schuldet. Und die Idee war: Wenn sie im öffentlichen Dienst jeden Vollidioten einstellen, dann stellen sie auch uns ein. Und siehe da: Uns beide hat es nur genau eine Bewerbung und ein Vorstellungsgespräch gekostet. Was mindestens genauso lustig wie traurig ist.

Der Job in der VKRZ war geil, trotz oder auch gerade wegen des Schichtdienstes. Während das Taxigewerbe zusammengebrochen ist, hat Corona für mich bedeutet, dass ich 50% Homeoffice hatte bei einem Job, in dem man nicht von zuhause aus arbeiten kann. Bereitschaftsdienst mit fast 0%iger Ausrückquote und voller Bezahlung. Kann man sich nicht ausdenken. Aber auch ansonsten spannend und unterhaltsam. Bald kam dann das Knöpfle und damit Elternzeit. Im Wesentlichen toll im öffentlichen Dienst, aber als ich dann in Teilzeit wieder eingestiegen bin, war irgendwie vieles nur nervig. Nicht die Kollegen im Schichtdienst, sondern die Ebene drüber. Ich hab keinen vernünftigen Dienstplan bekommen und war damit viel unsicherer dran als alle anderen und mein direkter Vorgesetzter war einfach ein Vollpfosten, über dessen Antworten auf Anfragen gesagt wurde: „Sie kommen nur wenn sie unvermeidbar sind und sind dann maximal unhilfreich.“ Das wurde ziemlich schnell nervig, weil Corona mit jetzt zwei Kindern endgültig schwierig wurde.

Wir wollten mittelfristig eh weg aus der Großstadt, also hat Sophie sich beworben, wurde in Wiesbaden angenommen und dann ging im Sommer ’22 alles SEHR schnell. Von Bewerbungsgespräch bis Umzug waren es 12 Wochen oder so.

Mit meiner Arbeit hatte ich wegen des oben genannten Vorgesetzten lange zu tun, weil ich natürlich auch noch Ärger mit dem Arbeitszeugnis hatte. Und versteht das nicht falsch, es hätte nicht weniger an mir liegen können: Der gute Mann hat ganz offen quasi allen Kollegen gleiche Zeugnisse ausgestellt und ging nach der Logik vor, dass man bei beanstandungsfreier Arbeit halt ein „befriedigend“ erhält. Kann ich formallogisch nachvollziehen, aber halt nicht bei Arbeitszeugnissen. Und das Wort stand so im ersten Satz des Bewertungsteils, das konnte ich so nicht stehen lassen.

(Zumal Corona dort meine „Ausbildung“ einfach beendet hat und sämtliche weitergehenden Engagements einfach unmöglich gemacht hat)

Naja, der Anwalt war nicht billig, aber es war schön zu sehen, dass im Laufe der Auseinandersetzung der Name des werten Vorgesetzten aus dem Organigramm der Senatsverwaltung verschwunden ist. Zumindest an dieser Stelle.

Naja, Wohnungssuche ging nur ein paar Wochen, nur drei haben wir besichtigt, in drei Städten und zwei Bundesländern. Riesige Touren von Berlin ins Rheinland mit zwei Kindern! Gelandet sind wir im wirklich schönen und sehr kleinen Bingen am Rhein in einer riesigen Altbauwohnung mit großem Garten vor der Tür und einem ganzen Tunnel als Garage unterm Haus. Dazu ein sehr netter Nachbar über uns. Die Kids müssen wir zwar mit dem Auto zur Kita bringen, aber da steht ja eben gerade jetzt auch ein neues ins Haus.

Ich hab seit August auch eine neue Arbeit, davor hatte ich natürlich mal wieder Spaß mit dem Amt, aber wer bin ich, mich zu beschweren. Meine Sachbearbeiterin sah mich als hoffnungslosen Fall, hat mich überredet, ALG zu beantragen, dann leidlich erfolglos versucht, Druck zu machen. Ich weiß, dass das dumm klingt. Aber ich wollte mich wirklich nur wegen Weiterbildungen informieren und sie hat mich bekniet, ich solle doch das Geld nicht liegen lassen. Eine IT-Weiterbildung wollte sie mir wegen schlechter Jobprognosen nicht zahlen, also hab ich einfach einen Monat vor Ablauf meines ALGs selbständig eine Arbeit in der IT gefunden. Schlechte Aussichten und hoffnungslos … nun ja.

OK, was die Arbeit angeht, kann und will ich nicht viel schreiben. Es ist nicht öffentlicher Dienst, aber sehr nah dran. Ich muss dazu nach Mainz – mit Auto oder Zug, je nach Laune und Streiklust – mache aber auch viel Homeoffice. Alles in Teilzeit, 25 Stunden die Woche. Noch bin ich vor allem am Lernen, aber das Umfeld ist super, die Kollegen sehr nett und dabei will ich es auch erst einmal belassen, denn die Trennung kommt mir sehr gelegen. So klein das hier ist, so auffindbar bin ich dann am Ende ja doch und es ist halt was anderes als Taxifahren.

Es ist aber auch nicht alles Gold und Einhörner. Das Leben mit zwei Jobs und zwei Kindern ist anstrengend. Unser großes Spätzle kommt nächstes Jahr in die Schule, steht aber auch ziemlich sicher vor einer ernstzunehmenden ADHS-Diagnose. Wenn’s denn so einfach ist. Aber ich kann euch geneigte Langeitleser daran erinnern, dass wir als er zwei Jahre alt war ein Klettergerüst ins Wohnzimmer gestellt haben, damit er Fernsehen kann. Das hat sich nicht gebessert und ist (inklusive dem diagnostischen Spießrutenlauf) enorm anstrengend. Und das Knöpfle ist gerade zwei. Für Eltern muss ich nichts weiteres zum Stresslevel schreiben. Zumal ich die letzten zwei Jahre auch alles andere als fit war. Ich war permanent müde. Richtig RICHTIG müde! Was glücklicherweise aber wohl „nur“ Schlafapnoe waren. Ich hatte dank des Timings mit irgendeinem Long-Covid-Scheiß gerechnet. Trotzdem wirklich unfassbar furchtbar. Ich war Anfang ’23 binnen 21 Tagen zweimal im Krankenhaus. Zweimal Kleinscheiß mit OP, alles gut vernarbt inzwischen. Aber ich war dort vor allem froh, schlafen zu können.

Jetzt mit so einem Nachtelefanten-Starterkit hab ich seit zwei Monaten endlich mal wieder etwas Energie übrig. Und die ist auch der Grund, warum das hier gerade alles passiert. Ihr seid Teil meiner guten Vorsätze für 2024. In erster Linie will ich mal wieder abnehmen, aber ein bisschen mehr Soziales und vielleicht sogar Kreatives darf ruhig auch sein. 30 Kilo weniger, 300 Blogeinträge mehr. Oder so. 🙂

Was mich letztes Jahr gerettet hat, war zocken. Klingt blöd, aber es war so. Ich hab endlich mal viel neues ausprobiert und meine kleine übermüdete Freizeit damit nicht komplett verschwendet, sondern halt virtuell ein bisschen was erlebt. Ein bisschen … *hüstel*

Und trotz allem, was ich in Sachen echter Aktivität noch aufzuholen hab: Auch das soll 2024 weiter einen Platz haben: Einen neuen PC habe ich längst eingeplant.

Tja nun, das war es dann so in aller Kürze. Die kleinen und feinen Sachen werden jetzt hoffentlich bald zeitnah und detailliert hier landen. Vielleicht ändert sich hier noch ein bisschen was, aber gerade hab ich eigentlich null Bock auf die Technik und all das. Ihr könnt froh sein, dass das kein Google-Doc ist. 😀

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Da isses nun

Erstes eigenes Auto. <3

Nun ist die Kiste also zugelassen, hergefahren etc. pp. Ich besitze nun ein Auto. Und werde von der Versicherung ungefähr gleich eingestuft wie ein 19-jähriger Fahranfänger. Nun ja, so isses halt.

Und wie im Eintrag davor schon angedeutet: Jaja, es gibt tausend Gründe, andere Autos zu wählen, dieses und jenes anders, besser und klüger zu machen … das ist mir erst einmal egal. Es ist nunmal so: Als Autobesitzer bin ich Anfänger und ich nehme mir raus, da auch Fehler machen zu können. Momentan fühlt sich das jedenfalls alles gut an und ich mag das schnuckelige Kistchen irgendwie. Richtiger Autonarr werde ich wohl nicht mehr werden, aber das ist auch ok so. Große Zukunft sehe ich in dem Feld eh nicht.

Was ich statt technischer Details hier eigentlich noch sagen wollte: Ich hab irgendeinem Nazi eine 18er-Nummer bei den Kennzeichen weggenommen! Yes!

Ist btw ein Wunschkennzeichen. Der 18.11. ist unser Hochzeitstag. Entweder ich erinnere mich nun dank des Kennzeichens besser an den Hochzeitstag oder dank des Hochzeitstages besser ans Kennzeichen. Und ich mag daran, dass ich noch nicht weiß, wie herum es sein wird. 🙂

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Lego!

Ich bin ja ein bisschen stolz auf das Spätzle. Also oft und immer wieder. Aber gestern hat er das erste Mal zwei Lego-Duplo-Steine aufeinander gesteckt. Keine Stunde, nachdem er die bekommen hat. Dafür, dass er erst eine Woche über dem Mindestalter liegt, rockt das schon, finde ich. 🙂

Ich gebe zu, für mich ist das was Besonderes, weil Lego bei mir definitiv DAS Spielzeug meiner Kindheit war. In den 80ern vermutlich ohnehin das kreativste Spielzeug überhaupt. Wie viel wir damals hatten, kann ich kaum noch einschätzen, aber selbst das, was ich bis hierher mitretten konnte, kann man noch in Kilogramm abwiegen. (Nur geputzt werden muss es mal)
Ich hab als Kind ungelogen ganze Städte gebaut, sonstige leicht megalomanische Dinge wie Flugzeugträger oder Formel-1-Strecken, Wolkenkratzer bis in 1,50 m Höhe … und all das schon damals meinem inneren Monk nach schön und akkurat farbsortiert.

Und das einzige Foto von damals zeigt eine lausige Ritterburg in komplett bunt, weil mein Bruder mitgebaut hat. 🙁

Wie dem auch sei: wir hatten gar nicht vor, damit übereifrig anzufangen, denn alles hat seine Zeit und wer das Spätzle mal mit Bauklötzen um sich werfen gesehen hat, hat Mühe, darin besondere Begabung in Architektur zu erkennen. Aber es gibt halt so Zufälle.

Einer dieser Zufälle ist, dass das Spätzle gerade ein Lieblingsbuch hat. Es heißt „So leicht. So schwer.“ und handelt von einem Elefanten, der gerne wippen will und deswegen immer neue Tiere auf die andere Seite der Wippe steigen lässt, bis sie endlich so schwer sind wie er. Die endgültige Überraschung will ich nicht spoilern, sie ist dem Spätzle aber so egal wie unangenehm. Er zeigt lieber gerne auf die Tiere, die auf der roten Wippe sitzen, die er schon kennt: Elefant, Pinguin, Affe, Giraffe … oder in seinen Worten: Ui, Pi, Bawa und Ra.

Naja, und dann ist Ozie online zufälligerweise über ein Lego-Duplo-Set ab 1,5 Jahre gestolpert, wo mehrere Tiere auf einer roten Wippe stehen. und darunter immerhin auch ein Elefant und ein Affe …

Ui! Genau das Gleiche! Quelle: Sash

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich erkenne einen Wink des Schicksals!

Und, nun ja, wir waren gestern beim verkaufsoffenen Sonntag eh noch kurz draußen und da haben wir im Spielzeugladen ums Eck mal auf Verdacht nachgeschaut. Und sie hatten es da. Und das Spätzle hat es sofort geliebt. Außerdem ist da ein Tiger dabei und so war sehr schnell ein neues Wort gelernt: Tida! So viel falsch gemacht haben wir wohl nicht. 🙂

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Spätzle-Wochenende

Papa allein zuhaus! Nix, was nicht jeden Nachmittag mal für ein paar Stündchen passiert, aber dieses Wochenende waren es derer gleich 53, da Sophie sich auf den weiten Weg in den Süden der Republik gemacht hat, um das erst fünf Wochen alte Cousinchen des Spätzles zu besuchen.

Dass das überhaupt ein Ding ist, erklärt sich nicht wie bei vielen anderen dadurch, dass ich halt nicht von allem eine Ahnung hab, was der Knirps so braucht, sondern dass ich beim besten Willen keine Chance hab, sein bis heute liebstes Einschlaf-Ritual zu übernehmen: Stillen. Wir lassen selbiges zwar gerade durchaus ausschleichen – nämlich während der Nacht. Aber zum Einschlafen gehört es noch dazu und entsprechend groß ist meine Sorge, wenn ich das Einschlafen begleite.

(Inzwischen mache ich das letzten Endes zwar auch oft, weil er nach dem Stillen manchmal etwas arg aufgeregt ist, aber dann ist er wenigstens schon voll mit Milch und Glückshormonen.)

So gesehen sollte der Freitagabend noch gut laufen, da Sophie über Nacht und eben genau nach dem Stillen losgefahren ist.

Aber: Denkste!

Es war einer der härtesten Abende der letzten Monate. Der kleine Wurm hatte Blähungen und hat mich locker zwei Stunden auf Trab gehalten. Alle 10 Minuten wieder ins Zimmer, auf den Arm, beruhigen … was man halt so macht. Am Ende hat er dann wenigstens von 23 bis 4 Uhr oder so geschlafen.

Dem schlechten Auftakt zum Trotz war das Wochenende aber eigentlich cool. Natürlich bin ich im Haushalt zu fast nix gekommen, weil das Spätzle inzwischen einfach zu große Freude daran hat, mitzuhelfen. Was beim Ausräumen der Spülmaschine tatsächlich immer noch ein großer Gewinn ist, ist anderswo halt völlig unbrauchbar. Sobald ich ein Kleidungsstück in eine Schublade lege, zieht das Spätzle zwei Schubladen aus dem Schrank und verteilt den Inhalt großzügig. Man tut gut daran, es erst gar nicht zu versuchen, sondern das entstehende Chaos einfach nur heimlich hintenrum liebevoll zu moderieren.

Dream-Team. Quelle: Sash

Mit ein paar Ausflügen und sehr sehr viel Essen (so ganz ohne Muttermilch fehlt halt doch was) haben wir die Zeit aber gut rumgebracht. Sehr gut eigentlich. Am Samstagabend ist er nach einer Stunde nochmal aufgewacht und wollte was essen, woraufhin wir sehr erwachsen einen Snack im Bett eingenommen und nebenher Clips mit der Maus und dem Elefanten auf dem Handy angeguckt haben.

Am Sonntag hab ich ihn nur noch abgelegt und er hat bis drei Uhr nachts geschlafen – wo Sophie sich dann bereits gefreut hat, ihn ins eigene Bett nehmen zu können, so nach zwei Tagen Abwesenheit.

Am Ende hat er das also voll super gemacht und ich werde das nächste Wochenende alleine sicher auch nochmal ein bisschen lockerer angehen.

Um die Klischees nicht ganz unerfüllt zu lassen: Ja, wir haben ziemlich viel ferngesehen, es gab auch mal Pommes von der Dönerbude und das Plantschen unter der Dusche war dieses Mal auch mehr Ablenkung als Reinigungsritual. Aber wen kümmert’s? Es war toll. Und hilfreich beim Abstillen vermutlich auch. Und verdammt, ist das ein großer Luxus, dass wir das nicht jedes zweite Wochenende machen mussten bisher. Jetzt mal egal, ob ohne Mama oder ohne Papa. Zu zweit kümmert es sich schon erheblich leichter.

So, und jetzt (Montag vormittag) chille ich ein bisschen und freue mich hier und da, dass ich was aufräumen kann, und es dann erst einmal dort bleibt. 🙂

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Früher haben wir das auch geschafft …

Der Familienbesuch ist vorbei und im Grunde war er schön. Das Spätzle hat mal wieder seinen einzigen Opa sehen können, wir hatten Spaß, waren im Tierpark und haben viel gespielt usw.

Leider ist da halt auch immer wieder diese Generationenfrage in so ungefähr allen Punkten. Mir liegt nichts daran, meine Eltern schlecht dastehen zu lassen, aber den berühmt-berüchtigten Klaps auf den Po beispielsweise gab es bei uns auch noch. Nichts darüber hinaus, das möchte ich ehrlich anmerken, ich weiß von vielen Altersgenossen, dass es sie schlimmer erwischt hat.

Aber Körperstrafen (aka Gewalt) sind ja nicht das Einzige. Immer wieder tauchte auch dieses Mal dieser eklige Satz auf:

„Früher haben wir ja … und wir haben es ja auch geschafft.“

Ich hab nix gegen Tipps von erfahrenen Leuten, ich denke, man sollte auch aus der Vergangenheit lernen und ich bin allgemein ein recht aufgeschlossener Mensch. Aber meine Fresse, was widert mich dieser Satz an!

Das Spätzle: Nicht 1960 geboren. Quelle: Sash

In erster Linie liegt es natürlich daran, dass er immer nur dann gebracht wird, wenn es um negative Dinge geht. Niemand sagt: „Früher wurden wir auch immer für Kleinigkeiten gelobt und aus uns ist auch was geworden.“

Wirklich fatal ist aber, dass das darüber hinaus natürlich die Manifestation eines bekannten Fehlschlusses ist, nämlich des „Survivership Bias“: Menschen, die eine negative Erfahrung gemacht und diese überstanden haben, glauben, dass diese negative Erfahrung deswegen ungefährlich war. Prominente Beispiele sind die Kinder, die von sadistischen Eltern grün und blau geprügelt wurden und trotzdem nicht selbst gewalttätig wurden oder z.B. Krebskranke, die sich zwei Monate von Multivitaminsaft ernährt haben und jetzt wieder gesund sind.

Das mag richtig sein und unter Umständen sogar kausal bedingt (was sehr unwahrscheinlich ist!), aber es bedeutet eben nicht, dass deswegen das Schlagen von Kindern oder Krebs harmlos ist. Das ist wie eingangs erwähnt ein Fehlschluss. Die paar Leute, die es aus einem brennenden Flugzeug geschafft haben sind keinGrund dafür, dass man künftig alle Flugzeuge vor dem Start anzünden sollte!

Aber trotzdem:

„Also ich hab ja nie einen Kindergarten besucht und es hat mir nicht geschadet!“

„Ich musste damals ja auch im Winter drei Kilometer zur Schule laufen und das war auch ok!“

„Wie haben uns ständig geprügelt und das hat uns ja auch irgendwie weitergebracht!“

Mal im Ernst: Bei uns sind nicht alle diese Aussagen getroffen worden, aber ich war trotzdem schwer in Versuchung, anzumerken, dass eure Eltern ja auch den zweiten Weltkrieg überlebt haben und man ja deswegen vielleicht auch mal gleich einen dritten anzetteln sollte.

Hey, ich konnte mal mit 15 zuhause nicht in die Wohnung, weil meine Mutter Alkoholikerin war und im Flur liegend die Tür versperrt hat, was schlussfolgern wir denn bitte daraus in Anbetracht der Tatsache, dass ich heute ein ganz okayer Typ bin?

Wie gesagt: Es ist richtig, aus der Geschichte zu lernen. Aber gerade wenn es um Sachen wie Psychologie oder Kindererziehung geht, dann sind wir vielleicht in den letzten 30 Jahren auch ein entscheidendes Stück weiter gekommen.

Und zwar so entscheidend, dass „Wir haben früher ja auch …“ vielleicht nicht mehr so wirklich ein tragbares Argument ist.

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