Dieses Staunen …

Immer wieder!

Es gibt ja so viele Dinge auf der Welt, an denen man sich erfreuen kann. Kunst sei da gerne an erster Stelle genannt. Und zwar in all ihren Formen. Ich denke, jeder von uns hat da seine speziellen Vorlieben, aber die meisten von uns werden irgendwas ganz besonders mögen und bisweilen vor Ehrfurcht erstarren in Anbetracht schierer Überwältigung. OK, dick aufgetragen, aber das muss man verstehen: mir wird hier ja bisweilen vorgeworfen, als Atheist sei ich einem leb- und damit emotionslosen Stein näher als der ach so freudenerfüllte Welt der Christen, die sich bisweilen vor ihrer eigenen Sexualität fürchten.

Zusätzlich zur Kunst kommt in meinem Fall die Wissenschaft. Wenn ich mir ansehe, wie die Erklärung dieser Welt und die Anwendung dieses Wissens die letzten 100 Jahre zugenommen hat … dann möchte ich auf der Stelle noch mindestens 200 Jahre leben, um alle Entdeckungen bis dahin noch mitzubekommen. Obwohl ewiges Leben ja selbst aus Sicht der wenigen und ausschließlich fiktiven Charaktere, denen das vergönnt war, eher nicht so erstrebenswert scheint.

Von Richard Feynman stammt das wunderbare Zitat – er gab es zum Besten, als ihm vorgeworfen wurde, als Wissenschaftler könne er die Schönheit einer Rose nicht würdigen:

“Die Schönheit, die sie für dich hat, entgeht mir keineswegs. Aber ich sehe auch eine tiefere Schönheit, die sich anderen nicht ohne weiteres erschließt. Ich sehe die komplizierte Wechselbeziehungen in der Blüte. Die Blüte ist rot gefärbt. Sie hat eine Farbe – bedeutet das, dass sie sich in der Evolution entwickelt hat, um Insekten anzulocken? Damit haben wir eine neue Frage. Können Insekten Farben sehen? Haben sie ein Gespür für Ästhetik? Und so weiter. Ich verstehe nicht, wie eine Blüte an Schönheit verlieren soll, wenn wir sie untersuchen. Es kommt immer nur Schönheit hinzu.”

Und diese tiefergehende Schönheit – und mehr noch das pure Staunen, das sich aus meiner herrlich umfangsarmen Allgemeinbildung ergibt – die lässt mich manches Mal immer noch mit offenem Mund irgendwo rumstehen. Oder mehr noch sitzen, meist ganz einfach und bequem vor dem Rechner. Ich hab das hier, in Anbetracht eines simplen Bildes vom Zentrum unserer Galaxie, schon einmal ansatzweise geschildert.

Wozu jetzt das Rumgesabbel? Bock auf Wiederholungsgeschwurbel?

Nee, ganz bestimmt nicht. Aber gerade saß ich wieder einmal staunend da und das wollte ich mit Euch teilen. Die Weite des Universums betrifft es dieses Mal nicht so recht, dieses Mal wird es bedeutend kleiner. Und schneller vor allem. Das Video ist schon 2 Jahre alt, aber man kann ja nicht alles mitkriegen im Netz der Netze, nicht wahr …?

Deswegen hier für all die, die es wie ich verpasst haben, ein TED-Talk-Video von Ramesh Raskar, der die Femto-Fotografie vorstellt. Rudimentäre Vorstellungen von der Lichtgeschwindigkeit und ein halbwegs passables Englisch sollte man mitbringen, um das unterhaltsam zu finden – aber ich bin sicher, dass sich diese Kenntnisse in meiner Leserschaft finden lassen.

So, jetzt ist mir aber erst einmal wieder nach Kunst. Schwanke noch zwischen Musik und Literatur, bin mir aber sicher, ich finde was passendes in meiner Sammlung. 🙂

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