Monthly Archives: April 2014

Weghufen, kurzfristiges

Krank bin ich ja öfter mal. Erkältungen, das übliche Gedöns. Kennen sicher die meisten von Euch. Heute Morgen allerdings hatte ich seit langem mal wieder so einen WTF-Moment. Ich war fleißig am Bloggen und ansonsten einfach nur zufrieden vom Schichtverlauf in der ersten Nachthälfte. Alles gut. Und binnen vielleicht einer Stunde hatte ich Fieber und lag anschließend mit derb unangenehmem Schüttelfrost im Bett und glaubte nicht daran, es binnen der nächsten 40 Jahre wieder verlassen zu können. Mindestens! 😉

3 Stunden später war ich immer noch sehr warm, hatte jetzt aber zusätzlich Kopfschmerzen, Husten … mein umgehendes Ableben war also offenbar unausweichlich.

Und nun, weitere 10 Stunden später, von denen ich etwa 8 genutzt habe, um etwa 8 Liter Schweiß in mein Bett zu transferieren, sitze ich hier. Nur noch leichter Hustenreiz, die Temperatur ist normal und ich schätze, meine Schlappheit ist auch nur eine Frage des Flüssigkeitshaushaltes. Mit anderen Worten: Nach ein paar Tee und ein bisschen Koffein steht meiner Arbeitsfähigkeit wohl nix im Wege.

Das freut mich. Ehrlich. Läuft nämlich gerade gut diesen Monat und ich möchte jetzt nicht nur fleißig gewesen sein, um ein Wochenende auszufallen. Mal abgesehen davon, dass Kranksein immer noch einfach doof ist.

Momentan sieht das also nach einer sehr seltsamen Episode aus, die mich arbeitgeberfreundlich zwischen zwei Schichten erwischt hat. Hoffen wir mal, dass es dabei bleibt. 🙂

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Idioten, Euer Bus fährt …

… und zwar hoffentlich dahin, wo es Masern gibt!

Die meisten von Euch kennen mich als rationalen Menschen. Mal mehr, mal weniger, grundsätzliche Rationalität bedeutet ja mitnichten, frei von Emotionen zu sein. Mit meiner gemeinhin als „skeptisch“ bezeichneten Einstellung gehe ich (bisher) nur selten Leuten auf die Nerven, schließlich drückt auch mir der Schuh an manchen Stellen mehr als ausgerechnet am fundierten wissenschaftlichen Weltbild.

Aber derzeit herrscht einfach Vollhonk-Überflutung, deswegen muss ich an dieser Stelle mal auf einen Gerichtsprozess hinweisen, der derzeit am Landgericht Ravensburg geführt wird. Und da geht es um Masern. Ja, Ihr habt richtig gehört: Masern. Das ist diese vermeintlich niedliche Kinderkrankheit, die den ein oder anderen von uns vielleicht in jungen Jahren heimgesucht hat. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir bei meiner Wenigkeit nicht sicher bin, erinnern kann ich mich bei den „Kinderkrankheiten“ vor allem an Röteln und Windpocken. Vielleicht war ich gegen Masern geimpft, vielleicht hatte ich sie, das liegt derzeit leider außerhalb meiner Kenntnis.

Aber das ist auch unwichtig, denn das Landgericht in Ravensburg verhandelt natürlich nicht meine eventuell vorhandene frühkindliche Masernerkrankung. Verhandelt wird, ob der so genannte „Impfgegner“ (a.k.a. Vollpfosten) Stefan Lanka Geld zahlen muss. Und zwar nicht einmal, weil er irgendwelche Leute ins Verderben geführt hat, sondern weil er den stattlichen Betrag von 100.000 € nicht bezahlen will. Diesen Geldpreis hatte er – wie auch immer man auf so eine Idee kommt – trotz jahrzehntelanger Forschung an Masern an jemanden ausgelobt, der das Masern-Virus nachweist. Natürlich ist dieses Virus nachgewiesen und ein junger Mediziner wollte jetzt nach einer eingereichten Studie das Geld kassieren. Nach eigener Aussage, um den unhaltbaren Worten des Herrn Lanka Einhalt zu gebieten. Denn dieser belässt es natürlich nicht dabei, die Masern (als immerhin potenziell tödlich verlaufende Krankheit) herunterzuspielen, nein, er zweifelt einfach mal grundsätzlich die Existenz von Viren und Bakterien an. Da mag die Medizin in den letzten 150 Jahren noch so weit gekommen sein und sogar Krankheiten dank ihrer Kenntnisse völlig oder fast völlig ausgerottet haben: Stefan Lanka weiß es einfach mal besser und postuliert das Gegenteil.

 Was an und für sich ok wäre. Doch jetzt will er den Beweis nicht akzeptieren und verweigert die Auszahlung, weil laut ihm die vorgelegte Studie „unwissenschaftlich“ sei. Sein nun vor Gericht gezogener Gegner David Bardens zielt auch mitnichten auf die dicke Knete: er hat schon in Aussicht gestellt, das Geld einer Masern-Impfkampagne zur Verfügung zu stellen. In meinen Augen sogar logisch, denn die Erhöhung der (hierzulande insbesondere der Impfkritiker wie Lanka verschuldeten) niedrigen Impfrate ist schlichtweg der bislang einzig bekannte Weg, die Krankheit endgültig zu besiegen.

Bis dahin ist es dank all der Deppen da draußen leider ein viel zu langer Weg. Aber es wäre ja zumindest mal ein Anfang, wenn dazu das Geld des Herrn Lanka rechtmäßig zugunsten denkender Menschen umverteilt würde.

(Hier ein Bericht der GWUP zum ersten Prozesstag)

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Von Meteoriten und Fallschirmen

oder weswegen ich weiterhin gerne das Gute im Internet sehe.

Hat irgendwer es noch nicht mitbekommen? Ein norwegischer Fallschirmspringer wurde fast von einem Meteoriten getroffen!!einself!

Und das Rudel Ausrufezeichen ist bei dieser Meldung durchaus angebracht, denn wie sensationell diese Nachricht gwesen wäre, ist für uns Laien kaum zu begreifen. Das wäre genau genommen die erste Aufnahme eines Meteoriten gewesen, wie er in der so genannten „Dark Flight“-Phase zu Boden geht. Denn nach dem, was gemeinhin als Sternschnuppe, Meteor, Bolide oder Feuerkugel bezeichnet wird und damit den spektakulärsten Teil eines Meteoritenniederganges darstellt, ist das Anschließende wenig aufsehenerregend. Selbst den gigantischen Tscheljabinsk-Meteoriten letztes Jahr hat keiner wirklich runterkommen sehen. Sobald die Teile nämlich in der Atmosphäre abgebremst wurden, teilweise verglüht (und ggf. explodiert) sind, fallen die Dinger nämlich in aller Regel recht unspektakulär zu Boden – wie stinknormale Steine eben.

Nun hab ich über das aktuelle Ereignis (das eigentlich schon 2012 stattfand, aber unter Verschluss gehalten wurde, um zu forschen) nur im Konjunktiv geschrieben. Anders als das im verlinkten Focus-Video der Fall ist. Warum?

Nun, da kommen wir zur Rolle des Internets bei der ganzen Sache. Kaum dass die Katze aus dem Sack war, verbreitete sich das Video des angeblichen Meteoriten nicht nur viral und über die klassischen Medien, sondern rief natürlich auch jede Menge am Geschehen interessierte Forscher auf den Plan, die sich mit dem Thema gut auskennen. Und binnen weniger Tage waren sich die meisten aufgrund der genannten Fakten und dem Auswerten des Videos einig:

„Nein, so wirklich nach Meteorit sieht das Ganze nicht aus!“

Den in meinen Augen beeindruckendsten Beitrag hat Jan Hattenbach auf seinem englischen Blog SkyLights geschrieben. Hattenbach gesteht selbst ein, nicht die fundierteste wissenschaftliche Begründung zu haben, sondern erklärt auch für Halb-Laien wie mich nachvollziehbar mit simpler Logik, warum es höchstwahrscheinlich einfach nur ein in einem der Fallschirme eingewickelter Stein gewesen war, der den Springer da überholt hat.

Um ein bisschen zu spoilern: Solche Ereignisse sind im Gegensatz zu o.g. Meteoritenfall wahrscheinlicher, der Stein sah nicht aus wie ein Meteorit und außerdem hätte man bei dieser Größe vorher deutlich was sehen und hören müssen …

Der Blogeintrag von Hattenbach ist dennoch ein Lesetipp, denn er verlinkt auch auf allerlei Quellen und hat ein paar Updates mit kritischen Stimmen nachgeliefert.

Und nun? Unentschieden?

Nein. Gerade hab ich vom deutschen Ableger von Hattenbachs Blog erfahren, dass die norwegischen Forscher die Meteoriten-Theorie ebenfalls zurückziehen und verweist dabei auf deren eigenen Blog (wieder englisch), in dem sie – und das ist in meinen Augen wirklich beachtlich heutzutage – zugeben, dass die Theorie, der sie nun jahrelang nachgegangen sind, offensichtlich nicht haltbar ist. Anstatt angepisst über die Kritik zu sein, schreiben sie:

„Are we disappointed? The ultimate prize would be a meteorite, but frankly, we had been faced with a mystery for nearly two years, we went public, and thanks to an incredible crowdsourcing effort the mystery was solved beyond reasonable doubt in just a few days. That’s amazing.
We are tremendously thankful for all those who engaded in this. The creativity has been outstanding and much appreciated.“

– Steinar Midtskogen

Wie Jan Hattenbach habe allerdings auch ich meine Zweifel, ob Medien wie der oben verlinkte Focus auch die Größe besitzen, diese Fehleinschätzung zu korrigieren.

Man könnte den Fall jetzt natürlich zum Rumranten verwenden – auf all die, die das unbestätigte Video mal eben schnell verbreitet haben. Das will ich gar nicht. Ich hab es selbst nur aus Faulheit nicht getan. Mit Falschmeldungen müssen wir heute mehr denn je umzugehen lernen. Interessant hierbei ist doch, dass ein wissenschaftliches Rätsel (Hey, die haben zwei Jahre nach einem Meteoriten am Boden gesucht, das hat die echt beschäftigt!) dank fundierter und konstruktiver Kritik von vielen Seiten binnen kürzester Zeit gelöst worden ist.

Wir alle kennen Trolle, Hater und ggf. manch dunkle Ecken im Netz. Ich dachte, es wäre mal wieder Zeit für ein allumfassendes Positivbeispiel. 🙂

Und den ersten Dark-Flight-Meteoriten kriegen wir auch irgendwann, da kann man sich sicher sein.

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Geschäftliche Gespräche

Da latsche ich mal eben kurz bei einem meiner Chefs ins Büro. Eigentlich nur, um mal eben kurz „Hallo!“ zu sagen.

„Oh, hey Sascha! Wie geht’s? Wie läuft es bei Dir?“

„Ach ja, gerade eigentlich ganz ok. Sogar zum Taxifahren bin ich wieder mehr gekommen.“

„Ach, DAS interessiert mich doch gar nicht!“

Na dann! Ist ja nicht so, dass es sein Taxi wäre oder ich sein Gehalt damit mitverdienen würde. 😉

Etwas längeres PS:
Das soll jetzt bitte niemand so verstehen, dass in der Firma niemand arbeiten muss. Ich hab den Dialog oben rausgegriffen, weil er stellvertretend für viele andere steht und weil ich tatsächlich deswegen gerne in der Firma bin. Aber natürlich hatte ich zu dem Zeitpunkt meine Abrechnung bereits gemacht und alles geschäftliche war mit meinem anderen Chef schon geklärt. Wir hatten also durchaus die Zeit, uns mal eben eine halbe Stunde über meine Buchprojekte und so zu unterhalten. 😀

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Fortschrittsbericht

Was für ein Wochenende!

Ich hab mir auch diese Woche wieder konzentrierte Arbeit am Buch vorgenommen und abermals meine eigenen Vorgaben übererfüllt. Abgesehen von wenigen – noch dazu überaus produktiv genutzten – Pausen sitze ich schon den ganzen Abend am PC und Seite um Seite kommen einfach so zusammen, als ob das alles gar nix wäre.

Faszinierend dabei ist nicht nur, dass ich mittlerweile unheimlich schnell beim Umschreiben alter Stories bin, sondern dass es mir auch total leicht fällt, wiederentdeckte Kleinigkeiten problemlos irgendwo unterzubringen und das Ganze einfach rund und passend aussehen zu lassen.

Selbst dieser kurze Blogeintrag ging mir mal eben schnell von der Hand und die Zeit dafür hab ich locker schon reingeholt in den zwei Stunden davor. Ich beende ihn jetzt trotzdem, und zwar mit den einzig möglichen Worten: April, April!

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