Hier und da erhascht man ja bei in Anspruch genommenen Dienstleistungen einen Einblick in die geschäftlichen Abläufe des betreffenden Unternehmens. Und es ist nicht immer schön, was man dabei erfährt.
Nehmen wir doch beispielsweise die Post. Zugegeben: Vielfach funktioniert dort alles ganz gut und sie transportieren Dinge, die man ihnen anvertraut, schnell und gut. Aber wenn mal etwas nicht so richtig klappt, dann kann es ganz schön absurd werden. Ozie hat vor ein paar Tagen Briefmarken bestellt. Eine größere Menge für ihren Shop. Zu liefern an die Packstation hier ums Eck.
Nun erhielt sie nach einem Tag von der DHL die Meldung, dass die Sendung nicht den Versandrichtlinien entspricht und zurückgesendet wird. Das ist schon mal großartig! Innerhalb eines Logistikunternehmens kriegen sie es nicht hin, Dinge zu ihrer eigenen Zufriedenheit zu packen…
Da die weitere Vorgehensweise offen blieb, schrieb Ozie eine Mail mit der Frage, ob die Sendung ihr erneut zugestellt werden würde oder ob sie eine neue Bestellung aufgeben soll.
Die Antwort darauf, einen weiteren Tag später, war beeindruckend. Sie besagte, dass die Sendung retourniert wurde und sie bitten um eine Telefonnummer für einen telefonischen Kontakt. Wozu der jetzt genau dienen sollte, ist uns beiden nicht ganz klar gewesen, schließlich sollte dank der Mail doch klar sein, dass wir die Marken brauchen. Warum sie jetzt eine Mail geschickt haben, in der sie wie damals im Deutschunterricht ganz brav den von Ozie geschilderten Sachverhalt nochmal in eigenen Worten wiedergegeben haben, entzieht sich unserer Kenntnis.
Aber gut: Sie wollen eine Telefonnummer – dann kriegen sie eine Telefonnummer. Dass wir das Telefonat knapp verpasst haben, ist ärgerlich, interessant war dann, wie es weiter ging.
Nach 3 Stunden (was wohl bedeutet, dass das zumindest einmal in eine andere Abteilung weitergeleitet wurde) kam eine E-Mail mit dem Hinweis, dass sie uns telefonisch nicht erreicht haben und was sie jetzt mit der Sendung machen sollen. Wahrscheinlich war die ursprüngliche Mail von Ozie da schon wieder gelöscht oder so…
Naja, es fiel also eine weitere Mail an und nun warten wir mal, ob es nicht vielleicht doch noch einer telefonischen Rückfrage bedarf. Oder einer Mail, oder…
Ich rate mal ins blaue, evtl. war die Sendung zu klein?
Laut Packstation Seite gibts ja ne Mindestgröße von 15 x 11 x 1 cm. Ich könnte mir vorstellen dass man die bei Briefmarken evtl. unterschritten hat. Deine Frage warum das aber der DHL Shop nicht weiß, ist durchaus berechtigt 😉
Aber mit der Packstation hab ich auch schon so meine Erfahrungen gemacht. Ich wohne 300 Meter von der am Ostendplatz. Dass die Packstation voll ist, und ich die Sendungen in der Filiale (Packstation steht vor einer Filiale) abholen muß, ist leider nicht neu und in etwa 50% aller Sendungen der Fall. (Dank „toller Öffnungszeiten“ von 9-18h für einen „normal“ arbeitenden Mensch eh schon ein kleines Problem).
Neulich kam der Oberkracher: Ich sollte die Sendung in der Neckarstrasse abholen, immerhin 3km von meinem Wohnort entfernt. Für jemanden ohne Auto ist das schon ne Tour von deutlich über ner Stunde nur um sein Paket zu kriegen. Die Begründung war dann, im Postamt bei mir ums Eck wäre kein Platz mehr gewesen um mein Paket zu lagern. In dem Paket waren 3 Energiesparlampen E14…
Ja, die Post. Privatisieren, damit es besser wird. Und gehören dennoch zum großen Teil dem Staat, der sich nicht drum kümmert.
Und das mit der Telefonnummer dient sicherlich nur der Datenvollständigkeit. Damit sie dann da auch noch ne Telefonnummer drin stehen haben. Bringt dann wahrscheinlich etwas mehr beim Verkauf, der Datensatz. Solche Dinge erschließen sich mir auch nicht immer – und aufgeklärt wird man dann ja auch nicht. Ich füge dann meiner Mail immer an, dass diese Daten lediglich der Abwicklung dieses eines Problemfalls dienen und nicht darüber hinaus gespeichert oder genutzt werden dürfen. Und das ich mir im Falle der Nichtbeachtung Schadensersatz vorbehalte.
Sorgt dann immer für interessante Rückfragen seitens des Empfängers. Nur JobCenter und Arbeitsamt scheinen solche Sachen generell nicht zu verstehen. Wobei bei denen ja die Frage berechtigt ist, was die überhaupt verstehen.
Hört mir bloß auf mit der Packstation! Hier wurden schon Sendungen mit dem Vermerk „Unzustellbar“ oder „Empfänger unbekannt“ an die Absender zurückgeschickt. Auch passiert es in letzter Zeit häufiger, dass ich nicht benachrichtigt werde um die Sendung aus der Packstation zu holen. Könnt ihr euch vorstellen wie die Versender darauf reagieren? Nachfragen bei DHL haben bisher immer das gleiche Ergebnis gebracht: Eine Mail aus Textbausteinen und manchmal ein Heftchen mit zwei (!!!) Briefmarken drin. Die Krönung war allerdings die Reaktion auf meine Bitte, eine Paketmarke für den nochmaligen Versand des nicht zugestellten Pakets an den Absender zu schicken. Antwort DHL: „Das ist in unserem System nicht vorgesehen.“
Briefmarken für einen Online-Shop? Wow. Aber Bestellen geht schon über das Internet, oder braucht man dafür Fax?
Mit anderen Worten: Noch nie was von Online-Frankierung gehört?
Wieder ein klarer Fall, bei dem Ich mir denke „wenn ich so arbeiten würde, hätt ich schon längst dicht machen können“…
@Daniel:
Ja, wahrscheinlich war sie zu klein. Ob wir das je erfahren werden…
Aber 3 Kilometer für 3 Glühbirnen ist auch ein guter Schnitt 😀
@ednong:
Komischerweise bin ich auf die Idee noch gar nicht gekommen. Ja, zuzutrauen wäre es ihnen…
@Ursli:
Ja, da geht durchaus öfter mal was schief. So praktisch sie manchmal auch sind. „Nicht vorgesehen“ ist aber auch mal eine tolle Abwiegelung…
@sherlock:
Oh, wow, danke! Auf diesen Gedanken wären wir ja nie gekommen!
[/ironie]
Und dass das letztlich mehr Arbeit ist, hast du sicher auch bedacht…
@Alex:
Ja, manche Dinge klappen so richtig eben nur als Quasi-Monopolist…
Und? Und? Und? Wie ist der Status?
@Nihilistin:
Es ist unterwegs, das Geld ist abgebucht – aber eine neue Sendungsnummer gibt es (noch?) nicht.
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Ich hab bei der Packstation mal nachgefragt warum sie meine Sendungen immer in die 800Meter entfernte statt in die (in der Adresse angegebene) 300Meter entfernte stecken. Die Antwort war sinngemäß dass ich froh sein sollte, dass sie die Pakete nicht in eine 3Kilometer entfernte Packstation getan haben, was sie laut AGB dürften. Seit dem schreibe ich immer „NUR Packstation XYZ“ drauf und bilde mir ein, dass die jetzt öfter zur 300Meter entfernten liefern. Und dann habe ich letzte Woche zufällig den DHL-Mann beim Beladen meiner Packstation getroffen und wollte ihm mein Paket direkt abnehmen – meine Güte, die Jungs von der Post hatten kein schönes Weihnachten, der Arme war völlig verzweifelt weil er kein Paket mehr loswerden konnte und den Wagen noch voll hatte.
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