Wenn hinter Fliegen

Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen hinterher.

Das ist so ein „Zungenbrecher“ (oder wie nennt man diese Art Wortspiel?) mit dem ich nie Probleme hatte. Da mir der Sinn des Satzes klar war, bin ich auch nie darüber gestolpert, dass die Worte fast alle gleich waren. Es gibt auch noch ein wunderschönes und noch absurderes französisches Pendant, bei dem ich jetzt allerdings allerlei Worte nachschlagen müsste. Es ging dabei, vereinfacht gesagt, um die Tatsache, dass offenbar jede Zypresse beim Zersägen eine komplette Säge verschleißt. Wer das kennt, kann es ja gerne in den Kommentaren posten, ich würde es selbst nur eher lautmalerisch hinbekommen.

Weswegen ich das mit den Fliegen schreibe? Ich hatte gestern ein ähnliches Erlebnis. Daniel Bouhs, ein junger Journalist im Dienste der Nachrichtenagentur dapd hat mich vor einiger Zeit „aufgespürt“ und gefragt, ob er mich nicht interviewen könne für einen Beitrag über Jobblogger – natürlich wegen gestern-nacht-im-taxi.de. Da mein Mitteilungsbedürfnis im Gegenteil zum Normalbürger doch recht ausgeprägt ist, hab ich zugesagt. Wir konnten uns nach etwas Hin und Her terminlicher Art auf den gestrigen Abend einigen.

Und so kam es, dass ich ihm nach einer kurzen Fotosession bei einem gemütlichen Italiener in Berlin-Mitte mehr oder minder gegenübersaß und fragte:

„Nur kurz nebenbei: Es ist schon ok, wenn ich auch darüber blogge, über das Interview?“

Seine Antwort war:

„Klar ist das in Ordnung. Gut, es ist schon etwas komisch, wenn man eigentlich über Leute schreibt und dann über einen selbst geschrieben wird…“

Irgendwoher schien mir das in dem Moment bekannt vorzukommen 😉

Es ist irgendwie tatsächlich komisch. Auch wenn ich meine Arbeit keineswegs als journalistisch beschreiben würde, letztlich bin ich ja dann doch so etwas wie Berichterstatter. Und wenn dann jemand über den Berichterstatter Bericht erstattet, bzw. der Berichterstatter Bericht darüber erstattet, dass ein Berichterstatter über den anderen Berichterstatter und seine Berichte quasi Bericht erstattet, dann…

wisst ihr, weswegen ich diese Überschrift gewählt habe 🙂

Aber ich will es nicht zu breit treten! Es war ein nettes Treffen bei einer guten Pizza (Danke an dieser Stelle für die Einladung!), das letzten Endes länger gedauert hat als erwartet, und keineswegs nur geschäftlichen Interview-Ton, sondern auch gemütliches Gespräch beinhaltet hat. Wenn Interviews immer so sind und man immer dabei durchgefüttert wird, dann könnte ich mir das schon angewöhnen.

Ansonsten: Ab nächster oder übernächster Woche könnte es also sein, dass der Artikel über mich und zwei andere Blogger bei diversen Zeitungen landet. Wenn jemandem das auffällt, wäre ich über einen Link in den Kommentaren sehr erfreut.

19 Comments

Filed under Medien, Vermischtes

19 Responses to Wenn hinter Fliegen

  1. Ich kenne das als „Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach.“

  2. Daniel Bouhs ist mir ein Begriff
    Mal sehen, wann und wo dann ein Artikel mit Teilen aus diesem Interview erscheint. Hoffentlich wird es nicht nur so ein halber / Nebensatz.

  3. Jens

    Grammatik-Klugscheißerei zum Fliegen-Satz vom Sash: Müsste das zweite Wort nicht auch groß geschrieben werden?

    M.E. ist „Fliegen Fliegen“ in diesem Zusammenhang eine Verkürzung von „Wenn Fliegen fliegen“ – so wie „Fressen Katzen, dann..“ anstelle von „Wenn Katzen fressen, dann…“ So macht dann nämlich auch die Wortstellung hinter dem Komma Sinn.

    Ach ja: Ich kenne den Satz als „Wenn hinter Fliegen Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach.“ Bringt alle „f/Fliegen“ schön hintereinander. 😉

    Ach ja: Französische Zungenbrecher (inklusive Zypressen) gibt’s hier:

    http://www.elkeswelt.de/sprachschatz/zungenbrecher/franzoesisch.htm

  4. «Si six scies scient six cyprès, six cent six scies scient six cent six cyprès.» — Und es muß natürlich „nach“ und nicht „hinterher“ heißen, sonst ist ja das Versmaß im Arsch!

  5. Jens

    Bitte meine obigen Ausführungen über die „Fliegen“-Grammatik ignorieren. Ich hab‘ jetzt erst gemerkt, dass Sah den Satz in der Überschrift anfangen ließ und im Fließtext weiterführte. :-/

    (Note to self: Lesen lernen!)

  6. @Jens: Deine Version ist die beste: Wenn hinter Fliegen Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach. Besser als die, die ich bisher kannte. Danke.

  7. Sec

    Da hätte ich auch noch was:

    Die, die die, die die Dietriche erfunden haben, verdammen, tun ihnen unrecht.

    Oder die englische Variante:
    Jane, while John had had „had had“, had had „had“. „Had had“ had had a better effect on the teacher.
    [Geht nicht ohne Erklärung: Jane und John haben einen Aufsatz geschrieben, Jane hat „had“ verwendet, John „had had“. Dem Lehrer hat die Variante mit „had had“ besser gefallen :-)]

  8. Bertil

    Ich kenne es als „Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen hinter Fliegen.“ und finde diese, nach allen oben genannten, immer noch die schönste Version 😉

  9. Und warum hier und nicht drüben berichtet, wenn es doch um den dortigen Blog geht?

  10. Kommentator

    @ednong:
    Er schrieb halt hier, sondern da – hier und da passiert sowas.
    (Und auf Französisch soll das wohl so gehen: „Il a juste écrit ici, mais il ya – ici et là, quelque chose se passe.“ Mir reicht schon das als Zungenbrecher…)

    (Ich vermute im Übrigen, dass Nahrungsaufnahme bei Sash unter die Privatangelegenheiten fällt – ist ja kein Gastroblog 🙂 )

  11. Kommentator

    Sollte heißen:
    „Er schrieb halt hier, nicht da – hier und da passiert sowas.“ –> Il a juste écrit ici, pas là – ici et là, quelque chose se passe.

    (Boah, freitags fühle ich mich immer sowas von geplättet.)

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  13. @all:
    Dass es da auch andere Versionen gibt, weiss ich. Ich finde diese wegen des Aneinanderreihens der ganzen „Fliegen“ am Besten und

    @buntklicker.de:
    ich finde auch das Versmaß hier besser.

    @ednong:
    Hat zwar was mit GNIT als Seite zu tun, aber nicht wirklich mit Taxifahren, oder? Ich finde das hier ganz gut aufgehoben.

    @Jens:
    Passiert. 🙂

    @Kommentator:
    So früh am Morgen Französisch-Unterricht? Hör mir doch auf!

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