Was mit Medien

Ja, irgendwie mache ich wohl „was mit Medien“. Der Erfolg meines zweiten Blogs, GNIT, sorgt einmal mehr dafür, dass sich Journalisten bei mir melden. Genau genommen war es Konstantin Zurawski – und der hat mich angefragt, ob ich für eine Talksendung von DRadio Wissen zur Verfügung stehen würde.

Klar doch! 🙂

DRadio Wissen ist eine Art Spartenkanal des Deutschlandradios, allerdings nur digital zu empfangen. Obwohl ich nicht wirklich zu den Hörern gehöre, finde ich das Konzept sehr interessant und natürlich freue ich mich auch, mal als kleiner Taxifahrer mit überdurchschnittlicher Schreiblust ein anderes Publikum zu erreichen.

Allerdings ist genau das auch wieder sehr seltsam: „Was mit Medien“ zu machen.

Ich bin mir sicher, dass da draußen ein Haufen Leute rumrennt, der sich insgeheim – oder sogar unterbewusst – freuen würde, wenn Journalisten von der eigenen Meinung und dem eigenen Leben mal berichten würden. Ich selbst bin ja bei der ersten Anfrage nach einem telefonischen Interview fast umgekippt vor Durchdreheritis. Die Tatsache ist aber: Selbst daran gewöhnt man sich.

Als Blogger rutscht man in sowas ja irgendwie rein. Natürlich ist einem bewusst, dass theoretisch die ganze Welt lesen kann, was man schreibt – ein gelegentlicher Blick auf die Statistiken  zeigt einem mit der Zeit dann aber doch, dass es letztlich auch „nur“ ein paar Leute aus der Nachbarschaft, ein erweiterter Freundeskreis und ein paar hartgesottene Fans sind, die einem komischerweise selbst dann nicht die Folgschaft verweigern, wenn man ihre Meinung nicht teilt.

Dass sich tatsächlich mal „die Medien“, also die richtigen, echten, melden – das bleibt für die meisten eine unerfüllte Hoffnung. Ich selbst stehe da ja an einer Grenze: Über mich und GNIT wurde schon bundesweit berichtet, andererseits ist es immer noch ein seltenes Vergnügen, mal auf Kosten einer Presseagentur Pizza zu essen.
Und ich stehe der Sache auch ambivalent gegenüber: Zum einen mag ich natürlich die Aufmerksamkeit für mein Schreiben und natürlich auch meine sonst gerne belächelte Arbeit. Zum anderen bin ich nicht ohne Grund die Mehrheit der Tage alleine mit mir und Ozie. Permanent auf der Straße erkannt zu werden wäre nicht wirklich etwas schönes für mich.

Aber so wie es gerade läuft ist es super und ich freue mich natürlich, wenn sich durch das ein oder andere Interview noch ein paar Leser mehr finden.

Solltet ihr Interesse haben, mich live im Radio quatschen zu hören, dann freut euch auf Samstag, den 14. April, 11 Uhr. Eine ganze Stunde lang werde ich live Gast bei DRadio Wissen sein, wahrscheinlich völlig übermüdet nach einer Freitagsschicht im Taxi. Ob sich das lohnt, kann ich jetzt natürlich noch nicht sagen, aber hey: Ich opfere meinen Wochenendschlaf für die Aktion. Natürlich werde ich auch über diese Sache bloggen und – sobald erhältlich – den Podcast-Download verlinken. Aber was wären Live-Sendungen, wenn niemand zuhört?

Und ja, ich habe Lampenfieber! Vor allem, weil ich da alleine in einer Sprecherkabine sitzen werde, während mein Gesprächspartner in Köln weilt.

Vielleicht ist es ja doch ein bisschen spannend, „was mit Medien“ zu machen 😀

13 Comments

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13 Responses to Was mit Medien

  1. Nihilistin

    Hui, Sash, das ist ja toll. Einer meiner Lieblingsblogger bei einem meiner Lieblingsradiosender. Ich werde versuchen live dabeizusein, wenn nicht bietet ja die DRadio-App (Schleichwerbung darf ich hier mal machen, oder?) eine bequeme Aufzeichnungmöglichkeit.
    Das mit dem Lampenfieber kann ich gut verstehen. Ich war vor zig Jahren mal in einer Livesendung bei FRITZ!, und ich hab mir vor Aufregung fast in die Hosen gemacht. Cool wars dann aber trotzdem irgendwie.

  2. der Schwob

    Ja das Lampenfieber ist doch verständlich. Schließlich gibt es bei live reden keine Funktion, wo man sich alles nochmal durchliest und verbessern kann, auch wenn sich das manche Politiker wünschen würden.
    ich persönlich finde es verdammt cool und bin mir sicher das du es packst und dadurch auch ein paar Leser gewinnen wirst.

    Hihi mein Bruder wird ein Promi….und wer Klitschkos groß findet, sollte erstmal dich kennenlernen!

  3. Lifthrael

    Na, da freue ich mich aber für dich! Wird bestimmt ein tolles Erlebnis und eine neue Erfahrung werden.
    Ich muss wie jeden Samstag um die Zeit zwar arbeiten, aber ich werde es dann auf jeden Fall nachholen.

  4. Das ist ja cooool. Und ja, allein in einer Sprecherkabine, das ist dann schon was – man muss sich ganz aufs Hören verlassen, um den anderen richtig einzuschätzen. Aber hat was – auch solche Interviews machen Spass. 😉

  5. Hallo Sash,
    ich kannte deinen Blog bisher nicht, sondern bin durch das Stichwort Lampenfieber hier hergekommen. Ein Radioauftritt ist natürlich eine Klasse Sache zum Gewinnen neuer Leser und eine Erfahrung, die nicht jeder macht. Falls du noch einen Tipp gegen Lampenfieber brauchst, damit deine Stimme nicht zittert, dann kannst du mal auf meiner Seite vorbeischauen. Ich guck mich hier jetzt noch ein wenig um.
    Viel Erfolg für das Interview.

  6. @Nihilistin:
    Telefoninterview bei Fritz hatte ich ja auch schon. Es geht also schon irgendwie. Ich glaube, ich bin da selbst wohl mein größter Kritiker 😉

    @lithrael:
    Ja, es wird auf jeden Fall mal was neues. Ich bin jedenfalls gespannt.

    @ednong:
    Naja, ich hab jetzt ja schon einmal mit ihm telefoniert. Und zumindest muss man sich so keine Sorgen vor körperlicher Züchtigung machen 😀

    @Thomas:
    Keine Sorge, soo schlimm isses nun nicht. Ich denke, eine gewisse Grundnervosität ist ganz normal, wenn man plötzlich zu so vielen Leuten sprechen muss.

  7. @der Schwob:
    Hab dich eben erst aus dem Spamordner gefischt…
    Jo, natürlich klappt das. Und blöde Sätze… ach, das passiert. Und Leser gewinnen ist natürlich immer super, ich bin jedenfalls mal gespannt.

  8. woopper

    Wenn ich mich da an mein erstes und einziges Radiointerview erinnere:
    Irgendwann, es war noch im vorigen Jahrhundert, war ich zu nem Jugendaustausch in Frankreich. Und da hat man mir ein ein Mikro vor die Nase gehalten und ich sollte in einer Sprache die ich kaum sprach, eine Frage beantworten, die ich eigentlich nicht verstand. Es war dann glücklicherweise nur ein lokaler Radiosender, so dass mein sprachlicher Dünnpfiff für die Nachwelt wohl nicht erhalten geblieben ist, hoffe ich jedenfalls.
    Hab mir für den 14. schon mal nen Knoten ins Taschentuch gemacht 🙂

  9. @woopper:
    Das ist natürlich besonders mies. Keine Sorge, so schlimm wird es nicht kommen. Zumindest wirkt der Herr Zurawski als hätte er Ahnung und würde ich akribisch vorbereiten. Und wenn ich erstmal am Quatschen bin, hält mich so schnell auch nichts auf 🙂

  10. Anna

    hey ne sprecherkabine ist toll, bei mir waren radio interviews bisher entweder in nem leerstehenden zimmer in so ner schwoben chaoten wg oder aufm schulhof, da hat dann auch praktischer weise der pausengong mitgeredet…
    auch nicht schlecht war ne telefonkonferenz mit leuten komplett über deutschland zerstreut, das ganze kam in eine buch und ich wünsche mir bis heute ich hätte das ganze schriftlich machen können, vorallem die blöden füllfloskeln und wiederholungen kann man so besser vermeiden..

  11. @Anna:
    Ja, mit derartigen dubiosen Praktiken wird das wohl eher nichts zu tun haben 😉
    Ich bin ansonsten ja auch eher ein Freund schriftlicher Übertragung – insbesondere wenn es dann gedruckt wird. Wobei das im vernünftigsten Fall ja auch nochmal überarbeitet werden sollte…

  12. Ja, das ganze kann durchaus ab und an spannend sein, v.a. wenn man es nicht täglich macht 😉

  13. Das wird ’ne ganz lockere Runde. 🙂

    Und soooo akribisch bereite ich mich gar nicht vor. Ein paar Fragen muss ich natürlich vorher aufgeschrieben haben. Sonst sitze ich nachher da und mir fällt nichts ein wegen der Angst, dass wir gleich ein Funkloch produzieren und der Notfall-Rechner anspringt. Musik für zwischendurch gibt’s nämlich nicht.

    @Sash: Ich bräuchte noch ein Foto für unsere Website. 😉 (Ich nehme auch das, das du auf deinen Blogs veröffentlichst. Hast du das ein bisschen größer?)

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