12. September 2010 · 06:51
Unsere Mäuseburg verliert inzwischen stark an Bewohnern. Mäuse werden nunmal keine 10 Jahre alt, und somit ist es völlig normal, dass die ein oder andere inzwischen gestorben ist. Das ist bei Mäusen glücklicherweise keine große Sache, und so leid es einem auch tut, wenn so ein niedliches Tierchen stirbt: Es sind ja keine Kuscheltiere. So sehr die Mausenpeoples inzwischen zu unserem Haushalt gehören, so sehr lassen wir sie auch in Ruhe. Sie sind nicht handzahm, die leben in ihrer Mäuseburg ein friedliches Leben, ab und an von ein paar Gaffern gestört und ein paar frechen Händen, die Futter und Wasser vorbeibringen.
Aber eines der possierlichen Nagetiere entwickelt gerade wieder einen Trieb, die restliche Wohnung zu erkunden, dass es nicht mehr feierlich ist.
Grundsätzlich sind Mäuse ja relativ harmlos. Bedrohungspotenzial haben sie allenfalls Phobikern gegenüber, und entgegen aller Klischees hält sich auch ihr Interesse an Kabeln und anderen gefährlichen Gegenständen stark in Grenzen. Da sie aber natürlich auf Dauer doch ein bisschen Dreck machen und man gemeinhin nicht gerne in sie hineintritt, tut man doch gut daran, sie wieder zurück ins Gehege zu bringen.
Das ist dann wieder eine Art Wettrüsten der besonderen Art.
Grundsätzlich sind Mäuse – zumindest im Vergleich zu erwachsenen Menschen – nur mäßig intelligent. Sie lassen sich mit Futter ganz gut locken, und wenn man ein paar Minuten Geduld und ein dunkles Gefäß mitbringt, hat man die Viecher in aller Regel wieder da wo man sie haben will.
Die Mäuse hingegen lernen zwar scheinbar prinzipiell kaum was dazu, sie nutzen allerdings ihre natürliche Begabung, in Stresssituationen ohne Parurasie-Anfälle mittels Urin zu markieren, was unheimlich ist. Da man das wiederum als Mensch weiss, nimmt man natürlich nicht unbedingt jedes Behältnis zum Mäusefangen, wenn es nicht einfach wieder zu reinigen oder zu ersetzen ist.
Auf die Dauer gerät man in einem durchschnittlichen Haushalt an einen Punkt, an dem die Mäuse die üblichen Gerätschaften irgendwann mal markiert haben und man als Mensch nicht unbedingt den letzten Schuhkarton auch noch den Nagern opfern will. Es bleibt also spannend. Immer wieder.
Unser derzeitiger Rekordflüchtling allerdings scheint so langsam auch keinen Bock mehr zu haben. Wenn sich die Maus in den nächsten Tagen noch ein wenig langsamer bewegt, dann ist sie ohne weiteres mit der Hand zu fangen. Bis dahin hoffe ich, dass wir sie weiterhin wie ich gerade einfach auf einen Kartondeckel scheuchen kann, den man dann unvermittelt anhebt…
Das Fiese daran, wenn die Viecher so dreist angstlos werden, ist, dass man sie bisweilen im Bett neben / zwischen / unter sich wiederfindet. Was bin ich froh, dass das bisher noch nie eklig geendet hat!