Monthly Archives: Dezember 2009

Banken…

„Endlich erreiche ich sie mal…“

Aha. So, kann man es auch nennen. Genau genommen habe ich ja am Mittwoch und am Donnerstag bereits versucht, sie zu erreichen und sie haben ihr Rückrufversprechen nicht eingehalten. Und dass ich heute Mittag um 13 Uhr gerade den Mittelpunkt meiner Schlafphase hatte, sollte vorkommen dürfen. Letzte Woche hatte ich frei, da wäre das einfacher gegangen…

OK, meine Bank hat sich also wegen des überzogenen Kontos gemeldet. Die erstaunlich humorlose Frau am Telefon hatte irgendwie keine sinnigen Argumente dagegen, dass ich das Konto mit meinem Sparbuch ausgleichen will. Und dass bereits am 3. Januar sogar genug Geld für eine komplette Deckung drauf ist, das hat sie sehr verwundert zur Kenntnis genommen. Also kam sie mit einem anderen, inzwischen reichlich vorgeschoben wirkenden Grund:

„Sie wissen aber schon, dass wir eine reine Gehaltsbank sind, oder?“

Na klar, die Gehaltskontogeschichte… es ist schon unglaublich, dass jede Bank irgendwie der Meinung ist, sie hätte das Anrecht, mit meinem Gehalt arbeiten zu können. So viele Gehälter bekomme ich einfach nicht…

Abgesehen davon ist es im Falle dieses Kontos aber auch ein wenig absurd, mit der Gehaltskontonummer zu kommen, da ich das Konto grob geschätzt 3 Jahre vor dem ersten Gehaltseingang eröffnet habe. Dass ich irgendwann dafür Gebühren zu berappen habe – ok! – aber deswegen werde ich nicht kündigen.

Im Übrigen spricht es ja Bände, dass ich gebeten werde zu kündigen, und sie das nicht etwa selbst veranlassen 🙂

Durch das leidliche Organisationstalent, das offenbar bei der Strukturenschaffung innerhalb der Bank vorherrschte, mache ich mir aber erstmal keine Sorgen mehr, da die Filiale in Stuttgart, von der der Anruf kam, eigentlich swieso nicht mehr zuständig ist. Die in Berlin wissen, dass es kein Gehaltskonto ist und sie haben mir auch schonmal Gebühren dafür angedroht. Diesen Schrieb würde ich ja gerne unterzeichnen, aber wenn sie es nicht hinkriegen, dann bettele ich auch nicht darum. Denn dieses Konto besitze ich nun wirklich schon eine Weile, und es ist ja irgendwie auch erstaunlich, dass es ein Jahr lang niemanden interessierte, ob auf dieses Konto ein Gehalt eingeht, es aber plötzlich ein Kündigungsgrund sein soll, wenn mal 100 € offen sind (also offen im paranoiden Sinne).

Ich hab schon geschrieben, dass ich das Konto gerne behalten würde, und dadurch, dass Stuttgart nicht mehr zuständig ist, sehe ich nicht die schlechteste Chance, dass das auch eine vernünftige Geschäftsbeziehung werden könnte.

Und ich hab gerade schon zu Ozie gesagt: Wenn es wirklich hart auf hart kommen sollte: 10 € Gehalt kann mir mein Chef sicher auch auf ein Extra-Konto zahlen 😉

Was mich aber wirklich amüsiert: OK, ich verursache bei der Bank Aufwand und es kommt nichts rein. Das ist dumm gelaufen für sie. Aber wenn ich daran denke, dass mein Vater auch bei der Bank ist und der ziemlich ungehalten bei Unverschämtheiten reagiert, muss ich doch sagen, dass ich keine Garantie übernehmen könnte, dass sie nicht wirklich ein vorbildliches Gehaltskonto verlieren, wenn sie mich weiter ärgern…

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Prüfzeichenmassaker

Ozie hat gerade ihren PC bei mir stehen und so sehe ich ständig ihren Monitor von hinten. Dabei ist mir aufgefallen, dass irgendwer sich den Spaß gemacht hat, es mit den Prüfzeichen und Sicherheitssiegeln ein wenig zu übertreiben:

Ozies Monitor, Quelle: Sash

Ein Teil der Zeichen-Orgie, Quelle: Sash

…und außerdem hat er noch den Literaturnobelpreis gewonnen und gilt als gegen nuklearen Zerfall gefeit!

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Wenn Banken Panik vertagen…

Ganz so eilig scheint es meine Bank mit der Lösungsfindung meines enormen Ausstandes von in der Summe unglaublichen 69 Cent dann doch nicht zu haben. Der Rückruf, der mir gestern versprochen wurde, ist bis jetzt nicht erfolgt.

Als ich gerade deswegen noch einmal angerufen habe, bin ich leider der Mittagspause in Stuttgart wegen in die Zentrale nach Karlsruhe durchgestellt worden. Das entbehrt nicht einer gewissen Komik, da sonst bei allen zu bearbeitenden Sachen die Stuttgarter Filialmitarbeiter immer ein OK aus Karlsruhe einholen mussten… aber wieso sollte die linke Hand auch wissen, was die rechte tut…

Ich bin jetzt ja mal gespannt, ob ich heute einen Rückruf bekomme.

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Wenn Banken Panik schieben…

Ich hab ja schon geschrieben, dass ich noch das ein oder andere finanzielle Geschichtchen zu erledigen habe. Zum Beispiel hat eine meiner Banken mir mein Konto gesperrt. Die ein oder anderen Leser kennen das sicher auch und natürlich ist das ein wenig ärgerlich.

Aber wie ich schrieb: „Eine meiner Banken“ hat mir das Konto gesperrt…

Ich hab nicht nur ein Konto. Das ist in solchen Fällen genauso praktisch wie unpraktisch. Praktisch, weil es einen kaum stört, wenn ein Konto gesperrt ist. Unpraktisch, weil man es einfach nicht mitbekommt. Das besagte Konto bei einer ziemlich unbekannten süddeutschen Genossenschaftsbank war mein erstes Konto überhaupt. In früheren Zeiten ging da mein Gehalt drauf, und praktischerweise hängt da ein Sparkonto mit dran, auf das von familiärer Seite seit Urzeiten monatlich ein paar Euro eingehen, was mir gelegentlich als letzter Notgroschen dient.

Vor etlichen Jahren hat mir die Bank ungefragt einen sehr fragwürdigen Dispo von 1400 € eingerichtet, den ich in jugendlichem Leichtsinn bei akuter Geldnot natürlich voll ausgeschöpft habe. Den hätte ich eigentlich bis heute, hätte ich nicht schon vor langem eine Rückzahlungsvereinbarung getroffen. Jeden Monat wurde der Verfügungsrahmen um 50 € gekürzt.

Das funktionierte mit Hängen und Würgen meist ganz gut bis ich umgezogen bin. Da die Bank in meiner direkten Umgebung keine Filiale hatte (aber immerhin 3 in Berlin!), habe ich nun andere Konten für Gehalt und Lebensführung verwendet. Es floß also nur noch wenig Geld über dieses Konto und so stehe ich nun bedauerlicherweise bei dieser Bank mit exakt 97,93 € in der Kreide – der letzte Rest der 1400 €.

Das ist kein Weltuntergang, wobei ich zugeben muss, dass meine Portokasse dank eingeschränkter Arbeit das eigentlich gerade nicht hergibt. Die Bank bat mich nun, mit gespreizten Nackenwirbeln wie eine Kobra drohend mit Einschreiben, ich möge doch bis zum 23.12. den Rückstand ausgleichen oder einen „realistischen Rückzahlungsvorschlag“ machen. Ansonsten drohen sie mir damit, das Konto zu kündigen, das Ganze als nicht bezahlten Kredit zu melden, Schufa, Nachteile bei der Wohnungssuche – alles inklusive. Klar, das ist das übliche Vorgehen, und eingedenk der Tatsache, dass ich natürlich Schuld an der Misere bin, bin ich da auch nicht erbost.

Wenn ich mir jetzt allerdings überlege, was die Kontokündigung für Folgen hätte – und wegen welches Betrags – dann tränen mir die Augen vor Lachen. Sollte ich jetzt also keinen realistischen Rückzahlungsplan haben, dann würde das Konto gekündigt. Die 97,93 würden sicher mit dem an dieses Konto gebundene Sparbuch verrechnet, auf dem sich derzeit 82,24 € befinden. Dazu besitze ich notgedrungen Geschäftsanteile dieser Bank über 15,00 €. Der Ausstand bei Kontoauflösung würde sich damit auf exakt

0,69 €

belaufen. Ein Schufa-Eintrag wegen 69 Cent? Das wäre so blöd, dass ich es ja fast schon machen würde, wenn ich nicht wüsste, wie scheisse das bei einem Geringverdiener in Marzahn beim Scoring aussehen würde! Deswegen warte ich jetzt auf einen Rückruf der Bank, da ich natürlich online das Geld vom Sparkonto nicht umbuchen kann, weil es ja gesperrt ist…

Die Frage ist jetzt nur: Sachlich bleiben und das Lachen unterdrücken oder die Mitleidskarte mit der toten Mutter ausspielen? Hey, mit der richtigen Lebenseinstellung werden sogar Schulden noch lustig 😀

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Na da bin ich doch gerne politikverdrossen…

Politik in Cux, Quelle: Sash

Politik in Cux, Quelle: Sash

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So dies und das und nichts²

Selten in diesem Jahr eine Blogpause wie diese gehabt…

Das ist ärgerlich. Glaubt mir, mir tut es am meisten weh. Mich erinnert die unaktualisierte Seite an all die Web-Projekte, die hier und da mal eingegangen sind, weil mir die Zeit fehlte. Aber keine Panik: Ich blogge nach wie vor gerne und das wird eine Ausnahme bleiben!

Gerade ist ein Potpourri an buntem Nichts zu bloggen. Was will man machen?

Ich war heute beim Arzt und hab mich noch drei Tage krankschreiben lassen, weil ich irgendwie gerade einfach nicht in der Verfassung bin zum Arbeiten. Das hört sich auch schlimmer an als es ist, aber wenn ich gerade eine Woche Ruhe brauche, dann nehme ich mir die auch. Da wird mir keiner reinreden. Selbstverständlich wirkt sich das eher schlecht auf die Taxi-Geschichten aus, aber ich bin nicht gewillt, nur um der guten Stories willen etwas zu erfinden. Wenn ich mit meinem Blog eines zeigen will, dann ja wohl, dass die besten Geschichten vom Leben geschrieben werden!

Das Ende meiner Lethargiephase gedenke ich am Donnerstag einzuleiten, wenngleich da erstmal nur die Weihnachtsfeier angesagt ist. Arbeit ist dann am Freitag wieder angesagt.

Naja, ein paar Dinge in meinem Leben (insbesondere finanzieller Natur) habe ich in den Tagen zu Hause auch noch zu klären gehabt, aber ich bin guter Dinge, dass ich das noch alles geregelt kriege. Ist auch nichts weltuntergangsmäßiges dabei.

Tja, und dann hab ich heute noch mit dem Gericht telefoniert, weil es noch ein paar Kleinigkeiten gab. Eine komplette Tonaufzeichnung existiert leider nicht – das wäre schön gewesen, aber was soll es. Gespannt bin ich auf die Unterlagen, die noch fehlen. Im Grunde geht es nur um ein paar Kostenvoranschläge, aber so ganz unwichtig sind sie nicht. Ausgerechnet die Schäden, die derzeit noch zur Debatte stehen bei unserer Kautionsgeschichte werden sämtlichst von diesen bei mir nie eingegangenen Kostenvoranschlägen abgedeckt.
Und bei der Kreativität unserer Gegenseite bin ich doch schon mal gespannt, was für Firmen das sind, wann sie ausgestellt wurden und ob sie… ja, ob sie überhaupt existieren obendrein.

Dazu hab ich dann wider Erwarten sogar unsere Richterin persönlich am Telefon gehabt, worauf ich erstmal überhaupt nicht vorbereitet war. Was hab ich für ein Glück, dass ich bei meinen Aussagen nicht überlegen muss, was ich sagen darf und was nicht…

Das Schöne: So wie es sich angehört hat, scheint die Geschichte, dass ich nur das Mietverhältnis übernommen habe, für sie vom Tisch zu sein, denn ihr war nur noch im Gedächtnis, dass es „ja noch ein paar neuere Schäden“ gibt. Und  an denen werde ich mich noch abarbeiten.

Der Termin am 14.1.10 steht, aber es ist noch fraglich, ob es auf ein Urteil, ein Vergleichsangebot oder eine Beweisaufnahme hinauslaufen wird. Ich befürchte ja, dass es kein Urteil wird, sondern ein Vergleich oder die Beweisaufnahme. Einen Vergleich werden wir selbst bei 95/5 nicht annehmen und Beweisaufnahme würde bedeuten, dass wir nochmal nach Stuttgart müssen. Alles zusätzlicher Stress. Das mindert nicht unsere Chancen, aber es verursacht eben zunächst einmal Kosten und Mühe. Aber das wird. Wenn ich schon sonst nichts zu bloggen habe… 😉

Ich meld mich die Tage sicher mal wieder mit irgendwelchen Kleinigkeiten, versprochen!

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Gut, dass ich blogge!

Die Überschrift bezieht sich nicht nur auf den letzten Artikel, sondern tatsächlich auch auf diesen. Obwohl er thematisch zu ganz ganz anderen Dingen springt:

Gericht!

Streit!

Vermieter!

Keule!

Oder so…

Heute ist der 12.12.09, am 9.12.09 ist die Frist abgelaufen… wir hatten Post vom Gericht! Dieter war genötigt, auf unser enormes Sammelsurium an Fakten, Berichten und Beweisen zu unserem Rechtsstreit zu antworten, und wie zu erwarten war, hat er das getan. Die Verspätung ergibt sich natürlich daraus, dass das Ganze zwischendrin übers Gericht läuft. Ganz ehrlich: Ich hab das ewig herbeigesehnt und den Brief mit extrem zittrigen Händen gelesen. Panik hatte ich keine, ich kenne den Sachverhalt und die Situation als Ganzes mit am Besten. Ich weiss ja, was alles möglich ist.

Im vom Gericht beigelegten Brief werde ich zu einer erneuten Stellungnahme auf die Stellungnahme gebeten. Was mir sehr gut passt, aber natürlich Fragen offen lässt, ob die Richterin noch nicht überzeugt ist oder was im Schilde führt. Aber das sind Spekulationen und die sind hier fehl am Platze.

Ich weiss, dass sich die Gerichtsgeschichten inhaltlich oft wiederholen. Tut mir fast ein wenig Leid, aber hier muss ich meinen Blog auch als Gedankensortiermaschine verwenden – und vielleicht ist ja doch jemand ein wenig interessiert. Also, ihr kennt das Spielchen. Ich zerpflücke alles mal wieder Wort für Wort und lasse euch so an meinen Gedanken teilhaben. Für neue Leser (Hallo Radio-Hörer!): In der Kategorie Feinde/Vermieter findet sich die Vorgeschichte in sehr vielen unüberschaubar langen Beiträgen 😉

Die Stellungnahme beginnt mit dem schlichten Hinweis, dass auflagegemäß zu meinen Ausführungen Stellung genommen wird. Hmm… ich mach sowas gerne freiwillig, aber ich erzähle ja auch die Wahrheit. Dann geht es los:

1. Die vom Kläger vorgelegte Kündigung des Herrn Sven vom 27.9.2006 ist den Beklagten nicht erinnerlich und bei den Beklagten nicht vorhanden.

Na das nenne ich mal einen Ausbund an Zuverlässigkeit und Organisationstalent! Vor Gericht waren sie sich immerhin sehr sicher, dass da nichts ist und der Anwalt selbst hat noch darüber gescherzt…

Die Beklagten stellen allerdings außer Streit,

Finde ich eine geile Formulierung. Die merke ich mir!

dass es sich bei den Unterschriften der Kündigung um die Unterschriften der Beklagten handelt.

Gut zu wissen, dass die Sehkraft erst nach dem Gedächtnis nachlässt. Irgendjemand aus der Forschungsabteilung Interesse an solchen Befunden?

2. Die Behauptung des Klägers, die Wohnung sei vom Beklagten im Namen der Beklagten abgenommen worden, wird ausdrücklich bestritten.

Ich verstehe ja, dass man das nicht zugeben will, aber ich warte noch auf eine schlüssige Gegendarstellung meiner Geschichte.

Der Kläger räumt ja in einem seiner früheren Schriftsätze selbst ein, dass er von den Beklagten zur Schadensbeseitigung aufgefordert worden ist.

Ach, sehr geehrter Herr Anwalt: Wenn sie wüssten, worauf sich meine Aussage bezieht, dann würden sie sich da nicht so einhaken… aber gut, ganz unter uns: Der Beklagte hat mir 2 Monate vor der Wohnungsübergabe gesagt: „Was de hee g’macht hasch, muss’sch richde!“ Das so umzumünzen, dass er am Tage der Begehung konkrete Schäden benannt hat, ist echt ein wenig dreist.

Es kann keine Rede davon sein, dass die Beklagten mit dem Zustand der Wohnung, wie sie vom Kläger zurückgelassen worden ist, einverstanden gewesen wären.

Das weiss ich nicht. Tatsache ist, dass uns die Evolution und die Forschungsabteilungen der auf Schreibbedarf und Briefversand spezialisierten Unternehmen dazu Mund, Kugelschreiber, Briefpapier und Einschreiben geschenkt haben, um so eine Geisteshaltung kundzutun.

Die Beklagten haben bereits deutlich gemacht, dass sie deshalb keine Kautionsabrechnung erteilt haben, weil sie darüber hinausgehende Ansprüche nicht geltend zu machen gedachten.

Ich wiederhole das mal kurz in meinen Worten: Dass ich mein Geld nicht bekomme – und sogar ihnen welches schulde – war meinen Vermietern seit der Übergabe der Wohnung klar. Statt aber mich mit diesem traurigen Umstand zu belasten, haben sie einfach zwei Jahre lang keine Rechnung erstellt, die das nahelegt und stattdessen mir gegenüber die Klappe gehalten. Ist das richtig?

Vielmehr wurde lediglich die Kaution einbehalten, was zwischen Naturparteien nicht gerade unüblich ist.

Dagegen ist es aber sehr unüblich, dass man damit vor Gericht durchkommt, wenn eine der beiden „Naturparteien“ einer solchen Regelung schriftlich widerspricht.

3. Selbst wenn man davon ausgehen will,

(Er hat Angst, die Richterin tut es)

dass sich der Kläger mit seiner Rechtsauffassung durchsetzt, er sei nicht in das bestehende Mietverhältnis mit dem Vormieter Sven eingetreten, sondern habe mit den Beklagten ein neues Mietverhältnis begründet, steht ihm ein Anspruch auf Rückerstattung der Kaution dennoch nicht zu.

Also wieviel mehr als eine schriftliche Kündigung mit der Unterschrift von beiden Seiten braucht es denn, bis sie verstehen, dass ihre Mandanten einen an der Waffel haben bezüglich ihrer Rechtsauffassung?

Tatsächlich hat nämlich der Kläger zwar nicht alle in der Wohnung festgestellten, zwischen den Parteien unstreitigen Schäden verursacht.

Ach? Doch nicht alle? Na sowas! Ist ja nicht so, dass ich das nicht immer sagen würde…

Allerdings hat er einige der Schäden verursacht, die in der Summe den Kautionsbetrag deutlich übersteigen.

Über die Definition von „einige der Schäden“ und „deutlich übersteigen“ reden wir am Ende des Absatzes nochmal miteinander!

Im Einzelnen sind folgende der Schäden, die bei Auszug des Klägers unstreitig vorhanden waren, am 01.01.2007 noch nicht vorhanden gewesen:

Vorwarnung an den Herrn Anwalt: Ich kann da was widerlegen…

a) Beseitigt werden und überstrichen werden musste (sic!) die Graffiti laut Angebot der Fa. xy vom 19.01.2008. Es handelt sich hierbei um Beträge von 120,00 €, 576,80 € und 74,75 € zuzüglich Mehrwertsteuer somit insgesamt brutto 771,55 €

Puh! Böse Zahlen! Mal abgesehen davon, dass uns dieser Kostenvoranschlag noch nicht zur Überprüfung vorliegt, kann ich nur nochmal anmerken: Die Wände waren ramponiert und hätten ausgebessert werden müssen. Bereits seit 2003. Nicht nur, dass ein Bemalen der Wände ein sachgemäßer Gebrauch und deswegen von den Vermietern zu bezahlen ist – nein, die Renovierung wäre ungeachtet der Bilder nötig gewesen, und somit nicht mein Bier!

b) Die beklebten Badfliesen mussten ausgetauscht werden gemäß dem Angebot der Firma yz vom 11.01.2008 in Höhe von 279,00 € zuzüglich Mehrwertsteuer, somit brutto 332,01 €.

Ähm… nö! Das war schon vorher da.

Das ist jetzt ein bisschen blöd gelaufen für die notorischen Falschaussager in Form von Ex-Vermietern, aber ich hab vor ein paar Stunden folgendes Foto gefunden:

Die Wellen an der Wand sind der Schaden, Quelle: Sash

Die Wellen an der Wand sind der Schaden, Quelle: Sash

Dieses Foto, laut Metadaten am 22.06.2005 (!) aufgenommen, zeigt die Beklebung der Fliesen recht deutlich. Zumindest das Jahr lässt sich desweiteren durch Zeugen bestätigen, da das Bild Teil einer Serie war, bei der wir ein Schild (siehe Spiegel) mit Glückwünschen immer wieder fotografiert und dann die Bilder einer Freundin zum Geburtstag geschenkt haben. Was sie natürlich bezeugen kann… böse Welt mit den Beweisen, nicht wahr?

c) Die Duschabtrennung, hierbei handelt es sich um Schiebetüren, musste ausgetauscht werden gemäß […]

Bla Blubb! 76,16 €! Wir haben schon Zeugen benannt, die das widerlegen.

Somit hat der Kläger Schäden in Höhe von insgesamt brutto 1.179,72 € selbst verursacht.

So, das liegt also „deutlich“ über der geforderten Kaution von 1.000 €? Noch dazu so eindeutig, dass ich diesen Umstand ohne Abrechnung zu akzeptieren habe? Hier ist meine Rechtsauffassung tatsächlich eine andere.

Das Interessante ist, dass die Schadenssumme ganz still und heimlich von über 4.000 € auf knapp über 1.000 € abgenommen hat. Der Großteil dieser Summe sollte gesetzlich unhaltbar sein, und beim Rest haben wir Zeugen und Fotos. Also wenn die Glaubwürdigkeit meiner Vermieter bis jetzt noch ok gewesen sein sollte, dann wird sie nach meiner Antwort im negativen Bereich sein.

Beweis: Zeugnis des Herrn René, Sohn der Beklagten, zu laden über diese

Ähm, das hatten wir doch schon…

Der benannte Zeuge René war sowohl bei der Wohnungsbegehung vor dem 01.01.2007 als auch bei der Begehung mit dem Kläger im Rahmen dessen Auszugs dabei und kann den Zustand der Wohnung zum jeweiligen Zeitpunkt im Einzelnen bezeugen.

OK, das mit dem Nachlassen des Augenlichts müssen wir nochmal besprechen. René war anwesend? Gut, dass ich das nach zwei Jahren auch mal erfahre. Komisch nur, dass ihn sonst keiner gesehen hat. Sash fragt beängstigt: Existiert dieser René überhaupt???

Das Vorhandensein der Schäden bei seinem Auszug hat der Kläger sowohl mit seinen Ausführungen

Spüre ich beim Wort Ausführungen eine negative Konotation? Waren wir zu ausführlich?

in seinen Schriftsätzen als auch mit seinen Erklärungen im Rahmen des Termins am 11.11.2009 vollumfänglich unstreitig gestellt.

Boah, mach mal kein Fass auf, Herr Anwalt! In diesem Punkt sind wir uns einig und das ist ok so! Nur weil ich die Wahrheit vertrete und du so tust, müssen wir ja nicht gleich einen zusammen trinken.

Da die genannten Schäden

Die ja jetzt plötzlich wesentlich weniger geworden sind…

zum Zeitpunkt der Wohnungsübernahme am 01.01.2007 nachweislich nicht vorhanden waren,

Moment! Der Nachweis fehlt! Kunststück, habe ich doch die Gegenbeweise…

haftet er hierfür den Beklagten auf Schadenersatz im Rahmen der zur Verfügung gestellten Kaution.

Nö. Will ich immer noch nicht. Ätschebätsch!

Entsprechende Aufrechnung wurde erklärt,

Aber nicht sinnig begründet.

weshalb die Klage abzuweisen ist.

Entsprechend…

Und da ich wenigstens über das alles bloggen kann und das meinen Spaß an der Sache deutlich erhöht, finde ich es ja ganz ok, dass es noch ein wenig weitergeht 🙂

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