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Feuer. Schon wieder.

Man verlässt die Wohnung, wundert sich über den Geruch und stellt fest, dass mal wieder jemand versucht hat, das Haus anzuzünden. Ihr kennt das.

Oder vermutlich eher nicht.

Aber in unserem Haus scheint Brandstiftung so eine Art Brauch zu sein, der zwar jedes Jahr auf ein anderes Datum fällt, aber auf jeden Fall stattfindet. Heute ist es scheinbar jemandem gelungen, ausgerechnet den Brandmelder neben der Eingangstür abzufackeln. Wobei ich mir gerade nicht mehr sicher bin, ob da derzeit ein Brandmelder installiert war. War nämlich noch nicht einmal das erste Mal, dass ausgerechnet dieses Teil Feuer gefangen hat. Ist jedenfalls eine eindrucksvolle drei Meter hohe Rußsäule, die wir jetzt neben dem Briefkasten haben.

Obwohl’s natürlich extrem perfide ist, just am einzigen Ausgang eines Mehrparteienhauses Feuer zu legen, hält sich meine Angst inzwischen in sehr engen Grenzen, da es sich offensichtlich eher um Zündeleien von Kindern handelt und unser Haus sich herrlich unbeeindruckt gibt von den wiederholten Versuchen, es in seine Bestandteile zu zerlegen.

Andererseits wird das in der nächsten Betriebskostenjahresabrechnung sicher auch wieder ein paar Euro extra ausmachen …

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Reisenotizen

Meine Abwesenheit im Internet diese Wochenende war einer Reise in meine alte Heimat geschuldet. Es waren nur runde 48 Stunden, aber die hatte ich mir gut vollgepackt. Es folgen ein paar unzusammenhängende Eindrücke:

Bahn:

Die Bahn war gut zu mir an diesem Wochenende. Kein Ärger, kein stressiges Personal. Auf dem Hinweg zwar 40 Minuten Verspätung – aber die waren mir egal. Auf dem Rückweg war ich auf die Minute pünktlich – was mir auch egal war. Einzig das mit dem Preis nervt jedes Mal erneut. Ich hab 100 € hin und zurück gezahlt – was ich mehr als nur ok finde, ganz ehrlich. Aber ja: Die Hinfahrt hat 81 €, die zurück 19 € gekostet. „Normalpreis“ wären 142 € gewesen. Rabatte für manche Karten sind toll, aber wie will man unter solchen Umständen noch bemessen können, was diese Dienstleistung wert ist?

Bekanntschaften:

Unerwartet Menschen treffen, die man von vor 15 Jahren aus New York kennt – check!

Bier:

Wulle und Tannenzäpfle. Nach dem drölften ging sogar Hofbräu in Ordnung.

Essen:

Hab das erste Mal Zitronen-Lauch-Risotto gegessen. Kann man definitiv empfehlen, aber ich fürchte, ich kann meinen Vater nicht überreden, für Euch alle zu kochen. Ansonsten das Übliche auf Reisen: McDonald’s und Le CroBag. Wenn man’s selten genug macht, ist das ja auch leider geil.

Familie:

Mehr als in den letzten vier Jahren zusammen. Und das war gut so!

Flughörnchen:

Hoffentlich kuschelig!

Geburtstagsgeschenke:

Holy Shit, WTF!?

Kappelberg:

Immer noch so geil wie vor 17 Jahren. Mit Bier, Stockbrot, einer wundervollen Aussicht und den richtigen Leuten. I like!

Musik:

Von Pur bis Wizo. Kann man sich nicht ausdenken, sowas!

sachma:

Mein guter alter Freund wird die Tage den Bund der Ehe eingehen. Das zugehörige kleine Bündel Neumensch nennen er und seine Angetraute ohnehin schon ihr Eigen. Die Anzahl meiner guten Wünsche lässt sich grob mit einem Googolplex umreissen.

Stuttgart:

Ist überschaubarer, als ich es in Erinnerung hatte. Das soll kein Rumgedisse eines neunmalklugen Neuberliners sein, aber so gut wie alles wirkte kleiner als ich es in Erinnerung hatte. Abgesehen von der S21-Baustelle natürlich.

„Verreckt! Verreckt alle!“:

Unerwartete Liebesbekundung einer Joggerin nebenbei. Was halt so passiert in der schwäbischen Provinz.

Wohnungen:

Hab dieses Wochenende 3 neue Privatwohnungen kennengelernt:

  • Eine vollkommen coole, locker zusammengestellt und mit einer Plattenauswahl im Regal, die von mir hätte sein können.
  • Eine total geil und voll nach meinem Geschmack eingerichtete Design-Behausung, die mehr Gläser mit bunten Kieseln aufzuweisen hat, als mir meiner Lebtage Pickel am Hintern gewachsen sind. Erschreckenderweise hab ich festgestellt, dass es das alleine auch nicht ist. Aber die coolen Bewohner haben es wettgemacht.
  • Eine so geil absurde Mini-Behausung, die ihresgleichen sucht: ein 10m²-Wohnzimmer ohne Fenster, ein Raum ohne Lichtschalter (der ist im Wohnzimmer), ein Küchenfenster ins Treppenhaus und eine offizielle Adresse, an die nix geliefert werden kann, weil der Zugang zu dieser Seite verschlossen ist. Aber beste Innenstadtlage, immerhin.

Zusammenfassung:

Diese paar Stunden im Süden waren Gold pur, ehrlich. Alte Freunde, Familie, ein Haufen sonstiger netter Leute. Dazu Party, Gespräche, Bier und die Erkenntnis, dass es manchmal auch einfach genau so gut sein kann, wie es ist. Selbst wenn die Frage nach Perfektion eine ganz andere gewesen wäre. Ich bin nach Jahren mal wieder (nicht ganz nüchtern) durch den unbeleuchteten Wald gestapft, die Lichter der Stadt unter mir. Trotz der straffen Taktung hab ich wichtige Gespräche geführt und mich an unendlich vielen Kleinigkeiten erfreut. Hier Staunen, dort auch mal wehmütiges Erinnern – was man dem Reallife eben so abringt, wenn man es mal wirklich ernst nimmt.
Ich freue mich aufs nächste Mal, insbesondere weil ich sicher bin, dass Ozie dann auch mitkommt. Denn dass das diesmal nicht der Fall war, wäre das einzige, was ich zu bemängeln hätte …

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Alarm, Alarm!

Ja, da guckste blöd, wenn Du an deinem Supermarkt vorbei gehst und plötzlich die Alarmanlage angeht.

Aber gut, ich lebe in Marzahn. Neben Straßenlärm und Böllern gehören Alarmanlagen hier zur alltäglichen Geräuschkulisse. Und ich hab trotzdem keine Angst, hier das Taxi vor der Türe zu parken und die halbe Nacht unbeaufsichtigt zu lassen.
Während ich mich aber noch so über das Geheule und Geblinke amüsiert habe, kam tatsächlich durch die offensichtlich eingeschlagene Ausgangstür des Nettos einer rausgekraxelt und hat dann mit beachtlicher Geschwindigkeit das Weite gesucht. Einfach so, während ich da 20 Meter entfernt langgewatschelt bin.

Das übersteigt dann das Alltagsleben selbst eines Wahlmarzahners ein wenig. 0.o

Nun hatte sich meine primäre Sorge in diesem Moment durch einen kleinen Einbruch nicht wesentlich verändert: Ich musste dringend kacken. Also bin ich nach Hause, aufs Klo, schien mir das Naheliegendste in meiner Situation zu sein. Die Alarmanlagen melden das heutzutage eh an die Polizei, es eilte also so oder so nicht.

Nachdem ich meinen Geschäften nachgegangen war, warf ich mal einen Blick aus dem Fenster. Ruhe. Dann aber kam ein Polizeiauto an und … fuhr seelenruhig am Netto vorbei. WTF?

Nun muss ich gestehen, dass mich die Sache emotional nicht sonderlich aufgewühlt hatte. Irgendwer ist in den Netto eingestiegen und hat dort was geklaut. Das ist nicht erlaubt, nicht toll für den Netto – aber da der Typ nicht einmal eine Tasche dabei hatte, sondern sich nur was unters Shirt geklemmt hatte, gehe ich stark davon aus, dass der Schaden im Wesentlichen aus der zerbrochenen Scheibe besteht. Ich gehe in dem Laden oft einkaufen, die Zahl der Artikel mit über 50 € Verkaufspreis (geschweige denn Warenwert) hält sich in engen Grenzen. Mit drei Stangen Zigaretten hat man ungefähr das Maximum dessen ausgereizt, was man ohne Tasche da raustragen kann.

Andererseits war ich ja nun doch unfreiwillig persönlich involviert, denn ich hab keine Ahnung, wo da gerade Kameras installiert sind und wie weit die das Geschehen vor dem Laden im Blick haben. Und auch wenn ich weiß, dass die Berliner Polizei nicht viel Ähnlichkeit mit dem CSI hat, hatte ich wenig Lust, am Ende als Zeuge gesucht zu werden und Mitte Januar Rede und Antwort zu stehen, warum ich mich damals nicht gemeldet hab. Außerdem nagte ein wenig das Interesse an mir, weswegen die Cops zehn Minuten nach so einer Sache noch nicht da waren. Man weiß ja nie, wann man das Wissen mal brauchen kann. 😉

Also hab ich dann doch angerufen. Die Beamtin bestätigte mir, dass das noch unbekannt sei und wunderte sich:

„Das ist aber komisch, normalerweise geht das bei uns ein …“

Den Einbrecher werden sie mit meinem Wissen wohl kaum kriegen, der hat artig Kapu getragen und sich gar nicht erst zu mir umgedreht. Und wenn ich ehrlich bin, dann hoffe ich einfach, dass es am Ende jemand war, dem das bisschen Kohle wirklich geholfen hat. Ich lass mich ohne Frage auch nicht gerne beklauen, aber wenn es mal passiert, dann hoffe ich selbst dabei, dass es jemandem zu Gute kommt, der es nötiger hat als ich. Und ja, ich zahl auch hier im Netto gerne 10 Cent mehr für die Butter, weil sie das mit den Diebstählen einpreisen müssen. Wayne?

Am Ende bleibt ein etwas seltsamer Start ins Wochenende.

PS:
Habe anschließend etwas gemacht, was sich vielleicht manch einer auf seine Kognitive-Dissonanz-ToDo-Liste schreiben will: Ich hab GTA pausiert, um einem Cop am Telefon noch mal meine Beobachtungen bezüglich eines Verbrechens zu schildern.

PPS:
Äußerst amüsant sind übrigens Gedankenspiele zum Thema. Zum Beispiel: Der Typ hatte nur übel Bock auf Pizza, aber keine Hefe mehr im Haus und hat sich nur 4 Hefewürfel (Ja, natürlich VIEL Pizza!) besorgen wollen. Oder: Er hat sich eine Schnulzen-DVD geklaut, die er sich nicht zu kaufen getraut hat. Ich will’s nicht über Gebühr bagatellisieren, aber ich denke wirklich, dass man wegen ein paar hundert Euro Schaden kein Fass aufmachen muss.

PPPS:
Natürlich existiert irgendwo tief im Unterbewusstsein meines krimiverseuchten Hirns die Befürchtung, dass ich jetzt der Hauptverdächtige bin. Im schlimmsten aller Fälle werde ich dann halt Knastblogger. Mir fällt da schon was ein. 😉

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Kleine Ironie des Schicksals

Das Magazin meiner Hausbank möchte offenbar gerne ein Interview mit mir zu meinem Buch führen. Das Magazin jener Bank also, die die Einnahmen aus meinen Buchverkäufen nicht als Einkommen anrechnen kann, und mir deswegen eine eigentlich sinnige Umschuldung von Dispo- auf Privatkredit verweigert.

Ich bin ja mal gespannt, ob gedruckt wird, was ich sage, falls wir tatsächlich aufs Thema Finanzen (bei einem Bank-Magazin …) zu sprechen kommen sollten …

😉

PS: Das Interview ist inzwischen Geschichte. Über Finanzen haben wir nicht geredet. Leider. 🙂

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Betonbunkervorteile

Es ist, bzw. wird, sehr warm diese Woche. Unangenehm warm, möchte ich schreiben. Ich bin jetzt ja nicht wirklich ein Sommergegner oder sowas, aber ich schwitze leicht und hab einen Job, bei dem das blöd ist; und hab zudem wenig Freizeit, bei der Badewetter hilfreich wäre. Ich hab halt meine Befindlichkeiten wie alle anderen auch.

Aber auch bei diesem Thema muss ich feststellen, dass ich nicht in der schlechtesten Wohnung gelandet bin. Sie hat ihre Schwächen, keine Frage. Doofe Nachbarn, wirklich runtergeratzter Boden und kaum Schallisolation. Im mittleren Stockwerk eines DDR-Wohnbunkers zu hausen hat aber gerade temperaturmäßig hier und da Vorteile:

Zum einen dauert es, bis sich das Haus wirklich aufheizt oder abkühlt. Zwei Tage Hitze steckt es locker weg, die erste kurze Kältewelle ebenso. Zum anderen ist halt die Mittelposition super. Zwischen uns und dem Dachgeschoss liegen noch zwei komplette Etagen, vom Hitzestau ganz unterm Dach merken wir erst einmal eine Weile nix. Und im Winter wird unsere Wohnung durchaus auch von unten mitbeheizt. Mal davon ausgehend, dass zumindest im bezahlbaren Bereich kein Optimum existiert, das im Winter warm und im Sommer gleichermaßen kalt bleibt, war das wohl eine zwar zufällige, aber gar nicht so schlechte Wahl.

Und gerade jetzt im Sommer auch toll: Je nach Wetterlage neigt die Bude hier dank der Windtrassen, die auch durch die umliegenden Häuserblocks beeinflusst werden dürften, zu teils heftigem Durchzug. Das kann nerven, ist jetzt, an diesem frühen und noch milden Morgen vor und nach einem heißen Tag aber eine prima Angelegenheit.

Perfekt ist freilich nichts. Aber über die kleinen Annehmlichkeiten darf man sich dann ja doch freuen. 🙂

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Die Bundesjugendspieldebatte

Unglaublich, welchen Furor die Petition und der Blogeintrag von „Mama arbeitet“ alias Christine Finke gerade auslösen. Sie fordert als Mutter die Abschaffung der Bundesjugendspiele, weil sie unnötig demütigend und pädagogisch überholt seien. Neben viel Unterstützung bekommt Finke auch eine Menge Anfeindungen zu hören. Das ist erst einmal nicht so schlimm, schließlich kann man bei jedem Thema unterschiedlicher Meinung sein. Auf der anderen Seite sieht man dann doch recht deutlich, wie unterschiedlich die Argumente verteilt sind. Finke gegenüber werden viele pauschale Vorwürfe gemacht und nicht zuletzt wird sie auch persönlich angegriffen – während sie einfach nur die Negativaspekte der Bundesjugendspiele aufzählt und sie dadurch in Frage stellt. Und das ist doch erst einmal für sich ein wertvoller Diskussionsbeitrag.

Außerdem sehe ich sie durchaus im Recht. Es geht ihr ja auch ganz ausdrücklich nicht darum, dass Kinder keinen Sport machen sollen oder nicht auch mal verlieren lernen sollten. Und niemand hat gesagt, dass man Matheklausuren dann auch abschaffen sollte, weil Kinder dabei unterschiedlich abschneiden. Ebenso sind sportliche Wettkämpfe was tolles, um sich auszuprobieren, seine Fähigkeiten zu testen, etc. pp. Kann man alles machen, will niemand verbieten, ganz egal, was einem die eigenen Beißreflexe da einreden wollen.

Ich weiß recht wenig über die Bundesjugendspiele heute und meine Schulzeit liegt nun ja auch schon ein Weilchen zurück. Bei uns jedenfalls war es ungefähr so unsinnig wie möglich: Man musste in drei Disziplinen antreten: Rennen, Springen, Werfen. Fertig. Das wurde davor nicht gesondert trainiert, mit etwas Glück haben die Lehrer irgendwann in den letzten Wochen davor wirklich mal einen Tipp gegeben, wie man beim Weitsprung besser wird. Aber von der Sache her war das Glückspiel und Verlassen auf die körperliche Kondition. Ich hab während der ganzen Schulzeit z.B. nie die Chance bekommen, herauszufinden, wie viel Anlauf ich beim Weitsprung nehmen sollte. Da war ja eine Linie …

Nun ist es so: Mit schlechten Noten kenne ich mich aus. Hatte ich in allen Fächern schon. Ich hab jahrelange Erfahrung als Klassenschlechtester in Mathe und war zeitweilig sogar mit einem Lehrer gesegnet, der das gerne mal zynisch kommentiert hat. Aber die Bundesjugendspiele sind ein Spezialfall gewesen. Denn zum einen konnte ich mir selbst bei einer Matheklausur immer noch die Hoffnung machen, irgendwie auf die Lösung zu kommen. Und wenn nicht: Während des größten Stresses, der Klausur selbst, merkte das keiner.
Beim 100-Meter-Lauf hat jeder gesehen, wie langsam ich war. Nicht mal nur meine Klasse, auch der Deutschlehrer am Maßband beim Weitsprung, die Kumpels aus der Parallelklasse und nicht zuletzt die Süße aus der Elften, in die ich heimlich verknallt war. Zudem wusste ich das vorher. Ich musste extra zu einem Sportplatz am anderen Ende der Stadt fahren, obwohl mir vorher klar war, dass es nix bringt. Beim Laufen und Springen würde ich letzter bis vorletzter werden, und durch etwas mehr Kraft beim Werfen werde ich am Ende noch zwei andere hinter mir lassen. Das war in der vierten Klasse so und hat sich bis zur elften nicht geändert.

Das Ganze hat mir nix gebracht, wirklich. Obwohl ich bei aller Unsportlichkeit den Sportunterricht im Wesentlichen gemocht habe. Ich mochte Leichtathletik und Geräteturnen nicht, ok. Aber ich war ein guter Gewinner oder Verlierer bei Teamsportarten. Wo war da das pompöse Gedöns mit Unterschrift vom Bundespräsidenten? Und das Pendant dazu ist nicht eine Matheklausur, nein, wirklich nicht! Das Pendant ist ein Kurzgeschichten-Wettbewerb, verpflichtend für alle – inklusive Vorlesen der Geschichten in der Schulaula oder vielleicht auf dem Hof, eventuell sogar mit der Nachbarschule zusammen. Das dürfen sich die, die sich jetzt aufregen, weil sie Urkunden bei den Bundesjugendspielen gekriegt haben, mal überlegen.

Ich will ehrlich sein: Mich hat das nicht umgebracht. Ich hatte sogar vergleichsweise wenig Angst vor dem Event, weil ich wirklich sehr nette Klassenkameraden hatte und teilweise selbst unter den richtig guten Sportlern Unterstützung fand. Ein guter Freund, 4 Klassen schneller als ich, ist sogar mal freiwillig mir mir mitgelaufen, um mich zu motivieren und anzuspornen.

Trotzdem war das rückblickend einfach nur dumm und unsinnig demütigend.

Und etlichen ist es noch schlimmer ergangen. Siehe Christine Finke, der damals sogar unsinnigerweise vermittelt wurde, sie sei unsportlich.

Vielleicht hätte ich ja auch mehr Sport gemacht ohne solche Erfahrungen. Ich will das nicht behaupten, aber die Theorie drängt sich irgendwie auf.

Ebenso drängt sich abschließend die Frage auf: Sind die Positiverfahrungen der sportlicheren Kinder ebenso umfangreich, so bestimmend für ihre Schulzeit, so erinnerungswürdig? Ich habe meine Zweifel.

Dementsprechend hab ich die Petition einfach mal mitgezeichnet. Muss natürlich nicht jeder so halten wie ich – aber persönliche Anfeindungen der Petitionserstellerin sind ungeachtet dessen einfach mal nur völlig daneben!

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Neues Projekt

Oops, I did it again …

Ja, ich hab mal wieder ein neues Projekt gestartet. Ungeachtet allen Ungemachs, das neue Websites so mit sich bringen, habe ich einen neuen Blog gestartet. Und ja, auch auf die Gefahr hin, dass ich hier noch weniger schreibe. Dass Nischenblogs besser sein können als privates Tralala, beweist GNIT ja nun seit fast 5 Jahren ganz gut …

Worum geht es?

Wie die meisten von Euch Lesern inzwischen wissen, interessiere ich mich ja beileibe nicht nur fürs Taxifahren oder meinen Haushalt, sondern auch für einige andere Dinge. Ein großes Steckenpferd war und wird wohl auch immer sein: Die Wissenschaft. Nicht nur, dass ich Wissenschaft an sich ein spannendes Thema finde, ich hab mich im Laufe der Jahre auch in viele Themen eingelesen. Und ebenso sehr haben mich in all den Wissenschaftsblogs die Themen Pseudowissenschaft und Esoterik gestreift. Ich hab mich auseinandergesetzt mit Theorien der „Alternativmedizin“ und Perpetuum-Mobile-Erfindern. Darüber hinaus aber auch mit Verschwörungstheorien von der „Mondlandungslüge“ bis hin zu „Reichsbürgern“ und „Chemtrails“. Ich habe etliche hundert Stunden (!) damit verbracht, irrationale Überzeugungen zu hinterfragen, zu analysieren und zu kritisieren. Nur halt kaum öffentlich. Aber dank argumentresistenten Impfgegnern schwappt derzeit eine Masernwelle durch Berlin und ich finde keine verdammte Apotheke, die nicht der Hilfsreligion Homöopathie verfallen ist.
Natürlich bin ich auf keinem der Gebiete ein Professioneller – aber ich bin im weitesten Sinne professionell darin geworden, Argumente zu analysieren. Das tun zwar freilich auch schon einige andere, aber viele machen das sehr trocken und ausschließlich möglichst seriös, weniger spielerisch erzählend und hier und da auch mal unterhaltsam.
Und genau in die Kerbe möchte ich schlagen.

Auf there-is-no-spoon.de versuche ich, in kleinen Häppchen, möglichst publikumsgerecht und auch mal kleinteilig, abstruse Theorien auseinanderzunehmen und – wenn angebracht – auch mal darüber zu spotten.

„There is no spoon“ bezieht sich als Name natürlich auf den Film „Matrix“. Er ist gewollt doppel-doppeldeutig. Natürlich ist die Kernaussage von Matrix, dass sich hinter der oberflächlichen Welt eine weitere verbirgt. Andererseits beschreibt die Löffel-Szene auch eine typische Esoteriker-Geschichte: Obwohl die Welt eigentlich komplex und von den meisten unverstanden ist, mühen sich allerlei Gurus ab, mit billigen oberflächlichen Erklärungen Lösungen zu finden für Probleme, die so oft gar nicht existieren. Warum sollte man sich seine Aura reparieren lassen, wenn es sowas nicht gibt? Warum über Begründungen für die Wirksamkeit der Homöopathie sinnieren, wo sie doch eigentlich nicht einmal diese Wirksamkeit zeigt?

Ja, TINS ist auch ein wenig plakativ angelegt, keine Frage. Aber entgegen aller Kritik, die ich fraglos in der nächsten Zeit deswegen einstecken werden muss, geht es mir nicht um Dogmatik. Ich möchte mit der Seite zwar durchaus eine Bresche für die wissenschaftliche Weltanschauung schlagen, aber ich will auch transparent sein und Fehler meiner Denkweise zugeben. So gesehen ist das Projekt für mich ähnlich spannend, wie es das hoffentlich für Euch Leser ist – und ich hoffe, dass einige von Euch die Seite besuchen oder ihr sogar via Twitter oder Facebook folgen werden.

Kleine Anmerkung: Aufgrund der heiklen Themen wird es dort in den Kommentaren anders laufen als hier. Ich werde viel raussortieren, egal ob pro oder contra meiner Meinung, ich bin dieses Mal so frei, dort keine ellenlangen Diskussionen zuzulassen. Es ist eben was anderes als ein privates Plaudern dort, versteht das bitte!

Nun aber: Bühne frei für TINS:

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