Wir müssen reden. Über Hochzeiten.

Noch gar nicht so lange her ist der 15.5.15, ein Tag, so bedeutend, dass wieder einmal im Radio erzählt wurde, dass das ein beliebter Hochzeitstermin wäre – schon alleine, weil selbst der bekloppteste Ehemann der Welt sich so ein Datum merken könne. So für sich gesehen mag das seine Richtigkeit haben, aber wie so oft ist die Realität komplizierter. MERKEN kann man sich einen solchen Tag sicher gut. Wenn es also darum geht, beim gemeinsamen Sektempfang nicht ins Stammeln zu geraten, dann … na, meinetwegen: Heiratet an solch Tagen mit Schnapszahlen! Aber lasst Euch gesagt sein, dass es noch besser geht.

Ich stand ja mit Ozie vor genau diesem Problem: Einer der Tage, der uns prima in den Kram gepasst hätte, war der 11.11.2011. Ja genau, sowas werden alle, die das lesen, nicht noch einmal erleben. Was für eine Chance!

Nein. Nicht.

OK, um mal ehrlich zu sein: Natürlich war es anfänglich Trotz: Wie jedes Pärchen wollten wir unbedingt anders sein, es nicht so billig handhaben, den 11.11.11 einfach verstreichen lassen. Wir waren eindeutig zu cool für „sowas“. Pah!

Inzwischen sind wir mehr als 3 Jahre verheiratet. Natürlich kein Rekord, aber um Rekorde sollte es da sowieso nicht gehen. Ich möchte dennoch mal klarstellen, dass neben der Entscheidung, eine wunderbare Frau zu heiraten der mindestens zweitbeste Plan war, es nicht am 11.11.11 zu tun, sondern am 18.11.11.

Ja, das ist scheiße zu merken! Bei besagten Sektempfängen kann ich also schonmal nicht punkten. Aber …
Aber?
Ja, ABER:

Der erste geile Punkt ist, dass man sich das Datum vielleicht nicht merken kann, es aber für das Wesentliche der ganzen Geschichte – der Beziehung, die nun eine Ehe ist – viel mehr hilft, an den Tag erinnert zu werden, wenn es soweit ist. Der 11.11. ist Karnevalsbeginn, der 12.11. mein Geburtstag, den Tag kriege ich auf jeden Fall mit. Und mit einer Woche Vorwarnzeit vor dem eigenen Hochzeitstag werde ich nie Amazon-Prime-Kunde werden müssen – während all die, die am 11.11. geheiratet haben, der Grund sind, warum es 24h-Blumenläden gibt. 😉

Der zweite geile Punkt ist dann, das quasi niemand eine Woche nach so einem Welttermin heiraten würde!
Meine Hochzeit hat das nicht erforderlich gemacht, aber ich wette, dass Festsäle, Kutschen, Pferde, Torten und all das eine Woche nach einem „Tag der Tage“ für einen Appel und ein Ei zu haben sind. Man nimmt also die wesentlichen terminlichen Vorteile mit, heiratet aber quasi in der Nebensaison. Wie geil ist das denn bitte?

Ich meine das ernst: Natürlich sind gut merkbare Tage hilfreich – aber wer das voll ausnutzen will, heiratet eben genau dann NICHT, sondern ein bisschen später.

PS: Abgesehen davon sollte man seinen Hochzeitstermin natürlich ohnehin nicht nach dem Kalender auswählen, sondern aufgrund besserer Argumente. Dem Rentenplan oder bevorstehender Strafprozesse etwa, bei denen man gegeneinander aussagen müsste. Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.

3 Comments

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3 Responses to Wir müssen reden. Über Hochzeiten.

  1. Marco

    Wobei für die bevorstehenden Strafprozesse bereits die Verlobung genügt. Vielleicht nicht unbedingt den Antrag im Gerichtssaal machen, dann könnte der Richter an der Ernsthaftigkeit des Eheversprechens zweifeln 😉
    Ein Topgrund für einen Hochzeitstermin spät im Jahr (anstatt erst im nächsten Frühjahr) ist natürlich auch die Steuer…

  2. Roichi

    Jetzt bin ich aber mal gespannt auf die Hintergründe, was es mit dem Strafprozess und der Rentenkasse auf sich hat. Also nicht so allgemein, sondern warum gerade dir das so wichtig ist.

  3. Haha, same here! Wir wollten so bald wie möglich und auf Møn heiraten, da haben wir einfach den Termin genommen, den wir als erstes bekommen haben. Und da auch bei uns Pferde, Torten und Festsäle eine eher untergeordnete Rolle spielten, war das vollkommen ok. Dänische Königin am Tag der Anreise inklusive.

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