lustlos²

Was mir gerade einfällt, wenn ich den letzten Artikel sehe:

Ich war am Samstag noch im Netto, ein paar Bier fürs Wochenende holen. Da hab ich dann in Anbetracht der Tatsache, dass morgen der Heizungsableser kommt… verdammt: Das wisst ihr ja auch noch nicht!

Morgen kommt der Heizungsableser. Und zwar Abends! In den Kommentaren unter meinem letzten Eintrag zum Thema – als wir den Termin bewusst verschlafen haben – kam ja die Sorge auf, das würde teuer werden. Nein, wir haben einfach ein paar Tage später einen Zettel mit einem neuen Termin im Briefkasten gehabt – und der liegt noch dazu in den Nachmittagsstunden. Also zu einer Zeit, in der ich wach bin. Wie schon mal erwähnt: Ich bin mit unserer Wohnungsbaugesellschaft sehr zufrieden.

Naja, deswegen bin ich die vergangenen Tage, als ich sturmfrei hatte, ausnahmsweise dazu übergegangen, dort wo ich mich in der Wohnung bewege, eher Ordnung als Unordnung zu hinterlassen. Man kann jetzt nicht sagen, dass das überall geglückt ist, aber für meine bescheidenen Verhältnisse bin ich zufrieden.

Naja, also hatte ich im Netto einen leeren Bierkasten zwecks Pfandabgabe dabei. Dummerweise ist der bei Flaschen verdammt locker eingestellte Automat bei Kästen übel zickig. Ich hab den Kasten da nicht reinbekommen. Nicht mit allen Flaschen, nicht halbvoll, nicht leer, nicht vorwärts und nicht rückwärts. Aber glücklicherweise kam mir eine Angestellte dort entgegen. Sie zog einen Rollcontainer hinter sich her, aber vielleicht würde sie mir ja kurz beantworten, was ich nun machen sollte.

Denkste! Deswegen auch die Überschrift. Ein

„Sorry, beschäftigt!“

wäre ja ok gewesen, aber die hat es geschafft, nach meinem

„Entschuldigen sie bitte!“

30 cm von meinem Gesicht entfernt vorbeizugehen, ohne mich auch nur einmal anzusehen. Also ich erwarte ja keine Wunderdinge, aber das?

10 Comments

Filed under Haushalt, Vermischtes

10 Responses to lustlos²

  1. Da kann man die Begeisterung für die Arbeit regelrecht spüren.

  2. Offenbar kann man sie auch in Abwesenheit erfüllen 😀

  3. Sagt doch schon der Name: Netto! Also nackt, ohne alles. Was gibt es daran nicht zu verstehen?

    Und du und Ordnung? …

  4. Willkommen in der Service-Wüste Deutschland! Aber vllt. hat sie einfach nicht ein guten Tag gehabt, was anscheinend öfter vorkommt in D!

  5. Aro

    Tja Sash, es sind doch noch welche von damals übrig 😀

  6. @ednong:
    Sehr gute Interpretation der Ereignisse!
    Und ja, bei mir ist alles ok.

    @waldnase:
    Klar, vielleicht war sie auch müde. Keine Ahnung. Aber es war schon ziemlich krass. Ich meine, die musste quasi um mich rumlaufen…

    @Aro:
    Von damals? Wie meinen? Amöben? Mumien? Nazis?

  7. Aro

    Ich meinte die Damen vom aus der Kaufhalle, die schon zu DDR-Zeiten gedient haben. Sie hatten in etwa das gleiche Dienstleistungsbewusstsein.

  8. @Aro:
    OK, da fehlte mir jetzt vielleicht das Hintergrundwissen…

  9. scf

    Normalerweise würde ich das genau so sehen wie Du – allerdings bin ich letzte Woche in den „Genuss“ einiger Details über das Arbeiten bei Netto gekommen, die vielleicht zum Verständnis einer solchen Haltung beitragen können. Eine Bekannte von mir hat sich bei Netto beworben, musste dort dann – immer mit Aussicht auf nen Vertrag versteht sich – probearbeiten. Nicht eine Woche, nicht zwei (das Erlernen des Stapelns schwerer Getränkekisten braucht schliesslich seine Zeit..), sondern insgesamt DREI Monate. Zwischenzeitlich wurde ihr natürlich Gehalt versprochen, was allerdings immer wieder verschoben wurde. Sie hat dort teilweise 10 Stunden am Tag geackert wie eine Blöde, wurde immer vertröstet und bekam schliesslich eines Tages gesagt, dass ihr am nächsten Tage, sofern sie ihre Piercings aus dem Gesicht entfernt (sie ist ziemlich stark gepierct) endlich der Arbeitsvertrag vorgelegt werden würde und es auch mit den (immer vorenthaltenen) Gehaltszahlungen losgehen solle. Nunja, sie hat das natürlich getan, musste dem Menschen erst noch hinterhertelefonieren, weil er nicht auftauchte und was war? Sie hätte noch weiter als Praktikantin beschäftigt werden können, allerdings in einem anderen Markt, der für sie nur sehr schlecht erreichbar ist.
    Im Endeffekt hat sie dieses „Arbeitsverhältnis“ dann gekündigt – und für drei volle Monate wirklich nicht leichter Arbeit insgesamt 45 (Fünfundvierzig!) Euro erhalten.
    Ich will damit nicht unterstellen, dass es bei euch auch so ist oder die Dame in Schutz nehmen, aber eben darauf hinweisen, dass hinter einem solchen Verhalten alles Mögliche stehen kann.

    Viele Grüße!

  10. @scf:
    Das ist mir schon bewusst. Eine Mitbewohnerin hat mal bei Schlecker gearbeitet…
    Aber dennoch danke für die ausführliche Schilderung. Sowas gehört veröffentlicht!

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