Jahr der Veröffentlichung: 2008
Genre: Open-World-FPS
Stunden bisher gespielt: ca. 20
Setting: Du wirst in einem namenlosen afrikanischen Staat ausgesetzt, um einen Waffendealer zu töten, der zwei konkurrierende Kriegsparteien beliefert.
Ach, Far Cry 2! Das erste Far Cry, das ich auf einem Gaming-Monitor in 1440p gespielt habe! Wait, what? Ja, es war auch das letzte Far Cry, bei dem ich einen ernsthaften Durchspielversuch gestartet habe, im Jahr 2025. Ich sage ernsthaft, weil ich es irgendwann, vielleicht 15 Jahre vorher mal installiert hatte, es dann aber umgehend aufgegeben habe. Nicht, weil es zu schwer war, sondern weil es mich genervt hat, dass man Malaria hat und sich Spritzen besorgen muss. Was, wie ich jetzt beim Durchspielen merke, gar nicht so schlimm ist, wie es der Anfang glauben machen will.
Far Cry 2 ist insofern ein interessantes Spiel, als es zwar vom Namen her der Nachfolger des ersten Teils ist, es aber eigentlich nicht war. Nach dem Erfolg von Far Cry hatte Ubisoft die Marke von Crytek übernommen und im Gegensatz zum Vorgänger hat dieses Spiel eine echte Open World, eine neue Engine und war der eigentliche Startschuss für das immens erfolgreiche Franchise insbesondere der 2010er-Jahre, das ich ja auch sehr liebe.
Wie gesagt: Damals hat mich das Spiel genervt, 2025 habe ich dann nach dem nochmaligen Durchspielen aller anderer Teile sozusagen in Ermangelung an Alternativen nochmal einen Blick darauf geworfen. Gerade mit dem Wissen um die geschichtliche Bedeutung und mit meinem inzwischen etwas aufgefächerten Gaming-Geschmack. Das ist auch ein gutes Foreshadowing bezüglich meiner Meinung zu dem Spiel: Es ist geschichtlich interessant und war natürlich bei seinem Erscheinen vielleicht nicht unbedingt ein Meilenstein, aber wirklich ein beachtenswertes und gutes Spiel. Metacritic hat es bei 85% eingeordnet, das kann man nicht kleinreden.
Aber ist es 15 Jahre später noch ein spielenswertes Spiel gewesen? Kommt drauf an. Dadurch, dass es damals fast state of the art war, ist der Alterungsprozess vielleicht nicht so hart wie bei anderen Spielen, aber es war kein gutes Spiel in 2025. Die Shooter-Mechanik ist erkennbar gealtert, aber noch ok; die Missionen nicht. Fahr hier hin, töte einen Menschen, fahr dorthin, töte alle, zerstöre Objekt X, fertig. Die immergleichen Auftraggeber sagen drei Sätze, warum das jetzt nötig ist, Du machst es. Fertig. Dazu ist die Landschaft nur so mittel aufregend und die Karte für das leidige Schnellreisesystem via Bus eigentlich zu groß. Das ist Meckern auf hohem Niveau und es ist ja auch so, dass die für damalige Verhältnisse riesige Map sich vor allem in der Rückschau so zeigt. Damals war das sicher alles aufregender, aber wer nach GTA V, Cyberpunk 2077 oder auch Far Cry 5 hierhin zurückkehrt, ist wohl auf jeden Fall enttäuscht.
Da ich ja aber ein Freund von grindigen Open-World-Shootern bin … naja, passt schon. 🙂


