Fallout 4

Jahr der Veröffentlichung: 2015

Genre: Open-World-FPS / RPG

Stunden bisher gespielt: ca. 370

Setting: In einer alternativen Zeitlinie mit weniger Computer-, dafür mehr Nukleartechnik flüchtest Du wegen eines Atomkrieges in einen Bunker. Dort wirst Du unfreiwillig eingefroren, dein Partner getötet und dein Kind geraubt. Du wachst auf, weil die Kryo-Systeme versagen und betrittst auf der Suche nach deinem Sohn eine zerstörte Welt mit neuen Gefahren und weißt zunächst nicht einmal, wie viel Zeit seit deinem Einfrieren vergangen ist.

Fallout 4 ist vielleicht das Spiel, an dem ich als erwachsener Gamer am meisten gewachsen bin. Es hat auf jeden Fall meine Reise vom reinen GTA-Casual-Zocker zum interessierten Gamer begleitet und vielleicht sogar initiiert.

Angefangen hat es, als ich es mir 2018 gekauft habe. Das erste Spiel nach der Geburt des Spätzles, ein neues Spiel zum ersten freien Wochenende nach einem halben Jahr. Der Plan ging extrem wenig auf.

Ich mochte das Setting sehr, aber für mich als Nicht-RPG-Spieler war es mir viel zu sperrig. Ich erinnere mich daran, wie ich mich nach einer Stunde Durchrushen in Concord ohne Munition einem eigentlich harmlosen Ghul gegenüber sah und letztlich aufgegeben habe.

Fallout 4 blieb jahrelang DER große Fehlkauf für mich. Ich hab hier und da die ersten zwei Stunden nochmal angespielt, aber es hat lange gedauert, bis ich darüber hinaus gekommen bin. Geholfen hat mir eine alte Stay-Forever-Podcast-Folge über Fallout als Serie und die ersten beiden Teile im Speziellen. Ich hab sie während einer ereignisarmen Nachtschicht in der VKRZ gehört und war ein bisschen neu angefixt vom Fallout-Universum. Lustigerweise hat einer der Kollegen dort im Büro immer Fallout 76 gespielt – womit ich mir noch eine Weile Zeit gelassen habe.

Irgendwann zwischen 2021 und 2024 habe ich dann aber zwei Runs mit um die 100 bis 120 Stunden angefangen. Angefangen weil: Ich hab das Spiel nicht beendet. Ich hab’s geliebt, hab mir ein paar – insbesondere die beiden großen – DLC gekauft und angespielt, bin aber nirgends bis zum Ende gelangt. Fast, aber nicht ganz. Fallout 4 ist auch das erste Spiel, bei dem ich eine Mod installiert habe, obwohl ich gerne vanilla spiele. Aber die Ladezeiten über die ganze Spielzeit gingen locker in die Stunden, da habe ich dann ein bisschen nachgeholfen.

Und dann kam der Wechsel vom Rechner 2019 auf den Rechner 2024 und ausgerechnet bei Fallout 4 hab ich meine Speicherstände verloren.

So kam es dann, dass ich als erstes großes Spiel auf dem neuen PC ausgerechnet das fast ein Jahrzehnt alte Bethesda-Spiel durchgezockt habe. Dieses Mal wirklich bis zum Ende.

Fallout 4 wirkt heute sehr sperrig und unmodern. Zum einen die Grafik mit der verwaschenen Farbpalette, aber mehr noch die steifen Zwischensequenzen, das für den Umfang eigentlich viel zu rudimentäre Inventarmanagement oder das für mich stets große Ärgernis zu rigider Key-Bindings.

Was es aber im Gegenzug gab ist eine unfassbar glaubwürdige und spannende Welt mit vielen interessanten Charakteren und eine Map, die ich jetzt Mitte der 2020er als eine der besten überhaupt bezeichnen würde. Am Anfang hat mich ihre Größe total enttäuscht, ich kam frisch von GTA V und das hier wirkte extrem winzig. Tatsächlich ist sie aber so dicht gepackt und mit teilweise grotesk riesigen Dungeons gefüllt, dass ich auch nach über 300 Spielstunden wette, vieles noch nicht gesehen zu haben. Und sie schafft damit etwas vermutlich nur auf mein Gehirn zutreffendes: sie fühlt sich immersiv und lebendig an, obwohl die Charaktere so steif sind und das Design so Formblatt, habe ich ausgerechnet hier das Gefühl, mir begegneten Personen zufällig.

Die Story ist für das epische Ausmaß des Spiels vielleicht nicht mal perfekt und viele alte Fallout-Fans bemängeln die recht eingeschränkte Entscheidungsauswikung in diesem Teil, aber für mich als ohnehin nur schwer zu überzeugenden Neueinsteiger war es dann offensichtlich gerade richtig.

Am Ende hat mich Fallout 4 so in seinen Bann gezogen, dass ich so sehr mehr Fallout spielen wollte, dass ich mir Fallout 76 gekauft habe, obwohl es mich als Online-Spiel nur wenig gereizt hat.

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