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Erster Werkstattbesuch

Ich hatte eigentlich gehofft, dass der erste Werkstattbesuch mit unserem Auto eine Weile auf sich warten lassen würde. Immerhin ist der TÜV neu und bei allem Wissen darum, dass das Kistchen fast so lange auf diesem Planeten ist wie ich in Berlin: Ein kleines Bisschen Restvertrauen in den Händler und das sich sehr gut anfühlende Auto hatte ich dann doch.

Und jetzt? War das alles ein Riesenfehler?

Nein. Autochen hat keinen kapitalen Motorschaden, es ging ihm eigentlich die ganze Zeit sehr gut. Nur als ich (immerhin schon nach insgesamt über 600 Kilometern) vorgestern von der Arbeit kam und mich zur Heimfahrt aufmachen wollte, konnte ich den Sitz nicht mehr zurückstellen.

Im Grunde hätte ich mich fragen können, wieso der Sitz nicht auf der hintersten Position festgewachsen ist, seit ich der Fahrer bin, aber ich erinnerte mich, dass ich tatsächlich ein wenig herumgerüttelt hatte bevor ich ins Büro bin, weil ich irgendwie komisch saß nach der Hinfahrt. Ist auch egal, aber die Position nun war … mehr als nur suboptimal. Ich meine, wir reden immer noch von mir, gerade erst amtlich bestätigt immer noch wenigstens zwei Meter lang – und einem Skoda Fabia.

Wenn ich in einem 5er-BMW nicht auf den Beifahrersitz passe, wie wird wohl meine präferierte Sitzposition als Fahrer in einem Skoda Fabia sein?

Aber egal: Ging nicht. Irgendwas klemmte. Noch mehr als ich auf der anschließenden Heimfahrt. Und auch wenn mich die Feuerwehr nicht aus dem Auto rausschneiden musste: Streckenweise war ich mir dessen unterwegs nicht ganz sicher.

Natürlich hab ich mich davor ins Auto gelegt, rumgesucht, aber nix zu sehen oder fassen gekriegt. Also blieb mir nur die Hilfe eines Profis. Oder wie ich mir dachte: „Jemand mit Werkzeug und etwas mehr Sachverstand“.

Eine Werkstatt hatte ich bisher nicht. Also ja, der Sommerreifen wegen, aber halt keinen Allgemeinarzt fürs Kistchen. Ich habe mir für den kommenden Tag eine kleine Werkstatt ums Eck ausgesucht, die gut klang und deren negativen Bewertungen sich nur um die „unfreundliche“ Person am Empfang drehten. Chef und Schrauber seien super, Preis-Leistung auch.

Ich also mit viel zu wenig Zeit hin, weil Vorschlafen für die Nachtschicht, Kita-Spätzle-Abholung, normaler Tag halt.

„Ja, jetzt weeß ick och nich. Die Hebebühnen sind jedenfalls voll!“

Respekt. Da versuchte jemand, seine eigenen Google-Bewertungen zu persiflieren. The Internet meets Reality. Aber ebenso halt auch die 4,5 Sterne. Denn der Chef kam umgehend, sah sich die Sache an, fummelte, musste erkennen, dass er ohne Sitzausbau auch nix machen könne, weil sich da irgendein fahrzeugfremdes Teil in der Schiene verkantet hatte und er es nur weiter reinschieben, nicht aber rausholen konnte.

„Eine Stunde.“

Und so war es. Eher vielleicht so 50 Minuten. Ich hab zwischenrein einen sehr niedrigen zweistelligen Betrag abgehoben und schon hatte ich wieder recht viel Platz in unserer kleinen Möhre.

„Man soll in der Werkstatt ja nicht sagen: Hoffentlich sehen wir uns bald wieder …“

„ICH hab da keinen Einfluß drauf!“

Ich glaube ihm. 50 Minuten sind echt wenig Zeit für Reparatur UND Sabotage. 😉

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Da isses nun

Erstes eigenes Auto. <3

Nun ist die Kiste also zugelassen, hergefahren etc. pp. Ich besitze nun ein Auto. Und werde von der Versicherung ungefähr gleich eingestuft wie ein 19-jähriger Fahranfänger. Nun ja, so isses halt.

Und wie im Eintrag davor schon angedeutet: Jaja, es gibt tausend Gründe, andere Autos zu wählen, dieses und jenes anders, besser und klüger zu machen … das ist mir erst einmal egal. Es ist nunmal so: Als Autobesitzer bin ich Anfänger und ich nehme mir raus, da auch Fehler machen zu können. Momentan fühlt sich das jedenfalls alles gut an und ich mag das schnuckelige Kistchen irgendwie. Richtiger Autonarr werde ich wohl nicht mehr werden, aber das ist auch ok so. Große Zukunft sehe ich in dem Feld eh nicht.

Was ich statt technischer Details hier eigentlich noch sagen wollte: Ich hab irgendeinem Nazi eine 18er-Nummer bei den Kennzeichen weggenommen! Yes!

Ist btw ein Wunschkennzeichen. Der 18.11. ist unser Hochzeitstag. Entweder ich erinnere mich nun dank des Kennzeichens besser an den Hochzeitstag oder dank des Hochzeitstages besser ans Kennzeichen. Und ich mag daran, dass ich noch nicht weiß, wie herum es sein wird. 🙂

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Auto 1

Es gab immer eine Kuriosität, die ich mir all die Jahre während meiner Fahrerjobs gegönnt habe: Kein eigenes Auto. Was kurioserweise auch genau daran lag, dass ich Fahrer war. Denn für die ganz wichtigen Sachen konnte ich immer mal ein paar Kilometer extra mit dem Firmenauto fahren. Mal erlaubt, mal weniger, aber am Ende halt trotzdem irgendwie.

(Einmal, vor weit über 10 Jahren hatte ich sogar mal bei einer Privatfahrt einen Schaden am Auto und selbst das hat sich noch hinbiegen lassen. Aber genug von meiner kriminellen Vergangenheit!)

Das ändert sich jetzt. Ich hab heute die Papiere vom Händler geholt, Schilder machen lassen und morgen früh ist der Termin bei der Zulassungsstelle. Autochen selbst hat gestern die HU bestanden und jetzt freue ich mich einfach.

Ich will gar nicht zu sehr ins Detail gehen, weil mir schon klar ist, dass mir jemand vorrechnen würde, wie viele Euro über Durchschnitt ich für die alte Kiste ausgegeben habe und eigentlich will ich da gar nix von hören. Ich hab einen sehr kleinen Kombi mit neuem TÜV für einen sehr mittleren vierstelligen Betrag gekauft und das alles bei einem netten Händler direkt ums Eck inklusive Beratung, Probefahrt und Winterreifen. Diesen Fetisch, das irgendwie zu dramatisieren, konnte ich in all den Jahren immer weniger nachvollziehen. Und der Preis war fair. Kein Ultra-Deluxe-Schnäppchen, aber fair.

Vielleicht hat die Kiste nächstes Jahr einen Motorschaden, vielleicht leistet sie uns noch 5 Jahre gute Dienste. Ich weiß es jetzt noch nicht, aber momentan bin ich guter Dinge, dass es das wert war. Wir werden schon beim nächsten Urlaub 5 bis 10% des Kaufpreises an Mietkosten wieder einsparen, das ist doch schon was. Und wir sind gerade in der glücklichen Lage, nicht jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen, also warum sollte ich mir zu große Sorgen machen?

Für mich wird sich der tägliche Arbeitsweg zeitlich halbieren, dafür halt etwas verteuern. So ist die Welt, was will man machen? Zeit ist Geld, wird einem ja überall gesagt.

Alles wichtige vorab hab ich bewusst ohne die Einbeziehung des Internets geklärt. Jetzt aber bin ich bereit für Tipps und Tricks, die ihr mir als neuem Autobesitzer mitteilen wollt. Mit Betonung auf -besitzer! Wie man fährt hab ich schon geübt. 😉

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Wasserschaden die Vierte

Ich wusste gar nicht mehr, dass es schon drei waren, aber Sophie ist sich sicher. Seit gestern früh dann also der vierte Wasserschaden seit wir hier wohnen. Und so übel wie dieses Mal war es nach allen erdenklichen Markern noch nie.

Also Sophie mich morgens mit der Info weckte, wusste ich noch nicht, dass mich mein etwa sechster Schritt am frühen Morgen direkt in eine Pfütze führen würde. Bisher hat sich das meist hauptsächlich an den Wänden abgespielt, dieses Mal stand das Wasser im Flur. Mit anderen Worten: Auch die Nachbarn unter uns werden dieses Mal was davon haben.

Und als ich mal wieder bei der Verursacherin geklingelt hab, hat sie mich mit einem leicht gestressten „Ja ja, ich weiß bescheid!“ abgewiesen.

Ich meine, ich verstehe ihren Ärger über die Situation ja durchaus, aber so langsam dürfte doch genügend Routine da sein, dass sie sich mal freiwillig zu uns bequemt um uns zu warnen/bescheid zu sagen! Keine Ahnung, ob das viel geholfen hätte, aber bei solchen Situationen hat schnelle Informationsvermittlung soweit ich weiß noch keine Toten gefordert.

Ob es dieses Mal doch wieder wie vom Hörensagen beim letzten Mal vernommen ein dilettantisch ins Waschbecken gelegter Waschmaschinenschlauch war, werden wir vielleicht nicht einmal erfahren. Die Version ihres neuen Freundes, dass eine nagelneue und ordnungsgemäß angeschlossene Maschine plötzlich Amok gelaufen ist, wirkt bei Durchgang Nummer vier halt erst einmal nur wie eine Ausflucht. Aber ja, immerhin ist besagter Freund mal zu uns runtergekommen und hat sich das Ausmaß der Zerstörung angesehen. Das mag nicht nur lieb, sondern vielleicht auch taktisch überlegt gewesen sein, aber unsere Schäden sind ja real: Beide Teile des Flurs sind betroffen, mein Zimmer, das Noch-Kinderzimmer und das Wohnzimmer.

Und wir haben einen Großteil davon vor zwei Jahren liebevoll renoviert, als der Nestbautrieb gerade am Größten war!

Überhaupt: Damals haben wir die Arbeit noch selbst gemacht. Jetzt stehen wir mit zwei Vollzeit-Jobs und Kleinkind da und dürfen uns überlegen, wie und wann wir vier bis fünf Räume leerräumen und streichen lassen. Wir sind zwar gut versichert und das Vorschießen der Kohle ist dieses Mal auch kein Problem, aber rein organisatorisch ist das ein mittelschweres bis unstemmbares Desaster!

Was für ein Ende für dieses sonst so geile Jahr! 🙁

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Beim Müller

Ich hab nie groß was über eine eigentlich sehr prägende Phase meines Lebens geschrieben, also zumindest nie in der würdigen Zusammenfassung, die sich am Vermieter aufhängt. Nein, ich meine dieses Mal nicht die legendäre WG bei Dieter, sondern meine Jahre zuvor, in denen Herr Müller – ich wünschte, es wäre eine einfallslose Verfremdung! – der Vermieter meines Vaters und seiner Freundin war.

Wie wir da hingeraten waren, verstehen heute vor allem Berliner, die plötzlich in einem Klo aufwachen, das ihre ganze Wohnung ist, aber 1299 € im Monat kostet, einfach weil Kreuzberg: Der beschissene Wohnungsmarkt. Mein Vater hatte so um 1995 rum das Problem, dass ein ziemlich großer Bandwurm in Sohnesgestalt in seinen Frisch-Geschiedenen-Haushalt eingezogen war und er sich zudem noch eine neue Freundin zugelegt hatte. Ich hab selbst gute Erinnerungen an die Zeit, aber das Wohnzimmer maß vielleicht 11 m², mein Zimmer 9 und das meines Vaters 8. Die Küche mit eingebauter Dusche (!) waren die restlichen 4, die nicht auf Flur und Klo entfiehlen. Trotz der guten Erinnerung an die Zeit: rückblickend verstehe ich, dass er schnell raus wollte. Zumal die Wohnung der Freundin ähnlich klein, nur auch noch ohne Pennplatz für meine Bandwürmigkeit war.

Er hätte damals trotz passablem Einkommen gerne eine größere Wohnungsauswahl gehabt, aber der Markt war da schon so hinüber, wie Berliner das heute noch kaum erahnen. Selbst wenn die Preise andere sein mögen: Wir haben mal eine Wohnung nicht bekommen, weil mein Vater und seine Freundin nicht verheiratet waren!

Ich wünschte, diese Anekdote wäre unwichtig, aber man muss sich vor Augen halten, dass er beim Müller damals eingezogen ist, obwohl die Wohnung rund 5 Kilometer vom Lieblingsstandort entfernt war und er besagten Vermieter ein paar Tage nach dem Erstgespräch um unser Haus schleichend aufgefunden hat, was dieser erschreckend ehrlich damit begründet hat, dass er halt mal gucken wollte, wer dieser beim Gespräch nicht anwesende Sohn sein sollte …

„Ned, dass da so oiner mit blaue Haar …“

Die Ironie der Geschichte wollte es wohl so, dass ich Punk-Musik erst im Hause Müllers zu schätzen gelernt habe. 😉

Wir wohnten im ersten Obergeschoss. Über uns die zwei jüngeren Söhne (so um die 14) mit der Mutter (?), unter uns Herr Müller mit Blumenladen – der sich direkt unter meinem Zimmer befand. Ich bewohnte wirklich ein paar Jahre das Zimmer über einem Blumenladen!
Und im ersten von zwei Kellergeschossen war der volljährige Sohn nebst den üblichen Stau- und Hobbyräumen untergebracht. Geiles Setting! Weniger aus unserer „Eindringlingssicht“, aber es war Bombe!

Als Soundtrack der früheren Tage ist mir neben Punk vor allem Nas mit unglaublicher emotionaler Präsenz im Kopf:

Mehr als das ging damals gar nicht. Da waren sich OG 1 und 2 einig!

Nicht, dass wir viel Ahnung davon gehabt hätten, was da gerappt wurde, aber ich muss anmerken, dass uns das vielleicht seltsam vorgekommen wäre, wir aber auch beileibe keine rassistischen Mittelstandskids waren. Immerhin.

Wirklich geil gemacht hat die Jahre aber am Ende doch nicht der Soundtrack, sondern die Zock-Sessions im Keller beim großen Sohn. Er 18, ich 16, mein und seine Brüder 13 und 14. Grundausstattung war eine PlayStation – die damals niemand Playsie genannt hätte! – die Spiele „Resident Evil“ und ganz besonders „Tekken 2“. Dazu ein paar Elephant-Bier und für die, die damals schon rauchten (erstaunlicherweise alle außer mir) gab es Kippen. Und um Bier und Kippen wurde Tekken gezockt. Im Bett und den Stühlen daneben, eingequalmt und mit Vorhängen aus den 70ern. Es war so furchtbar und gleichzeitig so geil, wie es sich anhört.

Ich bin in meinem Leben glücklicherweise in allen Belangen weit über diesen Punkt hinausgelangt, aber ich würde lügen, würde ich diesen Punkt als Wiedereinstieg bei einer Zeitreise komplett ausschließen. Wir hatten wirklich einen Haufen Spaß da unten.

Unser Vermieter blieb so komisch wie er seit jeher war. Wir kamen zum Beispiel mal aus dem Urlaub und fanden plötzlich einen Einbauschrank im Flur vor. Im Wesentlichen ein Schuhschrank, der zudem als Verkleidung einiger hässlicher Rohre diente. Hatte er uns einfach mal eingebaut, weil das irgendwann in den letzten drei Jahren mal so eine Idee war. Während unser Kabelanschluss weiter auf sich warten ließ.

Aber während „Vadder“ hier und da kuriose Vorstellungen von Söhnen mit blauen Haaren hatte, hat der älteste Sohn – in wenigen Momenten durchaus auch mal mit mir – gekifft wie das letzte Voll-Opfer. Ist mir alles als Beispiel für die gerne hergenommene gut-bürgerliche Fassade im Kopf geblieben. Aber will ich rückblickend meckern? Nee, eigentlich gar nicht!

Der Müller mag ein Idiot und Arschloch gewesen sein, aber er hat mir mein Leben immerhin nicht versauen können. 😉

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Lego!

Ich bin ja ein bisschen stolz auf das Spätzle. Also oft und immer wieder. Aber gestern hat er das erste Mal zwei Lego-Duplo-Steine aufeinander gesteckt. Keine Stunde, nachdem er die bekommen hat. Dafür, dass er erst eine Woche über dem Mindestalter liegt, rockt das schon, finde ich. 🙂

Ich gebe zu, für mich ist das was Besonderes, weil Lego bei mir definitiv DAS Spielzeug meiner Kindheit war. In den 80ern vermutlich ohnehin das kreativste Spielzeug überhaupt. Wie viel wir damals hatten, kann ich kaum noch einschätzen, aber selbst das, was ich bis hierher mitretten konnte, kann man noch in Kilogramm abwiegen. (Nur geputzt werden muss es mal)
Ich hab als Kind ungelogen ganze Städte gebaut, sonstige leicht megalomanische Dinge wie Flugzeugträger oder Formel-1-Strecken, Wolkenkratzer bis in 1,50 m Höhe … und all das schon damals meinem inneren Monk nach schön und akkurat farbsortiert.

Und das einzige Foto von damals zeigt eine lausige Ritterburg in komplett bunt, weil mein Bruder mitgebaut hat. 🙁

Wie dem auch sei: wir hatten gar nicht vor, damit übereifrig anzufangen, denn alles hat seine Zeit und wer das Spätzle mal mit Bauklötzen um sich werfen gesehen hat, hat Mühe, darin besondere Begabung in Architektur zu erkennen. Aber es gibt halt so Zufälle.

Einer dieser Zufälle ist, dass das Spätzle gerade ein Lieblingsbuch hat. Es heißt „So leicht. So schwer.“ und handelt von einem Elefanten, der gerne wippen will und deswegen immer neue Tiere auf die andere Seite der Wippe steigen lässt, bis sie endlich so schwer sind wie er. Die endgültige Überraschung will ich nicht spoilern, sie ist dem Spätzle aber so egal wie unangenehm. Er zeigt lieber gerne auf die Tiere, die auf der roten Wippe sitzen, die er schon kennt: Elefant, Pinguin, Affe, Giraffe … oder in seinen Worten: Ui, Pi, Bawa und Ra.

Naja, und dann ist Ozie online zufälligerweise über ein Lego-Duplo-Set ab 1,5 Jahre gestolpert, wo mehrere Tiere auf einer roten Wippe stehen. und darunter immerhin auch ein Elefant und ein Affe …

Ui! Genau das Gleiche! Quelle: Sash

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich erkenne einen Wink des Schicksals!

Und, nun ja, wir waren gestern beim verkaufsoffenen Sonntag eh noch kurz draußen und da haben wir im Spielzeugladen ums Eck mal auf Verdacht nachgeschaut. Und sie hatten es da. Und das Spätzle hat es sofort geliebt. Außerdem ist da ein Tiger dabei und so war sehr schnell ein neues Wort gelernt: Tida! So viel falsch gemacht haben wir wohl nicht. 🙂

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Früher haben wir das auch geschafft …

Der Familienbesuch ist vorbei und im Grunde war er schön. Das Spätzle hat mal wieder seinen einzigen Opa sehen können, wir hatten Spaß, waren im Tierpark und haben viel gespielt usw.

Leider ist da halt auch immer wieder diese Generationenfrage in so ungefähr allen Punkten. Mir liegt nichts daran, meine Eltern schlecht dastehen zu lassen, aber den berühmt-berüchtigten Klaps auf den Po beispielsweise gab es bei uns auch noch. Nichts darüber hinaus, das möchte ich ehrlich anmerken, ich weiß von vielen Altersgenossen, dass es sie schlimmer erwischt hat.

Aber Körperstrafen (aka Gewalt) sind ja nicht das Einzige. Immer wieder tauchte auch dieses Mal dieser eklige Satz auf:

„Früher haben wir ja … und wir haben es ja auch geschafft.“

Ich hab nix gegen Tipps von erfahrenen Leuten, ich denke, man sollte auch aus der Vergangenheit lernen und ich bin allgemein ein recht aufgeschlossener Mensch. Aber meine Fresse, was widert mich dieser Satz an!

Das Spätzle: Nicht 1960 geboren. Quelle: Sash

In erster Linie liegt es natürlich daran, dass er immer nur dann gebracht wird, wenn es um negative Dinge geht. Niemand sagt: „Früher wurden wir auch immer für Kleinigkeiten gelobt und aus uns ist auch was geworden.“

Wirklich fatal ist aber, dass das darüber hinaus natürlich die Manifestation eines bekannten Fehlschlusses ist, nämlich des „Survivership Bias“: Menschen, die eine negative Erfahrung gemacht und diese überstanden haben, glauben, dass diese negative Erfahrung deswegen ungefährlich war. Prominente Beispiele sind die Kinder, die von sadistischen Eltern grün und blau geprügelt wurden und trotzdem nicht selbst gewalttätig wurden oder z.B. Krebskranke, die sich zwei Monate von Multivitaminsaft ernährt haben und jetzt wieder gesund sind.

Das mag richtig sein und unter Umständen sogar kausal bedingt (was sehr unwahrscheinlich ist!), aber es bedeutet eben nicht, dass deswegen das Schlagen von Kindern oder Krebs harmlos ist. Das ist wie eingangs erwähnt ein Fehlschluss. Die paar Leute, die es aus einem brennenden Flugzeug geschafft haben sind keinGrund dafür, dass man künftig alle Flugzeuge vor dem Start anzünden sollte!

Aber trotzdem:

„Also ich hab ja nie einen Kindergarten besucht und es hat mir nicht geschadet!“

„Ich musste damals ja auch im Winter drei Kilometer zur Schule laufen und das war auch ok!“

„Wie haben uns ständig geprügelt und das hat uns ja auch irgendwie weitergebracht!“

Mal im Ernst: Bei uns sind nicht alle diese Aussagen getroffen worden, aber ich war trotzdem schwer in Versuchung, anzumerken, dass eure Eltern ja auch den zweiten Weltkrieg überlebt haben und man ja deswegen vielleicht auch mal gleich einen dritten anzetteln sollte.

Hey, ich konnte mal mit 15 zuhause nicht in die Wohnung, weil meine Mutter Alkoholikerin war und im Flur liegend die Tür versperrt hat, was schlussfolgern wir denn bitte daraus in Anbetracht der Tatsache, dass ich heute ein ganz okayer Typ bin?

Wie gesagt: Es ist richtig, aus der Geschichte zu lernen. Aber gerade wenn es um Sachen wie Psychologie oder Kindererziehung geht, dann sind wir vielleicht in den letzten 30 Jahren auch ein entscheidendes Stück weiter gekommen.

Und zwar so entscheidend, dass „Wir haben früher ja auch …“ vielleicht nicht mehr so wirklich ein tragbares Argument ist.

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