Eigentlich gehe ich davon aus, dass ich noch einmal schreiben werde dieses Jahr, aber man weiß ja nie. Und der 24.12. ist nun wirklich nicht der frühestmögliche Termin für einen Jahresrückblick.
Heute war dann Weihnachten. Ich weiß, Heiligabend. Aber da wir keine Familienbesuche zum Fest anstehen haben sind die nächsten beiden Tage arbeits- und einkaufsfrei, aber halt vergleichsweise wenig besonders. Heute hatten wir mit der mittäglichen Bescherung der Kids das, was Weihnachten eigentlich doch immer zum Highlight macht. Die Kinder waren entsprechend den halben Tag mit Warten und den halben Tag mit Bespielen der Geschenke zugange und im Gegensatz zu den letzten Jahren war das eigentlich eine entspannte Sache. Ja, das Spätzle war vormittags arg durch, was aber etwas dadurch entschärft werden konnte, dass ich ihn zum ungeplanten letzten Einkauf mitschleppen konnte.
Fragt nicht. Wir hatten vergessen, die Bestellung für Akkus abzuschicken und das hätte eine ganze Reihe von Geschenken zu einem veritablen Desaster gemacht.
Das Knöpfle hat sich reichlich martialisch durch die Verpackungen gearbeitet, aber letztlich hatten sie beide viel zu spielen, bzw. gerade das Spätzle viel zum Aufbauen. Im Gegensatz zum letzten Jahr lief das immerhin so ruhig, dass wir wirklich fast alle Geschenke heute schon durch hatten. Und ja, das sei an der Stelle erwähnt: Unsere Kinder haben viel Spielzeug und sie kriegen es nicht nur zu Weihnachten. Wir könnten das ganz pragmatisch ausschließlich mit dem ADHS des Spätzles erklären, der einfach wirklich enorm von verschiedenstem Input profitiert, aber um ehrlich zu sein halten wir auch nicht viel davon, das irgendwie künstlich zu verknappen. Sie haben drei Zimmer hier in der Wohnung – zwei davon sind keine Kinderzimmer, die sie bespielen können und in jedem davon haben sie einiges rumliegen oder -stehen. Spielen ist zuhause der wichtigste Teil ihres Lebens und wir glauben nicht daran, dass sich später rausstellt, dass sie ohne die Bluey-Carrera-Rennbahn glücklichere Menschen geworden wären.
Ich hab eben ein bisschen durch die Beiträge des letzten Dezembers gelesen und kann eigentlich ein halbwegs positives Feedback geben.
2025 war jetzt nicht DAS erlösende Jahr, es war wieder sehr anstrengend und es ist nächstes Jahr wieder viel Luft nach oben im Vergleich zum Status quo, aber die zwei Jahre davor waren um Längen schlechter.
Das Spätzle hat immer noch stark zu kämpfen und die Medikamente alleine richten es halt nicht, aber er hat in seiner neuen zweiten Schule Mittwochs deutlich mehr Spaß und verzweifelt vermutlich auch deswegen nicht an der Grundschule, die ihn massiv unterfordert. Dafür wächst sein Verständnis – auch für seine Situation z.B. – stetig und die Ausschläge nach unten sind nicht mehr so heftig. Dafür weiter Probleme mit Essen und Trinken, irgendwas ist immer und wir hoffen sehr, dass das auch vorüber geht.
Das Knöpfle will immer noch nicht groß werden und hält uns ordentlich auf Trab, aber die neue Kita funktioniert – trotz mancher Unlust morgens – auch überwiegend gut, er ist inzwischen quasi jeden Tag in der Turnhalle und der Vereinssport liegt dafür gerade flach. Was ok ist, auch wenn wir momentan den Mitgliedsbeitrag noch zahlen. Mal sehen, was 2026 wird. Ansonsten ist er trotz einiger Sorgen und Fragezeichen bezüglich seiner Entwicklung gerade in so einer tollen Verfassung und so selbstsicher und mit sich und der Welt zufrieden, dass wir eigentlich sehr optimistisch sind, weil wir das vom Spätzle nicht kannten. Der war in dem Alter depressiv, dagegen wirkt die Maincharacter-Attitüde des Zwerges einfach nur erfrischend.
Mir geht es insgesamt besser, auch wenn ich meine eigenen Ansprüche immer noch nicht wieder so ganz erfülle. Entsprechend hab ich mir persönlich wieder dies und das vorgenommen, aber nicht mehr aus purer Verzweiflung. Gewicht war nach dem tollen Jahr 2024 eigentlich enttäuschend. Bin wieder da, wo ich anfang 2025 auch war, aber hey. Ich war zwar zwischenzeitlich 8 kg drunter, aber auch 5 kg höher. Von 2024 aus betrachtet ist das immer noch ein Erfolg. Zu den letztjährigen Vorsätzen:
- Mehr schreiben: 2024 habe ich hier 44-mal geschrieben, 2025 anscheinend 95-mal. Kann man gelten lassen. Viel darüber hinaus zwar nicht, aber immerhin ein bisschen was.
- Mehr Social Media: Nicht so wirklich. Nur wenn ich wollte, aber das passt für mich gerade auch so. Ist gerade nicht so ein Ding.
- Mehr Lernen bei der Arbeit: Kommt mir immer noch zu wenig vor, liegt aber vielleicht am Job. Ich fühle mich immerhin inzwischen viel wohler.
- Öfter rausgehen: Nope. Kommt wieder auf die Liste.
- Weniger Podcasts: Jein. Hab’s nicht ganz durchgehalten, keine neuen anzufangen, aber dafür auch ein paar rausgeschmissen, die ich nicht mehr wollte. Bin eigentlich halbwegs zufrieden. Hab stattdessen auch echt mehr Musik gehört dieses Jahr und das hat gut getan.
Nächstes Jahr dann mehr schreiben, mehr Arbeit, mehr Musik, weniger Gewicht und mehr raus bei gleichzeitig mehr Schlaf. Hoffentlich. Weil’s halt gut wäre. Wenn es anders gut wird, isses auch ok. Aber so weltfremd scheinen mir meine Vorsätze dann ja auch nicht zu sein.
Vom Rest der Welt bin ich – wie ich ja erst geschrieben hatte – eigentlich nur noch entsetzt. Hoffentlich kriegen wir das noch irgendwie rumgerissen.
So, ist aber auch schon wieder spät jetzt. 🙂


