#OperationFlurfunk (3)

So langsam tauchen erste Rachegelüste auf. Gegenüber speziellen Tapetenstücken, gegenüber speziellen Vormietern; es grassiert aber auch eine gewisse Skepsis gegenüber dem „System Tapete“ an sich. Dafür, dass in den knapp 50m² Wandfläche am Ende mindestens 50 Arbeitsstunden stecken werden – nur fürs Runterholen der Tapete wohlbemerkt! – ist die Stimmung aber eigentlich noch ganz gut. Auf drei intensive Arbeitstage von Montag bis Mittwoch hatten wir uns ja eingestellt, nur hatten wir eigentlich damit gerechnet, am Ende wenigstens die Türrahmen angebracht, die Fußleisten abgeschliffen und neue Tapete an der Wand zu haben. Stattdessen eben Beton, kaputte Fußleisten und keine Türrahmen. Wow!

Um zu beschreiben, wie schlimm das wirklich ist, hilft es vielleich zu erwähnen, dass wir uns inzwischen über die Stücke an der Decke freuen, weil sie dank dieses Tipps von Jane Blond einfach kaum noch Arbeit machen. Klar, die ist überkopf eher anstrengend, aber eben kurz.

Wir haben sicher nicht die schlimmsten Tapeten der Welt, aber normal ist das auch nicht mehr. Wir machen nicht das erste Mal Tapeten ab und sind weder völlige Handwerknoobs, noch allzu schlecht ausgestattet. Ja, auf Nagelrolle und chemischen Tapetenentferner haben wir verzichtet, aber irgendwann nach inzwischen 15 bis 20 Litern Wasser an der Wand müsste doch auch das letzte Stückchen wenigstens unter dem Spachtel aufgeben!

Müsste.

Dass wir schon an Tag zwei zu Motivationssüßigkeiten greifen müssen, hatten wir nicht geahnt!

Aber abgesehen davon, dass es nervig Zeit frisst und wir hier Muskelkater an Stellen haben, wo dieser ausschließlich bei indischen Paarungsritualen aufkommen sollte, hat auch alles sein Gutes. So lange man bisweilen suchen muss. Bei mir ist inzwischen zum Beispiel eine völlige Entspannung bezüglich des Zeitplans eingetreten. Mehr als acht oder neun Stunden am Tag können wir schon des Lärms wegen nicht durcharbeiten, und wenn die dabei entstehenden acht Müllsäcke voller Tapetenschnipsel noch kein Ende bedeuten, dann dauert’s halt länger. Unsere Schuld ist das schon lange nicht mehr. Auch schön war, mit Ozie darüber zu scherzen, wie schnell sowas Pärchen in eine Beziehungskrise stürzen könnte, wenn es nicht erst so kurz zusammen ist wie wir. 😉

Oder wir hätten heute den guten Pizzaservice nicht gefunden, weil wir sonst nie so früh am Abend so platt sind, dass wir Essen bestellen müssen!

Und: Mir wird selten ein Wochenende im Taxi so entspannt vorkommen wie das kommende. 😉

2 Comments

Filed under Haushalt

2 Responses to #OperationFlurfunk (3)

  1. Oha. Ihr paart euch während des Tapete lösens? So kann das doch nichts werden … ?

  2. hartmut

    Sechs Wochen bis wir alle alten Tapeten, Teppiche, PVC-Böden, und zwei kleine Trockenbauwände raus hatten. Die ersten zwei Wochen Urlaub dafür verbraten, danach parallel zur Erwerbsarbeit … unsere Wohnung ist zugegebenermaßen deutlich größer, aber das war dann doch jenseits aller Erwartungen …

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