Chili-Anfänger und die Justiz

Falls hier irgendwer dem Justillon nicht folgt, hier mal ein wunderbarer Artikel, um mit dieser Sammlung kurioser Meldungen aus dem Rechtsbereich warm zu werden:

Freiheit für den Chili-Schoten-Exhibitionisten

(Es tut mir leid, ich hab’s versucht, mit Deppenleerzeichen zu tippen, aber ich kann’s nicht.)

Ich gönne dem Mann seinen Freispruch zwar, bin aber doch verwundert, wie jemand, der sich Habaneros auf die Pizza legt, so überrascht vom Brennen von Capsaicin sein kann, dass er sich panisch nackt in der Öffentlichkeit herumwälzen muss. Aber gut, die Menschen sind wohl verschieden …

Wie der Fall aber wohl auch zeigt: Die Warnhinweise, die hier und da bei Habaneros gegeben werden, sind nicht unberechtigt – selbst wenn man am Ende vor Gericht durchkommen sollte mit Dingen, die man im Unglücksfall so anstellt. 😉

7 Comments

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7 Responses to Chili-Anfänger und die Justiz

  1. Habe meinem Kollegen mal flink sein Deppenleerzeichen geklaut.

    Danke für den Hinweis und Gruß
    Stefan Maier

  2. @Justillon:
    War auch nicht böse gemeint und ist ja so langsam fast schon üblich. Ich find’s halt furchtbar unübersichtlich. 🙂

  3. Wahlberliner

    Bring doch mal etwas Aufklärung in die Runde: Was hätte der arme Mensch denn mit seinen Händen machen sollen, bevor er pinkeln geht? Hätte Bier drüber schütten (direkt nach dem Anfassen der Schote) ausgereicht, oder hätte er sich die Hände mit Wasser und Seife waschen müssen (offensichtlich dort, wo er war, nur schwer möglich)? Oder wäre das Capsaicin mit der Seife eine brennbare Verbindung eingegangen, und er wäre mit zwei verkohlten Stummeln an der Stelle, wo mal die Hände waren, in der Notaufnahme aufgewacht, anstatt sich in aller Öffentlichkeit zu entblößen?

    Zudem frage ich mich, ob es für einen solchen Schmerz wirklich genügt, die normalen „Pinkelgriffe“ zu machen…schließlich fasst man sich in so einer Situation nicht unbedingt an die Vorhaut, oder gar darunter, sondern fasst eigentlich weiter hinten an (schon, um ordentlich schütteln zu können). „Kriecht“ der scharfe Stoff danach dann in der Hose nach vorne und kommt da hin, wo es richtig wehtut?

  4. @Wahlberliner:
    Um alles auszuschließen: Handschuhe verwenden. Wenn man das nicht kann oder mag (Hier! Ich!), kann man wenigstens versuchen, die Chilis nur außen anzufassen und nicht in die Soße zu greifen. Hab inzwischen mehrfach Habaneros geschnitten, ohne mir die Hände zu waschen. Das nämlich geht in der Tat schwer – da sollte man minutenlang ausbürsten. Wenn man’s nicht abwäscht: Meiner Erfahrung nach schmiert man sich’s irgendwann überall hin. Und auch beim Pinkeln: Ich hab’s jetzt nicht näher untersucht, aber es reicht wirklich eine kurze Berührung beim Einpacken etc. pp. Und dann verteilt es sich in der Tat recht gut. Allerdings muss ich auch mal eines sagen: 4 Stunden lang Schmerzen hatte ich noch nie und nirgends. Dass man sich nach 4 Stunden zum sechsten Mal was ins Auge schmiert – ok – aber der hat ja wie es scheint auch ständig weiter angefasst …

  5. Hm,
    ist vielleicht auch eine Frage des Schmerzempfindens und welche Chilli-Schoten es nun waren.

    Ich meine, 4 Stunden habe ich auch noch nicht gehabt und ich fette die Hände vorher ein, damit ichs hinterher auswaschen kann. Aber es kann schon reichlich ätzend sein (im wahrsten Sinne des Wortes).

  6. Wie immer in solchen Fällen, ist es wenig hilfreich zu Mutmaßen. Leider kennt man meist nur zu wenige Fakten, als das man auch nur ansatzweise rekonstruieren könnte, was und warum es passiert ist.

    Bedenkt nur einmal, wie die folgenden Faktoren die Geschichte variieren:
    – Alkoholspiegel und damit Veränderte Motorik, gerade beim Ein- und Auspacken
    – Penisgröße (und damit das Verhältnis, wie viel davon er anfassen musste)
    – zeitlicher Abstand zwischen „nochmal eine Chili probierte“ und Pinkelpause. Sowie intensität des Hautkontaktes
    – …….

    Gruß!

  7. Einer

    @Wahlberliner:
    Ich zitiere mal http://www.hotdanas.de/erstehilfe/erstehilfe.html

    „Gefährlich werden kann Chili eigentlich nur bei Kontakt mit Schleimhäuten, beispielsweise in den Augen, Nasen oder im Genitalbereich. Bei einigen Sorten oder bei Würze die purem Capsaicin stark ähneln sorgt aber auch der Hautkontakt für Rötungen und Schmerzempfinden (brennendes Gefühl) an den betroffenen Stellen. Als Sofortmaßnahme tränken Sie ein Papiertuch mit Salatöl und reiben die betroffene Stelle ab. Nehmen Sie nach jedem Wischen ein neues Tuch, das löst das Capsaicin und entfernt es von der Haut. Eine Schmerzlinderung tritt umgehend ein.“

    Schätze mal so hätte er die Hände auch reinigen können. Danach natürlich überschüssiges Fett gründlich von der Hand entfernen 😉

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