Banken, ey!

Ganz ehrlich, man braucht ja nicht einmal kapitalismuskritisch sein, um Banken bescheuert zu finden. Und ich will jetzt nicht rumjammern, dass mir meine Bank kein Geld gibt. Da kann ich ja zumindest in Ansätzen noch nachvollziehen, was sie für Gründe haben. Nein, erschreckend finde ich deren „Flexibilität“, die man im eigentlichen Wortsinne von massiven Betonblöcken weit eher demonstriert bekommt.

Ich bin ja eigentlich ein guter Kunde im Bankensinne. Nicht, dass ich fett Kohle gebunkert hätte, quatsch! Im Gegenteil: Ich bin seit nunmehr über 10 Jahren immer im Minus. Aber ich zahle dafür dick Zinsen und wenn es mal spitz auf knapp läuft, hab ich jeden Betrag ranschaffen können. Mein Scoring bei der Schufa muss exorbitant sein für meine Wohngegend, denn obwohl ich nie Geld auf dem Konto hab, zahle ich alle Schulden gnadenlos zurück – und das mögen die fast mehr als Reichtum.

Das Dumme ist, dass man diesem System nicht mit gesundem Menschenverstand kommen sollte.

Ich hab nun nämlich was total vernünftiges gemacht: Einen Termin. Und das eben nicht, weil ich Geld brauchte, sondern weil ich mir dachte:

„Hey, schön, dass das mit dem Dispo soweit klappt, aber ich will ihn ja auch mal loswerden.“

Ich will also der Bank meine Schulden zurückzahlen. Freiwillig. Dass interessiert selbige auch so arg, dass sie meiner Beraterin einen Typen vom Finanzcenter beiordnen. OK, eigentlich verständlich, denn wo sollen denn die schönen Zinsen bleiben? Aber ich will’s ja bewusst mal aus Kundensicht beschreiben.

Also: Ich hab da einen niedrig vierstelligen Dispo, unregelmäßige Einkünfte (wovon die meisten für die Bank nichtig sind, weil kein Gehalt) und ebenso unregelmäßige Ausgaben. Immer wenn ich knapp bei Kasse bin, reize ich meinen Verfügungsrahmen halt aus. Da bin ich sicher ein bisschen blöd im Kopf, aber in Marzahn sicher einer gesunden Mehrheit angehörig. Also möchte ich eine Rückzahlung. Schrittweise, irgendwie – vor allem aber flexibel. Wenn ich mal mehr Kohle hab, zahle ich gerne etwas mehr ab, ansonsten eher sehr wenig. Aber immerhin.

Nun ja. Wie ich erwartet habe, geht das nicht. Und das ist kein Witz. Das Institut, das ich damit beauftragt habe, meine Finanzen zu verwalten, kann das nicht. Denn dafür gibt es kein „Produkt“. Ein Kredit wäre ein solches Produkt, bei dem man geliehenes Geld mit verschiedensten Regelungen zurückzahlen kann. Sowas kriege ich nicht, da nur ein Drittel meines Einkommens von der Bank als „Gehalt“ und damit als Einkommen angesehen wird. Mein Dispositionskredit ist auch so ein Produkt, aber dafür zahle ich weit höhere Zinsen, also kann man das nicht flexibel kürzen. Wenn man’s mal so auf den Punkt gebracht hat, fragt man sich, ob man gerade in einem Douglas-Adams-Roman lebt.

Und ich bin ja ein netter Kunde. Ich würde für mehr Flexibilität sogar noch mehr Zinsen zahlen, nur will das die Bank nicht. Und spätestens da muss man sich wirklich fragen, ob sie dort noch alle Tassen im Schrank haben.

Das Einzige, was ich nicht will, ist – und damit hab ich den Finanzberater binnen eines Satzes auf Stumm geschaltet – mir irgendwo mit 2% Zinsen etwas ansparen, um einen Dispo mit 10% Zinsen zu tilgen. Dass das clever ist, hat er auch unmittelbar eingesehen, kurz nachdem er seine Provision für den Altersfürsorgevertrag davonflattern sehen hat. Mit nahezu unglaublicher Kulanz hat die Bank sich nun abgerungen, einen Abbau meiner Schulden

(„Ach, Schulden würde ich das eh nicht nennen …“ – O-Ton des Finanzberaters!)

also ein monatliches Kürzen des Dispos anzubieten. Ist nicht flexibel, aber doch immerhin etwas – oder?

Das dachte ich anfangs auch. Nun wurde mir dann allerdings gesagt – und das sollte man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen! – dass es für eine derartige Rückführung normalerweise keine freiwillige Option gibt. „Das System“ würde das also von sich aus als Zwangsmaßnahme der Bank auffassen und meine Bonität herabstufen. Nicht, dass die bombig wäre, aber ich vermute stark, dass das auch einen Eintrag bei der Schufa bedeutet. Und da gibt es zumindest angeblich keine Möglichkeit, das zu umgehen. Will heißen: So lange ich Schulden habe, ist alles ok. Wenn ich sie aber freiwillig abbezahlen will, dann wird mir das negativ ausgelegt – einfach, weil für so einen offenbar absurden Fall keiner mal ein Kästchen mit einem Haken ins Formular programmieren wollte.

Also ehrlich: Verarschen kann ich mich auch alleine!

Was ich nun vorhabe, ist schwierig. Aber in meinen Augen die sinnvollste Lösung: Ich kratze von überall so schnell wie möglich alles verfügbare zusammen. Ich beschaffe mir Kohle vom Geschäftskonto bei meiner anderen Bank, arbeite und laufe notfalls am Ende mit einem Sack Kleingeld dort ein. Und dann gleiche ich das Konto aus, verkünde, dass ich jetzt auch das Geld für eine Altersvorsorge hätte und lasse mir einen weiteren Termin geben. Zur Kontokündigung. Wem ich mein Geld anvertrauen soll, so ich mal welches habe, weiß ich nicht. Wem ich es aber einfach niemals gönnen würde … herzlichen Glückwunsch, Berliner Sparkasse! Den Negativpreis unter Aasgeiern muss man sich erst einmal erarbeiten!

19 Comments

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19 Responses to Banken, ey!

  1. huppifluppi

    privatkredite? es gibt sicher ein paar leser die aus interesse am nächsten buch… 🙂
    besser als die bank allemal

  2. Hm?
    Irgendwie verstehe ich auch nach dem dritten Lesen nicht recht, was du willst:

    Du möchtest Geld leihen, um geliehenes Geld zurückzuzahlen? Und du hättest mitunter auch Geld dafür zur Verfügung? Du musst doch dann einfach nur weniger abheben als sonst und schon löst sich das Minus von selbst auf. Das ist doch immer noch günstiger, als kostenpflichtig (vulgo gegen Zinsen) Geld zu leihen, weil der Dispo ja immer noch belastet wird.
    Aber ich fürchte, du meinst das irgendwie anders.

  3. Arno

    Ich versteh zwar auch nicht ganz, was du sagen willst – vermutlich Dispo-Rahmen abbauen, weil wenn Abheben möglich ist, dann hebst du auch ab?

    Was ich aber eigentlich schreiben wollte: Banken für Kapitalismuskritiker gibts, nennen sich GLS, Triodos (NL), Umweltbank, Ethikbank (Volksbank Eisenberg). Ich hab eigentlich seit Jahren vor, meine Konten dorthin umzuziehen, aber Trägheit und so…

    Will auch nicht verschweigen, dass die Kontoführung dort tendenziell teurer und die Bargeldver- und entsorgung schwieriger ist als bei vielen herkömmlichen Banken.

    MfG, Arno

  4. Der Finanzberater

    Hallo Sash,

    Wenn ich dich richtig verstanden habe, möchtest du deinen Dispo abbauen und das mit unregelmäßigen Raten.
    Jetzt ist das bei der Unregelmäßigkeit für Banken so eine Sache.

    Ein Privatkredit scheidet aus, da sich die Bank refinanzieren muss und wissen will wie lange sie sich das Geld wiederum bei der EZB leihen muss (=Laufzeit).

    Das Ansparen mit 2% ist natürlich Blödsinn. Der „Kollege“ wollte wohl nur eine weitere Lösungsmöglichkeit anbieten.

    Eine Tilgungsvereinbarung (TV) wird zum Abbau des Dispos genutzt, hat aber auch regelmäßige Raten.
    Die TV ist auch eher ein Instrument um einen Dispo rückzuführen (neuer niedrigerer Dispo oder auf 0,-) wenn sich an der Einkommenssituation des Kunden etwas geändert hat (geringeres Einkommen) und die Bank dafür einen Rahmen vorgeben will um die neue mögliche Dispohöhe zu erreichen. Die Alternative wäre eine sofortige Streichung oder Reduzierung des Dispos und der Kunde muss schauen wo er auf einmal so viel Geld herbekommt.
    In deinem Fall ist die TV auch eher ungeeignet, aber sie lässt sich auf freiwillige Basis (Kundenwunsch) auch einrichten wenn du es selber nicht schaffst den Dispo abzubauen.

    Damit ergibt sich auch die Möglichkeit der Selbstkontrolle. Wie oben schon genannt kannst du selber versuchen vom Dispo runterzukommen indem du weniger Ausgaben hast oder mehr Einnahmen.
    Wenn das nicht klappt kannst du dich ja auch schrittweise an deinen Dispo heranmachen. Die freiwillige Tilgungsvereinbarung z.B. kann man auch in kleinen Raten (Bei uns ab 25,- € mtl. Rückführung) zurückführen.
    Da du der Bank ja offenbar gut genug für den derzeitigen Dispo bist, kannst du die Rückzahlung gestalten wie du es willst. Wenn dir die Rückführung nicht passt lässt du sie halt stoppen. Die TV war ja auf Kundenwunsch.
    Ja, die TV führt zu einem etwas schlechteren Rating intern (aber wenn du die Berliner Spasskasse verlassen willst kann dir das egal sein), hat aber keine Auswirkungen auf die SCHUFA.

    Mein Tip:
    Probier es erstmal durch weniger Ausgaben oder mal doch an nem Tag etwas länger arbeiten, aber verschuld dich auf keinen Fall dafür woanders. Damit wäre nix gewonnen.

    Alles Gute!

  5. Max

    Ich verstehe das Problem auch nicht so ganz – ob du nun flexibel auf ein „Produkt“ der Bank einzahlst, um etwas anzusparen, oder ob du bei vorhandenem Geld jeweils was auf ein Tagesgeldkonto überweist, kommt für mich aufs selbe raus (von dem Zinsargument mal ganz abgesehen). Oder, was bei mir ganz gut funktioniert hat: Einfach bar zu Hause sparen. Da du ja auch im Bargeldgeschäft unterwegs bist, könnte das vllt. funktionieren. Ich hab einfach so ein Kästchen angelegt, wo ich jedes Mal, wenn ich einen 50er „übrig“ hatte, diesen da reingelegt habe. Und was dort drin ist, bleibt drin, bis es z.B. zur Einzahlung bei der Bank genutzt wird 😉 Also nicht wieder für irgendwelche Konsumzwecke rausnehmen!

    Ich würde lieber versuchen, den Dispo auszugleichen, aber NICHT zu kündigen, denn möglicherweise kommst du irgendwann in eine Notfallsituation (und lass es nur eine kaputte Waschmaschine sein), wo du dringend, schnell und unkompliziert Geld brauchst. Da würde ich auf den Dispo nicht verzichten wollen. Aber der Regelfall sollte natürlich sein: Am Ende des Monats bist du (höchstens) auf Null, idealerweise noch leicht im Plus.

  6. @huppifluppi:
    Nee, meine Privatfinanzen halte ich lieber privat.

    @Will Sagen und Max:
    Ja, natürlich. „Einfach weniger abheben“ ist natürlich die Lösung. Krieg ich aber nicht hin. Einnahmen und Ausgaben schwanken bei mir enorm. Und wenn mal was „wichtiges“ im weitesten Sinne ansteht, dann nutz ich das Geld, das ich irgendwoher kriegen kann. Bei durchschnittlich vielleicht 200 € weniger Verdienst als Ausgaben isses halt mit der Disziplin nicht so weit her. Ich möchte einfach nur wenn ich mal mehr Geld hab auch mehr Schulden abbezahlen. Endgültig. Und genau das geht nicht.

    @Arno:
    Mein Geschäftskonto ist schon bei der Ethikbank, das Haushaltskonto auch bald – und so wie oben beschrieben das private vermutlich auch längerfristig. 🙂

    @Der Bankberater:
    So ist es eben genau nicht. Laut meiner Bank kann ich die TV überhaupt nicht irgendwie gestalten. Eine niedrige Rate – ja. Das ist auch ok. Und schön zu wissen, dass das nicht in der Schufa landet. 🙂
    Aber stoppen oder Extraraten sind halt nicht drin. Und auch wenn das vielleicht kleinlich wirken mag, das ist für mich eigentlich der alles entscheidende Punkt. Früher hatte ich mal einen Kredit, da konnte ich einfach mal 300 € extra überweisen und gut war. Dass das bei einer vollkommen freiwilligen Tilgung unmöglich sein soll, ist einfach nur nervig für mich als Kunden.

  7. Der Finanzberater

    @Sash:
    Dann muss ich aber leider feststellen, dass du da auf sehr unkreative „Kollegen“ gestoßen bist. Klar ist eine TV erstmal unflexibel weil du eventuell ne Rückführung von 100,00 € ausmachst, aber da das ja auch Kundenwunsch ist wirst du da ja auch vor dem regulären Ablauf der TV eingreifen dürfen.
    Als Beispiel:
    Rückführung des Dispo auf 500€ (oder beliebig) vereinbart mit mtl. 100,-€
    Kreditrahmen:
    November 14 1500,-€
    Dezember 14 1400,-€
    Januar 15 1300,-€
    Jetzt bekommst du im Januar woher auch immer 400,-€.
    Dann löst du die TV durch eine neue TV mit immer noch mtl. 100,-€ ab aber für Februar dann mit einer Kreditlinie von z.B. 900,-€ und dann geht’s weiter
    März 15 800,-€
    April 15 700,-€
    Wenn du dann nen Engpass hast lässt dir halt bis auf weiteres wieder nen Dispo mit 700,-€ eintragen.

    Das ganze ist natürlich Aufwand für den Berater aber sorry, das ist sein Job.
    Ich seh das Problem des Beraters nicht. Du bist ihm ja offenbar gut genug für den vierstelligen Dispo, also sollte das Beispiel oben auch möglich sein.
    Naja, ist leider nicht jedem gegeben komplizierte Finanzprodukte einfach zu erklären und unflexible Finanzinstrumente flexibel auszulegen.
    Ein paar Kollegen sind halt doch noch die Bank“beamten“ die die Sparkässler früher waren.

    Ich hoffe du findest da noch ne gescheite Lösung.

  8. Ja, die Banker. Eher aus auf Provisionen und viel Verkauf, weniger auf Tilgung von Schulden – denn dann ist der Kunde ja kein Zinszahler mehr. Und ja, die scheinen wirklich unflexibel zu sein. Allerdings kenne ich da noch einige andere, die da ähnlich sind …

    Weniger abheben, wenn man einen entsprechend größeren Rahmen hat, ist schwer. Vielleicht hilft dir dabei ja eine Liste der Ausgaben im Monat. Unterteilt nach „notwendig“, „möchte gern haben“ und „Luxus“ (oder anders gestaltet)? Wenn du das als Überblick so vor dir hast (und das vielleicht für die letzten 3 Monate anfertigst), siehst du grob, was noch drin ist und was du ggf. überziehen mußt. Udn bei den Einnahmen hast du sicher auch eine große Basis an Zahlen, die zuverlässig sein dürfte.

    Ist natürlich für dich aufwändiger als eben einfach kein Geld mehr zu bekommen am Automaten – aber läßt dich vielleicht auch ruhiger schlafen.

  9. arno.nyhm

    obwohl du es nicht glaubs: aber ein dispo ist der liebste kredit einer bank.
    ohne zu mucken zahlt der kunde ein vielfaches an Zinsen gegenüber einem normal kredit

    was sasch vermutlich wollte: umschulden
    (alles geschätze zahlen)
    also aktuell: dispo 1000 EUR zu 12% dispozinsen
    umschulden in: kredit 1000EUR zu 3% Kreditzinsen

    das der bank das nicht gefällt ist ja klar

  10. Wahlberliner

    Ich hätte ja auch gesagt: Dispo abbauen, indem halt mehr Geld auf das Konto eingezahlt wird, als davon runter geht.
    Wenn das wirklich stimmen sollte mit den 200€ weniger Verdienst als Ausgaben, dann müsste sich der Dispo ja jährlich um 2400€ erhöhen, das kann ich mir irgendwie nicht so recht vorstellen.
    Der Rest ist eine Sache der Disziplin. So sehr ich die Kritik nachvollziehen kann, aber eine Bank ist eben keine „Schuldnerberatung“ (oder wie man eine solche Hilfe nennen würde), und leider sind das eben auch gewinnorientierte Unternehmen – folglich tun sie natürlich nichts, was für sie auch nur im Entferntesten „Geschäftsschädigend“ wäre.

    Ich werde diesen Monat auch (zum ersten mal, seit ich den Dispo habe) nach Abgang aller laufenden Kosten mein Konto um über 100€ überziehen (normalerweise bleibe ich immer so bei +/- 10€), und das noch, ohne überhaupt die täglichen Lebenshaltungskosten für Essen, Trinken etc. bezahlt zu haben. Das heißt für mich auch, dass ich dann eben kein weiteres Geld vom Konto holen kann, und mich irgendwie anders versorgen muss, bzw. dass dann im nächsten Monat immernoch eine gewisse Summe fehlen wird. Aber im Verlauf von 2-3 Monaten werde ich das schon wieder ausgleichen – schon allein deshalb, weil ich wenig Lust aufs Zinsenzahlen habe.

  11. Ich bin froh dass ich bisher immer noch gerade so ohne Dispo ausgekommen bin.

    Rechnungen sammeln und am Ersten bezahlen ist sicher auch kein perfektes System, aber bei mir funktioniert es (noch).

    Ich kenne die BeSpa nicht, war aber mit anderen Sparkassen bisher immer sehr zufrieden.

    Auch hier ist mein Konto und alles drum und dran kostenlos und Ich hab mass la meng Geldautomaten,

    Und der Dispo wird bei der Bank selten als „Schulden“ gesehen.

    Hoffe du wirst mit deiner neuen Bank glücklich.

    Grüße aus Dresden

    Philipp

  12. @Der Finanzberater:
    Ja, und genau das nervt mich so. Ich denke doch auch, dass es da Möglichkeiten gäbe – und meine Bank verdient zum einen an mir, zum anderen bin ich auch wirklich nicht unkooperativ. Aber bei denen ist es seit Jahren nur ein „Der Computer sagt ja, der Computer sagt nein …“
    Um ein Haar hätte sich jener „Berater“ in die Aussage verstiegen, ich könne den Vertrag nicht mit heimnehmen vor dem Unterzeichnen – weil das „alles online ausgefüllt“ wird. Ich hab in meinem Job auch Vorschriften, an die ich mich halten muss – und auch das nicht immer zum Wohle des Kunden, schon klar. Aber deren Form der Unflexibilität muss man wirklich erst einmal erreichen.

    @ednong:
    Du hast Recht und das weiß ich auch. Aber auch wenn ich nicht ständig rumjammere – das meiste Geld, das ich am Ende „zu viel“ ausgebe, geht für „Luxus“ wie Käse oder Fischstäbchen drauf. Die letzten Jahre hab ich immer das Ganze Jahr durch ein paar Euro miese gemacht und die dann durch Einmalzahlungen (VG Wort, eBook-Verkäufe, Buchvertrag etc.) wieder ausgeglichen. Mir geht’s zwar wirklich gut, aber sicher nicht meiner Einkommenssituation wegen. Fast jedes Buch der letzten Jahre hab ich geschenkt bekommen, jeden wirklichen Luxus sowieso. Glaubst Du, ich würde bei GNIT für 40 € monatlich Werbung einbinden, wenn ich’s nicht müsste? Es ist einfach knapp im Alltag, ich bin so gesehen einfach arm. Natürlich könnte ich – wie sicher streng genommen jeder – auch noch sparen, aber nur an Punkten, die mir dann eigentlich doch zu weh tun.

    @arno.nyhm:
    Ach, dessen bin ich mir bewusst. Aber weißte, selbst darum ging’s mir ja nicht. Sollen sie mir einen Hochrisikokredit mit 15% Zinsen geben – aber nein, sowas gibt es halt nicht …

    @Wahlberliner:
    Ich weiß, das klingt so einfach. Und irgendwie machbar muss es ja sein, schließlich würde ich am Ende so oder so ohne die gekürzten Beträge leben. Aber ich kann’s nicht. Keine Ahnung, vielleicht ist das schon pathologisch, ich will’s nicht ausschließen. Aber ich hab seit nunmehr 15 Jahren keinen Dispo abbezahlt – dafür aber jede Menge anderes Zeug. Wenn ich wollte, könnte ich sogar umgehend die Bank wechseln, weil es ein paar andere gibt, die mir gerne Kredite anbieten – weil ich dort schon welche abbezahlt habe. Aber eigentlich wollte ich dieses Hopping halt mal beenden und einfach „das“ jetzt lösen.
    Und: Insgesamt passt das mit dem Geld schon. Aber wie ich an ednong geschrieben habe: das liegt vor allem an den Einmalzahlungen, die nach wie vor sehr unregelmäßig kommen. Lass es halt nicht 200 € pro Monat sein, sondern 50.

    @Philipp:
    Danke. 🙂
    Und: Das wird schon. Auch hier ist das ja wieder so eine Sache, über die ich nicht monatelang unglücklich bin. Ich hab’s jetzt halt geschrieben, wo’s mich genervt hat – das muss halt mal sein.

  13. @Sash
    Äh ja, sollte auch kein Vorwurf sein – zumal ich mich gerade nicht entsinnen kann, wann ich mir das letzte Mal Käse oder Fischstäbchen gekauft habe. Das ist einfahc zu lange her. Und glaub mir, ich kann deine Situation mehr als nachempfinden.

    Banken sind halt komplex. Die Mitarbeiter bekommen halt vielfach Boni – und möchten darauf natürlich nicht verzichten. Warum sollten sie dich in deinem Interesse beraten, wenn doch (noch) die meisten Kunden auf ihre Angebote eingehen (auf Grund von Unkenntnis etc.)?

  14. @ednong:
    Glaub mir, das hab ich nicht als Vorwurf aufgefasst, ehrlich nicht.
    Falls es aber wirklich „nur“ um die Boni geht, fände ich das eine moralische Bankrotterklärung. Ich weiß ja nun wirklich aus meinem Job, wie Geld korrumpiert – aber hey, ich hab die Kohle „wirklich“ nötig – und trotzdem fahre ich im Taxi keine obskuren Umwege!
    Dabei bin ich sicher kein unfehlbarer Heiliger, sondern einfach nur das, was man den Umständen entsprechend ehrlich nennen würde.

  15. An deiner Ehrlichkeit hege ich keinen Zweifel.Und Moral bei einer Bank – ähm, sorry, aber ich glaube, das Wort haben die dort nicht im Gebrauch. Geschweige denn, dass sie dessen Bedeutung kennen.

  16. Der Finanzberater

    @ednong und Sash:
    Provisionsgedanken würde ich bei dem Kollegen jetzt eher nicht vermuten.
    Die Sparkassen haben inzwischen auch wegen dem Image fast überall die persönliche Provisionierung für den Berater abgeschafft.
    Klar die Bank verdient natürlich an Krediten Provisionen und an Überziehungszinsen die Differenz zwischen dem was du als Kunde zahlst und dem was die Bank für die Bereithaltung des Geldes aufwenden muss.
    Banken die noch persönliche Provisionen an Ihre Berater weitergeben sind so weit ich weiß die Postbank, die Targobank und vereinzelt Volksbanken. Bei Santander, Commerzbank und Deutscher Bank würde ich es nicht ausschließen.
    In Sashs Fall tippe ich wie gesagt eher auf mangelnde Kreativität und vielleicht auch fehlender Wille. Man darf ja nicht vergessen, dass auch der Bäcker sagen darf, dass er mir kein Brötchen verkaufen will. Ist zwar dumm weil scheiss Eindruck und kein Umsatz, aber grundsätzlich möglich.
    Anders als im Taxi. Ihr müsst ja fahren 😉

  17. @Der Finanzberater:
    Grundsätzlihc stimme ich Dir zu. Und hey, ich hab mich bisher auch zurückgehalten mit bösen Worten. Wenn ich jetzt aber mal Ozies Erfahrungen mit einfließen lasse, wird das echt bitter. Sie hatte das Spiel vor Ewigkeiten mal. Da war die TV nur so mittel freiwillig. 😉
    Aber weißte, was sie ihr bis zuletzt stattdessen andrehen wollten? eine Altersvorsorge. Als „Ausgleich“ quasi. Und da liegt der Verdacht schon nahe, dass es für solche Abschlüsse ein Extra gab. Genau wie ich jetzt hat Ozie klarmachen müssen, dass ihr bewusst ist, dass der Deal „Ich lege hier für 3% Geld an und zahle nebenbei 11 % für meine Schulden“ schon rein rechnerisch bescheuert ist.
    Ich kann mangelnde Übersicht nicht ausschließen und will niemanden zu Unrecht beschuldigen. Aber wenn wir Taxifahrer drei Kilometer Umweg fahren, geht (meistens zu Recht) auch niemand davon aus, dass das jetzt rein zufällig die landschaftlich schönere Strecke war, die man dem Kunden eben mal zeigen wollte.

  18. DerInderInDerInderin

    Tipp: Geh zur DKB.

    Kostenloses Gehaltskonto, kostenlose Kreditkarte mit der du weltweit kostenlos (außer Wechselkurs) an fast jedem Automaten Geld ziehen kannst. Dann gibts Zinsen auf Dispo-Guthaben (nicht spürbar, aber trotzdem) und auf das Guthaben auf der Kreditkarte. Die haben in Berlin sogar ne Filiale, wenn mal was ist. Kann ich nur empfehlen, bei uns waren fast alle bei der Sparkasse, mittlerweile gibts bis auf wenige Ausnahmen nur DKB Anhänger 😉

  19. der Schwob

    DKB? Die Kommunisten Bank?

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