Happy Living im Ghetto

Ich schreibe ja immer wieder gerne, dass Marzahn bei weitem nicht so schlimm ist, wie man gemeinhin denkt, oder wie es einem von dicken Frauen in rosa Sweatshirts im Fernsehen erzählt wird. Aber manchmal hinterlassen mich meine mich offensichtlich umgebenden Nachbarn auch ratlos.

Ich bin sicher nicht nach Berlin gezogen, um hier Ordnung und Sauberkeit einzuführen, keiner von den Kehrwochen-Freaks aus Prenzl’berg. Aber wenn ich schon – ob von missglückten Flaschenöffnungsversuchen oder Messerstechereien – safte wie eine Kuh im Schlachthaus, dann sehe ich doch zu, dass ich halbwegs zeitnah mein Blut aus dem Hausflur entferne. Auch wenn da einmal wöchentlich eine Putzkolonne (an die übrigens ein dickes Lob!) durchrockt. Bei einem Fleck will ich ja nichts sagen, aber bei sowas:

 

Unser Fahrstuhl heute, Quelle: Sash

Unser Fahrstuhl heute, Quelle: Sash

Aber scheinbar liegt dem Verursacher auch ein wenig an der Verbreitung seiner DNA. Schließlich musste er sie auch noch dort platzieren, wo andere reinlangen müssen:

 

Hallo Dr. Sommer!!! Kann ich vom Aufzugfahren AIDS bekommen? Quelle: Sash

Hallo Dr. Sommer!!! Kann ich vom Aufzugfahren AIDS bekommen? Quelle: Sash

Nee, also irgendwann finde auch ich es eklig!

11 Comments

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11 Responses to Happy Living im Ghetto

  1. Nihilistin

    Das siehst Du alles falsch, Sash.
    Es sind jetzt neue „Berlin Walking“-Touren für Touristen konzipiert worden, eine davon in Marzahn. Für die Premierentour will man den Touristen gern etwas Aussergewöhnliches bieten, in diesem Fall: Crime in Marzahn. Ist ja sowieso alles von Rechten, Assis und Hartzern bevölkert. Also wurde der Fahrstuhl mit Filmblut ausgekleidet, so dass die ahnungslos in selbigen geführte Touristenmeute in spitzes Kreischen ausbricht (und später zu Hause genug zu erzählen hat).
    Dass als Fahrstuhlmusik zu dieser Szene Elvis´“in the ghetto“ läuft, versteht sich von selbst 🙂

  2. Die paar Tröpfchen? Das sieht ja aus wie Nasenbluten.
    Wenn du morgens auf ner Blutlache ausrutschst bist du in Berlin angekommen 😉

  3. Der Maskierte

    Also das bisschen Blut…

  4. Matthias

    Nick :
    Wenn du morgens auf ner Blutlache ausrutschst bist du in Berlin angekommen

    Und in Neukölln, wenn es dein eigenes ist *g*

  5. @Nihilistin:
    Aber wo waren die Touris? Oder bin ich vorher davon aufgewacht? Fragen über Fragen…

    @Nick:
    Im Hausflur gab’s ja auch noch Reste… also für meine Begriffe – und vor allem für einen gewöhnlichen Hausflur – ist das nicht zu wenig Blut.

    @Der Maskierte:
    Wohnst wohl in nem härteren Viertel, wa? 😉

    @Matthias:
    Ich schätze eher, dass man ziemlich vergesslich ist, wenn man in der eigenen Blutlache ausrutscht. Glaub kaum, dass das vom Bezirk abhängt, denn woher will man wissen, woher man in der Situation gekommen ist 😀

  6. Ugh, Iih. Also das bräuchte ich dann auch nicht.
    Mein Bruder hat mal in so einem netten Quartier gewohnt, das bekannt war für die vielen Drogensüchtigen – und an einem Morgen war sein Velo im Hausflur auch so mit Blut vollgespritzt. Kleiner Unfall beim Spritzen oder so ähnlich. Ich glaube das war dann auch das letzte Tröpfchen, das das Fass zum Überlaufen gebracht hat und ihn zum zügeln.

  7. @Pharmama:
    Also in aller Regel geht es hier eigentlich recht gesittet zu. Ich nehme eher an, dass es sich um einen wie auch immer gearteten Unfall gehandelt hat. Aber das macht es nicht weniger eklig.

  8. Natürlich!
    Hier würde ich mich glaube ich dreimal im Kreis drehen, wenn auch nur ein Bluttropfen irgendwo zu finden wäre.
    Aber ich war auch öfter schon in Gegenden (auch in ‚Szenebezirken‘) da stanken die Aufzüge nach Pisse und das Blut war schon trocken…
    Nach knapp 25 Jahren in Berlin (mal von der Exilreise abgesehen) schockt mich hier eigentlich nichts mehr.
    Aber ekelhaft ist es schon, sehr!

  9. @Nick:
    Na, so viel „Szene“ braucht einfach keiner! 🙂

  10. Zweimal nen blutigen Hausflur erlebt, einmal in Neukölln und einmal in Tiergarten, bei ersterem rannte vorher jemand durchs Haus, pöbelte, schlug und trat gegen Türen, und ich hab nur gehofft, dass meine hält, in Tiergarten fiel erst ein Schuss. Aber ich bin hart im Nehmen. Hab nachts Zeitungen ausgetragen und viele Häuser von innen gesehen, bei den meisten durfte man nicht geruchsempfindlich sein. In Marzahn hab ich ne Weile gearbeitet, da stand vor einem Haus regelmäßig die Feuerwehr. Ach die mal wieder. Ich denke das gibts fast überall.

  11. @Anise:
    Ja, ist sicher kein sonderlich aufregendes Erlebnis. Aber man muss ja auch die kleinen Geschichten zu schätzen wissen 😉

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