Monthly Archives: Mai 2009

Unter Strom

Ach, ich bin doch eine faule Sau. Sollte man meinen, wenn ich jetzt, nach nur zwei Arbeitstagen nachts schon wieder blogge und nicht arbeite. Die Lohnarbeit betreffend kann ich das derzeit nicht glaubwürdig dementieren, aber sonst war heute schon ein schaffensreicher Tag. Wie der letzte Eintrag zeigt, ist mal wieder ein bisschen Kühlschrank-Poesie entstanden. Das hat allerdings einen tieferen Hintergrund. Denn noch während der letzten Kühlschrank-Entschmandungs-Aktion seitens mir und Ozie vor ein paar Tagen reifte in uns das Vorhaben, nun doch endlich unseren alten Kühlschrank auszumustern. Die Gründe für dieses Vorgehen sind vielseitig, aber wenig spektakulär. Im Nachhinein dachte ich auch, dass es zumindest stilvoll gewesen wäre, den alten Kühlschrank auszumustern, weil er dreckig war. Haben wir aber nicht gemacht – schon alleine, weil das Putzen so oder so Sinn gibt, da das Teil zwar alt, aber dennoch voll funktionsfähig ist. Abnehmer haben wir eventuell auch schon.

Nein, der Grund ist wie so oft einfach die rationale Überlegung bezüglich des Energiesparens gewesen. Das Gerät bei uns ist zwar keine Jahrhunderte alt, aber als Gerät mit der Energieeffizienzklasse B auch nicht mehr wirklich up to date. Zudem handelte es sich um eine Kühl-Gefrier-Kombination, was energetisch immer Müll ist. Von der Tatsache, dass wir in der Gefriere mehr Platz brauchen könnten, mal ganz abgesehen.

Also haben wir uns zwei Einzelgeräte ausgesucht, die wenigstens die Standards für A+ erfüllen. A++ wäre schön gewesen, leider sind wir in unserer engen und gut geplanten Küche auf Geräte angewiesen, die nur 55 cm (statt standardmäßig 60) breit sind.

So kamen wir also über den alten Arbeitgeber von Ozie zu zwei zueinander passenden, preis-leistungs-mäßig guten Geräten, die uns zusammen nun „gerade mal“ 500 € kosten.

Heute früh war dann Anlieferung, und am späten Nachmittag – nach meiner Erholungsphase – dann das Aufstellen und Einrichten angesagt. Vom Prinzip her lief alles gut, wobei man allerdings schon kleine Abstriche machen muss. Nun benötigen wir noch eine Gummimatte oder dergleichen, weil die Geräte aufeinander nicht sonderlich vertrauenserweckend stehen, und zudem waren wir genötigt, uns um Schutzmaßnahmen zu kümmern. Nicht etwa Schal und Skihose, weil die Geräte so erschreckend gut kühlen – nein: Schutz vor elektrischen Schlägen!

Relativ schmerzhaft hat Ozie nämlich herausgefunden, dass man immer eine gewischt bekommt, wenn man gleichzeitig das Türscharnier am Kühlschrank, sowie die Spüle berührt. Der Phasenprüfer brachte Klarheit: Auf dem Scharnier liegt tatsächlich Strom. Wir vermuten, dass es sich um eine Sicherung handelt, falls die Küche mal unter Wasser steht, aber da Spüle und Kühlschrank direkt nebeneinander stehen, riskiert man mit jedem Gefummel (z.B. Wischen) am Scharnier, dass man mal kurz geblitzdingst wird. Ist ja auch nicht so schön. Also war fitzeliges Abkleben angesagt.

Ach so, falls sich da jemand auskennt: Ist das wirklich normal, dass Türscharniere unter Strom stehen?

Ansonsten hat Ozie heute eine Monster-Baumarkt-Einkaufsliste erstellt, mit der wir am Freitag früh den Baumarkt rocken werden. In näherer Zeit sind nämlich zwei Regale im Bad, sowie die Mäuseburg geplant, die unseren neuen Mitbewohnern den nötigen Auslauf verschafft.

Wir machen uns fast schon Sorgen, dass Nico die Wohnung nicht wiedererkennt, wenn er in 14 bis 30 Tagen wieder hier einkehrt…

5 Comments

Filed under Haushalt, Vermischtes

Kühlschrank-Poesie (7)

Meditiert ein wenig über der Tragweite der Aussage...

Meditiert ein wenig über der Tragweite der Aussage...

2 Comments

Filed under Bilder, Haushalt

Liebe und Spitznamen…

Na denn: Alles Gute...

Na denn: Alles Gute...

2 Comments

Filed under Bilder

Endlich wollen sie Geld!

Ja, es ist kaum zu glauben: Endlich einmal schickt mir das JobCenter mal einen Brief mit einem Betrag, den sie von mir haben wollen. Ich habe mich nun bald ein halbes Jahr nicht bei denen gemeldet, und das habe ich mit gutem Grund nicht getan. Ich finde es eine selten dämliche und unnütze bürokratische Idee, dass ich selbst nachweisen muss, dass mein Job mir zum Leben reicht, und ich kein Hartz IV mehr benötige.

Die Bedürftigen werden mit Anfragen überhäuft, man bräuchte aber hier auch noch eine Sterbeurkunde der senegalesischen Ziege, für die die Großmutter 1987 im Urlaub Patin wurde – aber es einfach akzeptieren, wenn ich sage: „Leutz, ich habe genug Geld, lasst mal gut sein!“: Nein!

Richtig verärgert war ich ob der Tatsache, dass sie meinen Telefonanruf zum Thema zwar dankend annahmen („Ich leite das dann gleich an die Leistungsabteilung weiter…“), aber – nachdem sie dann die Zahlungen eingestellt haben – behauptet haben, sie wären nicht in der Lage, meinen Status als Arbeitsloser, bzw. Leistungsempfänger zu ändern, so lange ich nicht ein recht detailliertes Blättchen einreiche, auf dem mein Chef mir einmal mehr irgendwelche Pseudo-Einkommen bescheinigt, da es in meinem Gewerbe nunmal keinen festen Lohn gibt.

Diesbezüglich habe ich mir gedacht: „OK, habt ihr mir jetzt halt einen Monat zu viel bezahlt – ihr werdet euch schon melden, den schließlich wollt ihr ja was von mir!“

Und nun habe ich meinen Schrieb, bin sogar gar nicht so unzufrieden mit der Summe, die da genannt wird, werde aber wahrscheinlich dennoch eine Ratenzahlung vereinbaren. Ganz so dicke hab ich es diesen Monat dann ja auch nicht.

Ich sehe es einfach nach wie vor nicht ein, dass ich – wenn ich schon so nett bin, und nicht verschweige, dass ich inzwischen Geld verdiene und nicht mehr arbeitslos bin – genötigt bin, dem Amt auch noch mitzuteilen, wo ich wie viel verdiene. Weniger als null Euro Staatskohle kann ich ja kaum bekommen. Und wenn ich mit meinem Verdienst unter der Grenze liegen sollte, dann sollen sie doch froh sein, dass ich keinen Antrag auf Aufstockung stelle, anstatt einfach mal pro forma zu prüfen, ob ich nicht doch noch Anrecht auf irgendwas gehabt hätte.

Aber was rege ich mich auf – ist doch schön, dass mein lieber Staat die paar Cent Lohnsteuer, die er von mir bekommt, gleich wieder in mich reinvestieren will. Ich mach wenigstens nicht so große Verluste wie die HRE oder Opel – im Verhältnis lohnt sich das ja fast schon wieder…

Leave a Comment

Filed under Vermischtes

Nee, also so nicht…

Ich blogge ja nach wie vor sehr gerne. Daran wird sich wahrscheinlich in den nächsten Jahrzehnten wenig ändern. Vom Falle eines überraschend eintretenden Todes vielleicht mal abgesehen. Ich bin eigentlich auch froh, dass ich so „viele“ Leser habe.

Aber als ich gerade auf meine Statistiken, bzw. das Ranking bei blogoscoop gelinst habe, habe ich festgestellt, dass ich von der Betriebssportgemeinschaft Berliner Volksbank e.V. überholt worden bin.

Ich finde, das ist dann doch echt eine Spur zu bitter.

4 Comments

Filed under Medien, Vermischtes

Spruch des Tages

Fernsehmoderatorin:

„…wurden in einem Casino verletzt, als ein Spielautomat aus bisher ungeklärter Ursache explodierte.“

Mein Bruder:

„Jackpot!“

Leave a Comment

Filed under Vermischtes

U-Blog 30

Nun muss ich hier mal das Spiel erklären, das wir hier die ganze Zeit zocken. Ich nehme ja stark an, dass es dem ein oder anderen bekannt sein wird, aber zumindest meine Familie kennt es noch nicht so lange – vielleicht habe ich also tatsächlich die Chance, jemandem mal was neues zu zeigen.

Bei „30“ handelt es sich um ein sehr einfaches Würfelspiel, dass man gut um Geld zocken kann – aber nicht muss. Wir spielen es hier „mit Geld, aber nicht um Geld…“, wie ein Familienmitglied jüngst äusserte.

Benötigt wird: 1 Würfelbecher, 6 Würfel, 1 bis ? Mitspieler und Kleingeld. Wenn man das Geld nur als Zählmittel und nicht als Ziel nimmt, dann sind bei 1 bis 5 Spielern 10 € pro Person angemessen – wenn man um Kohle zockt, steht einem der Einsatz natürlich frei. Grundsätzlich: Je mehr Mitspieler, desto mehr Geld…

Spielablauf:

Man bestimmt, welcher Spieler anfangen soll – für gewöhnlich würfelt man das aus, aber das sollte ich nun wirklich nicht erläutern müssen…

Spieler 1 beginnt zu würfeln – mit 6 Würfeln. Ziel ist es, mindestens 30 Augen zu würfeln. Daher der Name des Spiels. Die Anzahl der Versuche ist frei, man muss aber bei jedem Wurf mindestens einen Würfel „rauslegen“, sprich: werten.

Wie es weitergeht, hängt vom Ergebnis ab. Hat man nun insgesamt weniger als 30 Augen, dann hat man ein Problem: Man muss seinen Mitspielern Geld zahlen. Für jedes Auge unter 30 wären das 10 Cent an jeden Mitspieler. Das heisst, dass man bei einem Ergebnis von 28 und drei Mitspielern 2 x 10 x 3 = 60 Cent los ist. Die Mitspieler verleiben dieses Geld ihrem Vermögen ein.

Hat man genau 30 erwürfelt, so ändert sich nichts und der nächste Spieler ist dran.

Würfelt man insgesamt über 30, so hängt wieder alles von der Augenzahl ab. Da das erreichbare Maximum 36 ist, kann ja jeder Zahl über 30 eine Seite des Würfels zugeordnet werden. Bei 31 die 1, bei 32 die 2 usw. Somit bestimmt das Ergebnis, auf welche Zahl der Spieler nun würfeln kann. Hat er also 34 zusammenbekommen, würfelt er nun auf die 4er. D.h. er würfelt mit allen 6 Würfeln, gezählt werden aber nur noch die 4er. So lange 4er gewürfelt werden, werden diese rausgelegt. Beim ersten Wurf ohne 4er werden die bisherigen Augen (also der 4er) zusammengezählt, und der Spieler erhält nun von jedem Mitspieler jeweils die Augenzahl x 10 Cent. Danach ist der nächste Spieler mit Würfeln dran. Sollte man übrigens tatsächlich sechs 4er gewürfelt haben, so werden alle Würfel wieder in den Becher getan, und der Spieler würfelt weiter. Das heisst: Theoretisch existiert kein Maximum an Gewinn – die Wahrscheinlichkeit macht einem aber in der Regel noch vor dem zehnten 6er einen Strich durch die Rechnung 😉

Es gibt noch Variationen, bei denen z.B. „Straßen“ auch gewertet werden – die haben wir hier allerdings nicht gespielt, die Regeln kann dann gerne jemand in den Kommentaren ergänzen.

Spielziele kann man vorher ausmachen, z.B. kann man spielen, bis ein Spieler bankrott ist. Oder man macht eine bestimmte Rundenzahl aus. Grundsätzlich kann man – da man mit dem Geld ja immer einen aktuellen Spielstand hat – eigentlich zu jeder Zeit aufhören und einen Sieger ermitteln.

Das Schöne an dem Spiel ist zum einen die Einfachheit. Man braucht kein Spielbrett, und im Gegensatz zum Kniffel nicht einmal einen komplizierten Wertungszettel. Das Spiel ist aber trotz der geringen Komplexität insbesondere bei vielen Mitspielern unberechenbar, da der eigene Spielstand in enormem Maße auch davon abhängig ist, ob die anderen Glück haben. So kann man 10 Runden lang nahezu einen identischen Kontostand haben, mit einem guten Zug aber plötzlich 6 € bekommen oder 3 € verlieren – was ja nicht wenig ist, wenn man mit 10 € startet.

Ehrlich gesagt: Bei dem Spiel würde ich wirklich gerne mal „ernsthaft“ um Geld spielen – weil da der Anreiz natürlich noch höher ist. Irgendwie stößt mein Wunsch in der Familie aber auf wenig Gegenliebe 🙁

Leave a Comment

Filed under Vermischtes