Des Wagners Antisexismus

Sorry wegen der hochtrabenden Überschrift. Ich wusste einfach nicht, wie ich diese aktuelle Kolumne von Franz Josef Wagner irgendwie ansprechen sollte. Wagner schwadroniert (erstaunlicherweise!) darüber, dass er es irgendwie schick finden würde („Charme hat das.“), wenn Gesine Schwan sich bei der Wahl zum Bundespräsidenten durchsetzen würde. Gut, zugegeben, damit wären die beiden „wichtigsten“ Posten der Bundesrepublik mit Frauen besetzt. Etwas, das eigentlich schon der statistischen Wahrscheinlichkeit nach schon längst mal hätte passieren sollen.

Nicht, dass ich deswegen jetzt für Gesine Schwan wäre!

Wagner leitet daraus ab, dass es deswegen neue und interessante Posten für Männer geben würde:

„Der Inneneinrichter, der Bodyguard, der Walker, der Fitnesstrainer, der Diätberater, der Schminkmeister, der Kofferpacker, der Kofferträger, der Küchenchef, der Pressefuzzi, der Handtaschenhalter.“

Was daran jetzt „neu“ oder gar toll sein soll, das bleibt sein Geheimnis. Aber dann kommt er auf den Punkt:

„Es gibt keine Männer mehr wie Adenauer, Brandt, Heuss, Strauß, Wehner, Schmidt. Es gibt nur noch Männer wie Udo Walz, der der Kanzlerin eine neue Frisur verpasst.“

Ergo:

„Wenn wir keine starken Männer mehr haben, dann kommen starke Frauen. Das ist logisch.“

Damit schliesst Wagner seine Kolumne. Wenn man es also genau nimmt, dann sind die Frauen also nur deshalb an der Macht, weil kein „richtiger“ (starker) Mann das mehr in die Hand nimmt. Also ist es irgendwie nicht nur logisch, sondern quasi eine gerechtfertigte Bestrafung für alle Schlappschwanzmänner à la Kurt Beck und co. Das ist ja quasi schon fast so etwas wie…

Nein, das ist genau die Bestätigung für all die Sexisten dieser Welt!

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