Weltpolitik im Badeanzug

Da haben wir es: Kaum haben wir das Merkel zum Kanzler gewählt, da fällt sogar denen vom anderen Ufer auf, dass es im Badeanzug nicht wirklich eine gute Figur macht. Hier ist nicht von den homosexuell orientierten Leidensgenossen der Spezies Mensch die Rede, sondern von den Insulanern, die sich da Briten nennen. Wobei sich diese beiden Eigenschaften nicht ausschliessen. Die Briten haben mit der „Sun“ das, was sich die Bildzeitung in Deutschland noch nicht traut, so lange nicht 99% hinter Dieter Bohlen stehen und damit ihre Immunisierung gegen BSE aufgrund eines Mangels an zu infizierender Materie öffentlich eingestehen. Die „Sun“ wettert (wie das ihr Name nahelegt) munter gegen alles europäische, deutsche, vielleicht sogar alles außerbritische. „Pariser Hure“ und „Wurm“ soll sie beispielsweise über den Präsidenten unserer Nachbarrepublik Frankreich gewettert haben. Ohne zu erörtern, inwieweit an diesen Anschuldigungen etwas dransein sollte, kann man doch sagen, dass das diplomatische Geschick dieser Presse in etwa so hoch anzusiedeln ist wie ein Hochsprungbalken für fußlahme Landameisen auf Alkoholentzug. Faszinierend ist aber nun, dass alle Menschen diesseits des glücklicherweise genau dort existenten Ärmelkanals rotieren, als hätte man ihnen ein wasserstoffgefülltes Furzkissen mit Schraubenmuttern am Arsch befestigt und es angezündet. Nach wie vor spalten diese lächerlichen Nationalitätskonflikte das ach so vereinte Europa, und es stellt sich die Frage, ob die von Christoph Sonntag herbeischwadronnierte „sackteure Fuchsabgreifanlage“ im Eurotunnel noch Realität wird, wenn er nicht gerade am Brennen ist. Das meinungsbildende Blatt in Deutschland schoss umgehend zurück und verkündete in einem Anflug sentimentaler 40er-Jahre-Diplomatie: „Die Rückseite meiner Kanzlerin ist mir dennoch sympathischer als eure Whisky-aufgedunsenen Arschgesichter in London.“ Ich interpretiere also richtig, dass sich der Kampf der Kulturen am Arsch von Angela Merkel entzündet? Na denn: Good Work! Hang!

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