Monthly Archives: April 2013

Meine Worte

(nur mit zu vielen Ausrufezeichen)

Ich hab den Psiram-Beitrag zur Homöopathie wirklich sehr geschätzt. Ein fantastischer Text, der eigentlich alles sowas von unglaublich haargenau auf den Punkt bringt. Und am Ende fand ich ihn irgendwie unverlinkbar, weil der Autor offenbar eine Schwäche für Ausrufezeichen hatte. Komisch vielleicht, aber so ist das eben, wenn man selbst schreibt und sich die Wahrnehmung dadurch ändert.

Aber ich will mich darüber hinwegsetzen. Der Text ist – Ausrufezeichen hin oder her – einfach nur fantastisch und erklärt bei diesem heute (leider) komplizierten Thema ALLES. Und deswegen bin ich jetzt so frei, den Text doch zu verlinken, auch wenn er mich interpunktionsmäßig irgendwie triggert:

Homöopathie ist Irrtum!

Ich weiß vom ein oder anderen Leser, dass er der Homöopathie nicht grundsätzlich abgeneigt ist. Das ist ok. Ich find’s nicht toll, aber da sind wir wieder mal bei der Sache mit der Toleranz. Ich möchte explizit diese Leser bitten, den Text einfach nur zu lesen. Und mehr noch möchte ich darum bitten, im Anschluss einen Kommentar zu hinterlassen – ABER: Einen Kommentar, der auch nach dem Lesen des Textes noch in irgendeiner Form Sinn gibt – unter Einbeziehung der dort genannten Fakten.

Wer das schafft, der hat meinen Respekt. Alles andere läuft dann wohl unter Idiotie.

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What’s goin‘ on in there?

Dachte, ich kann doch mal ein kleines Status-Update abliefern. In den letzten Tagen sieht es ja mal wieder ein bisschen so aus, als sei ich extrem schreibfaul geworden. Das ist – natürlich! – nicht der Fall. Aber selbst wenn das so wäre, dann sollte sich niemand Sorgen machen. Jetzt, wo ich das Schreiben langsam aber sicher an einem Punkt praktiziere, an dem es (langsam aber sicher) anfängt, sich zu lohnen, wird mir nämlich auch immer wieder bewusst, dass ich sowas wie freie Tage an und für sich kaum noch kenne. Glücklicherweise deckt sich das damit, dass ich so ganz ohne Schreiben halt auch nicht klarkommen würde. Dadurch, dass das Schreiben sowohl aufwändigste Arbeit als auch liebste Entspannungsmethode geworden ist, befinde ich mich dann doch mehr oder minder in einer, wenn auch kuriosen, Win-Win-Situation. OK, was geht also gerade so?

Gestern war ich zur Abwechslung mal wieder beim Radio. War leider nicht ganz so eindrucksvoll und toll wie das erste Mal, aber es war ok. Nachlesen kann man das drüben bei GNIT, der Link zum Anhören findet sich dort natürlich auch.

Ich kämpfe nebenbei freiwillig – glücklicherweise aber nicht gänzlich unbezahlt – gegen ein für mich als Laien recht aufwändiges Computerproblem bei meinen Chefs. Aber wie immer, wenn ich dort mal etwas mehr zu tun habe, weiß ich sie hinterher mehr zu schätzen als vorher. Arg viel mehr Komplimente kriegen Chefs selten, ohne das dafür Geld geflossen ist, oder? 😉

Ich schreibe am nächsten Buch. Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, nun doch mal „DAS große Projekt“ anzugehen: Die Geschichten aus der WG. Dadurch, dass dieses Mal eine Menge Menschen eine Rolle spielen, die ich ungern so verunglimpfe wie ehemalige Chefs in meinem ersten Buch, schreibe ich das wesentlich freier und mit deutlich fiktionaleren Zügen. Ich bin da bislang nicht sonderlich geübt, aber es wird. Sehr rapide sogar, der erste Entwurf hat bereits jetzt zwei Drittel der Länge von „Papa, ich geh‘ zum Zirkus!“. Das Buch soll allerdings mehr als doppelt so lang werden, es ist also letztlich doch nur ein Anfang. Bei dem Buch weiß ich dann auch noch gar nicht, was daraus werden soll. Vielleicht wieder ein eBook, vielleicht suche ich einen Verlag … selbst BoD würde ich nicht grundsätzlich ausschließen dieses Mal. Aber das werde ich vermutlich erst entscheiden, wenn das Werk halbwegs fertig ist …

Das erste Buch verkauft sich glücklicherweise auch noch – obwohl natürlich auf niedrigem Niveau. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass mich die Zahlen weder enttäuschen, sie aber auch nicht etwa meine kühnsten Erwartungen übertreffen, bleibt wohl zu sagen, dass wir das alles ganz gut eingeschätzt haben und es ok ist soweit. Vielleicht lande ich damit ja wirklich noch in der Gewinnzone. Das wäre für ein Erstlingswerk ohne Verlag doch mal ein Achtungserfolg.

Nebenbei warte ich – dieses Jahr allerdings wesentlich entspannter als letztes – darauf, ob ich eventuell das Arbeitsstipendium der Stadt Berlin kriege. Sollte das tatsächlich klappen (was nach wie vor eher unwahrscheinlich als wahrscheinlich ist), dann könnte ich von heute auf morgen zumindest vorübergehend meinen Traum leben: Taxifahren nur noch am Wochenende, bzw. „wenn ich Lust habe“ und den Rest der Zeit fürs Schreiben aufwenden. So weit weg davon bin ich schon derzeit nicht wirklich, aber mein Finanzstatus beim Online-Banking zeigt immer noch leuchtendes Rot. Es wird weniger, aber von Reichtum brauchen wir die nächsten paar Jahre gewiss nicht reden …

Und wenn mir das alles zu nervig ist, dann nehme ich mir einfach eine Auszeit und spamme Twitter und Facebook voll.

Ansonsten bin ich immer noch glücklich verheiratet und dank Ozies Bemühungen im heimatlichen Floralabor hab ich bereits die ersten Chilis des Jahres verspeist. Zugegeben, das waren unbedeutende Frühstarter der überwinterten Pflanzen, aber in Anbetracht der schlechten Wetterlage sind wir wirklich sehr sehr froh darüber, dass wir überhaupt so viele Chilis retten konnten. Die alten blühen also schon fleißig, zudem wächst aber auch eine schöne Generation neuer Pflanzen und neuer Sorten heran. Überraschenderweise machen sich ausgerechnet die als schwierig geltenden Bhut Jolokia bislang sehr gut. Für diesen Bereich meines Lebens kann ich also nur Bestnoten vergeben. 😀

Ansonsten hoffe ich sehr darauf, dass in den nächsten paar Monaten die Finanzen halbwegs ins Lot kommen, so dass ich mir endlich mal ein neues Handy kaufen kann. Ich mag meines ja, aber inzwischen eiert es doch ziemlich rum. Gerade für myTaxi zum Beispiel ist es nur selten zu gebrauchen. Jetzt wo das Samsung Galaxy S4 rausgekommen ist, hoffe ich auf ein baldiges Schnäppchen beim S3. Aber wie gesagt: Dafür sollte erst einmal das Konto entsprechend vorbereitet sein. Im Gegensatz zu hier kann ich die Zahlen dort leider nicht direkt eintippen – was irgendwie schade ist …

Wenn sich jetzt noch meine ein wenig verschleppte Erkältung endgültig verpisst, dann steht einem guten Start in die warme Jahreszeit aber dennoch nichts so wirklich entgegen. Weiterhin gilt:

„I’m happy I did it like this!“

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Ostern, ehrlich jetzt?

Ich gebe zu, dass ich ein wenig betrübt bin, weil die Taxi-Umsätze zu Ostern schlimmer sind als im Januar. Aber darüber hinaus waren die letzten Tage einfach auch so mal wieder schwer zu ertragen. Der Tatsache geschuldet, dass die Katholiken derzeit einen neuen und in ihrem Sinne verhaltensauffälligen Papst haben und es zudem mancherorten schneit, schwirren die Nachrichtenmeldungen über das wichtig(st)e Fest der Christen nur so um einen herum.

Und, ganz ehrlich, das stimmt mich traurig.

Wir schreiben das Jahr 2013, idiotischerweise auch noch den Bibelgeschichten wegen. Wir sind ein paar Jahrhunderte über die schlimmsten Verfehlungen der meisten Religionen hinweg, nutzen das Internet – sogar unterwegs – und nehmen gegen die in dieser Jahreszeit grassierende Erkältung wie völlig logisch erklärbar Medikamente unserer Wahl ein. Wir bezeichnen uns als aufgeklärte Menschen, behaupten zumindest aber mal, wenigstens ethisch und moralisch besser zu sein als die Generationen vor uns.

Und feiern Ostern.

Ich hab wirklich nichts gegen lustiges Eiersuchen im Garten für die Kinder und kann auch verstehen, dass man an Feiertagen mal seine Familie sehen will. Und den meisten ist das Osterfest eine nur allzu weltliche Begebenheit ohne tieferen Sinn. Aber noch immer ist es in diesem Land Gesetz, an Karfreitag keine Tanzveranstaltungen zu erlauben.

Weil eine beschissen irrationale Sekte um den Tod eines angeblich übernatürlichen Wesens trauert.

Ich bin für Religionsfreiheit. Ehrlich. Und das zu schreiben, verlangt mir einiges ab – nämlich die Dummheit der Menschen zu akzeptieren. Aber ja, ich gestehe es jedem zu, an Dinge und Personen zu glauben, die objektiv betrachtet Humbug sind. Ich finde das peinlich, lächerlich, traurig und teilweise verachtenswert, aber die Freiheit der Menschen ist mir wichtiger als mein persönliches Empfinden. So gesehen: Viel Spaß mit Ostern!

Im Gegenzug werde ich aber nie akzeptieren können, dass mein Leben beeinflusst werden soll von irgendwelchen Riten, die geistgläubige Irre dummerweise vor ein paar Jahrhunderten als vermeintliche Wahrheit in den unaufgeklärten Köpfen irgendwelcher Idioten platzieren konnten. Dass nach wie vor Gesetze – die zum Wohl aller gemacht sein sollten – einen Unfug stützen, der beloppter ist, als ich es mir je ausmalen könnte. Wir reden hier von Toten, die wieder zum Leben erwachen; von Schwangerschaften ohne Sex; von Geistern und einer Fülle an Dingen, die heute wahrscheinlich heilbar sind …

Versaue ich mit diesem Eintrag jetzt die Stimmung? Oh, Entschuldigung!

Nee, im Ernst: Es rennen eine Menge Bekloppte durch die Welt, aber wenn es um den Glauben geht, dann soll man gefälligst die „Gefühle“ der Gläubigen nicht verletzen. Na Prost Mahlzeit! Hat mich mal wer gefragt, ob ich als Kind mit unwahrer Scheiße vollgesülzt werden wollte? Natürlich nicht. Meine Eltern – obwohl keinen Fatz gläubig – haben mich trotzdem mal besser taufen lassen, damit ich mir nicht versehentlich irgendwelche Jobchancen verbaue. Und ich bin nicht Fünfzehnhunderthastenichtgesehen geboren.

Eine Gruppe psychisch nur begrenzt für zurechnungsfähig zu erklärender Leute verbietet mir und dem Rest der Nation das Tanzen und Feiern. Und unsere Kanzlerin reiht sich ein und findet das alles völlig normal. Nee, is‘ klar!

@FreXxX hat es bei Twitter auf den Punkt gebracht:

„ich frage mich, was an ‚trennung von staat und kirche‘ so schwer zu verstehen ist,“

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