Well played 2024

Der Jahresrückblick von Steam ist da und … nun ja:

Will ich irgendwas dazu sagen, obwohl es keinen interessiert?

Natürlich. 😀

Ja, manchmal verfluche ich mich dafür, dass Zocken gerade mein einziges wirkliches Hobby ist, aber ich hatte es vor einem Jahr schon geschrieben: Es war mir die letzten beiden nicht ganz so einfachen Jahre auch einfach eine schöne und dann allen Zahlen zum Trotz auch überschaubare Realitätsflucht. Wie gesagt: Abends ein bis zwei Stunden, am freien Dienstag vielleicht noch zwei extra … wir reden hier ja nicht vom völligen Vergessen der Welt wie es einige Leute vor knapp 20 Jahren bei WOW erfahren haben.

Obwohl ich dieses Jahr auch einige meiner persönlichen Klassiker wiederholt habe, bin ich einfach happy, dass ich es seit Anfang 2023 auch schaffe, vermehrt neue Spiele und auch neue Genres für mich zu finden. Ich bin da jetzt nicht irgendwie bekehrt worden und hab mich weg von den Open-World-Shootern zu rundenbasierter Taktik umorientiert, aber ich merke bei mir selbst eine immer noch spannende neue Art von Open-Mindness, die ich mir in dem Bereich gar nicht so wirklich zugetraut hätte. Wobei es auch ein gutes Gefühl ist, zu seinen Lieblingsspielen zurückzukehren und mit etwas breiterem Erfahrungsschatz zu erkennen, dass es seine Gründe hatte, warum man nun ausgerechnet das am liebsten spielt.

Da meine Vorlieben dabei so mainstreamig sind, kann ich keine neuen Geheimtipps geben, aber ich habe gerade jetzt viel Spaß mit den Metro-Shootern, hab die letzte Tomb-Raider-Trilogie sehr gerne durchgespielt und kann auch z.B. für Detroit: become human eine Empfehlung aussprechen, obwohl ich noch nicht ganz durch bin. Casual für kleines Geld würde ich jedem Trackmania, Vampire Survivors, Mini Motorways und Pinball FX3 ein Shoutout gönnen.

Wenn wir schon von Geld sprechen: Dieses Jahr hab ich natürlich höllisch viel fürs Zocken ausgegeben, weil ich mir den neuen Rechner gegönnt habe, aber zum einen hab ich den vom Verkauf einiger Nvidia-Aktien bezahlt, womit ich immerhin auch einen sehr teuren Witz gemacht habe; zum anderen ist PC-Gaming im Gegensatz zum Konsolen-Zocken ja softwaremäßig erschwinglich. Da ich das wie alles irgendwie in Zahlen gieße, kann ich sagen, dass ich nur für die Spiele momentan knapp unter 35 Cent pro Stunde rauslaufe und versuche, das bis Ende nächsten Jahres auf 33,33 Cent zu drücken. Das ist teurer als den ganzen Monat Netflix bingen, aber selbst mir fallen tausend Sachen ein, die mehr kosten oder kosten würden.

Und zum PC: Scheiße, freue ich mich immer noch jeden Abend über das Teil! Mein Plan ist, dass er mir bis 2030 gute Dienste leistet und ich sehe nicht, warum das nicht klappen sollte. Ungefähr vier bis fünf Jahre haben alle meine Rechner in den letzten 20 Jahren gehalten und keiner davon war beim Kauf so aktuell. Nächstes oder übernächstes Jahr lege ich noch einen ordentlichen Monitor drauf, aber sonst hab ich jetzt wirklich erstmal einen erfüllten Traum hier stehen, was einfach unfassbar schön ist. Lustigerweise spiele ich inzwischen auch viel mehr ältere oder anspruchslosere Spiele, da sollte das alles gut gehen.

Im Grunde würde ich ja sagen, dass ihr mir alle Freundschaftsanfragen bei Steam stellen könnt, aber ich bin der schlechteste Steam-Freund der Welt, weil ich ausschließlich Singleplayer-Spiele spiele. 🙂

So, das war es jetzt auch schon wieder mit diesem für alle öden Einschub.

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Jetzt aber losweihnachten!

Der letzte Arbeitstag vor den Festtagen ist vorüber, die Kids sind den Nachmittag über durch die Rheinwelle gepflügt und der Baum steht. Gut, die Lichterkette musste ich abends erst noch aus der Packstation befreien und wird morgen angebracht – aber im Wesentlichen ist es geschafft. Gleich ist es null Uhr, dann ist der 24.12., wir haben es bis Weihnachten geschafft und die nächsten Tage werden im Wesentlichen von den Geschenken der Kinder bestimmt werden. Es wird anstrengend aber schön. Ich hab gerade nicht Zeit und Nerv, mehr dazu zu schreiben, aber ein bisschen haben wir noch die Hoffnung, dass 2025 vielleicht wirklich besser wird. Ich schreibe die Tage sicher nochmal irgendwas bedeutungsschwangeres über den Jahreswechsel. 😉

Jetzt bleibt mir nur noch, Euch allen, die hier noch mitlesen, ebenfalls ein paar schöne Tage zu wünschen. Macht’s gut und genießt Eure hart verdiente Auszeit!

PS: Wehe irgendwer hier erwähnt jetzt nach mehr als einer Dekade nochmal die falsch gehende Worpress-Uhr! Die gehört inzwischen zum Konzept! 😀

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Boooad!

Manchmal ergeben sich mit zwei Kindern seltsame Synergieeffekte. Zum Beispiel beim Sport. So ist zum Beispiel das Spätzle aus seiner Kinderturn-Gruppe rausgewachsen und während wir es noch vor uns hergeschoben haben, uns beim Verein abzumelden, ist das Knöpfle reingewachsen. Zumindest theoretisch. Fürs Spätzle mit seinem ADHS war der Sport wichtig und er hat auch gut funktioniert, er hat meist gut die anderthalb Stunden mitgemacht. Das Knöpfle hingegen … naja, große Begeisterung für Beschäftigungen ohne Mama und Papa ist bisher nicht wirklich zu erkennen. Eigentlich ist er erst seit ein paar Monaten wirklich engagiert, wenn es darum geht, die Kita zu besuchen. Wie den meisten Kindern hat sie ihm auch davor schon gut getan, aber dass er sich morgens freut, ist noch vergleichsweise neu.

Ganz anders beim Sport. Er hasst den Kita-Sport und nimmt kaum dran teil, war im Gegenzug aber schwer begeistert, als ich vor ein paar Wochen begonnen habe, mit ihm zum Verein zu fahren. Einmal die Woche, nach der Kita, eigentlich nicht mehr so seine Zeit. Wir machen da noch heute ungerne Ausflüge, weil er immer droht einzuschlafen. Aber:

„Knöpfle, was machen wir heute nach der Kita?“
„BOOOAD!“

An alle Eltern: Das klingt toll, oder?

Well …

Es ist schon wahr, er genießt die Ausflüge. Er freut sich den ganzen Tag drauf, quasselt mich auf dem kurzen Weg voll und man fragt sich fast schon: Was machen die in dieser Gruppe, um Dreijährige so zu motivieren?

Was immer es ist: Es ist nicht der Grund für Knöpfles Begeisterung, denn er hat inzwischen, nach irgendwas zwischen sechs und acht Versuchen, nie daran teilgenommen. Nicht eine Minute. Er wehrt bereits meine Versuche ab, ihn zum Begrüßungskreis zu überreden, verbringt ein bis fünfzehn Minuten mit mir am Rand der Halle und will dann wieder heim. Er lehnt es inzwischen auch morgens bereits kategorisch ab, dort in irgendeiner Form mitzumachen, will aber trotzdem mit mir hinfahren.

Und ich mache es. Der Verein liegt fast direkt auf dem Heimweg, es ist keine riesige Tour. Ich packe vorher seine Sportsachen, wir fahren hin, er bewertet den Parkplatz, den ich finde und stolziert in die Halle. Wir gehen jedes Mal in die Umkleidekabine im Untergeschoss, er hat eine ausschließliche Lieblingsbank zum Umziehen und ein Ritual beim Raufgehen der Treppen, er freut sich über das Gewusel der Kinder und sobald wir Platz nehmen, sagt er, dass er nach Hause möchte. Alles gute Zureden von mir oder der Trainerin bringt bisher gar nichts. Wir zwingen ihn nicht, er soll es sich ja vielleicht irgendwann mal anders überlegen. Und das ist er gerade: Sein Sport, oder: Boooad.

Ach ja, komplett aufgeben möchten wir es auch deswegen nicht, weil er bereits einmal einen halben Nachmittag lang geweint hat, als wir nicht hingefahren sind. Nur weil er gesagt hatte, dass er nicht mitmachen will. Was wir Erwachsene aber auch für Ideen haben!

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Küchentischdialoge

Sonntag Abend, 19.35 Uhr. Das Spätzle macht Hausaufgaben. Es gibt noch ein paar Bilder zu Matheaufgaben einzufärben.

„Guck mal Papa, ich bin schon bei der dritten Reihe.“
„Sehe ich. Schön.“
„Papa, ich bin froh, dass bei uns unten im Haus nicht so viele brennbare Materialien gelagert sind.“
„Äh … ja, wie kommst Du drauf?“
„Ach, ich finde das einfach schön. Guck mal, hier sind die alle blau, die ich gemalt habe …“

OK.

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Regenlösung?

Manchmal weiß man ja nicht, ob man lachen oder weinen soll. Traurigerweise trifft das für Mieter sehr oft auf Ideen zu, die Vermieter so haben. Ich frage mich manchmal echt, ob denn eigentlich alles stimmen muss, was ich mir in teilweise brachialem Unwissen als radikal Linker in meiner Jugend so herbeifabuliert habe. Ich meine, es ist doch unlogisch, dass Leute zu Vollidioten werden, sobald sie ein paar Euro übrig haben und diese in Immobilien investieren. Denn selbst wenn man mal anerkennt, dass sie das machen, um Geld zu verdienen, sehe ich echt nicht, dass abgesehen von so ein paar Entscheidungen wie Mieterhöhungen, für die Vermieter die Interessenlage immer der der Mieter entgegenstehen muss.

In unserem konkreten Fall geht es natürlich um die Sache mit dem Rasenmäherraum, der mit Wasser vollläuft.

Natürlich ist das im ersten Moment nicht so dringend für die Vermieter, aber im Grunde geht es ja darum, dass ihnen ein Teil des Hauses wegbröckelt. Sie können es ja nicht einmal uns anlasten, es ist einfach nicht sinnvoll, sich da jahrelang nicht zu kümmern.

Aber jetzt …

Es sind tatsächlich Handwerker aufgetaucht und haben sich der Sache angenommen. Sie waren auch nach der ersten Inaugenscheinnahme recht entsetzt über den Stand der Dinge, denn wir erinnern uns: Da laufen an jedem guten Regentag dutzende Liter Wasser unkontrolliert direkt am Stromkasten vorbei und von den Rigipswänden, die das Schauspiel zum Nachbarraum – den wir übrigens nutzen – abtrennen, ist eine schon komplett durchgeschimmelt und wirklich buchstäblich zerbröckelt.

Da das Wasser physikalisch korrekt von oben kommt, wäre die eigentliche Lösung natürlich eine ordentliche Abdichtung der Decke, was zugleich der Terassenboden unseres Nachbarn ist. Das aber ist jetzt im Winter natürlich völlig undenkbar. Aber da sie schon mal da waren und bezahlt wurden, haben sie jetzt unsere Eimerkonstruktion professionalisiert. Quasi.

Ja, jetzt darf das Wasser „kontrolliert“ abfließen. Das erspart uns das Eimerleeren und ist so gesehen wirklich nicht nichts … aber:

Jetzt hängt ein Abwasserrohr quasi mittig in der ohnehin winzigen Tür und dürfte den Rasenmäher im Raum bis auf weiteres gefangenhalten. Darüber hinaus endet dieses Rohr in einem Plastikschlauch, der einfach mal quer über unsere Terasse gelegt wurde und es ist jetzt natürlich an uns, den Kindern zu erklären, dass sie damit nicht spielen dürfen. Und bevor mich jemand kleinlich nennt: Diese Lösung hat länger gedauert als wir hier wohnen, ich hab also gute Gründe davon auszugehen, dass das nicht mit den ersten Sonnenstrahlen im kommenden Frühling dann gänzlich gerichtet wird.

Selbst unser Nachbar – als Ex-Polizist nicht unbedingt verdächtig, revolutionäre Phrasen zu dreschen – sieht als wahrscheinlichstes Szenario inzwischen, dass das Haus hier eigentlich eine Belastung für die Vermieter ist und die es gerne verfallen lassen um dann in naher Zukunft an der Stelle neu bauen zu können. Ist das nicht alles großartig?

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Friedlicher Morgen

Die Kinder waren heute vergleichsweise gut ausgelastet. Haben Sie am Ende doch recht und bräuchten nur einfach jeden Morgen Geschenke und Süßigkeiten?

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15 Jahre anders gut

Heute vor 15 Jahren war der erste Tag seit meiner Geburt, an dem ich nicht zu meiner Mutter gehen und sie auch nicht anrufen konnte. Weil sie tot war.

Ich bin jetzt 43, entsprechend hat mich das Schicksal zu einer Zeit ereilt, in der ich zwar einerseits nicht mehr auf sie angewiesen war, andererseits aber auch nicht behaupten kann, sie sowieso nicht so richtig kennengelernt zu haben. Ich schreibe das so absurd um zu zeigen, dass es eigentlich egal ist, in welcher Phase seines Lebens man steckt: Natürlich ist das schlimm. Ich maße mir nicht an zu sortieren, wann man seine Eltern am besten verlieren sollte, am Besten natürlich nie (wobei das fürs eigene Leben auch nicht gerade die besten Implikationen hat).

Ich glaube, ich kann heute sagen, dass das alles gut ist. Ich hab sicher viele Probleme, aber der frühe Tod meiner Mutter ist heute keines mehr davon. Das ist Teil meiner Geschichte wie die Unterstufe im Gymnasium, die erste Übernachtung bei Freunden oder das Blockieren einer Nazi-Demo in Schwäbisch Hall: Es ist eine Weile her, man kann durchaus emotional darüber reden, aber kein Gespräch darüber ändert was daran, was ich meinen Kindern morgen zum Frühstück mache und wie ich mich dabei fühle.

Vor 5 Jahren war das noch ein bisschen anders.

Gar nicht mal so sehr, weil der Alltag da noch viel Trauer für mich bereitgehalten hat, sondern weil da das Spätzle noch klein war und ich ganz ganz viele dieser Momente hatte, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass meine Mutter sie noch erleben könnte. Das nutzt sich aber auch ab, wenn man zwei Kinder hat und jedes jeden Tag irgendwas neues lernt.

Trauer ist natürlich was höchst individuelles. Ich z.B. hab damals hunderte Kilometer von meiner Mutter entfernt gewohnt und wusste, dass sie ab 12 Uhr mittags betrunken ist. Das hat mich natürlich schon zu Lebzeiten nicht gerade verleitet, meine Mutter ständig um Hilfe zu bitten, mir hat ihre Anwesenheit im Alltag schon lange nicht mehr gefehlt als sie verstorben ist. Das ist bei vielen Menschen natürlich anders.

Was ich an dieser Stelle weitergeben wollte, war etwas, das mir vermutlich Sophie vor sicher schon 10 Jahren mal irgendwoher zitiert hatte bezüglich des Todes von nahen Menschen:

„Natürlich wird es nie wieder wie vorher, aber es wird anders gut.“

Das ist für absolut jedeN BetroffeneN im ersten Moment ein Scheiß-Satz und das ist auch ok. Sollte es vielleicht sogar sein. Aber ich glaube, auf lange Zeit stimmt das. Klar, man hat andere Probleme, vielleicht braucht es länger als einem lieb ist aber irgendwann kann wohl jeder mal sagen, dass es jetzt auch gut ist. Nicht abwertend oder im Sinne von „es war besser so“, sondern dass es jetzt ok für einen selbst ist, dass es damals so gelaufen ist.

Ich jedenfalls bin an dem Punkt. Im Alltag schon eine Weile, inzwischen aber auch in sehr emotionalen Momenten, es ist einfach gut. Vielleicht findet sich ja irgendjemand, den diese Aussicht trösten kann, dann wäre das alles sogar noch besser.

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