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Museum für WAS?

Fördertechnik. Wir waren im Museum für Fördertechnik in Sinsheim.

Und ja, das ist nicht das Technikmuseum, aber vom Museum für Fördertechnik hat man einen schönen Blick auf die Mauer desselben.

Man kann natürlich mit Fug und Recht behaupten, dass Fördertechnik jetzt nicht ganz so geil ist wie Flugzeuge und Rennwagen, aber uns wurde das empfohlen für kleine Kinder und ich möchte sagen, dass das richtig gut war. Das Museum selbst ist nicht sonderlich groß und vielleicht auch nicht das interessanteste, was man als Erwachsener je gesehen hat. Tatsächlich viele Förderbänder und Sortieranlagen. Man könnte da in 30 Minuten durch sein und vielleicht sind einem 9 € dafür zu viel.

ABER:

Zum einen kann man ungefähr die Hälfte der Anlagen per Knopfdruck starten. Das ist schon mal besser als sie im Stillstand zu sehen, für Kinder aber richtig geil. Neben den Förderanlagen sind dann noch ein paar artverwandte Installationen – sprich: Murmelbahnen – aufgebaut, ebenso per Knopfdruck startbar. Einige davon können nur alle paar Minuten gestartet werden, aber dann rennen die Kids halt von A nach B nach C und wieder zurück.

Zum anderen: Die haben einen Indoorspielplatz. Wirklich. Einen nicht übertrieben großen, aber vollwertigen Indoorspielplatz. Mit Rutsch- und Kletteranlage, aber auch Tischkicker, Kaufmannsladen, Fußballkäfig, Riesenlego etc. pp.

Wir waren gestern mit 4 Kids über 5 Stunden im Museum für Fördertechnik. Es klingt absurd, aber es war ein prima Tag.

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Nix los

„Kann es sein, dass morgen ein ganz normaler Montag ist, an dem wir nichts besonderes haben?“

Ich werde diese Frage sicherheitshalber nie wieder so stellen.

Ungefähr 12 Stunden später bin ich aufgestanden, Sophie stand am Küchentisch über Spätzle gebeugt und sagte, er habe Läuse. Fuck ey!

Wer das Vergnügen schon mal hatte, kann sich vorstellen, wie der Rest des Tages ablief. Wir alle haben uns einer Kontrolle und Behandlung unterzogen, teils zweimal. Und die Waschmaschine ist für die nächsten 72 Stunden ausgebucht. Ich bin nicht ins Büro gefahren sondern musste kindkrank nehmen, die Kinderärztin hatte natürlich auch noch Urlaub … es war ein desaströser Tag. Nicht, dass es am Ende außergewöhnlich schlimm oder gar ein Einzelfall wäre, dass ein Kind mal die Viecher einschleppt – aber es war einfach der pure Stress. Haarewaschen und Kämmen ist jetzt so oder so nicht die Lieblingsbeschäftigung der Kinder, entsprechend begeistert waren sie, dass wir das jetzt auch noch auf 180 gedreht haben.

Da wäre mir ein normaler Bürotag schon ein bisschen lieber gewesen, ganz ehrlich. Oder um es mit dem Spätzle zu sagen:

„Auf dem Flohmarkt Flöhe holen wäre besser gewesen.“

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C

Ich hab schon oft gesagt, dass man sich das Spätzle nicht ausdenken könnte, wenn man wollte.

Jetzt waren wir auf dem Weg zu seinem Ferienprogramm. Sport. Macht er gern, hatten wir in den Sommerferien schon. Aber er war aufgeregt. Und wir hatten seine Podcasts nicht dabei für die Viertelstunde Fahrt.

„Papa, wir könnten ‚Ich sehe was, was Du nicht siehst‘ spielen. Ich sehe was, das ist blau.“

„OK …“

„Also es ist nicht wirklich blau, aber es sieht so aus.“

„…“

„Wir bestehen daraus, es ist die zweitbeste Rüstung in Minecraft.“

„Wir bestehen daraus? Was ist die zweitbeste Rüstung? Diamant ist die beste, oder?“

„Nein …“

Wir können den Dialog an dieser Stelle für ungefähr drei Minuten verlassen, in denen er kryptisch über Minecraft redet, die Menschen, das Universum, Diamanten und überhaupt und sowieso. Wir sind inzwischen von der „Stadt“ raus aufs Land gefahren, ich höre zu, aber ehrlich gesagt nur mit einem Ohr.

„… und Du siehst, es ist ganz einfach: Man muss es nur in eine andere Form bringen!“

„Kohlenstoff? Du hast Kohlenstoff gesehen?“

„Genau! Wahnsinn! Die Chemie kann einen da ganz schön in die Irre führen, oder?“

Ja Spätzle, die Chemie, genau …

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Zwei Jahre erwachsen!

Das Spätzle hat auf der Autofahrt mal wieder ein Hörspiel gehört, das seinem Alter in der herkömmlichen Betrachtungsweise nicht angemessen ist. Da sind wir ziemlich großzügig, weil er einfach viele Dinge erfassen kann, die halt nicht alterstypisch sind. Das Kind hat sich mit 4 Jahren darüber Gedanken gemacht, wie es noch Tablet gucken soll, wenn das Universum mal nicht mehr existiert, da kann man nach all den auf sowas folgenden Gesprächen schon riskieren, dass irgendwo auch mal Tod und Verderben vorkommen. Aber das nur als verkürzte Einleitung um zu erklären, wie es sein kann, dass jetzt eine demente Person in seinem Universum auftauchte.

Und damit konnte er nichts anfangen, also hab ich ihm in drei Minuten grob erklärt, was eine Demenz ist.

Er hat das dann mit seinem untrüglichen Gespür für Situationskomik im Gespräch mit seiner eigenen Lebenswelt verknüpft:

„Papa, ich glaube, ich werde mich schon noch an dich und Mama erinnern, wenn ich 20 bin.“
„Mit 20? Das will ich aber auch hoffen!“
„HALLO!? DA BIN ICH SCHON ZWEI JAHRE ERWACHSEN!“

Hat er auch wieder recht. In dem Alter vergisst man seine Eltern schon mal.

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Montabaur

Da wir ohnehin in der Nähe waren, haben das Spätzle und ich gestern einen Abstecher nach Montabaur gemacht. Nicht einfach so, sondern um ein Paar Schuhe zu suchen. Womit wir immerhin erfolgreich waren. Highlight dieses kurzen Abstechers war nicht Montabaur an sich, schon gar nicht die Outlet-Landschaft, die wir im wesentlichen gesehen haben; sondern die Einordnung des Spätzles:

„Ich glaube, man kann schon sagen, dass sich Goat Simulator 3 sehr an dieser Gegend von Deutschland orientiert.“

Wer bitte sollte Interesse daran haben, dieses Fazit in irgendeiner Form zu hinterfragen?

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Zirkussii, Zirken oder so …

Irgendwann damals, in einem ganz anderen Leben hab ich mal ein ebook veröffentlicht, das „Papa, ich geh zum Zirkus“ hieß. Es ist weird, das 12 Jahre später vor 100 verbliebenen Lesern zu sagen, aber: Ich schätze, Ihr erinnert Euch alle. 🙂

Darum soll’s nicht wirklich gehen, schon gar nicht darüber, ob der Titel passend war oder nicht (Ich finde ihn selbst immer noch gut), sondern darum, dass ich heute mal wieder im Zirkus war. Nicht das erste Mal in den letzten Jahren, es ist sowas, was Kinder und insbesondere die Einrichtungen, in denen sie so tagsüber zugange sind, mit sich bringen. Und ja, das ist schon der Punkt, denn was ich aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen mal sagen muss:

Ich mag Zirkusse nicht.

Wobei … da wird es schon schwierig. Ich mag Zirkusse als Zuschauer nicht, ich mag Zirkusvorstellungen nicht.

Die Grundidee eines Zirkus ist toll und ich verstehe sogar, dass das auf Leute einen Reiz ausübt: der Schaustellerberuf, reisendes Gewerbe, aber auch die ganzen Kunst- und Handwerkstätigkeiten im und um den Zirkus herum. Und ich hab ehrlichen Respekt vor den Leuten dort. Ich sehe, dass das echte Knochenjobs sind und dass es da große Talente in verschiedenste Richtungen zu finden gibt. Gerade die Kombination aus harter körperlicher Arbeit und Unterhaltung ist wirklich bewundernswert, das alles sehe ich.

(Ich sehe auch die Schwierigkeiten mit schlechter Bezahlung, schlechtem Ansehen und darüber hinaus die ganze Problematik um Zirkustiere, wenn vorhanden. Das wollte ich in der kurzen Notiz jetzt aber gar nicht groß thematisieren.)

Als Zuschauer kann ich mir das Ganze aber irgendwie immer nur mit so einer gewissen ironischen Distanz geben. Das ist gemein, weil es auf eine Art überheblich und arrogant ist, aber das ist ja der Punkt: Ich schaff’s nicht, das anders zu sehen.
Ich glaube, es sind zwei Dinge: Zum einen das Pompöse, das Brimborium. Da kann ich bei fast keiner Kunstform irgendwas rausziehen, das finde ich irgendwie immer unangenehm, da denke ich jedesmal: „Na komm, das glaubste jetzt doch selber nicht, oder?“ Und dann sehe ich zwar die Kunst und das Handwerk und all das, aber nix davon interessiert mich. Natürlich haben die alle daran gearbeitet, höher zu klettern, weiter zu hüpfen oder sich schneller umzuziehen als der Durchschnitt, aber das triggert irgendwie nichts in mir. Ich bin bisher in jeden Zirkus gleichgültig rein- und nach einer überteuerten Tüte Popcorn etwas weniger hungrig wieder rausgelaufen. Ist einfach nichts für mich. Und das ist ok, irgendwie wollte ich es nur mal sagen.

Das Spätzle hatte heute übrigens sogar einen Auftritt. Die haben eine Woche lang ein Zirkusprojekt in der Schule gemacht und mit den Artisten zusammen Nummern eingeübt, die sie dann heute im richtigen Zelt vor allen geladenen Eltern eingebettet in eine Show des gesamten Zirkus aufführen konnten. Für mich als Kind hätte so die Hölle ausgesehen, aber dem Spätzle hat es Spaß gemacht und das ist natürlich was, was diesen speziellen Zirkusbesuch für mich dann doch besonders gemacht hat.

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Multitasking

Ins-Bett-bringen. Man stellt sich das so lustig vor.

OK, isses auch.

Gerade hab ich dem Spätzle vorgelesen. „Rumo“, unser dritter Walter-Moers-Roman, kann ich echt nur empfehlen. Für ganz kleine Kinder sicher zu brutal, aber das Spätzle liebt die Zamonien-Geschichten und um ehrlich zu sein: Es sind wenigstens gut geschriebene Romane, nichts, wovon einem als Erwachsenen die Gehirnzellen suizidal wegschmelzen wie bei den meisten Kindermedien. Vorlesen ist nicht leise bei uns. Ich hab vor einem Jahr oder so, als wir das als regelmäßiges Ritual angefangen haben, mal versucht durchzusetzen, aber mit einer ADHS-Maus wie dem Spätzle ist das utopisch. Inzwischen muss ich ihn nur noch alle zwei oder drei Abende daran erinnern, dass er bitte keine Dinge zwischen mir und meiner Lichtquelle baumeln lassen soll, damit ich lesen kann. Ansonsten baut er in seinem Bett Lego oder so.

Heute hat er aber besonders viel Radau gemacht und besonders wenig auf mich gehört, wenn ich gesagt habe, dass er aufhören soll. Also hab ich nach 15 Minuten mal vorsichtshalber nachgefragt, ob er eigentlich gerade nebenher noch Podcast hört.

Ja. Hat er dann kleinlaut zugegeben.

Mich haben schon seine Bau- und Scharrgeräusche kirre gemacht und er hat nebenher noch parallel zwei Geschichten gehört. Ich werde es wohl nie so ganz nachvollziehen können.

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