Es liegt irgendwie nahe, bei dem was gestern passiert ist, eine Analogie zu ziehen zu diesen schönen Momenten, in denen man nach langen schönen Sommermonaten seine Jacke aus dem Schrank nimmt, sie überstreift und dann feststellt, dass man noch zwei Zehner in der Jackentasche stecken hat. Passiert viel zu selten, ich hab mir schon vor 15 Jahren vorgenommen, irgendwann mal Geld in Jacken zu deponieren, denn bei meinem Gedächtnis könnte das gut funktionieren. Und jetzt wo das Geld nicht mehr so knapp ist wie früher um so mehr.
Naja, so war es aber nicht. Eigentlich war es eher so, dass ich mitbekommen hab, dass ich nach Jahren mal wieder Geld von der VG Wort bekommen habe. Eine kleine Bibliothekstantiemen-Abrechnung vom Buch vor 10 Jahren, ein paar hundert Euro. Aber wohin? Aufs Geschäftskonto, klar.
Aber wie zur Hölle waren die Zugangsdaten?
In den letzten Wochen hat sich dann ein Tanz mit der Bank entsponnen, der so ungefähr 20 Mails umfasste. Zu guten Teilen war das meiner Verpeilung geschuldet, denn nicht nur hatte ich die Zugangsdaten fürs Online-Banking nicht mehr, sondern auch die Karte nicht. Und dann kam die Neue nicht an, ich musste noch per Brief Unterlagen für die neue Sicherheitsapp beantragen etc. pp. Die Bank hatte das komplett deaktiviert, weil ich mich nie gemeldet hatte.
Ich habe manchmal, wenn ich zwischen den Apps hin- und herswitche, um Passwörter einzugeben und Aufträge freizugeben, das Gefühl, dass es heute im Grunde leichter ist, ans Geld von Fremden zu kommen als ans eigene. Ich warte eigentlich nur auf die erste Schlagzeile, dass jemand einen Raub so begründet.
Aber Spaß beiseite: Gestern war es dann soweit. Ich hatte alles beisammen und hab mich in diesem Jahrzehnt das erste Mal im Konto eingeloggt und kann nicht sagen, dass ich enttäuscht wurde. Denn statt den erwarteten 200 bis 500 Euro lagen da satte 6000 drauf. Besser noch: Die liegen da seit etlichen Jahren drauf, ich kann mit den noch verfügbaren Auszügen nicht mal mehr nachvollziehen, wo sie herkommen. Es kann eigentlich nur die VG Wort sein und das werde ich noch rausfinden, es ist ja auch nicht unwahrscheinlich, dass ich da noch meinen Gang nach Canossa antreten muss – oder wo immer das zuständige Finanzamt für den Fall sitzt. Wobei sich meine Sorge da in Grenzen hält, denn insgesamt sind wir bei dem Laden eher im Plus. Falls das zu „lustig“ wird, werde ich berichten. Öfter mal was neues.
Wie immer das dann auch laufen wird: Irgendwann in den nächsten Tagen werden wir die beiden Kids dann mal ins Spielzeuggeschäft einladen, die sollen an familiären Glücksfällen ja auch ihre Freude haben. Und ich denke, ich brauche mir keine Sorgen darüber machen, ob ich mir zum Geburtstag meinen Gaming-Monitor leisten kann. 🙂