Die drölfte

Es ist wirklich nicht gelogen, wenn ich sage, dass ich nicht weiß, die wievielte Corona-Impfung ich heute bekommen habe. Dabei ist die letzte vermutlich schon zwei Jahre her. Naja, spätestens, als ich zur fünften absichtlich meinen Impfausweis „vergessen“ habe, damit ich damals einen sinnvolleren Wirkstoff abbekommen konnte, hab ich das Konzept der Nachvollziehbarkeit ad acta gelegt. Für so jährliche Aktionen wie Corona und Grippe scheinen die antiken Ausweise ja eh nicht gemacht.

Diesmal waren es nur 70 km Anfahrt.

Ja, das ist ein guter Schritt von 190 bei den letzten Malen.

Auch so was, von dem Nichteltern kaum was mitkriegen: Impfen mit Kids ist so viel anstrengender. Zum einen Corona. Da ist es immer noch so, dass die Stiko sich entgegen der wissenschaftlichen Erkenntnisse scheut, eine Empfehlung auszusprechen, weswegen sich nur relativ vereinzelt Ärzte finden lassen, die die Impfungen off-label durchführen. Also wirklich wenige. Die sind dann meist um so engagierter – so wie der Frankfurter Kinderarzt heute, der sonntags seine Praxis alleine ohne Personal öffnet und ein paar dutzend Familien durchimpft. Musste halt irgendwie hinkommen. Zum anderen wird aber auch die Grippe-Impfung manchmal grotesk. Unsere nicht ganz so engagierte Kinderärztin sourct da alles aus, so dass man zu ihr kommen muss, ein Privatrezept holen, dann bei der Apotheke den Impfstoff besorgen und dann mit den Kids zum Impfen vorbeikommen. Und selbst dann findet sie noch Gründe, warum sie uns Erwachsene nicht gleich mitimpfen kann.

Da sind so Ärzte wie der heute halt super: ein Termin, acht Spritzen für vier Leute, zack 15 Stunden Arbeitsaufwand eingespart. Klar, man fährt ewig und es gibt im Grunde keine rationalen Gesichtspunkte, unter denen irgendwas davon wirklich toll wäre außer eben, dass der Rest des Systems noch beschissener ist. Sicher, unsere Erwachsenentermine wären recht easy gewesen, aber wir würden unsere Kinder gerne behalten und manchmal sind es dann so Kleinigkeiten. Mein Hausarzt zum Beispiel macht keine Covid-Impftermine und impft völlig easy to-go, aber halt leider Mittwochs von 10.30 Uhr bis 12.00 Uhr, was ungelogen auf die Minute der eine feste Meeting-Termin bei mir auf Arbeit ist, der halt echt doof zum Freinehmen ist. Geht natürlich, man kommt sich aber ziemlich doof vor dabei.

Egal, wir haben es. Impfen 2025 ist quasi rum. Ich hab noch einen FSME-Termin, aber das wird easy.

Jetzt hoffe ich nur, dass es mich dieses Mal nicht wieder völlig niederstreckt, leider passiert das recht zuverlässig bei Grippe und Corona. Aber was soll’s? Der Witz ist ja, dass einen Grippe und Corona selbst erst recht weghufen würden.

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