Zeugnistag

Letzter Schultag, Hitze, Sommerferien … alles richtig, aber eines ist dann nochmal extra besonders: Heute kriegt das Spätzle das erste Mal ein Zeugnis.

Mal abgesehen davon, dass es in der ersten Klasse noch keine Noten gibt, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass das Spätzle sich in der näheren Zukunft wegen dieses Tages sorgen sollte. Er wird trotz seines ADHS als Musterschüler, der immer hilfsbereit ist, benannt und was das Fachliche angeht: er hat jetzt die Zusage, er wird nach den Sommerferien einen Tag in der Woche an eine Entdeckertagsschule gehen, damit er mehr lernen kann als die Grundschule ihm bietet – das ist das Hochbegabtenförderprogramm des Landes Rheinland-Pfalz und da kommt jedes Jahr nur eine sehr niedrige dreistellige Zahl an SchülerInnen rein. Das sollte also erst recht kein Problem sein.

Aber wir haben trotzdem schon mal versucht, gute Eltern zu sein und ihn darauf vorbereitet, dass er sich erstens nie sorgen muss, uns mal schlechte Noten zu zeigen, aber auch, dass er Verständnis und Mitgefühl zeigen soll, wenn es anderen Kindern da anders geht.

Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr so wirklich gut an die Zeugnissituationen in meinem Leben erinnern. Es muss irgendwann umgeschlagen haben von Stolz auf Scham, denn in jungen Jahren war ich Musterschüler, später so ziemlich genau das Gegenteil. Andererseits haben meine Eltern das auch nie zu einem Höllentag gemacht, meine Noten waren ja vorher schon bekannt. Ich finde es trotzdem wichtig, da von Anfang an vorzubeugen, dass da so ein schlechtes Gefühl gar nicht erst aufkommt. Es ist der letzte Schultag des Jahres, da darf man sich ruhig freuen, finde ich. Das haben die Kinder sich verdient, auch wenn das Jahr nicht ganz den Vorstellungen entsprach.

Leave a Comment

Filed under Familie, Vermischtes

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert