Monthly Archives: Januar 2012

DRV und FA

Montag ist Comedy-Tag! Zumindest, wenn man diesen Tag nutzt, um mal ein paar Altlasten loszuwerden. Zum Beispiel mal Erkundigungen einholt bei der Rentenversicherung oder dem Finanzamt, wie das denn nun ist als Verheirateter. Wer braucht noch welche Unterlagen? Muss ich dies oder das oder beides oder nix irgendwohin briefen, faxen, mailen?

Nun gut, gegenwärtiger Stand der Ermittlungen:

Das Finanzamt hat mir bisher zwar schon bis zur richtigen Durchwahl verholfen, allerdings wird die Annahme des Telefonats immer noch verweigert. Mir bleibt nur, mich mit dem zugekoksten Xylophonspieler auseinanderzusetzen, der sich während der Wartezeit selbst die klassische Musik näherbringt. Bis ich wieder rausgekickt werde.

Zwischendrin hab ich die Rentenversicherung erreicht, die sich seit einer Woche nicht auf meine Mail gemeldet hat. Das ging schnell und komplikationslos und am Ende hatte ich die beruhigende Info, dass ich selbst erst einmal nichts tun muss, so lange sich mein Name nicht geändert hat.

30 Minuten später erhalte ich dann eine Antwort auf die oben erwähnte Mail, in der ich exakt dieselbe Frage gestellt hatte:

Sehr geehrter Herr Bors,

ja die Änderung muß mitgeteilt werden, indem eine Kopie von der
Heiratsurkunde eingereicht wird und der alte Sozialversicherungsausweis mit
zurückgeschickt wird.

Mit freundlichen Grüßen,

XXX*

Das ist dann selbst für mich zu viel. Dafür muss man sich einfach bedanken! Hab ich vor wenigen Minuten auch gemacht:

Vielen Dank für ihre Antwort, sehr geehrte Frau XXX.

Etwas irritiert habe zur Kenntnis genommen, dass sie mir das komplette
Gegenteil dessen raten, was mir vor einer Stunde am Telefon erklärt
wurde (Dass ohne Namensänderung von meiner Seite aus keine weiteren
Schritte zu unternehmen sind).

Da mir dieser Gedanke zugegebenermaßen mehr zusagt (zumal ich meinen
Sozialversicherungsausweis bei der Arbeit mitführen muss), werde ich
mich vorerst an den Rat ihrer Kollegin halten und freue mich auf eine
Nachricht von der Deutschen Rentenversicherung, sobald eine einheitliche
Lösung gefunden wurde.

Mit freundlichen Grüßen,

Sascha Bors

Jetzt bin ich ja mal gespannt, ob die Montags auch so viel Humor haben wie ich. 🙂

Nachtrag:
Keine 20 Minuten nach der Mail habe ich ein Rückrufangebot erhalten. Da erklärte mir Frau XXX, das alles wäre nur „etwas verwirrend“ gewesen, weil sie aus meiner Anfrage nach einem geänderten Familienstand geschlossen hat, ich hätte meinen Namen geändert. Den Rest des 10-minütigen Telefonates haben wir damit verbracht, über den hypothetischen Fall zu reden und dass das schon korrekt wäre, WENN ich denn den Namen geändert hätte. Irgendwie kurios, da ich gleich festgestellt habe, dass das ja auf einen Menschen in meinem – äh – näheren Bekanntenkreis zutreffen könnte. Aber gut, schließlich hab ja ich angerufen. Da konnten wir das natürlich nur hypothetisch und nicht für Ozie direkt klären… *kopfschüttel*

Aber jetzt isses erledigt.

* Der Name wurde geändert, ich rate hiermit aufs Schärfste davon ab, danach zu googeln…

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Mords-WG

Ich habe einen noch immer signifikanten Teil meines Lebens in einer WG gelebt. Neben all den tierisch lustigen Abenden, den Parties und dem vielen Besuch gab es natürlich auch negative Seiten: Stress mit Mitbewohnern, mit dem Haushalt…

Eines jedoch kann ich sicher sagen: Wären wir ähnlich lösungsorientiert gewesen wie diese beiden Männer in Berlin gestern, dann wäre unsere Küche binnen einer Woche vielleicht grundsätzlich etwas weniger unordentlich gewesen. Dafür hätte man sicher an die 10 Leichen raustragen müssen. Meine inklusive.

Ich dachte, ich hätte mit dem ein oder anderen Mitbewohner bereits einen Blick in die tiefsten Abgründe der menschlichen Existenz werfen können, für einen Messerangriff hat mich dann letztlich aber doch immer ein bisschen zu viel mit den Leuten verbunden, mit denen ich mal zusammengezogen bin…

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Probleme besonderer Art…

Seine Aufmerksamkeit war mir sicher. Ziel erreicht! Ein wenig konfus beschloss ich dennoch, seine Hilfe nicht in Kauf nehmen zu müssen:

Spannender Beruf? Quelle: Sash

Ich hätte wirklich gerne eine Erklärung dafür.

Mir ist bekannt, dass UFOs nicht nur die allgemein bekannten Unbekannten Flugobjekte sind. Tatsächlich listet Wikipedia z.B. eine ganze Stange Bedeutungsmöglichkeiten auf. Ich schwanke aber immer noch zwischen amerikanischen Satelliten, chinesischen Autos und selbstgebastelten DDR-Tauchsiedern.

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Schreibwut

Der Maskierte hat heute ein leidliches Thema für all die durchs Netz wuselnden Kreativlinge angesprochen: Was, wenn einen die pure unverfälschte Schreibwut packt – noch dazu eine, die so pur und unverfälscht ist, dass sie nur etwas neues hervorbringen kann und nicht etwa alte angefangene vielversprechende Texte vollenden? Und wenn einem dann nix einfällt?

Der erste Kommentator empfahl gleich, mich zu fragen 🙂

Nun ist das ein nicht ganz cleverer Rat, denn meine Online-Zeit ist gepflastert von viel Notstandsgeblogge, das mich selbst nervt, weil es mich drei Jahre später beim Durchblättern meines Blogs am eigenen Verstand zweifeln lässt.

So ziemlich jeder Autor, Blogger, Schriftsteller und sonstwie veröffentlichender Schreiberling hört diese Frage irgendwann und wird meist gleichzeitig gelobt, weil er dieses Problem ja offenbar nicht hat. Das ist Quatsch. Jeder Schreiber kennt solche Tage, je mehr man das Schreiben liebt, desto enervierender der beschriebene Zustand. Und wahrscheinlich ist das auch ganz normal. Vor allem, wenn man viel schreibt…

Von der absurdesten dieser Nächte möchte ich mal kurz erzählen. Es war zu einer Zeit, als ich noch eher tagsüber meiner Arbeit nachging. Nun hatte ich aber Wochenende. Ich lag spät am Abend im Bett und konnte nicht einschlafen. Mich hielten Gedanken wach, die eine Geschichte formten. Ich malte mir diese Geschichte bereits in schönen Worten aus, war begeistert von der ein oder anderen Formulierung und in mir reifte der Gedanke, dass ich das unverzüglich niederschreiben müsste.

Nun kam mir eine gute Idee. Denn für lange Schreibereien schien mir mein Sessel zu unbequem, sodass ich lieber im Bett schreiben wollte. Dass das ein ewiger Trugschluss ist, ist übrigens Tatsache! Es ist niemals auf Dauer bequemer im Bett. Aber ich war jung, doof und tagaktiv. Also musste das Bett näher an den PC. Eigentlich kein Problem, denn das Tastaturkabel war recht lang und ich konnte schon damals recht gut sehen. Um das Bett seitlich vor den Schreibtisch zu kriegen, musste es seinen Platz allerdings mit einem Regal und einer Kommode tauschen. Das wäre nicht weiter dramatisch gewesen, wäre meine Operationsbasis nicht nur 9m² groß gewesen. Niemals konnte ich das Bett einfach so drehen!
Dann befanden sich in der Kommode sämtliche Klamotten meiner Wenigkeit, abgesehen natürlich von dem Teil, den ich ohnehin aufräumen musste, weil er ums Bett herum auf dem Boden verteilt war. Auf der Kommode befand sich meine bescheidene aus etwa 350 Exemplaren bestehende CD-Sammlung und meine Stereoanlage. Diese musste auf den Schreibtisch wechseln, was eine Verrückung des Computers erforderlich machte, da das Monitorkabel leider nicht so lang war wie das Tastaturkabel. Überhaupt musste die Platte vom Schreibtisch gelöst werden, um die nötigen Kabel vernünftig hinter dem Tisch verlegen zu können.

Das Ende des Liedes war, dass ich um 5 Uhr morgens in einem Zimmer eingeschlafen bin, das aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Bis in die Abendstunden konnte ich überhaupt nicht an den Computer und es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass ich nach diesem Tag nicht mal ansatzweise Lust hatte, eine Geschichte zu schreiben.

Ich habe heute keine Ahnung mehr, wovon sie überhaupt handelte. Aber ich habe nun eine andere Geschichte zu erzählen: Die Geschichte davon, wie das Erzählen einer Geschichte mich zu einer der größten Umräumaktionen innerhalb meiner WG gebracht hat. Manchmal offenbaren sich die guten Seiten einer Sache erst spät. Und das ist doch eigentlich ein schönes Fazit in Anbetracht dieses beschissenen Zustandes, dass man unbedingt etwas schreiben möchte, es aber einfach nicht gebacken kriegt… 🙂

Und hey: Ich hatte nicht einmal ein paar verdammte Fußmatten in dem Zimmer damals!

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Computer_0815/3

So oder so ähnlich entlarven sich in meinen Augen lieblose Menschen. Sie benennen ihren Rechner entweder gar nicht – oder aber (weil man ja einen blöden Namen fürs Netzwerk braucht) irgendwie in der o.g. Art und Weise. Auch sehr beliebt sind natürlich „Kathi’s PC“ oder „Olaf02“.

Es ist nur ein harmloses Detail in unser aller Zusammenleben, aber ich kann es nicht wirklich begreifen. In der heutigen Zeit hat so ziemlich jeder einen Rechner bei sich herumstehen, welcher meist von der Reisebuchung bis zum Tagebuch eine ganze Fülle von Aufgaben übernimmt. Es muss nicht unbedingt eine heiß geliebte Maschine sein – in der Tat befremdet mich manch erotisches Verhältnis zu Computern auch – aber selbst persönlichen Assistenten oder Mitarbeitern gönnt man inzwischen das Recht auf eigene Namen.

Ein Computer mag zwar kein Leben im biologischen Sinne beinhalten, aber wenigstens im Falle seines Versagens benötigt man doch wenigstens einen Namen, mit welchem man den untreuen Racker beschimpfen kann. Und fänden wir es nicht auch leicht abartig, auf die Frage nach dem Namen eines Haustieres die Antwort „Hund 1“ zu bekommen?

Ich finde es völlig normal, wenn Computer nach verstorbenen Angehörigen benannt werden, nach Tierarten, großen Diktatoren oder hawaiianischen Inseln. Ich hab kein Problem mit Anagrammen zu bekannten Filmcharakteren, Benennungen nach Lieblingsgerichten oder Jupitermonden. Jeder wie er will!

Was mich schockiert, ist die Gleichgültigkeit. Analog zu dieser Geschichte trifft das aber auch auf Menschen zu, die keine Lieblingsmusik oder keine politische Meinung haben. Mir persönlich ist das ziemlich unheimlich und löst eine tiefsitzende Angst aus, die Automatisierung der Welt ist bei manchen schon in den Köpfen angekommen.

Denn glaubt mir: Es macht einen Unterschied, ob ich diesen Text von meinem Seuchentigerchen aus schreibe, von Elli, Nikkei, Elton oder dem Riesenbaby!

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Wenn, dann richtig…

Aufzüge haben ein paar lustige Eigenschaften. Angefangen von der Personenzählweise der Sicherheitstäfelchen bis hin zu klemmenden Türen und der Anziehungskraft auf Kinderspucke. Das Modell bei uns im Haus ist überwiegend nett zu uns und wartet erstaunlich oft schon im Erdgeschoss auf uns. Jetzt aber mal nicht. Als Ozie und ich das Haus betraten, stand schon ein junger Mann vor dem Fahrstuhl und blickte uns verlegen an. Auch über 10 Jahre nach Mittermeiers Axiom vom Schweigen in Aufzügen hat es noch keiner widerlegt und so schwiegen wir unwillkürlich alle.

Plötzlich hörten wir im zweiten Stock die Türe, es würde also weitere nervige Sekunden kosten, die wir versuchen müssten, rumzubringen wie Sozialphobiker und Taubstumme in Personalunion. Ozie beschloss wortlos, die Treppe zu nehmen.

Natürlich kam die Kabine danach quasi umgehend. Der junge Mann drückte den Knopf für die dritte Etage, ich – leicht genervt davon, noch einen Zwischenstopp mit den schweren Einkaufstüten einlegen zu müssen – wählte die vierte.

Im dritten Stock öffnete sich die Tür und ich quetschte mich an die von oben erwähnter Kinderkotze beschmierte Scheibe und bedeutete dem Jüngling, auszusteigen. Und er so:

„Nee, ich muss auch in’n Vierten.“

Einmal mit Profis arbeiten, ehrlich!

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Karamell und CSS

„Ausdauer ist eine Tochter der Kraft, Hartnäckigkeit eine Tochter der Schwäche, nämlich – der Verstandesschwäche.“

Marie von Eber-Eschenbach, Aphorismen

Dieses mal kurz bei Wikiquote aufgestöberte Zitat beschreibt ganz gut, was ich den letzten zwei Wochen über Karamellsoße im Allgemeinen und Ozie im Speziellen gedacht habe. Kurz vor Weihnachten hat sich meine bessere Hälfte einer spontanen Eingebung nach daran gemacht, endlich mal selbst Karamellsoße herzustellen. Wäre das zeitnah gelungen, wäre es sicher kein Thema zum Bloggen. Letztendlich sollten es zwei ausgedehnte Abende werden, an denen etliche Kilo Zucker unter ständigem Rühren in den Ausguß gekippt wurden.

Während ich mich versucht habe, in treudoofer Toleranz zu üben, gelang es Ozie schlussendlich dann doch, eine leckere Soße zu fabrizieren. Neben der Soße blieben die Reste meiner Nerven und ein Raum, der mal wie unsere Küche aussah.

Ich selbst gehöre eher zu den Typen, die sich auch mal vorschnell eingestehen, dass sie etwas nicht können. Ich schaffe es sogar recht regelmäßig, mir einzureden, es nicht können zu müssen. Keine Ahnung, wie ich in der Küche über Spiegeleier hinausgekommen bin, wahrscheinlich ist mein Hunger irgendwann immer größer als alles andere gewesen 🙂

Aber es gibt Momente, wo ich Ozies Hartnäckigkeit dann doch bewundere und zu schätzen weiß. Beispielsweise als GNIT vor ein paar Tagen verrückt gespielt hat. Das Problem, bestehend hauptsächlich aus vergurkten Dateiberechtigungen und einer dadurch unabänderlichen CSS-Datei, war weit hartnäckiger als ich es je war.

Mal abgesehen davon, dass es uns bis heute nicht logisch begründbar ist.

Aber hier brachte uns die Mischung aus dem allgemein anerkannten Vorführ-Effekt und Ozies Hartnäckigkeit ans Ziel. Als sie mir präsentieren wollte, dass sie auch nur immer und immer versuchen kann, diese Berechtigung neu zu setzen…

klappte es einfach. Bei Versuch 2354 oder so.

Also doch manchmal hartnäckig bleiben!

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