„Sodele jetzetle…“
Das sind die Worte meines Stamm-Kneipiers, der eine wunderbare Mischung aus Griechisch und Schwäbisch während der Arbeit zum Besten gibt, und den ich hier unbedingt mal rezitieren wollte.
Jetzt bin ich bei Google+, ein soziales Netzwerk, dessen Name mir gut gefällt, aber scheiße aussieht, wenn man einen Punkt dahinter setzt. Google+. (Wobei Pluspunkt auch ein netter Joke wäre!)
Noch schwieriger wird es mit dem Invite, den man derzeit noch braucht, um schon während der Beta zu joinen. War das jetzt cool genug geschrieben? Naja, man braucht also einen Invite, einen Google+-Invite sozusagen. Was die Schreibweise angeht, stößt Google also an Geschmacksgrenzen.
Aber es geht ja auch um DAS Ding. Je nach Alkoholpegel der betreffenden Journalisten ist Google+ entweder der Totengräber für Branchenprimus Facebook oder ein Treppenwitz der Geschichte. Auszuschließen ist keines von beidem.
Meine nicht sehr social-network-affine Freundin gab die Tage erst zu bedenken, dass jedes soziale Netzwerk letztlich von den Unsern alleine groß gemacht wird. Letztlich ist man da, weil alle da sind. Kein Wunder, dass das Sparten-Netzwerk StudiVZ inzwischen tot(gesagt) ist. Als ich Facebook beigetreten bin, dominierten bei mir folgende Gedanken:
„Hä? Das ist Facebook? Gibt’s hier irgendwo noch ein Hinterzimmer oder ist das alles?“
Die Seite selbst ist ja ehrlich gesagt Schund. Das Design ist so 2001 und wirklich revolutionär ist auch der Rest nicht. Bei Google+ ist das Design (für heute) erstmal zeitgemäß, alles poppig animiert und voll stylo. Ansonsten ist es eine Social-Network-Seite. Punkt. Und über das Design wird irgendein Gammablogger 2021 schreiben, dass es so 2011 sei.
Ein Mensch aus meinem Follower-Circle schrieb gestern folgendes:
„Wie ist das jetzt eigentlich? Hier eher so Trash posten, wie bei Twitter oder wenig und dafür überlegt, wie bei Facebook?“
Und irgendwie trifft es das. Ein neues soziales Netzwerk. Und nun? Was machen wir damit? Was aus Google+ wird, weiss ich nicht. Und das ist ok, die meisten Journalisten und Analysten verdienen ihr Geld mit der gleichen Aussage. Ich guck mich um, guck nett in die Runde und guck aber sicher nicht dumm aus der Wäsche, falls Google+ nicht DAS Ding ist, und 2021 vielleicht alle zu Microsoft- oder Amazon: gehen um sich virtuell auszuziehen. Schließlich haben wir bisher auch ohne Circles ganz gut und sogar online gelebt.
Noch ist das Web nicht bei Version 3 angekommen, wir werden noch ein Weilchen 2.0 bleiben. Ob mit oder ohne Google+.
Wer dennoch einen Invite haben will um sich umzusehen, kann mich kontaktieren.