Das Musikstöckchen…

Trixi hat angefangen, ein musikalisches Stöckchen um sich zu schmeißen. Ich bin bei Stöckchen wählerisch, aber da wusste ich auf Anhieb, dass ich irgendwas posten MUSS!

Ich nehme bei der Arbeit auch immer eine CD mit, wenngleich ich sie meistens auf völlig lautlos stelle, sobald Kunden einsteigen. Das hat ehrlich gesagt mit meinem Musikgeschmack zu tun, denn bei meinen Best-of-Samplern wäre es fast fataler, wenn ein Kunde sich über die Musik freut, als wenn er sich gleich beschwert. Mein Musikgeschmack pendelt sich nämlich nicht auf eine Stilrichtung ein, und so kommt es, dass auf meiner aktuellen CD unter anderem Aufbruch, Avril Lavigne, Bryan Adams, Creed, Die Ärzte, Die fantastischen Vier, Faithless, Metallica, Pink Floyd, Welle: Erdball und noch einige andere nicht zusammenpassen wollende Interpreten versammelt sind. Der Gedanke, dass jemand bei „Summer of 69“ in Erinnerungen schwelgt und danach vom dezent gebrüllten „I think the shoot, cause they want it!“ aus dem Intro von „Bullets“ aus den Träumen gerissen wird, ist nicht so erheiternd. Ich bin Dienstleister, und kein Musikvertreter…

Naja, Trixi stellt die Frage nach DEM EINEN Song. Wie sie auch schon geschrieben hat: Das ist schwierig. Natürlich kann ich meine Lieblingslieder auf einer achtteiligen CD-Serie überschaubar vorstellen – aber EIN Lied?

Da muss man Abstriche machen. Wahrscheinlich würde ich diese Frage auch jede Woche anders beantworten. Da Musik nunmal viel mit Gefühlen zu tun hat, ist die aktuelle Gemütsverfassung selbst bei dieser Frage nicht von der Hand zu weisen.

Witzigerweise hat mir die letzte Woche aber wieder sehr deutlich vor Augen geführt, dass ich solche ultimativen Lieder durchaus auch kenne. Und die Tatsache, dass ich die letzten 10 Schichten immer und immer wieder mit dem selben Lied beendet habe, sprechen – zumindest für heute – eine eindeutige Sprache.

Sodenn: Viele Playlists meinerseits halten das Lied nicht parat, dennoch wird mein Lieblingssong der Werferin des Stöckchens nicht missfallen:

Pink Floyd – Wish you were here (live 1988 / Delicate Sound of Thunder)

Vor dem Video noch der Seitenhieb meiner Kollegin aus München gegenüber: Zu einem Konzert habe ich es leider nie geschafft. Ich bin zu jung, die Penner haben sich zu früh getrennt bla etc Keks! Aber was die Aufnahmen angeht, muss ich doch das leider viel zu unbekannte „Thunders“-Album verteidigen, da es soundtechnisch einfach um Längen besser ist als die „Pulse“-Aufnahme!

Zum Stück selbst: Im Gegensatz zu den meisten anderen – insbesondere der originalen – Aufnahme ist das weltbekannte „Wish you were here“ auf dieser Platte um einiges geradliniger und melodischer. Das nimmt dem Lied vielleicht ein wenig den unbedarften Charme der Anfangstage, wirkt aber – insbesondere aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Protagonisten und der klanggewaltigen Live-Atmosphäre – in meinen Augen Ohren einfach nur wie mit den Jahren gereifter und tiefgründiger.

Ach ja: Es ist eine Schande, dieses Lied in so schlechter Sound-Qualität zu hören, aber meine Ohren sind manchmal auch ein bisschen verwöhnt. Gefallen findet es hoffentlich dennoch…

PS: Premiere! Das erste Video in meinem Blog!

19 Comments

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19 Responses to Das Musikstöckchen…

  1. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn junge Menschen die Musik meiner Jugend gut finden. Vielleicht war die ja tatsächlich besser, als ich das im Nachhinein empfinde. Ich interessiere mich überhaupt nicht mehr für Musik aus dieser Zeit, da ich sie immer auch im Context des damaligen „Zeitgeistes“ empfinde. So als Ausdruck des Lebensgefühls. Und immer im Damals zu schwelgen, ist überhaupt nicht mein Ding. So wird es für mich noch schwieriger das Stöckchen aufzunehmen.

  2. Ly

    wau, das ist ja nu ne tolle interpretation und coole aufnahme, die kommt an heimischer anlage bestimmt fett. und danke die platte ist vorgemerkt, haben will.

    ich hab roger waters mit „the wall“ gesehen, einmal, und rat wo..
    in Berlin 🙂
    mauerfallkonzert, war gigantisch. zumal ich das erste ( und bisher letzte ) mal in B war.

  3. Ly

    @Klaus
    muss man denn im damals schwelgen mit der alten oder älteren musik?
    mir geht es nicht so, damals und heute, das ist zwar ein spagat, aber es geht. ich persönlich mag die alte musik sehr gerne und weiterhin.

    nimm doch musik von heute die du magst?

  4. Super Lied. Aber mir gefällt die Live Version aufm Prism Album am besten.

  5. Pink Floyd sind immer klasse, danke für’s mitmachen 🙂

    @Simon
    wenn Du magst, kannst auch gerne mitmachen.

  6. @Klaus:
    Ja, das ist vielleicht seltsam. In dem Fall ist es vielleicht aber auch nur ein „Zufall“. Pink Floyd hab ich einfach von meinem Vater mitbekommen, aber damit ist es – wenngleich schon ein paar Jahre älter – immer noch Musik meiner Jugend. Ich find wie erwähnt auch einige schöne Lieder „meiner Generation“, aber ganz so zum zeitlosen Klassiker haben sie es dann bei mir doch nicht geschafft. „Nothing else matters“ von Metallica wäre vielleicht so ein Kandidat, aber das nehme ich schon aus Prinzip nicht mehr, weil das auch schon zu ausgelutscht ist und ich es schade finde, dass die Band immer auf das eine Lied runtergebrochen wird.
    Was würdest du denn gerade „aktuelles“ bevorzugen?

  7. @Ly:
    Die Platte ist es wert, wenngleich sie wie die meisten Pink-Floyd-Platten im Verhältnis zur Spieldauer recht teuer ist. 🙁
    Optimal, um sie sich schenken zu lassen…
    Konzert hab ich wie gesagt nie hinbekommen – aber naja… man kann ja nicht alles haben!

  8. @Simon:
    Ich gebe zu, die kenne ich nicht – und hab sie gerade auch bei einer spontanen Kurz-Suche nicht gefunden. Für mich ist diese Version eben inzwischen die einzig wahre. Ist wahrscheinlich so eine Art Glaubenskrieg 😉

  9. @Trixi:
    Wie schon geschrieben: Ich konnte nicht daran vorbei. Ging irgendwie nicht! Nerv getroffen, Ende! 🙂

  10. Das geht mir relativ ähnlich, Radiomusik ertrage ich nie besonders lange, deshalb bin ich froh, dass ich mir in meinen Dienstwagen ein MP3-Radio einbauen durfte. Jetzt habe ich jederzeit mindestens 4 GB Musik auf einer SD-Karte dabei. Das reicht meistens für etwa 2 Tage 🙂

  11. @Sash
    Du zwingst mich zuzugeben, dass ich mir seit Jahren gar nicht mehr viel aus Musik mache. Und jetzt wird es noch peinlicher. Mich spricht das hier irgendwie an. Ansonsten Black Music.
    Und hey, „Wish you where here“ ist von 1975.

  12. @Simon:
    Danke! Schade, dass die Soundquali bei dem Video so miserabel ist. Klingt so, als würde es eigentlich ganz gut klingen oder so…

  13. @Ingmar:
    Gelegentlich höre ich ganz gerne noch Nachrichtensender oder irgendwelchen Late-Night-Talk – aber die ganze Nacht hält das ja kein Mensch aus. Ich kann mp3s leider nur auf CD mitnehmen, was mich nicht grundsätzlich stört – nur leider ist der Player etwas wählerisch und behauptet mehrmals pro Nacht, die CD sei ungültig. Und allzu lange überleben gebrannte CD’s in dem Kasten auch nicht. Aber besser als nur Radio – auf jeden Fall!

  14. @Klaus:
    Glaub mir, ich kann das nachvollziehen. Ich hab gerade weder Zeit noch Lust, mich ständig mit neuer Musik auseinanderzusetzen.
    Den Song von Peter Fox finde ich übrigens ziemlich geil und kein bisschen peinlich. Wenngleich ich Berlin vielleicht etwas optimistischer sehe 😉 Meine musikalische Sozialisierung fiel glücklicherweise in die mittleren Neunziger und damit die aufkommende Crossover-Welle. Meine Lieblingsmusik bestand also aus Metal- und HipHop-Elementen, und im Gegensatz zu vielen Beteiligten der heute nahezu verfeindeten Lagern hab ich die beiden Musikrichtungen nie als unvereinbare Gegenteile gesehen. Über die rockige Seite habe ich mich Richtung NuMetal, Punk, Grunge – aber eben auch den Klassikern wie eben Pink Floyd, The Doors etc. zugewandt. Auf der anderen Seite gab es immer wieder HipHop – insbesondere Deutschen – der mir zugesagt hat. Diesbezüglich bin ich also eigentlich recht breitbeinig aufgestellt.
    Mit Black Music kann ich zugegebenermaßen nicht viel anfangen – aber jeder hat ja so seine seltsamen Vorlieben und Abneigungen 😉
    Und: Wish you were here mag von 1975 sein. Diese Aufnahme ist dann aber immerhin schon von 1988, und ich erdreiste mich eben, zur „Musik meiner Jugend“ zu zählen, was ich in meiner Jugend gehört habe – nicht nur, was zu eben dieser Zeit in den Charts war…

  15. Hmm bei mir klingt gard alles blechern, obwohl ich sagen muss dass mein HP Notebook echt einen guten Spound liefert, für ein Notebook. Aber es kann auch gut sein dass der Moviemaker beim Video erstellen was am Sound rumgepfuscht hat…

  16. @Simon:
    „Blechern“ trifft’s ganz gut. So’n bisschen wie 32kbps-mp3’s der ersten Stunde 🙂

  17. 32kbps mp3…. Da sagst du was. Ich erinner mich noch, wie ich allerhand rumgetrickst habe, um auf meinem damals ultrateuren (und nicht weniger genialen) Siemens SL45 mehr als nur 10 Musikstücke auf der Karte unterzubringen. Immerhin hatte ich damit etwas, was nicht jeder hatte. Das allererste MP3 fähige Handy zudem noch mit Kartenslot…

  18. @blauerblubb:
    Uh, da war ich ganz anders. Nicht nur, dass ich 25 werden musste, bis ich mir mein erstes Handy gekauft habe. Nein, ich war auch der Freak, der alle CD’s mit 192 kbps gerippt hat, weil ihm 128 zu schlecht klangen.
    …und das ist mit einer 20 GB-Platte und 350 CD’s keine gute Idee…

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