Endlich wollen sie Geld!

Ja, es ist kaum zu glauben: Endlich einmal schickt mir das JobCenter mal einen Brief mit einem Betrag, den sie von mir haben wollen. Ich habe mich nun bald ein halbes Jahr nicht bei denen gemeldet, und das habe ich mit gutem Grund nicht getan. Ich finde es eine selten dämliche und unnütze bürokratische Idee, dass ich selbst nachweisen muss, dass mein Job mir zum Leben reicht, und ich kein Hartz IV mehr benötige.

Die Bedürftigen werden mit Anfragen überhäuft, man bräuchte aber hier auch noch eine Sterbeurkunde der senegalesischen Ziege, für die die Großmutter 1987 im Urlaub Patin wurde – aber es einfach akzeptieren, wenn ich sage: „Leutz, ich habe genug Geld, lasst mal gut sein!“: Nein!

Richtig verärgert war ich ob der Tatsache, dass sie meinen Telefonanruf zum Thema zwar dankend annahmen („Ich leite das dann gleich an die Leistungsabteilung weiter…“), aber – nachdem sie dann die Zahlungen eingestellt haben – behauptet haben, sie wären nicht in der Lage, meinen Status als Arbeitsloser, bzw. Leistungsempfänger zu ändern, so lange ich nicht ein recht detailliertes Blättchen einreiche, auf dem mein Chef mir einmal mehr irgendwelche Pseudo-Einkommen bescheinigt, da es in meinem Gewerbe nunmal keinen festen Lohn gibt.

Diesbezüglich habe ich mir gedacht: „OK, habt ihr mir jetzt halt einen Monat zu viel bezahlt – ihr werdet euch schon melden, den schließlich wollt ihr ja was von mir!“

Und nun habe ich meinen Schrieb, bin sogar gar nicht so unzufrieden mit der Summe, die da genannt wird, werde aber wahrscheinlich dennoch eine Ratenzahlung vereinbaren. Ganz so dicke hab ich es diesen Monat dann ja auch nicht.

Ich sehe es einfach nach wie vor nicht ein, dass ich – wenn ich schon so nett bin, und nicht verschweige, dass ich inzwischen Geld verdiene und nicht mehr arbeitslos bin – genötigt bin, dem Amt auch noch mitzuteilen, wo ich wie viel verdiene. Weniger als null Euro Staatskohle kann ich ja kaum bekommen. Und wenn ich mit meinem Verdienst unter der Grenze liegen sollte, dann sollen sie doch froh sein, dass ich keinen Antrag auf Aufstockung stelle, anstatt einfach mal pro forma zu prüfen, ob ich nicht doch noch Anrecht auf irgendwas gehabt hätte.

Aber was rege ich mich auf – ist doch schön, dass mein lieber Staat die paar Cent Lohnsteuer, die er von mir bekommt, gleich wieder in mich reinvestieren will. Ich mach wenigstens nicht so große Verluste wie die HRE oder Opel – im Verhältnis lohnt sich das ja fast schon wieder…

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