Ich freue mich ja immer wieder, wenn meine kleinen Alltagskunstwerke den Weg in die Weiten des Netzes finden. Da ich meinen Ausflug ins world wide web bisher nicht mit ernsthaften finanziellen Ansprüchen verbunden habe, stelle ich gerne Dinge, die ich veröffentliche, auch anderen Seiten zur Verfügung. Nur eine Nachfrage wäre nett.
Das Maß an Nachfragen übererfüllt hat AW, seines Zeichens Journalist. Vor etlichen Monaten schrieb er mich an, um mir bezüglich meines (damals noch bei overblog gehosteten) Blogs ein paar Fragen zu stellen, deren Antworten dann auch teilweise in seinem Artikel in der „Tomorrow“ wiedergegeben wurden. Überregional! Wow!
AW ist zugleich treibende Kraft hinter der Kaschemme, und so bekam ich von ihm immer wieder Anfragen, ob ich nicht dieses Gedicht oder jene kleinen Bildchen für diese zur Verfügung stellen würde. Naja, lieb wie ich bin, habe ich das immer auch gerne getan, und so haben es tatsächlich die sinnentleerten Textfragmente auf unserem WG-Kühlschrank geschafft, im „Magazin für exzentrische Literatur“ zu landen.
An dieser Stelle möchte ich gerne einmal erwähnen, dass dies für mich bisher eine der positivsten Erfahrungen mit dem Internet an und für sich war. Es zeigt, dass sich auch dort noch Menschen tummeln, die Fragen stellen, beantworten, und zu guter Letzt im Rahmen von Nischenangeboten Platz schaffen für die kleinen Schönheiten des Lebens. Und beweisen, dass all das möglich ist, ohne die Rechte des einzelnen mit Füßen zu treten, wie es die ein oder andere wandelnde Gelfrisur im Boulevardjournalismus gerne macht, bzw. rechtfertigt.
Wahrscheinlich wird die Kaschemme die Popularität meines Blogs auf Dauer weit überbieten. Schon, weil sich sicher mehr Menschen gerne mit Lyrik als mit Taxifahrern auseinandersetzen wollen. Das ist ok, ganz ehrlich. Bei allen angestrebten Zensurmaßnahmen seitens der Regierung (Ja, ich weiss: Die wollen ja nur Kinderschänder überführen!) habe ich meine Zweifel daran, ob das Internet noch lange die grunddemokratische Kommunikationsplattform sein wird, die es einmal war, und vielleicht nicht einmal mehr jetzt ist. Wie dem auch sei: Ich bin froh, daran Teil zu haben!
Und: Wenn ihr auf abgefahrene Gedichte steht: Besucht die Kaschemme!
Na sauber, schick, wenn man so erwähnt wird. Nur kommentieren bei Dir tut er leider nicht tuten …
Zwinkersmilie vergessen 😉 … wieso kann bei Dir nicht den Kommentar editieren, gibt’s irgendwo bei WordPress ein Plugin, glaub ich.
Ich weiss, das Plugin hat doch der Taxiblogger erst eingebaut…
Aber warum? Wegen vergessenen Smilies? Ich find es ok, dass man sie nicht nachträglich editieren kann – und wen stören im Internet Rechtschreibfehler?
😉
@Trixi ‚türlich tut der Kaschemmenwirt hier kommentieren tun. Aber bitte gib einem alten Mann erst mal Gelegenheit dazu… das Web ist groß. Und ich bin klein.
@sash Danke für die Blumen. Das Nischenangebot der Kaschemme betreibe ich ja nun schon länger, als es das Web gibt, und Du siehst das ganz richtig: Es geht allein um die Schönheiten im Netz. Und wenn ich mehr Zeit hätte, dann würde ich nichts anderes tun als diese sammeln oder auf sie verweisen und mich an ihnen weiden.
Dass die miese & morsche Kaschemme eine höhere Popularität hat als Dein Blog, haha, darüber darf ich herzlich lachen. Ich habe mir gerade Woopra als Zählinstrument installiert und stelle nun in Zahlen fest, was ich gefühlt schon immer wusste: dass sich keine Sau für Literatur interessiert, weder für schöne noch für coole, und hey, wir bieten immerhin beides. (Jetzt hab ich mich mal bei Blogoscoop angemeldet, da können wir dann in einem Monat einen echten Vergleich auf Basis des identischen Zählsystems machen ;-))
Die Grenze wird sowieso dünn: ein bloggender Taxifahrer ist doch bereits ein Strassendichter (und mir näher als ein Oberstudienrat, der dichtend so tut, als hätte er mal eine Strasse gesehen). Ich denke da nur an Deine Taxi-Dialoge, die könnte ich auch 1:1 in die Kaschemme kippen, und kein schlauer Germanistik-Fritze würde den Unterschied zu moderner Literatur erkennen, denn es gibt keinen.
Na dann schauen wir mal 😉
Aber du hast schon Recht: Literatur ist im Netz nicht so beliebt, wie sie es eigentlich bei einem textbasierten Medium sein sollte. War nur meine Einschätzung. Aber Zahlen fände ich auch mal interessant.
Daher bin ich ja schon mal gespannt, ob ichs in diesem Jahr schaffe, ein paar Video-Lesungen an Land zu ziehen. Ich stell mir so Kameraschwenks über rostige Mülleimer vor, darüber die Stimme aus dem Off, die kryptische Prosa röchelt…
Also ich könnte es mir gut vorstellen. Zugegeben: Röcheln finde ich nicht so anregend – aber das Konzept an sich klingt gut.
Ich erwarte Deinen Videoclip, gerne auch ungeröchelt 😉
Naaa, ich hab mit Videos nicht so die Erfahrungen…