Monthly Archives: November 2008

Nur so zum Nachdenken

Nico hat es heute nicht mehr ausgehalten und die widerlich stinkenden zwei Schüsseln in die Spülmaschine gepackt. Das heisst: Ralf hat als einzige Hausarbeit (gelegentliches Arschabwischen nicht mitgerechnet) vor einem Monat zwei Schüsseln und einen Löffel aus seinem Zimmer in die Küche getragen und Wasser hineinlaufen lassen. Und jetzt haben (wieder einmal) wir sie gespült – diesmal glücklicherweise mit maschineller Unterstützung.
Ich will das nur als Beispiel genannt wissen…

Profi-Tipp: Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung sind beschissene Mitbewohner.

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Rien, rien…

Ich möchte trotz sicher gewaltiger grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten die Autoren des dieswöchigen Spiegel-Titel-Artikels (Nr. 47/2008) loben. Über die Finanzkrise ist viel geschrieben worden, und zu meiner Überraschung hat es die Kapitalismuskritik zu diesem Anlass immerhin mal aus den dunklen Kammern der radikalen Linken ans Licht der Weltöffentlichkeit geschafft. Ändern wird sich wahrscheinlich wenig, aber das will ich nicht in diesem Eintrag breit treten. Ich möchte den Artikel wirklich ernstlich loben, weil er selbst für einen Spiegel-Titel lang ist (Seite 44 bis Seite 80), und anhand vieler kleiner Beispiele und einer langen Zeitspanne anschaulich bis bedrückend erklärt, was genau sich eigentlich zugetragen hat. Zwar findet sich nicht viel der meiner Meinung nach angebrachten grundsätzlichen Kritik im Verlauf des Artikels, aber die Schlußsätze haben das Zeug dazu, Geschichte zu schreiben, wenn die Voraussagen eintreffen… Also wenn mir bei einem Artikel über die Wirtschaft ein Schauer über den Rücken läuft. 🙂
Der allerletzte Absatz, den ich meine (Vorkenntnis wäre hilfreich):

„Und wie so oft in einer Krise wehren sich Notenbanken und Regierungen mit immer neuer Geldzufuhr, immer neuen Staatsgarantien, immer neuen Milliarden, mit Billionen gegen das Platzen der finanziellen Superblase. Als wäre es eine letzte Wette auf den Erhalt und gegen den Untergang der bestehenden Weltordnung.
Alles auf schwarz.
Rien ne va plus.“

(Quelle: Spiegel, Nr 47/2008, S.80)

Alles auf schwarz.
Rien ne va plus.

Rien …

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Der Heil-Wikipedia-Mann

So, nachdem die Sache im Laufe des heutigen Tages wohl ausgestanden sein dürfte, meldet auch der Sash sich zur Heil-wikipedia-Mann-Geschichte (oder so ähnlich) zu Wort.
Für alle, die dieses Abenteuer verpasst haben: Am 13. November hat Lutz Heilmann, Abgeordneter der Linken, mit einer einstweiligen Verfügung dafür gesorgt, dass die Seite www.wikipedia.de nicht mehr auf die Inhalte von de.wikipedia.org verlinken darf. Die Begründung ist, dass in seinem Lebenslauf einige Details nicht stimmen, oder er sie nicht gerne dort lesen will. Was genau der Fall ist, weiss ich nicht, die Medien meiner Wahl schweigen aus rechtlichen Gründen beharrlich über die genauen Textpassagen. Ob es jetzt um die Stasi-Vergangenheit Heilmanns oder einem (angeblichen?) Mitwirken an einem Sexshop geht, weiss ich also nicht sicher zu sagen, im Grunde ist mir das auch egal. Die Sexshop-Geschichte finde ich persönlich weniger spannend als die Stasi-Stationen Heilmanns, aber aus der linken Ecke dürfte dem Mann selbst diesbezüglich manchmal ein eisiger Wind umwehen.
Viel interessanter an dieser Geschichte ist, dass Heilmann sich in einen Kampf geschmissen hat, der gleichermaßen wenig nachvollziehbar, als auch hochgradig bekloppt war.
Wenig nachvollziehbar ist er in meinen Augen, weil wikipedia ein grundsätzlich demokratisches Medium ist, bei dem man es sicher bisweilen als einzelner schwer hat, falsche Aussagen zu ändern, ich aber vermute, dass Heilmann als Betroffener selbst mit entsprechenden Gegenbeweisen ein leichtes Spiel gehabt hätte, unwahre Sachverhalte endgültig zu klären.
Hochgradig bekloppt war es zudem, weil eine Sperre der wikipedia.de-Adresse etwa so viele praktische Auswirkungen hat, wie wenn man in Künzelsau ein Tempo-100-Schild aufstellt, um das Rasen auf deutschen Autobahnen zu verhindern. Wie erwähnt: Die Inhalte, an denen sich Heilmann (ich hab mich gerade vertippt, und Heulmann geschrieben) stört, liegen unter de.wikipedia.org. Nicht nur, dass das die meisten Nutzer von wikipedia wissen – nein, es stand auch auf der zum Zeitpunkt der Sperre vorgeschalteten Seite bei wikipedia.de. Natürlich ohne Link 😉
Über Suchmaschinen wie google konnte der entsprechende Eintrag also jederzeit aufgerufen werden, ebenso wie durch die Eingabe de.wikipedia.org statt der .de-Adresse.
Inzwischen sind wohl Passagen aus dem Artikel gelöscht worden, Heilmann bedauert inzwischen seine Verfügung, weil sich die Dinge (Oh Wunder!) zu seinen Ungunsten entwickelten. Die Internet-Welt schrie auf: „Zensur!“ Mit diesem Vorwurf kann man sich als Ex-Stasi-Angehöriger sicher auch im politisch eher lethargischen Deutschland schnell selbst von der Tagesordnung streichen. Dazu überrollte den wikimedia e.V., der die technisch gesehen völlig unbedeutende gesperrte Seite betreibt, eine massive Spendenflut (laut spiegel.de stieg das Aufkommen von ca. 3500€/d auf 16000€/d), teilweise mit der Begründung seitens der Spender , Heilmanns Attacke für ungerecht zu halten.
Da die geschäftliche Weisheit „Any promotion is good promotion“ nur eingeschränkt auf das politische Tagesgeschehen zu übertragen ist, wird Heilmann es inzwischen wohl bedauern, plötzlich einer der bekanntesten Politiker Deutschlands zu sein.
Der Fairness wegen muss man sich natürlich ungeachtet der vielleicht nicht sympathischen Gestalt Heilmanns fragen, inwiefern sein Anliegen („Wahre Tatsachendarstellung“) gerechtfertigt war. Selbstverständlich ist es nicht in Ordnung, wenn Lügen über Menschen verbreitet werden – insbesondere bei einem Portal wie wikipedia, das eine hohe Popularität und auch Glaubwürdigkeit genießt. Genau genommen ist dies für beide Seiten eher schädlich. Die Keule mit der Staatsanwaltschaft muss meines Erachtens nach dennoch nicht gleich als Begrüßungswerkzeug ausgepackt werden. Zumal im Falle der Richtigkeit der Daten der Versuch einer forcierten Manipulation durchaus als Zensur gewertet werden kann.
Ich gewichte den Schutz der Privatsphäre hoch – auch wenn das nicht immer erkennbar ist. Dass aber bei Politikern – ob zu Recht oder zu Unrecht, das sei mal dahingestellt – auch der persönliche Werdegang in eine Wahlentscheidung einfließt, das ist so neu nun auch nicht. Insofern kann man schlecht argumentieren, dass diese Infos irrelevant sind.
Der Ausgang der Geschichte scheint klar zu sein. Im Laufe dieses Tages werden die Anwälte Heilmanns wohl ihre Maßnahmen zurückziehen, alles wird wieder wie früher. Ich könnte mir zudem vorstellen, dass ich dieses Wochenende gleichermaßen das erste, wie auch das letzte Mal von einem gewissen Lutz Heilmann gehört haben werde, einem Politiker der Linken, der einst bei der Stasi war und vielleicht sogar mit Sexspielzeug Geschäfte gemacht hat. Würde mir nichts ausmachen!

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Hart gekämpft und doch verloren…

Dies wäre der Titel, wenn es einen Film über mein Immunsystem geben würde. Inzwischen ist es über eine Woche her, dass Nico das erste Mal fluchte, er sei krank. Kurz darauf hat es auch Ozie flachgelegt. Ausgerechnet im Urlaub. Mit viel Optimismus habe ich mich noch mit ganz wenig Taschentuch-Benutzung über die Prüfung und meinen Geburtstag retten können. Zur Zeit allerdings fühle ich mich zwar nicht sonderlich schlecht, aber mein Rachen hat heute begonnen, verflucht weh zu tun – wie bei den anderen beiden.
Als aufgeklärter Mensch ist mir erstens klar, dass es keine Grippe ist und zweitens, dass eine Erkältung ohne Medikamente 2 Wochen dauert, und mit nur 14 Tage. Ich futter mich trotzdem durch den inzwischen angelegten Vorrat an Rotz- und Schmerz-Befreiern. Ausgerechnet übermorgen hab ich nämlich wirklich viel vor. Ich habe einen Termin bei meiner Bank, ich will meinen P-Schein abholen, und mein zukünftiger Chef hat auch schon verlauten lassen, dass wir einiges zu besprechen hätten und so wurde dieser Termin ebenfalls auf Montag gelegt…
Am Mittwoch kommt dann noch der Funkschein… Alles in allem nicht der beste Zeitpunkt, krank zu werden – aber wann ist der denn? Ich hoffe, dass ich die Woche gut überstehe. Dann ist vielleicht sogar noch eine fürs Darniederliegen drin…
ABER NICHT JETZT!

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Großer Besorgungstag

So, gegen Mittag geht es dann auf „große Tour“. Ozie, Nico und ich werden hier die zerfleischten Sofas aus dem bisherigen Wohnzimmer entführen (mit Ausnahme von den Teilen, die Nico irgendwo verbauen wollte.
Gegen 12 Uhr holen wir das Auto (endlich mal wieder Transporter fahren!) von der Vermietung ab, dann rein mit dem Zeug, ab zum Wertstoffhof.
Danach holen wir drei Matratzen ab, die wir in zwei verschiedenen Läden in Friedrichshain und Umgebung reserviert haben und cruisen dann in den Baumarkt, um ein paar Bretter für eine Regalkonstruktion und einen Rahmen für die Matratzen zu holen.
Dann kann unsere inzwischen geplante Liegewiese im Wohnzimmer anstelle eines Sofas Realität werden – natürlich erst in voller Pracht wenn der ängstliche Kacker sich aus unserem künftigen Wohnzimmer verzogen hat. Bis 17 Uhr müssen wir zurück sein – und irgendwann spät Abends oder früh morgens kommt dann Felix aus Frankfurt noch zu Besuch. Mal sehen, ob ich irgendwann eine ruhige Minute finde oder nicht 😉

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Das Finanzamt Stuttgart 1

Kriege ich neulich eine „Androhung von Zwangsgeld“ vom Stuttgarter Finanzamt, weil ich meine Steuererklärung für 2007 noch nicht abgegeben habe. Das ist insofern komisch, als mir bei meinem letzten Telefonat gesagt wurde, mit Stuttgart sei nun alles geklärt, das Finanzamt Berlin melde sich dann bei mir.
Rufe ich da also gestern an und erfahre: „Huch, das Konto existiert ja gar nicht mehr! Nein, das Schreiben, das können sie wegschmeißen, das war dann sicher ein Fehler…“
Na denn! Erschrecken wir den zum Geburtstag mal ein bisschen… warum auch nicht?

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Rückblick auf Geburtstag und so

Eines hatte ich in all der Zeit noch völlig vergessen gehabt, zu erwähnen: Ralf ist wieder da! Ihr Leser werdet euch inzwischen wahrscheinlich freuen, ist das doch meist auch ein Anlass, irgendwelche abenteuerlichen Geschichten zu schreiben, die einen als unbeteiligten nur zum Lachen bringen können. Da muss ich euch allerdings ein wenig enttäuschen, denn er kam, schiss das Klo voll und sitzt seitdem in seinem Zimmer. Es ist ja immerhin schön zu beobachten, wie er sich nicht raus traut 🙂
Ich bin ja gegen Mobbing. Aber wenn Mobbing aus normal sein Leben führen besteht, dann kann ich echt nichts dafür. Unsere Vermutungen, dass er arbeitslos sein könnte, scheinen sich mehr und mehr zu bestätigen. Oder fällt irgendjemand von euch gerade ein Job ein, bei dem man nach drei Monaten 2 Wochen Urlaub machen kann? Naja, das hindert Ralf natürlich nicht daran, wegen seiner Schichtpläne nicht zu wissen, wann er genau auszieht. Ich schreib nicht alles, was ich schreiben könnte – schon um den ein oder anderen Plan nicht zu gefährden…

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