Monthly Archives: August 2008

Der Blumenfreund Wagner

Es war gemein. Da hab ich vor einigen Stunden noch Hoffnung gemacht, dass es heute noch was lustiges zu lesen geben könnte, und dann war es wieder nichts. Wir haben inzwischen schon den 5. August, aber ich will nicht an der Veröffentlichungszeit herummanipulieren.
Wenn es wirklich was witziges am gestrigen Tage gab, dann war es wohl die Kolumne von Franz Josef Wagner. Hier mal wieder eine von mir kommentierte Version. Die originale gibt es wie immer auf bild.de.

Lieber Wolfgang Clement,
Ach, das ist ja schon wieder die gleiche Anrede. Soo langweilig kann es doch selbst ihnen nicht sein, Wagner!

Sie teilen sich die Schlagzeilen mit dem Mann, der mit den Armen eines Toten lebt und Südsee-Bsirske.
Also das trifft noch nicht einmal auf bild.de zu. Da gibt es noch den verprügelten 17-jährigen, das Blut-Model, Günther Beckstein und andere Kuriositäten. Aber man kann ja nicht über alles schreiben.

Ihre Schlagzeile bewegt mich am meisten: Die NRW-SPD hat sie aus der Partei ausgeschlossen.
Nun, Wagner, ihre Schlagseite bewegt mich auch am meisten. Sie sind leider noch nicht rausgeschmissen worden. Naja, zumindest nicht beim aktuellen Job.

Das ist wie Arme und Beine gleichzeitig verlieren.
Das sollten sie mal mit ein paar parteilosen Unfallopfern besprechen. Ich hab da so meine Zweifel!

Jemanden ausschließen heißt ja, dass wir ihn erfrieren lassen.
Schöne Metapher, aber die meisten SPDler treten selber aus, weil sie ein ähnliches Gefühl haben, so lange sie noch in der Partei sind.

Er soll keine Heimat mehr haben. Er soll ziellos herumirren. Im Freien leben wie ein Penner oder ein abgemagerter Wolf.
Deswegen gibt es auf der Welt mehr als eine Tür und mehr als eine Partei.

Er soll die Einsamkeit anheulen, den Mond.
Äh? Können sie ihre Trennungsgeschichten nicht anders verarbeiten?

Er soll seine eigenen Kleider auffressen, mit offenem Mund „Hilfe“ schreien.
Gleichzeitig?

Das also hat die NRW-SPD für Wolfgang Clement beschlossen.
Ja, außerdem soll er jämmerlich keuchend an allen bisher unbekannten Krankheiten langsam dahinsiechend vor der SPD-Zentrale sterben und währenddessen Kurt Becks Herrlichkeit preisen. Und noch mehr, aber das ist geheim.

Sie wollen ihn nicht mehr haben.
Das klingt schon fast realistisch.

Sie wollen, dass er draußen erfriert.
Sie schätzen die Wärme in der SPD ziemlich hoch ein. Weiß das ihr Chef?

Ich würde ihm meine Tür öffnen.
OK, sie sind also noch besser als die SPD!

Ich würde dem hungenden Clement Buletten, Fleischwurst, Bier und alles geben, was ein SPDler gerne isst.
Ich würde auch so einiges, vor allem aber: Gerne wissen, wie sie auf diese Zusammenstellung gekommen sind.

Einen Menschen zu verstoßen ist für mich wie eine Blume zertreten.
Kenne ich: Es tut einem selbst nicht weh, man merkt es oft gar nicht, und wenn es niemand gesehen hat, haut man schnell ab. Das meinen sie doch, oder?

Herzlichst, Ihr F. J. Wagner
Ich will ehrlich sein: Ich bin froh, dass diese Stadt so groß ist, dass wir uns wahrscheinlich nie begegnen!

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Verletzung mal vorbei? *nerv*

Das Wochenende ist vorbei, und ich hoffe, dass meine linke Hand bald mal wieder normal wird. Ich hab mir eine zwar nicht sichtbare, aber scheinbar ordentliche Verbrennung beim Schnippeln der Habaneros zugezogen. Hat sich jetzt auf jeden Fall zwei Tage lang immer mal wieder mehr oder weniger bekannt gemacht. Gut, im Alltag behindert einen das nicht wirklich, aber es ist komisch, wenn das Halten einer Zigarette auf einmal schmerzhaft ist.
Aber Wochenenden beinhalten immer auch mindestens eine komische Komponente. So kenne ich das zumindest. Manchmal nur im Blog, aber immerhin. Gestern habe ich tatsächlich einen Besucher über google erhalten, weil er nach – und jetzt kommt’s! – „intro sprüche für telefonsex“ gesucht hat. Ich bin mir nicht nur ein wenig unsicher, was damit gemeint war, ich bezweifle auch stark, dass man auf der Suche danach hier fündig werden kann.
So, außerdem hab ich ein paar wichtige Briefe rausgeschickt und hoffe mal, dass das alles klappt: Der Vertragspartnerwechsel mit Arcor, Kündigung einiger Bankkonten etc. pp. Später gibt es bestimmt noch heiterere Sachen hier.

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Bsirske beim Auf-die-Schnauze-Fliegen

Ist es nicht irgendwie erstaunlich? Bei der Lufthansa wird / wurde gestreikt, und prompt kamen alle angerannt und riefen wild in die Runde, weswegen das alles schlimm ist. Allen voran natürlich die Bild. Da würden arme deutsche Urlauber um ihre verdienten Ferien gebracht, die Wirtschaft leidet, eigentlich ist es halt so rundum fies. Als bestes Beispiel sei hier eine Kolumne von Oliver Santen genannt, die ich schon angesprochen habe.
Nun passiert etwas furchtbares. Etwas unglaubliches. Etwas so schreckliches, wie es eigentlich seit mindestens dem zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat: Der verantwortliche ver.di-Chef und Lufthansa-Aufsichtsrat Bsirske fliegt in den Urlaub!!!
Gratis!
Mit der Lufthansa!
Das Geschrei ist groß, und was ist angeblich das Schlimme daran: Dass er die treuen Gewerkschaftsleute damit prellen würde. Wie niedlich…
Also diese unersättlich gierigen, miesen und selbstverliebten Gewerkschafter, die das deutsche Volk ja offenbar erklärtermaßen zugrunde richten wollen. Die macht er angeblich unglücklich, und das ist gemein…
Der Volkspfarrer von Bild, Peter Hahne schreibt also gleich mal was über die abgehobene Elite des Landes, dass seine Oma noch treu nach dem Motto „Das macht man einfach nicht!“ gehandelt hat, und dass alles scheiße ist. Jaja, ich sag’s ja immer, aber auf mich hört ja niemand.
Mal im Ernst:
Dass ich den Streik in Ordnung finde, habe ich gesagt. Witzigerweise finde ich auch an Bsirskes Flug nichts. Meinetwegen bekommt der Kerl zuviel Geld für zuwenig Leistung, aber ich will, dass mir jetzt mal jemand erklärt, wie er seinen Anhängern mit einem Gratis-Flug schadet! Hätte er den Quatsch bezahlt, dann fände ich das auch absurd, aber was soll das Geschrei jetzt schon wieder?
Es ist schon peinlich genug, dass die Bild gleichermaßen gegen Gewerkschaften wettert und auf der anderen Seite sinkende Einkommen beklagt. Sich dann aber über den Gewekschaftschef zu beschweren, das er die streikenden Piloten im Stich lässt, das hat etwas besonders perfides. Manch anderer Publikation würde ich hier vielleicht Meinungsvielfalt unterstellen. Bei Bild nenne ich es lieber Populismus und Opportunismus!Links zu diesem Artikel:Kolumne von Peter Hahne
BILD-Bericht zum Thema
Bericht vom Tagesspiegel

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Mein Herz brennt…

OK, ich gebe es zu: Die Überschrift war nur eine Hommage an Rammstein. In Wahrheit brennt gerade eher mein Kinn. Zusätzlich dazu brennen an meiner linken Hand noch die Nagelhäute, und da ich den Feuerzauber an mir habe, kann ich alles an meinem Körper in Brand setzen, was ich nur will.
Klar geht es um Chilis! Die letzte Stunde habe ich damit zugebracht, einen ganzen Haufen dieser possierlichen Pflänzchen zu zerschnippeln um sie einzufrieren. Der Kaisers hatte mal wieder exotische Chilis im Angebot, und da haben wir spontan 30 – 33 % des Bestandes aufgekauft. Dazu werden unsere eigenen gerade reihenweise reif, und so sah das Ganze dann aus:

Scharfe Mischung, Quelle: Sash

Scharfe Mischung, Quelle: Sash

Wie man sieht, haben sich ein ganzer Haufen kleiner Schärflinge auf unserem Tisch befunden, und weit mehr als die Hälfte ist nun in passenderen Häppchen im Gefrierfach gelandet. Ich hatte also mehr als genug Kontakt zu Capsaicin in der letzten Stunde, um Onanieren für gut einen Tag unmöglich zu machen.

Trotz Händewaschen. Glaubt mir, ich rede aus Erfahrung 🙁

Nun stehen 5 kleine Döschen im Gefrierfach:

1. Jalapeno-Scheiben in rot

2. Cayenne-Stückchen in rot

3. Habanero-Geschnetzeltes in gelb

4. Habanero-Geschnetzeltes in rot und

5. Habanero-Geschnetzeltes in bunt.

Ich bin heilfroh darüber, dass Chilis und Schärfe im Allgemeinen langsam gesellschaftlich relevanter werden. Vor 10 Jahren hat mich die Bedienung in meinem Stammdöner noch gefragt, ob ich vielleicht türkische Eltern hätte, sie habe noch keinen Deutschen so scharf essen sehen…

Inzwischen wird das Internet von Freaks bevölkert, die wahrscheinlich darauf hoffen, von der Polizei mal Pfefferspray abzubekommen. Ich find das gut.

Unsere Chilis leiden immer noch unter Fliegenbefall, allerdings versuchen wir den Thrips mit Knoblauchsud, Gelbtafeln und hoher Luftfeuchtigkeit beizukommen. Habi geht es noch gut, und er hat jetzt sogar einen größeren Topf bekommen.

Radio Hotland beendet die Sendung hiermit!

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Habi bei Tag

Mein Habi, Quelle: Sash

Mein Habi, Quelle: Sash

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Rumeiern mit bild.de

Gestern wollte ich eine kleine Liste kurioser bild.de-Headlines zusammenstellen. Allerdings hielt sich meine Lust zu suchen in Grenzen, und so fand ich hauptsächlich zwei Stück. Meiner Meinung nach dennoch Meisterstücke:

Hinter der Siegessäule – Leser-Reporter entdeckt Obamas Dixi-Klo

Mann trägt TV auf dem Rücken – Erstes menschliches Tele-Tubbie entdeckt?

Im Verlauf der Nacht habe ich dann noch einen interessanten Artikel aus meinem Lieblingsbereich Astronomie gefunden, bei dem ich erstmal ein wenig im Netz recherchieren wollte. Es geht um den Vorbeiflug der Sonde „Mars Express“ am Mars-Mond Phobos und die im Zusammenhang damit entstandenen spektakulären Fotos. Bei bild.de stand darüber unter anderem das:

Eieiei! Screenshot: bild.de

Eieiei! Screenshot: bild.de

Klingt alles nicht weiter aufsehenerregend, nicht wahr? Nun, als astronomiebegeisterter Mensch weiss ich über die  unregelmäßige Form von Phobos seit – ich schätze mal – 15 Jahren Bescheid. Wenn man es genau nimmt, wusste ich auch schon von Kratern und Furchen…

Das hätte natürlich schlecht zur Überschrift gepasst, denn diese…

Ja, heute ist der Artikel umgeschrieben, es wird inzwischen mehr Wert auf den sicheren Nachweis von Wasser auf dem Mars gelegt, der den USA quasi gleichzeitig gelang. Aber wer will, findet noch heraus, wie der Titel der Überschrift gestern war:

0808eiermond

Der komische was bitte? Adresszeile: bild.de

Naja, um auszuschließen, dass ich mich täusche, habe ich Herrn Krause vom deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. heute Nacht selbst noch angemailt und nach der Form von Phobos und dem BILD-Artikel gefragt. Die Antwort kam binnen weniger Stunden. Der wichtige Teil:

„In der Tat war die Form von Phobos schon vor dem Vorbeiflug von Mars Express bekannt. Das Neue waren u.a. die Aufnahmen der „Rückseite“ des Marsmonds. Obwohl ich der BILD-Redakteurin, die mich anrief, das auch so erklärt habe, scheint sie es spannender gefunden zu haben, Phobos‘ alt bekannte Form – die ja in der Tat auf den Aufnahmen zu erkennen ist – in den Vordergrund zu stellen.“

Naja, eigentlich war es mir ja klar…

PS: Der Dank gilt Herrn Krause für die schnelle Antwort

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