Main erstes Mal…

Die Zeit rast voran, und so steht bald der erste Mai einmal mehr vor der Türe. Der erste Mai. Der Tag der Arbeit, an dem um der Arbeit zu huldigen pflichtbewusst alles gemacht wird, nur nicht gearbeitet. Herrlich. Zudem Berlin! Erster Mai! Randale! Action! Was man halt so hört.
Nun, es wird mein erster erster Mai in Berlin sein. Was erwarte ich? Ich erwarte einen Haufen Menschen, der auf die Straße geht zum Demonstrieren. Wesentlich mehr als in Stuttgart, prozentual aber ähnlich viele Leute, die nur deswegen hingehen, weil der Herr Maier von der Gewerkschaft nebenan das so will und weil man es ja eigentlich immer gemacht hat.
Daneben erwarte ich eine radikal linke Demo, deren Veranstaltern und Teilnehmern es nicht nur um eine weitere Nullrunde bei den Löhnen geht, sondern um grundsätzliche Kritik an der Gesellschaft selbst. Und da wir in Berlin sind, erwarte ich auch Kravalle, wahrscheinlich ein paar brennende Autos und etliche Verletzte. Ich werde dennoch hingehen. Das mag jetzt der ein oder andere als Kravalltourismus bezeichnen, aber das ist es nicht. Ich hab schon brennende Autos gesehen, und ich hab schon Schläge von Polizisten einstecken dürfen. Entgegen aller Vermutungen muss ich aber gestehen, dass ich beim Austeilen eine echte Niete bin. Ich habe noch niemanden verletzt bei einer Demo, habe es nicht einmal ernsthaft versucht, und gedenke eigentlich auch nicht, daran was zu ändern. Notwehr vielleicht präventiv ausgenommen.
Mir ist klar, dass die Kravalle in Berlin längst auch nur noch Schaukämpfe sind, vorprogrammiertes Kräftemessen zwischen zwei Gruppen. Nein, wahrscheinlich kann man das nicht mal mehr als militante Politik bezeichnen, was an diesem Tag so passiert. Aber ich will wenigstens die Chance haben, davon zu berichten, NACHDEM ich da war.
Denn spätestens beim G8-Gipfel 2007 ist mir endgültig klargeworden, dass man nun wirklich nicht auf das vertrauen sollte, was einem erzählt wird. Ich habe dort Erfahrungen gemacht, die konträr zu denen sind, die manch Reporter (angeblich?) gemacht hat.
Deswegen möchte ich mich vorerst auf eine möglichst große Demo freuen und hoffen, dass sie eine Menge Spaß macht und lautstark ist. Ich bin nämlich mit vielem hier nicht einverstanden. Und nein: Es geht nicht nur um die Bild!
Ich werde hier mit Sicherheit nach meinem ersten ersten Mai in Berlin bloggen und mitteilen, wie ich das alles sehe. Bis dahin gilt es, abzuwarten und zu hoffen, dass nicht alles so schauderhaft dämlich ist, wie es uns die Medien verkaufen wollen.
Ich bin gespannt.

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