27. August 2025 · 05:47
Alter weißer Mann labert zusammenhanglos über Mainstream-Spiele, Teil X.
Ich hab es nicht ausgehalten und einen 25%-Rabatt bei Steam als Ausrede genommen, mir den „neuen“ Teil der THPS-Serie gleich zu kaufen. Und es auch erst einmal nicht bereut. Ich habe vor fast genau 5 Jahren das Remake THPS 1+2 gekauft und war geradezu begeistert – ich berichtete – und da war die Vermutung nicht abwegig, dass ich auch in den nächsten Teil vermutlich 100 Stunden investieren werde. Die Skate-Spiele füllen bei mir auch eine Lücke, denn storyfreie Geschicklichkeitsübungen für ein paar wenige Minuten hab ich sonst nur bei Racing-Games und ich traue es mich kaum zu sagen, aber obwohl ich ein paar verschiedene auf meinem Rechner habe, ist es doch fast immer das Gleiche. Und für sonstige Sportspiele fehlt mir leider komplett das Interesse.
Naja, Tony Hawk, alte Level, geile Musik, gute Grafik, perfektes Gameplay – let’s go!
Ja, aber.
Gleich zu Beginn muss ich sagen, dass ich im Vorfeld schon super viele kritische Stimmen gehört habe und auch deswegen eigentlich überlegt hatte zu warten. Aber … die haben sich in meinen Augen als unwichtig rausgestellt.
Der eine Punkt war der Soundtrack. Ja, der war in allen alten Teilen ikonisch und natürlich finde ich es schade, dass Soundtracks in der Gamingwelt inzwischen so ein weirder Lizenz-Hickhack sind, weswegen halt einiges altes auch hier rausgefallen ist. Finde ich aber nicht so schlimm, ich finde den neuen immer noch besser als in vielen anderen Spielen und wenn ich ehrlich bin zocke ich manchmal sogar stumm und höre Podcasts nebenher.
Der andere Punkt, der massiv bemängelt wurde, war, dass der Karriere-Modus aus THPS 4 an die vorherigen Teile angepasst wurde. Ich hab da keine so starke Erinnerung dran, ich mag den Modus der anderen, das war mir so gesehen egal. Mit einer Einschränkung und da bin ich wirklich … irritiert, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Das Grundkonzept der alten Teile bis 3, soweit mir erinnerlich, war immer dergestalt, dass man sich einen Skater geschnappt hat und mit dem dann Park für Park freigespielt hat, indem man jeweils in 2-Minuten-Sessions die Ziele abgehakt hat, die diese Level hatten: 3 Punkte-Scores, ein paar Sammelaufgaben, bestimmte Tricks an bestimmten Stellen machen und natürlich das versteckte VHS-Tape finden. Dazu ein paar Stat-Points, mit denen man seinen Skater in verschiedenen Eigenschaften hochgelevelt hat und vielleicht noch irgendwelche Boni. Je nach Skater hatte man also einen unterschiedlichen Fortschritt, aber man konnte auch einfach mit allen schon mal das erste Level durchspielen. Und jetzt trifft der neue Teil eine etwas sehr seltsame Design-Entscheidung:
Man kann seinen ersten Durchgang quasi mit allen Skatern gleichzeitig machen. Also man schaltet die Level immer gleich für alle frei, man spielt also quasi eine einzelne Karriere für alle. Wenn man dann in allen Parks alle Ziele erfüllt hat, werden Profi-Ziele freigeschaltet. Die muss man dann auch in allen Parks abschließen und DANN werden die Solo-Karrieren der einzelen Skater freigeschaltet. Und ich kann wirklich kaum ausdrücken, wie befremdlich das auf mich wirkt. Ich kann mir kein Universum vorstellen, in dem das irgendwie eine bessere Spielerfahrung ist.
Klar, man kann sagen:
„Hey, ich will aber vielleicht nicht erst einen zweiten Durchlauf starten um z.B. mit Elissa Steamer das Alcatraz-Level zu spielen!“
Den Punkt sehe ich. Aber das Problem ist: Du hast ja im zweiten Durchlauf auch gar nix mehr freizuspielen. Und Du hättest auch früher immer mit Elissa den ersten Durchlauf machen können.
Denn eines an der Sache ist tricky: Die Level werden ja immer schwerer und es war bisher keine dumme Taktik, immer wieder die einfachen Level mit verschiedenen Skatern zur Übung zu spielen. Jetzt muss man in allen Leveln jedes noch so schwierige Ziel erstmal schaffen, bis man wieder einen guten Grund – den Fortschritt – hat, um die Anfangslevel nochmal zu spielen. Ich hab alleine im letzten Spiel eine dreistellige Stundenzahl runter und ich weiß noch nicht, ob ich das in diesem Spiel schaffen werde. Was heißen könnte, dass aus den 40 spielbaren Karrieren für mich nur eine einzige werden könnte, weil ich vielleicht im letzten Level nicht an irgendeine Stelle rankomme. Das ist völlig absurd. Es erschließt sich mir wirklich überhaupt nicht. Das ist ja fast wie in einem Rollenspiel den Endboss besiegen zu müssen, um das Level-2-Schwert zu bekommen.
Naja, ich werde mich also ein bisschen anstrengen müssen. Mal sehen, ob es mehr bringt als einen verstörenden Blogeintrag.