Sash, 34, Dunkelträumer

Da komme ich eben heimgefahren und stelle fest, dass alles anders aussieht. Und, o ja, da sind wohl ein paar Straßenlaternen ausgefallen. Passiert, kann man ignorieren oder sich sogar ärgern. So ganz ohne Grund stehen sie da ja nicht. Ich aber mag das. Jetzt nicht einmal, weil ich mich sowieso eher auf der dunklen Seite des Planeten wohlfühle. Ich mag es einfach, nachts meine übliche Umgebung mal anders zu haben.

Das ist kein großes Ding, aber seit ich festgestellt habe, dass viele Menschen erst einen Urlaub in anderen Ländern brauchen, um sich einfach mal über Veränderungen zu freuen, bzw. sie überhaupt erst zu bemerken, schätze ich diese kleine Macke von mir sehr. Damit will ich mich keinesfalls gegen Urlaub oder das Kennenlernen anderer Länder und Gegenden aussprechen, natürlich nicht! Das ist prima und immer eine gute Idee!

Aber ich mag es insgeheim sehr, dass mir für manches kleine und wohlige Schaudern sowas Belangloses wie der Ausfall von ein paar Straßenlaternen in Berlin-Marzahn ausreicht. Und wenn’s nur ist, um sich sicher zu sein, dass „langweilig nach außen“ nicht zwingend „tot innendrin“ bedeutet. 🙂

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One Response to Sash, 34, Dunkelträumer

  1. Voyage autour de ma chambre

    „Wir spielen mit dem Gedanken im Dezember eine Weltreise auf der Empress of Britain zu machen. Manchmal denken wir, es könnte uns gefallen, dann fragen wir uns, ob wir wirklich die Welt sehen wollen. Ich weiß es tatsächlich nicht. Ich habe nie eine Sehenswürdigkeit besucht, die mich nicht enttäuscht hätte. Besonders der Grand Canyon. Eigentlich hab‘ ich’s lieber, irgendwo im Hintergrund umherzuwandern..‘

    P.G. Wodehouse in einem Brief an einen Schulkameraden am 29. Juni 1931

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