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Berliner Schnauze

Ich lehne das Konzept der Berliner Schnauze an und für sich ab. Ebenso wie beim schwäbischen Bruddeln verstehe ich nicht, was charmant daran sein soll, andere grundlos dumm anzulabern. In einem Punkt gehe ich mit: Man soll sich auch als Dienstleister nicht verbiegen müssen. Man soll sagen, was man denkt.

Was die Ausdrucksform des Ganzen angeht, muss man nicht gleich einen überbezahlten Apparat an Ministerien und Ämtern erschaffen, ihn Diplomatie nennen und für wichtig erachten – aber da es weithin bekannt ist, dass Freundlichkeit universell verstanden wird, schadet es doch eigentlich nicht, selbige auch gelegentlich hervorzukramen.

Ein bisschen lustig fand ich allerdings den Gesprächsverlauf heute Nacht an einer Tankstelle meiner Wahl dann doch:

„Hallo, guten Abend. Ich hätte gerne zwei Big-Pack rote Pall Mall, die zu fünf Euro.“

„Hätt‘ ick ooch jern.“

Ist natürlich auch eine Art, mir mitzuteilen, dass die gewünschten Zigaretten leider ausverkauft sind…

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