Monthly Archives: Februar 2011

Fieberträume

„Krank sein ist doof“ – diesen saublöden Satz hab selbst ich in der Vergangenheit dieses Blogs oft benutzt. Mal wieder halbwegs darniederliegend hab ich allerdings mal ein wenig darüber nachgedacht. Eigentlich ist es unter bestimmten Voraussetzungen ganz lustig.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Ich hab als noch halbwegs junger Mensch meist mit relativ marginalen Erkrankungen zu kämpfen, die mich mal für ein paar Tage schachmatt setzen, aber weder meine wirtschaftliche noch gesundheitliche Restexistenz ernsthaft gefährden.

Ja, meist könnte ich sogar irgendwie arbeiten. Aus Prinzip sehe ich das eigentlich nicht ein, aber ich hab am vergangenen Donnerstag mal eine Ausnahme gemacht.

Ich hab mich beim Aufwachen nicht nur über die überbordende Wärme unter meiner Bettdecke gefreut, sondern auch darüber, dass all die angestaute Flüssigkeit nicht nach Urin riecht und somit wohl nur Schweiß war. Mein Kopf fühlte sich von innen an, als würde er an die Grenzen des mir zur Verfügung stehenden Raumes stoßen, von außen indes wirkte er nur noch heiß. Dass ich meine Beine nicht bewegen konnte, stellte sich als Trugschluss meiner Willensschwäche heraus, und all die bunten Farben, die ich beim kurzen Schwindelanfall nach jedem Husten gesehen habe, haben für das gleichzeitig auftretende Kratzen im Hals mehr als entschädigt.
Als ich zitternd das Bett verließ, spürte ich kaum den Fußboden unter meinen nackten Füßen, man kann die Gesamtheit der Sinneseindrücke recht gut nachvollziehen, wenn man als braver Abstinenzler mit den großen Bongs das Grasrauchen anfängt.

Ich hab meinen Schweinehund aber überwunden und nach einigem Zittern rund um das Phänomen „belebende Dusche“ nebst notwendiger Flüßigkeit eine repräsentative Auswahl der Medikamente unserer Hausapotheke zu mir genommen.

Sind wir ehrlich: Eine gewisse Form von Arbeitsfähigkeit hab ich damit problemlos herstellen können. Dass mir beim Husten schwarz vor Augen wurde, hab ich nicht verhindern können, ich hab das Husten unterdrückt bis zur nächsten Ampel.
Vom Prinzip her war das also volle Kanne klasse, finanziell für mich und Cheffe gut, und ein bisschen fertig von der Arbeit nach Hause torkeln muss doch jeder mal – auch wenn es nur sechseinhalb Stunden im Sitzen sind, oder?

Am Arsch!

In den letzten 36 Stunden hab ich nur etwa 10 in wachem Zustand verbracht, und arbeiten gegangen bin ich seitdem nicht mehr. Die Abgeschlagenheit und die bunten Farben lassen sich auch viel mehr genießen, wenn man nicht Gott und der Welt ewige Aufmerksamkeit geschworen hat. Und was soll ich sagen? Mir geht es schon bedeutend besser. Ob das jetzt Verdienst des Schlafes ist, der Medikamente oder der überwiegend flüssigen Nahrung. Das gute Gewissen, es versucht zu haben, hat seinen Teil sicher beigetragen.

Wer meine Tweets am Donnerstag mit Angst las, kann getrost bei der Druckerei die Kondolenzkarten abbestellen und sich vorstellen, wie schön es wohl ist, rund 16 Stunden am Tag zu schlafen. Das in etwa tue ich nämlich.

Einziges Manko: Viel Material für Blogeinträge hab ich gerade nicht, wenngleich ich noch ein paar Notizen checken muss.

Schönes – und natürlich gesundes – Wochenende euch allen!

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Panik!

Horrorszenarien kennt jeder. Während der eine sich nichts schlimmeres im Leben vorstellen kann, als dass seine zwei Frauen sich mal kennenlernen, fürchtet ein zweiter um den Verlust seines Arbeitsplatzes und ein Dritter den Überraschungsbesuch seitens der Schwiegermutter.

Für eine Zweitfrau fehlt mir persönlich die Zeit, meinen Job könnte ich jederzeit in einer anderen Firma weiter machen und zudem lebe ich in einer schwiegermutterfreien Beziehung. Nichtsdestotrotz gibt es Dinge, die einfach nicht passieren dürfen, und doch mit geradezu absurder Regelmäßigkeit auftreten.

Der Heizungsableser zum Beispiel!

Heizungsableser sind im Grunde Menschen, mit denen ich aufgrund ihrer kurzen Anwesenheit keinerlei emotionale Bindung unterhalte. Erfunden worden sind sie aber dennoch irgendwann, als zwischen den verstörenden Panikgründen Genitalherpes und Nazis eine schöpferische Lücke klaffte.

Denn Heizungsableser werden für gewöhnlich viel zu kurzfristig angekündigt und erfordern ein Höchstmaß an gestalterischer Tätigkeit in der Wohnung. Nun sieht es bei uns nicht so hoffnungslos aus, dass wir noch eben schnell verendetes Großwild unter den Teppich schieben müssten, zweifelsohne sind aber 5 Zimmer nebst Bädern Flur und Küche für 2 Personen mit eher marginal ausgeprägtem Ordnungssinn eine Herausforderung in Punkto Begehbarmachung.

Richtig fies wird es dann, wenn man die Ankündigung für seinen Besuch nicht in der Post hat, sondern sie erst mal bequeme zwei bis achtzehn Wochen am schwarzen Brett im Hausflur übersieht. Und so teilte Ozie mir vorher mit, dass der Besuch des werten Mannes exakt morgen heute ansteht. Zeitpunkt: Zwischen 11 und 15 Uhr.

Wenn ich nicht gerade wochenendmäßig bis spät in die Nacht schlafe, dann könnte man sagen, ich teile mir derzeit einen Schlafrhytmus mit Ozie. Das ist super. Und deswegen liegt der anberaumte Termin nun für uns beide mitten in der Nacht. Für Normalsterbliche übersetzt: Zwischen 1 und 5 Uhr. Und aufstehen müssten wir so oder so beide…

Ich glaube also, da wird morgen jemand eine Wohnung auslassen müssen und wann anders wieder einkehren.

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JA!

Der ein oder andere Internetnutzer wird das kennen: Kaum treibt man sich auf mehr oder minder kuriosen Seiten rum, wird einem von allerlei Seiten Werbung entgegengeschleudert. Auf der einen Seite sind es unseriöse Angebote für billige Kredite, auf der anderen Seite schreiben einem offensichtlich schwer beeindruckte und sicher sehr seriöse Damen:

„Der Glied meines Boyfriends wachste um 30 Centimeter!!!“

Bisweilen erscheinen auch kleine Chat-Fensterchen mit Aufnahmen sicher zufällig nackter Mitmenschen, die einen – sicher auf der Suche nach halbwegs erträglicher Abendbeschäftigung – sehnsüchtig fragen:

„Willst du ficken?“

An all das gewöhnt man sich. Man ist im Internet, und damit automatisch begehrt, solange die Kreditkarte mindestens 30 cm misst.

Mit Vorsicht zu genießen sind hingegen sicher die Angebote, die einem nicht einmal mehr eine Wahl lassen. Als glücklich liierter Mensch denkt man sicher – bei aller gebotener Attraktivität – auch manches mal, dass man die holde Sehnsuchtsschnalle eventuell nicht umgehend begatten will. Aber just dann zwingen sie einem die Antwort auf:

Nö! Quelle: Böse Seite

Nö! Quelle: Böse Seite

Fiese Geschichte! Ich kann nur hoffen, dass meine Leser darauf nicht reinfallen. Denn wer paart sich schon gerne unfreiwillig? Eben!

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Gestern

Gestern war ein ziemlich verstrahlter Tag bei mir. Der 2.2.2011 wird mir und einigen anderen wohl noch eine Weile im Gedächtnis bleiben. Hier in Berlin war die Hölle los rund um die Liebig14-Räumung, und ich hab nicht einmal etwas davon mitbekommen. Nur so nebenbei mal via Twitter.

Ich bin nach nur 3 Stunden Schlaf von mehrmaligem Klingeln wachgeworden, und das hatte dann auch noch ausgerechnet gar nix mit mir zu tun. Einen ehemaligen Mitbewohner haben sie gesucht – für eine förmliche Zustellung. Na danke!

Und dann? Ja dann hab ich gesehen, dass ich bei bildblog verlinkt worden bin. Zugegeben, meine Statistiken haben mich die nächsten zwei Stunden wachgehalten. Glücklicherweise ist der Server nicht abgeschmiert, ganz so heftig war es auch nicht. Wobei: Das ist ja immer eine Definitionssache. Eindrucksvoll ausgesehen hat es schon:

Wenn man mal bei bildblog verlinkt wird, Quelle: Sash

Wenn man mal bei bildblog verlinkt wird, Quelle: Sash

Dann stand noch ein Besuch bei Cheffe an, und letztlich bin ich nachmittags wieder völlig geplättet ins Bett gefallen, um irgendwie die ganze Nacht nicht mehr so recht aufzuwachen.

So, dafür bin ich heute ausgeschlafen und stürze mich in das Ge… lassen wir das! Da draussen wird heute nichts los sein, und die Schicht wird langweilig werden. Da bin ich mir ziemlich sicher!

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