Monthly Archives: August 2009

Böses böses Internet

Das Internet. Unendliche Weiten…

Puh! Seit etwa 15 Jahren weiss die Menschheit, dass das Internet ganz toll und einzigartig ist, und seit rund 2 bis 5 Jahren zudem noch, dass es total böse und schlimm ist. Ich schreibe hier eigentlich immer frisch von der Leber weg, und das in dem Wissen, dass das Netz nicht vergisst. Auch ich hab schon Sachen gelöscht, weil sie mir im Nachhinein dann doch zu privat waren und andere nicht, obwohl viele denken, ich sollte es vielleicht.

Ja, das Netz ist ein großer Kinderspielplatz, dessen ganzer Nutzen – sowie dessen Gefährlichkeit – sich einem aber erst als „Erwachsener“ erschließt. Kein Spiegel-Artikel zum Thema lässt ja die ahnungslosen Kinder aus, die sich nackt und betrunken bei Facebook zeigen, und dann Blogeinträge über die Kreditkartennummer ihrer Eltern schreiben. Oder so ähnlich. Das sind jetzt eher die Ecken des Netzes, in denen ich mich nicht herumtreibe, aber durch einen aberwitzigen Zufall (über die Suchanfragen hier in meinem Blog) bin ich gerade beim Vollspaten des Jahres gelandet.

Der werte Fridolin (Name geändert) hat nämlich einen Blog aufgemacht. Nicht irgendeinen, sondern den „Fridolin-liebt-Gudrun-Blog“. Gudrun heisst natürlich auch anders. Das Prinzip sollte allerdings klar sein.

Da ich – Generation Scheidungskinder lässt grüßen – trotz anhaltender guter Erfahrungen nur begrenztes Vertrauen in die Haltbarkeit von Beziehungen habe, lässt sowas bei mir fast alle Alarmglocken klingeln und reizt irgendwelche Rezeptoren in meinem Hirn, die veranlassen, dass ich spontan ein mildtätiges Grinsen aufsetze und in mich hereinflüstere: „Sie an, ein Idiot…“ Ozie kennt das auch – von ihrer Arbeit im Callcenter. Sobald jemand schnuckelhase_und_manuel@freeweb.com als Email-Adresse hat – und die auch noch angibt! – fällt es einem einfach schwer, sich vernünftig zu unterhalten. So viel sollte man über das Netz inzwischen gelernt haben.

Aber gut, wir waren bei Fridolin. Ich konnte nicht anders und musste hinschauen. Wie das eben auch bei Autounfällen ist. Was soll ich sagen? Grandios. Als erstes fiel mir in diesem völlig dahingerotzten Freehost-Blog ein Text auf, aus dem ersichtlich wurde, warum der Blog nicht „Fridolin-und-Gudrun-lieben-sich-gegenseitig“ heisst. Eine Ex-Freundin also! Fridolin, in meinen Augen noch ein tapferer Recke gegen das Machotum, schrieb den Inhalt seines kompletten Gehirns aus Kopf und Hose und beweinte das Dahinscheiden seiner Beziehung mit Gudrun. Inklusive „Mir ist so schlecht, dass ich ständig kotzen muss“ und all dem, was man früher höchstens privat in ein Tagebuch schrieb, das mit 2 Vorhängeschlössern gesichert und mit Totenköpfen bemalt war.

Ihr wisst schon – der eine Band, der nach zwei Monaten und 58 Einträgen in Romanlänge feierlich auf einer Waldlichtung dem Feuer übergeben wurde, während man die andere Hand in der Hose der nächsten Holden hatte und ihr was vorlog von wegen da stünden nur Dinge über einen „guten Freund“ drin, der nun leider entschlossen hat, die eigene Mutter zu schwängern und auf Adolf Hitlers Rückkehr via Ufo zu warten.

„OK, mutig!“, dachte ich mir.

„OK, völlig bekloppt!“ war dann ohne Übergang der nächste Gedanke, denn ich war auf der Profilseite des tapferen Recken, und dort fand sich nicht nur seine dörfliche Adresse, sondern auch ein verpixeltes Webcam-Foto, dessen Qualität leider gut genug war, um einen groben Überblick über die Akne-Plantage unterhalb der Brille des tapferen Fridolon zu geben. Das Alter war auch angegeben: 15.

Eigentlich hätte ich an dieser Stelle die Seite verlassen müssen, und irgendwas vernünftiges lesen. Irgendwas weniger peinliches. Meinetwegen den nächsten yoursweetpinkbunnyknuddelsstuff-Blog, einen Wikipedia-Eintrag über Zuckerrüben oder einen Briefwechsel zwischen Atheisten und dem Papst. Tat ich aber nicht. Ich kann nicht verleugnen, dass mein Voyeurismus auch zu solch früher Stunde schon hellwach ist. Wacher als ich selbst offenbar.

In der Hoffnung, dass es sich um einen alten toten Blog handelt, habe ich auf Archiv geklickt und mit ehrlichem Mitleid festgestellt, dass der Blog erst vor einem Monat begonnen wurde. Aua! Die anderen Einträge schienen nicht weniger theatralisch und aus irgendwelchen – sicher tief in meiner Psyche verankerten – Gründen habe ich einen zweiten Eintrag aufgemacht. Dort förderten dann die Kommentare das ganze Ausmaß der Katastrophe zutage. Denn: Gudrun kennt diesen Blog und kommentiert auch darin!

9 Monate waren die beiden zusammen. Wow! Das hätte ich nun nicht unbedingt erwartet, da die durchschnittliche Halbwertszeit einer Beziehung in diesen jungen Jahren doch weit mehr gegen Null strebt als gegen 4 Monate. Für einen kurzen Moment streifte mich einmal mehr ehrliches Mitleid, doch mit meiner nächsten Entdeckung starb es. Endgültig.

„Ja, ich hätte vorher schon schreiben können, dass es eine Fernbeziehung war“, lässt Fridolin wissen. Man habe sich auch nur einmal gesehen – via Webcam versteht sich.

In diesem Moment wusste ich, dass ich darüber schreiben muss. Als therapeuthische Maßnahme. Aus Notwehr. Gefahr im Verzug!

Dass sie sich nie getroffen haben, weiss Fridolin auch zu erklären. Schließlich zerbrach das junge Glück bereits vor den Sommerferien, und folglich hatte er – nicht wie der neue Lover Mopsi (Name auch geändert) – die Möglichkeit, einfach mal zu ihr zu fahren. Zumal der neue schließlich nur knapp eine Stunde zu ihr fahren müsste, er jedoch fünf. Das ist natürlich eine tragische Geschichte, und es ist nur zu logisch, dass er seiner Flamme, der holden Gudrun, ausrichten ließ, sie solle Mopsi doch bitte nicht küssen, weil ihn das in den Selbstmord treiben würde.

Gudrun selbst antwortete in den Kommentaren, dass er dies doch eh nicht mitbekommen würde, und seine Ausrede mit den Sommerferien ein wenig dünn sei, da schließlich allerlei andere Ferien den bisherigen Verlauf ihrer Beziehung gepflastert hätten. Zumal Mopsi fast drei Stunden zu ihr benötige, und Fridolin wenn es hochkommt, vier.

Wer nun glaubt, die Geschichte wäre schon auf dem Höhepunkt, wer glaubt, all dies sei die Krönung der pubertären Verirrungen eines Menschen, der sich vom Schicksal so richtig hart durchgenommen fühlt, wer glaubt, Fridolin könnte da nicht noch einen draufsetzen – der irrt!

Im letzten Beitrag, den ich zu lesen wagte – so langsam tränten mir auch die Augen vor Lachen – erfuhr ich dann, dass Fridolin derjenige war, der die Beziehung der Zeitaufwändigkeit zugunsten von Computerspielen beendet hatte, und jetzt natürlich viel schlauer sei, jetzt da seine holde Gudrun den blöden Mopsi mit den Küssen beehrt, die ihm eigentlich zuständen…

Nichts von dem wird das Netz der Netze wieder verlassen! Kein Anderer wird so nett sein, und die Namen ändern. Ja, es juckt ja geradezu in den Fingern, die Seite lokal zu speichern… wahrscheinlich ist der Selbstmord von Fridolin tatsächlich eine Option.

Wenigstens weiss ich jetzt, wo die Medien hierzulande recherchieren, wenn sie „tief im Netz“ wühlen und „ein buntes Potpourri an Perversionen“ zutage fördern, dessen einzige Schlußfolgerung sein kann: Zensieren! Ganz abschalten! Nutzer internieren!

Puh!

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Undurchsichtig

Genau das war der Parkplatz vor dem Haus gerade: Undurchsichtig! Ein paar Möchtegern-Helden haben einen wirklich beeindruckenden Burnout mit einer simplen Familienkutsche hinbekommen. So etwa 20 Sekunden lange haben sie ihr Möglichstes getan, ihr Reifenprofil dem gesetzlichen Mindestmaß anzupassen, was wahrscheinlich problemlos funktioniert hat.

Ohne jetzt über ein bisschen Spaß auf der Straße nörgeln zu wollen, aber: Die Aktion an sich war für mich auch ein wenig undurchsichtig. Ich meine, es mag irgendwie lustig sein, aber so besonders kann ich mir den Thrill nicht vorstellen, der dadurch entsteht, dass man ein paar Reifen im Wert von ein paar hundert Euro nahezu entsorgungsreif schreddert, es im Umkreis von einhundert Metern derart stinkt, dass ausgewachsene Katzen tot vom Baum fallen und die gesamte Anwohnerschaft denkt, man sei zu blöd um ein Auto von der Stelle zu bekommen.

Naja, man muss ja nicht alles verstehen, nicht wahr?

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Des Sashs Gezocke

Eine ganze Menge Zeit außerhalb des Autos verbringe ich ja dann auch am PC. Derzeit meist zum Bloggen, aber auch wenn ich erst als (zumindest offiziell schon) Erwachsener einen Computer mein eigen nennen durfte, so habe ich die Teile doch immer auch genutzt, um daran zu spielen. Ohne dass ich jemals ein wirklicher Hardcore-Zocker gewesen wäre, habe ich dennoch so einige Spiele hinter mir, und hab mir gedacht, ich kann hier ja mal eine Art Best-of zum Besten geben. Gleich vorweg sei erwähnt: Fast alle Spiele hier sind alt, also wirklich in keinster Weise up to Date. In den wenigsten Fällen ist das also eine Kaufempfehlung, sondern vielmehr so eine Art gesammelte Erinnerung mit netten Anekdoten. Vielleicht erinnern sich ja auch noch andere an diese oder andere Lieblingsspiele. Dachte mir, wenn ich schon tagein, tagaus am PC über mich und mein Leben schreibe, dann gehört das doch irgendwie auch dazu. Also, meine Top 10 der PC-Spiele, die mich am meisten Zeit oder Nerven kosteten oder mich am meisten beeinflusst haben. Links hab ich meistens zu Wikipedia angegeben, weil da noch mehr Infos zu haben sind. Einige der Spiele gibt es sowieso kaum noch neuwertig im Laden zu erwerben.

Age of Empires 2 (Echtzeit-Strategie)

Bis heute gibt es kein Spiel, dass ich länger am Stück gezockt habe, als „Age“. Irgendwann fand es den Weg in die ein oder andere Netzwerksession bei uns, und soweit ich mich erinnern kann, hat das längste Spiel damals 7 Stunden gedauert… Für heutige Strategiespiele ist dieser Klassiker, der noch aus den Neunzigern stammt, natürlich zu simpel aufgebaut. Das Prinzip ist dem bei „Die Siedler“ z.B. nicht unähnlich: Man muss Rohstoffe abbauen, Militär entwickeln und sein Reich schützen, und irgendwann und immer wieder kloppt man sich mit seinen Mitspielern. Trotz des begrenzt umfangreichen Spielprinzips macht das aber eine ganze Weile lang Spaß, wobei das wie bei den meisten Games vor allem dann eintritt, wenn man es mit menschlichen Gegnern zu tun hat. Großes Manko der KI ist zum Beispiel, dass sie zumeist aufgibt, bevor man den Gegner wirklich endgültig geschlagen hat. Da ist es mir dann doch lieber, wenn Ganoven wie mein Bruder ihren König mit einem Dorfbewohner auf einem Transportschiff am Rand der Karte geparkt hat, um sich was neues aufzubauen… Ich hab das Spiel neulich erst wieder eine Runde mit Ozie gespielt, leider ist es ihr zu sehr auf Militär und zu wenig auf eine (komplexe) Wirtschaft ausgerichtet.

Alühn (Premium Adventurener)

Dass dieses Spiel hier auf der Liste landet, liegt nicht einmal daran, dass ich es so ausgiebig gezockt habe. Durchgespielt ja, aber das hat keine Monate gedauert. Dem Profi fällt schon die komische Spiel-Kategorie ins Auge, und ein Auge sollte man auf dieses Spiel wirklich mal geworfen haben. Es ist eigentlich ein klassisches 2D-Point-and-Click-Adventure (wie z.B. Monkey Island), was zumindest mal bedeutet, dass die Steuerung verdammt einfach ist. Das alleine wird dem Spiel allerdings noch lange nicht gerecht. Das Spiel ist in Handarbeit von einer kleinen Nicht-Profi-Clique geschaffen worden und danach kostenlos zum Download angeboten (Der Link geht hier auch direkt zur offiziellen Seite). Dementsprechend ist die Grafik mies und die Story um so abgefahrener. Die Rätsel sind nicht nur angemessen schwierig, sondern fast durch die Bank von einer liebenswerten Beklopptheit gezeichnet. Wer sich also zum Beispiel nicht vorstellen kann, wie ein Frosch und eine irakische Playstation dazu beitragen können, Krefeld zu retten, der sollte das Spiel bis zum Ende durchspielen. Hier in der Liste steht es zudem, weil sich bei uns in der WG der Spruch „Arül – weil muss!“ als Redewendung durchgesetzt hat, wenngleich es nur eine Tankstellenwerbung im Spiel ist. Man braucht schon sonderbaren Humor, um es zu mögen – aber dann ist es großartig!

GTA 3 (3rd-Person-Shooter und Rennspiel)

Killerspiele muhaha! Noch mehr als Driver ist GTA der Innbegriff zweifelhafter Moral in Softwareform. Das Konzept ist recht simpel: Man kann seinen Protagonisten (in Version 3 erstmals in 3 D) frei durch eine Stadt bewegen und muss Geld verdienen. Dazu hat man allerdings so gut wie keine legalen Möglichkeiten. Die Aufträge, die man bei verschiedenen Mafia-Clans annehmen kann, drehen sich eigentlich immer um Transport oder Mord. Das Schöne an dem Spiel ist, dass man sich frei bewegen kann, und auch mal einfach – das ist aber nicht der Grund, weswegen ich das Spiel so mag – sich ein Taxi klauen kann, um damit sein Geld zu verdienen. Es stehen Unmengen an Fahrzeugen zur Verfügung und das Spiel verliert nicht so schnell an Spaß. Ist zwar sicher nicht gerade das Spiel, dass man zur Erziehung verwenden sollte, aber eine gute Unterhaltung ist es allemal. Außerdem muss ich den Entwicklern mal für die absurde Idee danken, dass man seine Lebensenergie (unter anderem) durch Sex mit Prostituierten wiedererlangen kann.

Need for Speed Porsche (Rennspiel)

Immer noch mein Liebling unter den NFS-Spielen. Die Grafik der Nachfolger ist zwar besser geworden, dafür mag ich das gediegene Spielambiente in dieser Version. Dass man ausschließlich Porsche fahren kann, kam vielleicht meiner Eigenschaft als Stuttgarter entgegen 😉 Bei diesem Spiel kam es insbesondere auf Genauigkeit an, und ich war froh, dass das Spiel auf meinem alten Rechner auch mit Winamp flüssig lief. Etliche Nächte meiner Zivizeit habe ich damit verbracht, hier ein paar Runden durch die Gegend zu brettern. Rennspiele dieser einfachen Kategorie haben zudem den „Vorteil“, dass eine Hand für Zigarette oder Bier frei bleiben kann. Und wenigstens ist dieses Spiel ein gutes Ventil gewesen für meine Begeisterung, Auto just dann zu fahren, wenn ich betrunken bin. Eine Begeisterung, die ich glücklicherweise inzwischen abgelegt habe. Die Stunden, die ich in den verschiedenen Modi des Spiels immer wieder verschwendet habe, lassen sich nicht mehr zählen, aber dass es über 1000 waren, ist anzunehmen. Ich sollte es mir mal wieder besorgen…

Rollercoaster Tycoon (Wirtschaftssimulation)

Von allen hier genannten Spielen reicht die Rollercoaster-Reihe am weitesten in mein Leben zurück – immerhin schon vor meine Volljährigkeit. Etliche durchzockte Nächte am Pentium 1 meines Vaters habe ich damals mit Leini zugebracht. Monatelang habe ich damals übrigens im Nebenzimmer meines Vaters geraucht, ohne dass er es mitbekommen hat (weil Leini auch geraucht hat). Etwas krude Erinnerungen also. Aber gut, bei dem Spiel geht es darum, einen funktionierenden Vergnüngungspark mit allerlei Attraktionen aufzubauen, und das ist eigentlich eine spannende Geschichte. Insbesondere die Tatsache, dass man die Achterbahnen auch selbst bauen kann, haben das Spiel spannend gemacht. Die Serie hat mich noch bis nach Berlin verfolgt, wo ich mit Ozie zusammen noch fleissig an der zweiten oder dritten Generation Spaß hatte.

Tactical Ops (Multiplayer Ego-Shooter)

TO ist vom Spielaufbau nahezu identisch mit dem wesentlich populäreren Counter-Strike. Nur dass dieses nicht auf der Half-Life-, sondern auf der Unreal-Engine basiert. Ein Rundenbasiertes Spiel, immer ein paar Cops gegen ein paar Terroristen. Wer schneller zielt und die geeigneteren Waffen für seine Taktik wählt, gewinnt durch Headshot. Einfach, aber im Netzwerk mit Freunden eine verdammt gute Unterhaltung. Bei keinem anderen Spiel habe ich jemals so viele Beleidigungen durch die Wohnung hallen hören 🙂 Im Gegensatz zu Unreal Tournament kann man bei TO durchaus mit taktischem Zusammenspiel einiges erreichen, auch wenn man vielleicht nicht der beste Schütze ist. Der Schwob weiss, was ich meine 😉 Dennoch eine sehr kurzweilige Unterhaltung. Im Gegensatz zu den meisten anderen in meinem Umfeld kann ich das Spiel aber nicht die ganze Nacht durchzocken, sondern mache eher mal Pause nach einer Stunde oder so.

Tony Hawks Pro Skater 3 (Skateboarding-Simulation)

Angefangen hat alles mit der 1er-Version auf der Playstation, und im Laufe der Zeit sind die beiden Folgeversionen auf fast allen PC’s der WG rundgelaufen. Als Multiplayer-Spiel haben wir es eigentlich nie ausgiebig benutzt, aber als Solo-Spiel war es immer mal wieder phasenweise sehr beliebt. Ich weiss eigentlich bis heute nicht, weswegen ich ausgerechnet eine Skateboard-Simulation als Spiel so interessant fand, aber das Spiel war einfach gut gemacht – es hat definitiv neue Standards bei Sportgames gesetzt. Dabei muss man sagen, dass die Umsetzung des Spiels durchaus einigen Witz enthielt, was zusätzlich zum Gieren nach Rekorden und dem durchweg hörbaren Soundtrack natürlich auch nochmal für Spielspaß gesorgt hat. Gerade die Version 3 war ein großer Entwicklungssprung bezüglich Gameplay, Levelgröße, Auswahlmöglichkeiten und Länge des Spiels.

TrackMania (Rennspiel)

Trackmania knüpft da an, wo „Stunts“ seinerzeit (also um 1990 rum) aufgehört hat: Ein Autorennspiel, das man im Multiplayermodus spielen kann, und nebenbei eigene Strecken entwerfen, die man dann ebenso gemeinsam spielen kann. Der größte Clou ist, dass bei Trackmania eine (sehr eingeschränkte) Variante des Spiels – welche im Übrigen beim ESWC (Electronic Sports World Cup) im Turnier gespielt wird – kostenlos zum Download angeboten wird. Auch wenn das Spiel weder Kollisionen, noch Schadensmodelle kennt, spiele ich es aktuell noch sehr gerne und in gewisser Weise auch erfolgreich. Durch die beinahe unendliche Streckenauswahl (dank eigener Kreationen der Spieler) bleibt das Spiel immer wieder interessant, und ich werde mich wohl noch eine Weile bemühen, mich in der Weltrangliste unter den Top 10.000 zu bewegen (bei über 3.000.000 registrierten Spielern). Ich habe natürlich inzwischen die kostenpflichtige Variante TrackMania United Forever, die noch einiges mehr bietet als die kostenlose Version. Für die Mitspieler unter den Lesern: Ich bin unter dem Nick „bigsash“ zu finden.

Unreal Tournament (Multiplayer Ego-Shooter)

UT! Eines der ersten Spiele, dass ich im Netzwerk gespielt habe. An diesem Shooter gibt es nach meiner klassischen Liste nichts, was mir gefällt. Es ist ein hektisches Spiel und die Gegner (wenngleich meist Human Player) sind nach Monster-Art aufgemacht, was mich als Gegenwarts- und Realismus-Freund mal gar nicht anspricht. Dennoch hat UT bei vielen Netzwerksessions schon spannende Spiele hervorgebracht – wobei ich insbesondere an Sniperduelle mit dem Schwob und Jörg im Level „Cranes“ denke. Die grundsätzliche Brutalität des Spiels interessierte dabei eigentlich niemanden. So sind wir auch nie auf eine aktuellere Version umgestiegen. Das Spiel ist ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem es meines Erachtens nach nie darauf ankam, in wie viele Teile ein Gegner zerfleddert wird, wenn man ihn mit dem Raketenwerfer trifft. Aber hier gilt wie bei vielen anderen Spielen auch: Singleplayer ist recht öde – der Multiplayer-Modus macht’s!

Worms World Party (Rundenbasiertes Taktik-Spiel)

Worms gibt es schon, seit ich klein war. Insbesondere bei mir ist das schon lange Zeit her. Ich habe mit dem Spielprinzip eigentlich nie etwas anfangen können – bis ich hier in Berlin (also in den letzten 2 Jahren) mit Nico zusammen WWP gekauft habe. Das Spielprinzip ist denkbar einfach: Auf einer 2D-Karte hat jeder Spieler ein paar Würmer, die der Reihe nach mit irgendwelchen Waffen den feindlichen Schleimtierchen auf die Pelle rücken können. Dabei spielt es eine enorme Rolle, welche Taktik man anwendet, da man sich mit fast jedem Angriff in eine exponierte Position begeben muss, die dem Gegenspieler seinerseits eine Angriffsmöglichkeit bietet. Ein gegen die begrenzte KI der Computergegner ziemlich langweiliges Spiel, das gegen menschliche Gegner sehr komplex werden kann. Die Grafik mag altbacken sein, das Prinzip erfreut mich ehrlich gesagt bis heute.

Natürlich habe ich auch noch andere Spiele gerne gespielt. Ich liebe zum Beispiel spannende und realistische Point-and-Click-Adventures à la „NiBiRu“, die ich als eine Art interaktiven Film betrachte. Dazu habe ich schon online monatelang Kapiland (eine Wirtschaftssimulation) gespielt und wenn ich noch Konsolenspiele erwähnen wollte, dann müsste MarioKart64 wohl das Spiel mit der längsten Vergnügungsphase sein. Naja, das war nun mal nichts aktuelles, sondern einfach nur was, was ich immer mal schreiben wollte.

Hinweis: Ich kriege von keiner der Firmen Geld, „bewerbe“ diese Spiele also freiwillig und ohne Aufforderung. Dennoch: Das ist MEINE Meinung zu diesen Titeln, und ich möchte wirklich keine Verantwortung dafür übernehmen, dass ich hier was empfehle. Es muss jeder selbst entscheiden, ob ihm ein Spiel Geld wert ist!

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Schönheit liegt im Auge des Betrachters…

Ich saß hier gerade am PC und las ein bisschen. Dann bemerke ich aus dem Augenwinkel heraus Ozie, und stelle fest, dass sie im Flur stehenbleibt und in ihr Zimmer starrt.

„Falter?“

„Riesig!“

Wie das so ist im Sommer: Immer wieder verirren sich verschiedenste Insekten ins Haus, und natürlich gerne zu uns, schon weil oftmals die ganze Nacht über das Licht brennt. Die Tagesrhytmusgeschichte eben. Und gerade die scheinbar extrem minderbemittelten Falter, die offenbar nie etwas anderes tun, als um, gegen und in die Nähe einer Lampe zu fliegen sind natürlich desöfteren Gast in unserem Hause.

Ozie ist auf diese Flügeltiere nicht so sonderlich gut zu sprechen, ich finde sie eigentlich unter den ganzen Insekten eine positive Ausnahme. Falter stechen nicht (wie Wespen, Bienen und Schnaken), lassen sich nicht in Lebensmitteln nieder (wie Motten) und stellen ihre eigene Ungefährlichkeit auch noch mit beachtlicher Ausdauer im Vorführen ihrer Blödheit zur Schau. In gewisser Weise mag ich die Tiere also sogar.

Im Gegensatz zu anderen Insekten (oder auch Spinnentieren) schaffen sie es eigentlich nie, in mir dieses bekloppte Ekel-Gefühl hervorzurufen, dass ich mir nun schon mit zig Viechern abzugewöhnen versucht habe. Die Wirkung ist immer zeitlich begrenzt. Einmal im Jahr muss ich von einer Wespe gestochen werden, um meine Angst davor zu überwinden, und ähnlich oft sollte ich mir eine möglichst große Hausspinne über die Hand laufen lassen, um nicht doch wieder ein wenig Panik vor diesen nützlichen und faszinierenden Tieren zu entwickeln.

Falter dagegen? Immer her damit! Warum das so ist, weiss ich auch nicht – aber es ist so.

Entgegen aller Erwartungen haben wir den Falter sogar in den Flur locken können, was schon seltsam ist, da diese Spezies es offenbar just in dem Moment völlig verlernt, ihrem Trieb zum freiwilligen Feuertod nachzugeben, wenn man sie mit einer Lichtquelle locken will. Nun ja, bei diesem war es anders, und so treibt er jetzt im Flur sein (Un-)Wesen, während Ozie vorsichtshalber ihre Zimmertüre geschlossen hat.

Und ich durfte feststellen, dass es sich zwar nicht wirklich um ein riesiges, dafür aber ein sehr schönes Exemplar handelt. Beweise? Bitte:

Alter Falter! Quelle: Sash

Alter Falter! Quelle: Sash

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Kunst und Öl oder Ozies Personalausweis

Wir schreiben das Jahr 2009 und Ozie und ich leben nun schon eine gewisse Weile fern der elterlichen Fürsorge oder Zumutung – wie immer man das bewerten will. Wir gehören in die Jahrgänge 1981 und 1987, was uns zwar noch davor bewahrt hat, Zauberwürfel wirklich ernst zu nehmen, uns aber inzwischen recht problemlos erlaubt, all die Drogen zu kaufen, die uns Papa Staat erlaubt.

Das ist ganz angenehm, aber zumindest mich konnte man damit nie schocken. Ich war mit 15 bereits kurz vor der Zwei-Meter-Marke angelangt, und so konnte ich in zartem Jugendalter bereits die Schnapsversorgung bei Klassenfahrten übernehmen. Dass ich aus völlig idiotischen Gründen mit dem Rauchen erst angefangen habe, als ich es schon legal durfte, trägt mit dazu bei, dass man mich eiskalt damit überraschen könnte, wenn man mich nach einem Ausweis fragt. Also im Supermarkt… dass die Cops das gerne machen, habe ich ja auch schon gelernt.

Naja, Ozie hatte heute ausnahmsweise ihren Personalausweis nicht dabei. Das Ganze hat sogar eine erwähnenswerte Vorgeschichte, die ich hier kurz anschneiden möchte:

Ozie zieht ja – wie ich auch demnächst – innerhalb der Wohnung um. Und wie das so ist, wenn man sich ein neues Zimmer einrichtet, gestaltet man es sich so angenehm wie irgendwie möglich und realisiert auch mal künstlerische Vorhaben, denen man sich so mitten im Alltag vielleicht manchmal verschließt. Kurzum: Ozie hat ein Wandgemälde geschaffen, und da wir alt genug sind für Spielereien mit politischem Hintergrund und Satire, benötigte sie dafür ihre Personalausweisnummer. Ich kann das Werk ja einfach mal zeigen:

Ozies Kunstwerk, Quelle: Sash

Ozies Kunstwerk, Quelle: Sash

Aus sicher verständlichen Gründen ist die Nummer hier ein wenig verpixelt…

Naja, so kam es jedenfalls, dass der Personalausweis zur Sichtung im neuen Zimmer lag und Ozie vergessen hat, ihn ins Portemonnaie zu packen, als sie zum Kaiser’s ging, um ein paar Sachen einzukaufen.

Und beinahe wäre ihr das in diesem einzigen und einmaligen Fall auch zum Verhängnis geworden, denn die Kassiererin (die uns eigentlich langsam kennen sollte) schielte auf eine Flasche in Ozies Einkaufssammelsurium und fragte:

„Aber 18 sind sie schon, oder?“

Und Ozie reagierte wenigstens schlagfertig:

„Ja, aber wegen einer Flasche Olivenöl zeige ich ihnen meinen Ausweis nicht!“

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Das Internet kann sogar witzig sein

Gelegentlich kommentiere ich hier ja auch Fundstücke aus dem Netz. Wenn ich sowas mache, dann sind das in der Regel Sachen, die ich selbst gefunden hab. Ich möchte es damit auch nicht übertreiben, denn bei allem Humor möchte ich nicht die einemillionundeinste Fun-Webseite im deutschsprachigen Netz betreiben und alleine 550 Varianten von witzig-falschen Preissenkungen anbieten.

Ich treib mich dennoch gelegentlich auf solchen Seiten rum, und manchmal hab ich trotz des überwiegend sehr schwachen Niveaus das ein oder andere Schmuckstück gefunden. Naja. Lange Rede, kurzer Sinn:

Ich wollte mal eine Ausnahme machen, und ein Bild auf einer Spaßseite verlinken.

Das tue ich nicht einmal, weil ich sonst nichts zu bloggen habe, sondern weil ich das Bild gerade mal wieder gesucht hab, um mich – das mach ich bei dem Bild ernsthaft – wie alle drei Monate mal wieder kaputt zu lachen. Kann sein, dass es nicht den Humor von allen von euch trifft, aber ich hab jedes Mal Mühe, das Browserfenster wieder zu schließen vor Lachen. Das Bild ist in mindestens 4 Richtungen witzig, und wahrscheinlich versaue ich es jetzt total mit dieser hochgehypten Einleitung. Egal:

Überzeugende Gesichtserkennung

Ich hätte das Bild gerne hier in den Blog gepackt, aber da ist mir die Sache mit den Urheberrechten dann doch zu heikel.

Mich würde mal interessieren, ob ihr es auch so bekloppt lustig findet wie ich, oder ob ich da irgendwie an Niveauverirrung leide 🙂

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Nr. 1029

Das ist er also: Der erste Blogeintrag, bei dem ich sicher weiß, der wievielte es eigentlich ist. Geschrieben habe ich zwar schon etliche mehr – aber durch die Verteilung auf verschiedene Blogs war es mir nicht so einfach möglich, einen gesamten Überblick zu erhalten.

Ich war nun seit Februar immer wieder damit beschäftigt, gelegentlich alte Blogeinträge zu übertragen, und vor einigen Minuten bin ich damit fertig geworden. Natürlich habe ich ein wenig aussortiert – aber es sind zugegebenermaßen immer noch einige Einträge hier drin, die ich so nicht nochmal schreiben würde. Wie das immer so ist. Das macht ja aber letzlich auch ein wenig den Reiz eines Blogs aus: Dass man die Entwicklung verfolgen kann.

Mir ist schon klar, dass sich die meisten unter euch Lesern nicht gerade auf 2 Jahre alte Artikel stürzen werden, und deswegen habe ich das ja auch nicht gemacht. War mehr so eine Ordnungs- und Sortiergeschichte 😉

Naja, da ich ein wenig zu langsam war, habe ich also den 1.000sten Eintrag völlig verpasst, und wahrscheinlich werde ich irgendwelche Jubiläen erst zum 1.111ten, 2.000sten oder sonstwann zelebrieren. Ist ja auch egal…

Aber falls sich jemand gefragt hat:

„Mensch du, wieviele Blogeinträge hat dieser Sash denn überhaupt. Das Zählen ist ja viel zu anstrengend!“

Bitte!

🙂

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