Category Archives: Haushalt

Rückspiel

Anfang dieses Jahres begab es sich, dass ich mich mittels Internet ins Reallife gemogelt habe. Mit @nachholer, einem treuen Twitter-Follower und Taxi-Stammgast, bin ich gen Essen zu @Moewenkind gereist, nur um dann der Geburtstagsparty von @Lifthrael beizuwohnen.

Kann man mal machen. Bei meiner letzten Party, zu der jemand quer durch die Republik angereist ist, war ich einer der Gastgeber und mit dieser jemand bin ich heute verheiratet. Kann sich also durchaus lohnen, so ein Partytourismus. 😉

Nun ist es bei besagter Reise in den Pott nicht zu einer Hochzeit gekommen (was in meinem Fall rechtlich auch sehr schwierig geworden wäre …), aber eben zu einer netten Feier mit bedenklichem Feierendzustand meinerseits. Aber dank einem Kollegen aus Essen und all den beteiligten Menschen lief das alles tadellos.

Nun ist Svea, die mich selbst mit Promillewerten > 1 problemlos in ihr Inventar integrieren konnte, selbst für ein paar Tage in Berlin. Entsprechend freue ich mich, dass sie einige davon auch bei mir verbringen wird. Ozie und ich haben das schon fleißig genutzt, um die Wohnung mal wieder begehbar zu machen (wir räumen hier ja in Besuchs-Intervallen auf) und das Ergebnis ist ungefähr 50% von perfekt entfernt, aber erstaunlich hübsch anzusehen, wenn man weiß, wie die Bude vorher aussah. 😉

Nun gilt es heute aber erst einmal den Grund der Anreise zu feiern: Matzes vierzigsten Geburtstag, den der Spaßvogel unter dem Label #AlterSackWirdPfirsich in einer Neuköllner Kneipe auszurichten gedenkt. Wenn ich mal für eine Samstagsschicht Urlaub einreiche … dann lohnt sich das auch.

Ein bisschen blöd, dass ich mir irgendwie heute Nacht den Fuß verstaucht habe. Aber wenn man von der Kneipe weg torkeln kann, sollte auch humpeln auf dem Hinweg ok sein. 🙂

Und ein ehemaliger Mitbewohner und guter Freund ist nächste Woche auch noch in der Stadt. Schätze, das wird eher eine Reallife-Zeit. Und das, wo die Manuskriptabgabe fürs Taxibuch kurz bevorsteht. Egal. I like!

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Produktivität

An sich bin ich ja zufrieden. Ich mag mein Leben, die Nächte in denen es stattfindet und komme sogar damit klar, dass ich – mit den höchsten Verdiensterwartungen zu einer Zeit, wo man sich am ehesten mit Freunden treffen könnte – gelegentlich die Arbeit dem sozialen Leben vorziehen muss, bzw. sollte.

Und doch streift mich manchmal das Gefühl, trotz des ein oder anderen Luxus‘ einfach nicht produktiv genug zu sein. Ja, ich schreibe gerade ein Buch. Aber obwohl ich gut in der Zeit liege, wollte ich ursprünglich heute schon lange fertig sein damit. Ja, ich hab heute 5 ganze Seiten geschrieben (neben einer Menge anderem Zeug wie Kommentaren und Mails), aber ich weiß doch, dass ich auch locker 10 hätte schaffen können. Und das, obwohl nicht wenige da draußen es schon beeindruckend finden, dass ich im Durchschnitt täglich mehr als einen Blogeintrag schreibe.

Mehrheitlich bin ich damit sehr zufrieden, aber es gibt sie, die Stunden, in denen ich nur daran denken kann, was ich heute wieder alles nicht geschafft habe. Und das ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Problem, mit dem ich nicht alleine bin. Auch wenn meine Umstände vielleicht nicht dem allgemeinen Standard entsprechen.

Im Grunde bin ich selbständig. Arbeitsmäßig. Beim Taxifahren genieße ich einige Vorteile, die nur Angestellten zuteil werden, im Großen und Ganzen aber obliegt es mir, wann ich wo wie viel Geld verdiene. Beim Schreiben sowieso. Ich will nicht meckern, ich hab es mir schließlich so ausgesucht. Und ich weiß die Vorteile zu schätzen. Diese unschönen Gedanken über die eigene Produktivität sind jedoch ebenso Teil des Ganzen. Selbständig und damit eigenverantwortlich unterwegs zu sein bedeutet eben auch, dass man immer noch hätte mehr tun können. Egal, ob das noch menschenmöglich ist oder nicht. Fünf geschriebene – und dabei dreimal redigierte und zehnfach gelesene – Seiten eines Buches sind ja nicht schlecht. Ein Blogeintrag, 15 Kommentare und einige Mails noch gar nicht mitgerechnet.

Dafür werden einige Leute in entsprechenden Unternehmen vergleichsweise fürstlich entlohnt.

Während ich mir denke, dass ich doch besser zwei Blogeinträge geschrieben hätte und wenigstens sieben Seiten fürs Buch. Aber ja: bloggen mit offenen Kommentaren und ohne ein Team dahinter bedeutet auch, nie Wochenende zu haben. Und das geht in heißen Phasen (gerade: die Uber-Debatte bei GNIT) spürbar auf Kosten der inneren Ausgeglichenheit.

Wie gesagt: ich will nicht jammern. Im Gegensatz zu den meisten Menschen habe ich zum Beispiel ein recht gutes Verhältnis zu meinem Wecker. Ausschlafen kann ich fast immer. Aber momentan ist das anstrengend und auslaugend, denn eine Stunde Schlaf kostet eine Stunde Arbeitszeit. Auch wenn ich viel davon damit verbringe, genau hier, vor meinem Rechner, zu sitzen und mich durch die bunte Welt des Internets zu klicken.

Stress ist eine miese Droge. Egal, ob man sie verabreicht bekommt oder selbst nimmt: man sollte vorsichtig damit sein!

Ich werde mich jetzt erst einmal zurücklehnen. Noch ein Bier trinken und mir vielleicht ein paar lustige Videos bei Youtube ansehen. So tun, als hätte ich Wochenende. Vielleicht – aber nur vielleicht – auch mal die Kommentare Kommentare sein lassen, bevor ich sie heute Abend beantworte.

Am Ende ist es dann nämlich doch genau das, was mich morgen wieder produktiver sein lässt als heute.

Wobei? Nein, vielleicht blogge ich besser noch was bei GNIT …

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Rot im Kalender

Heute ist uns Essen angebrannt.

Ich weiß, die wirklichen Dramen dieser Welt sehen anders aus. Aber nachdem Ozie und ich uns kaum noch erinnern konnten an das letzte Mal, dass uns diese – eigentlich ja verzeihlich simple – Panne in der Küche unterlaufen ist, wollte ich dieses Mal darüber bloggen, um nächstes Mal zu wissen, wie oft uns das wirklich passiert.

Und um anzugeben natürlich. 😉

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Die bauen mein Lieblingsgebüsch um!

Ein bisschen entsetzt bin ich ja schon. Unsere Direktverbindung zum Kaiser’s, der kleine Weg durch’s Gebüsch, ist derzeit gesperrt und das Gelände zu einem guten Teil plattgewalzt und entlaubt. Ich würde mir ja gerne eine Gebüschsanierung wünschen, aber die Wahrscheinlichkeit ist doch eher gering, dass in Berlin ausgerechnet für sowas Geld ausgegeben wird.

Nun stellt sich die Frage: was wird auf dem doch sehr begrenzten Gebiet gebaut?

Ein neuer Einkaufswagenunterschlupf für Kaiser’s?

Ein Kiosk?

Oder bekommen wir doch noch die lange gewünschte Packstation vor der Haustüre?

Es ist und bleibt spannend, in einem Viertel zu wohnen, in dem sich so viel ändert. Schade um’s Gebüsch isses trotzdem, ich hab’s wirklich gemocht. 🙁

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Wochendend-Nachtschicht ist …

… wenn man einen Arzttermin zu einer, nun ja, etwas ungünstigen Stunde kriegt. Sagen wir (in normales Leben übersetzt) Montag abends um 23.30 Uhr. Und man dann verabschiedet wird mit:

„Schönen Tag noch!“

„Schönes Wochenende noch!“

und

„Schönes Wochenende und – falls Urlaub ist – schönen Urlaub!“

Nun ja.

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Die Liebe der anderen

Vermutlich tue ich meinen Nachbarn mit den beeindruckenden Stimmbändern und dem Hang zum gegenseitigen Anzeigen unrecht – aber irgendwie musste ich bei diesem Stilleben auf unserem Vordach an sie denken:

Bei uns in Marzahn regnet's rote Rosen! Quelle: Sash

Bei uns in Marzahn regnet’s rote Rosen! Quelle: Sash

PS: Noch ist unklar, inwiefern das mit dem Vordachfund von 2011 zusammenhängt.

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Aus dem Bett gedonnert

Und das wörtlich.

Hier in Marzahn ist man an gelegentliche Explosionen gewöhnt. Im Ernst. Pyrotechnik ist eine Art Massensport – selbst wenn mal kein WM-Spiel mit einem 7:1-Sieg gegen Brasilien (btw. WTF? o.0) einen Auslöser bietet. Vermutlich ist es die Grenznähe, die hier für ein vermehrtes Aufkommen der „guten“ Kracher sorgt, mit denen man auch größere Objekte spaßverliebt pulverisieren kann.

Gestern aber war es der gute alte natürliche Donner, der mich im Rahmen des Unwetters hat senkrecht im Bett stehen lassen. Gut, ich war davor schon halb wach, denn lautstarker Regen und der ein oder andere Blitz hatten eine Stunde zuvor schon ein wenig an meinem Schlaf gezerrt. DAS jedoch hab ich in all meinen 32 Jahren auf diesem Planeten noch nicht mitbekommen. Und ausgerechnet bei Gewittern bin ich tatsächlich einiges gewöhnt. Viele Jahre meiner Kindheit habe ich in einem Zimmer geschlafen, das keine 100 Meter von der Turmspitze der höchsten Stuttgarter Kirche entfernt lag. Dementsprechend hatte ich ein paar Mal das Vergnügen, mit recht nahen Blitzeinschläge zu tun zu haben.

Irgendwie aber muss die Akustik der Plattenbausiedlung hier eine besondere sein, denn sowohl der Einschlag der Lautstärke nach sehr nah war, kam statt dem scharfen Knall nur ein mehrfach reflektierter Donner an, der aber ohne Übertreibung den kompletten Betonbunker mit seinen 150 Metern Länge hat erzittern lassen. Würde ich heute in den Pressemeldungen der Polizei lesen, dass es kein Blitzeinschlag sondern die Sprengung eines Hauses war, ich wäre nicht verwundert.

Und ich wäre nicht ich, hätte ich in Anbetracht dieses eindrucksvollen Schauspiels nicht nochmal darüber nachgedacht, wie viel Glück ich eigentlich habe, mich so wenig mit der unglaublichen Kraft der Naturgewalten beschäftigen zu müssen. Wo ich wohne, wird der heute auf die Straße gewehte leere Altpapiercontainer für lange Zeit die aufsehenerregendste Begegnung mit irgendwas gewesen sein, gegen das das Ordnungsamt nichts tun kann. Und das hat mich ein bisschen daran erinnert, wie ich letztes Jahr „Eroberung des Nutzlosen“ von Werner Herzog gelesen habe. Ein Buch, das ich jedem nur empfehlen kann. Mir wurde es netterweise zugeschickt und ich hab mich damals gefragt:

„Hä? Was soll mich das interessieren? Ich kenne ja nicht mal den Film, dessen Dreharbeiten darin beschrieben werden!“

Aber wisst Ihr was? Das macht nix!

Diese Beschreibung, wie Deutsche im südamerikanischen Regenwald einen perfekten Film drehen wollen/müssen, könnte für mich auch komplett fiktiv sein. Es ist ein großartiges und spannendes Buch. Für die, die sich mit Kinski, Herzog und deren Filmen näher auskennen, ist es sicher nochmal wertvoller – aber ich als nicht zu dieser Gruppe gehöriger Mensch habe den Link nicht des Amazon-Partnerprogramms wegen gesetzt, sondern weil mich die Erzählung gefesselt und gerade im Bezug auf die Widrigkeiten zwischen Mensch und Natur wieder etwas geerdet hat.

Dass meine Sicht auf Naturgewalten etwas schwärmerisches hat, kann ich nicht verleugnen. Ich bin mir aber bewusst, dass ich in diesem wie in vielen anderen Punkten irgendwo unter den obersten 10% der Menschen zu finden bin, die sich keine Sorgen machen müssen. Selbst in Deutschland haben wir ja erst im vergangenen Monat wieder mal gemerkt, wie hart man bisweilen von sowas „simplem“ wie einem Sturm getroffen werden kann. Ich persönlich freue mich aus meiner Perspektive dann halt trotzdem immer, wenn ich sowas mal in Ansätzen miterleben kann. In diesem Punkt kann ich „Leider geil“ von Deichkind mal sowas von nachvollziehen. 🙂

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