Freibad ist schon eine geile Erfindung, die dem Tag einiges an Struktur geben kann, wenn man die sonst an Wochenenden nur wenig hat. Unsere Kids sind dieses Jahr noch nicht so schwimmbadsüchtig, wobei das Spätzle eigentlich nie auf irgendwas Lust hat und das Knöpfle sich schon den ganzen Tag auf der Terrasse Wasser über den Kopf leert. Vielleicht ist das Bild auch einfach falsch.
Aber naja, wir haben unsere Saisonkarte und nutzen das. Trotz allem Vorbereitungsstress auch mal für 2 Stunden ins Bad, warum nicht.
Heute war es etwas frisch, eher so 25°C, dafür war das Bad um die Mittagszeit wie leergefegt. Also wenn es eine große Wasserrutsche in einem Schwimmbad gibt und man genau 0,0 Sekunden in der Schlange stehen muss, dann sagt das schon was aus.
Ich hab mir mal ein Herz gefasst und nach inzwischen so ungefähr 30 Jahren mal wieder einen Sprung vom Fünfer gewagt. Ja, so lange könnte es her sein. Meine ganze Jugend und die Zeit danach hab ich Schwimmbäder gemieden. Übergewicht, Scham, diese Geschichten. Hab ich anderswo schon geschrieben. Auch wenn ich seit inzwischen 4 Jahren oder so wieder regelmäßig baden gehe: Die Bäder hatten nie einen Fünfer, also könnte der Zeitrahmen etwa hinkommen.
Es ist ein komisches Gefühl und es war so unerwartet wie erwartet. Ich hatte genau so viel Angst wie ich vermutet hatte: Nicht wirklich viel, aber genau so hab ich den Fünfer abgespeichert: Das ist das erste Brett, das WIRKLICH hoch ist, wo das Wasser sehr weit weg aussieht und wo man sich auch wehtun kann, wenn man es verkackt. Andererseits ist es das größte Brett (genauer genommen in den meisten Fällen – auch hier – ein Turm), das regelmäßig in Bädern anzutreffen ist und war und deswegen damals in meiner späten Kindheit von mir und meinem Bruder auch mit einer derartigen Regelmäßigkeit benutzt wurde, so dass ich nicht wirklich Furcht empfinden konnte. Ich wusste, wie das von da aussieht. Ich wusste auch noch, dass man während des Sprunges lange genug Zeit hat, um sich zu denken, dass das jetzt schon eine Scheiß-Idee war.
War’s nicht.
Bestnoten für spritzarmes Eintauchen kriegste mit 140 kg eh nicht, aber es war immerhin ein vergleichsweise sauberer Kopfsprung und ich hab ihn ohne größere Schmerzen überlebt. Passt also.
Ach so. Falls jetzt irgendwer vermutet, ich würde das tun, um vor den Kindern anzugeben: Das Knöpfle hat es nicht mitbekommen und das Spätzle fand die Idee anfangs cool, aber inzwischen hat er es wahrscheinlich vergessen. Das alleine wäre also eine schlechte Motivation. Vielleicht hab ich’s doch nur gemacht, weil’s ging und weil’s halt einfach geil ist. 😀