Das Knöpfle mag mich gerade sehr.
Also wirklich. Es wählt mich meist zum Einschlafen und bevorzugt mich beim Bringen zur Kita. Letzteres könnte aber daran liegen, dass ich ihm das Balancieren auf einer Mauer erlaube, die Sophie ihm untersagt. Im Übrigen weil er dazu durch ein Beet laufen muss, die Mauer selbst sorgt sie ebenso wenig wie mich.
Nun ist es so, dass ich zwar mit ihm schlafen gehe, dies aber nach wie vor in Sophies Bett, so dass ein Aufwachen mit Papa quasi nie stattfindet. Neulich gab es mal eine Ausnahme, als Sophie über Nacht bei der Familie war, und in der kleinen Welt des Knöpfle war das Aufwachen mit Papa ein Highlight. Tatsächlich hat er ungefähr das erste Mal dieses Jahr überhaupt bis nach 7 Uhr im Bett gelegen. Und danach immer wieder erzählt, wie gerne er mit Papa aufsteht.
Gestern dann gab es eine Chance auf Wiederholung. Der Grund war unschön, Sophie ist wegen der Bahn (Ersatzverkehr und allgemeine Unsicherheit) eine ganze Stunde früher als sonst an ihren Präsenztagen aus dem Haus gegangen, also konnte ich mich um 6 Uhr zu den Kids ins Bett mogeln. Ich muss an dieser Stelle anmerken, dass das keine Überraschung war, ich habe es dem Knöpfle extra vorher versprochen gehabt.
Und während ich noch nicht einmal mehr eingedöst bin, wacht der Zwerg auf, sieht mich, haut mir ins Gesicht, fängt an zu weinen und ruft:
„NEIN! ICH WILL ABER MAMA!“
Man kann es ihnen nicht recht machen. Ich schwöre.


